Send Nudes: Storys: Preisgekrönte junge Literatur aus Großbritannien

Buch von Saba Sams, Sophie Zeitz

Bewertungen

Send Nudes: Storys: Preisgekrönte junge Literatur aus Großbritannien wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Send Nudes: Storys: Preisgekrönte junge Literatur aus Großbritannien

    Klappentext
    Eine junge Frau trifft ihren ersten Freund – und dessen Hund Petal, der bald nur noch auf sie hört. Eine andere erholt sich langsam von einer Abtreibung, während ihre Freundin sich auf Instagram räkelt. Und ein Mädchen tut alles, springt mit zwölf von Klippen und lügt für die Stiefschwester, nur um deren bester Freundin zu gefallen.
    Kühn und lakonisch lotet Sams das tückische Terrain des Erwachsenwerdens aus, erzählt von Liebe und Verletzlichkeit, Mutterschaft und ersten Abgründen. Und sie feiert die kleinen Siege, die Frauen in einer Welt erringen, welche sie jeden Tag zu vereinnahmen sucht.
    Die Autorin
    Saba Sams, geboren 1996 in Brighton, zählt zu den aufregendsten Stimmen der jungen britischen Literatur. Ihre Texte erscheinen in Magazinen wie Granta, Stinging Fly und Five Dials. „Send Nudes“ wurde von der britischen Presse hoch gelobt und mit dem BBC National Short Story Award 2022 sowie dem Edge Hill Short Story Prize 2022 ausgezeichnet. Der Guardian zählte das Buch zu den besten literarischen Neuerscheinungen des Jahres. Sams arbeitet an ihrem ersten Roman.
    Inhalt
    In zehn Kurzgeschichten zeichnet die 1996 geborene Saba Sams die Lebenswirklichkeit junger britischer Frauen auf. Die teils noch nicht volljährigen Figuren sind mit Pubertät, Patchwork-Familien, Identität in Sozialen Medien, Erster Liebe, nicht einvernehmlichem Sex und ungeplanten Schwangerschaften konfrontiert. Das Zusammenwirken von Alkoholmissbrauch, selbstverletzendem Verhalten und sexueller Gewalt stellt die junge Autorin m. A. drastisch und verstörend dar (Tenderloin, Über Nacht). Thematisiert wird mehrfach ein negatives Körperbild (Snakebite, Titelgeschichte: Send Nudes), das mit dem Wunsch nach Coolsein kollidiert und so Sams‘ Protagonistinnen schicksalsergeben in ausbeuterische, gewalttätige Beziehungen verstrickt. Einige Geschichten geben Leser:innen Einblick in Alternative Lebensformen (Kite Fliegen, Die Mütter und die Töchter), andere empfinde ich als formal gelungen, da sie mit einem unerwarteten Ende aufwarten. Die letzte Geschichte versöhnt mit dem Schicksal sehr junger und sehr illusionsloser Frauen: Wenn Mutter und Tochter im Lockdown nicht an den Strand können, muss der Strand eben zu ihnen in den 21. Stock kommen. Insgesamt geht es um Ausbeutung unterlegener Partner in Freundschaften und sexuellen Beziehungen, um Einsamkeit in schweren Lebenskrisen und um Schmarotzer, Schnorrer, Psychopathen - Menschen, die richtige Miststücke sind.
    Fazit
    Saba Sams Frauenschicksale sind alles andere als leichte Lektüre. Nicht alle Stories konnten mich überzeugen, weil die Autorin ihrer Handwerkskunst selbst noch nicht zu trauen scheint. So gibt es Unschärfen, die sich zwar mit der fehlenden Reife der Figuren erklären ließen, die strenge Form einer Kurzgeschichte jedoch verschwimmen lassen.
     
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  • Rezension zu Send Nudes: Storys: Preisgekrönte junge Literatur aus Großbritannien

    Eine junge Frau lässt sich mit einem deutlich älteren Mann ein und liebt irgendwann seinen Hund mehr als ihn selbst. Die Pflegekinder Kite und Sage haben endlich einen Platz gefunden, an dem sie sich wohl und sicher fühlen, doch dann will Kites Mutter ihren Sohn zurück. Mutter und Tochter möchten endlich den lang ersehnten Urlaub auf Teneriffa antreten, doch dann kommt die Corona-Pandemie dazwischen und sorgt für Enttäuschung.
    Das sind nur drei aus insgesamt zehn Geschichten in „Send Nudes“, der mehrfach ausgezeichneten Kurzgeschichtensammlung der britischen Schriftstellerin Saba Sams. Momentan arbeitet diese an ihrem ersten Roman. Die einzelnen Stories begleiten die unterschiedlichsten Frauen und Mädchen: mal Mütter und Töchter, mal single oder in einer Beziehung, mal Teenager oder schon etwas älter. Dabei verwendet die Autorin auch diverse Perspektiven, Zeit- und Erzählformen.
    Die Texte sind von unterschiedlicher Länge. Einige sind kurz und knapp in einer Art Berichtsstil verfasst, andere hingegen sind länger, detaillierter und mit deutlich mehr wörtlicher Rede. Thematisch gesehen spricht Saba Sams dabei viel Wichtiges an: Abtreibung, sexuelle Gewalt, Körperbilder sowie Dynamiken in Freundschaften, Familien oder Beziehungen. Leider plätschern dabei einige der Geschichten nur dahin, präsentieren zwar gute Ideen, setzen sie dann aber – meiner Meinung nach – nicht stark genug um. Es gibt kaum Aha-Momente oder überraschende Wendungen.
    Am besten gefiel mir persönlich „Blue 4 Eva“, ein sehr gelungener Text über Stiefschwestern, die durch die Affäre, Beziehung und schließlich Ehe des jeweiligen Elternteils in eine neue Familie gezwungen werden und gemeinsam auf einer Insel Urlaub machen müssen. Stella ist 12 und sehnt sich nach Zusammenhalt, Jasmine ist 18 und rebelliert – verkompliziert wird das Verhältnis noch durch die Anwesenheit von Jasmines Freundin Blue. Die Geschichte erinnert mich stark an die Atmosphäre in „Bonjour Tristesse“ von Françoise Sagan und hier habe ich mir auch zum ersten Mal gewünscht, Saba Sams hätte mich noch länger bei diesen Figuren bleiben lassen. Das macht neugierig auf ihren Roman.
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Ausgaben von Send Nudes: Storys: Preisgekrönte junge Literatur aus Großbritannien

Hardcover

Seitenzahl: 208

Besitzer des Buches 2

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