Die Bücher, der Junge und die Nacht

Buch von Kai Meyer

Cover zum Buch Die Bücher, der Junge und die Nacht

Titel: Die Bücher, der Junge und die Nacht

4,4 von 5 Sternen bei 24 Bewertungen

87,9% Zufriedenheit

Verlag: Knaur TB

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 496

ISBN: 9783426528969

Termin: Neuerscheinung Februar 2025

Aktion

  • Kurzmeinung

    maiglöckchen
    schöne Familiengeschichte, die mich leider nicht vollständig überzeugen konnte
  • Kurzmeinung

    Emili
    Bedauerlicherweise konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Ich fand es langatmig.
  • Cover zum Buch Das Böse vor deiner Tür Cover zum Buch Das Haus der Bücher und Schatten Cover zum Buch Die Bibliothek im Nebel

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Bücher, der Junge und die Nacht

Ein Bücherdieb, ein Junge ohne Erinnerung und die Magie des Lesens: Kai Meyers großer zeitgeschichtlicher Roman über die Geheimnisse der Bücher und eine schicksalhafte Liebe Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos. Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern. Bestseller-Autor Kai Meyer hat eine wunderschöne Liebeserklärung an die Welt der Bücher geschrieben, die zugleich ein berührender historischer Roman und ein hochspannendes Stück Zeitgeschichte vom Zweiten Weltkrieg bis in die 70er Jahre ist.
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Über Kai Meyer

Kai Meyer stieg durch seine Bücher zu einem der erfolgreichsten Vertreter der deutschen Fantastik auf. Der Autor wurde 1969 in Lübeck geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugendzeit im Rheinland. Mehr zu Kai Meyer

Bewertungen

Die Bücher, der Junge und die Nacht wurde insgesamt 24 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • schöne Familiengeschichte, die mich leider nicht vollständig überzeugen konnte

    maiglöckchen

  • Bedauerlicherweise konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Ich fand es langatmig.

    Emili

  • Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln

    Bellis-Perennis

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Bücher, der Junge und die Nacht

    • 26. Februar 2025 um 08:10
    Wie mittlerweile für mich üblich hab ich den Klappentext nicht gelesen - ich wusste aber, dass wir hier in die Zeit des 2. Weltkriegs eintauchen und es eine zweite Zeitebene in den 70er Jahren geben wird. Keine bevorzugte Zeitspanne für mich und auch Familiengeheimnisse sind nicht so meins ... aber da ich schon seit Jahrzehnten ein Fan von Kai Meyer bin, musste ich jetzt auch endlich das erste Buch versuchen, in dem er die graphischen Viertel von Leipzig zum Schauplatz nimmt.
    Es beginnt im Jahr 1943, als ein Junge, der bisher noch nie das Haus verlassen durfte, bei den Bombenanschlägen ins Freie flüchtet - und springen direkt weiter ins Jahr 1971, in dem Robert mit seiner Arbeitskollegin (und Freundin +) eine Bibliothek in einem alten Schloss nahe München besichtigt, wo sie auf ein mysteriöses Familiengeheimnis stoßen.
    Und nochmal weiter zurück, im Jahr 1933, begegnen wir dem Buchbinder Jakob, dem nicht nur seine Liebe zu Büchern zum Verhängnis zu werden droht.
    ❖❖❖❖❖❖❖❖❖❖❖❖❖
    Schon auf den ersten Seiten sprüht einem die Liebe zu Büchern entgegen und man ist sofort mitten im Geschehen. Ich merke, dass ich Kai Meyers Bücher doch etwas vermisst habe in letzter Zeit, denn er schafft es wirklich auf wenigen Seiten schon ein Gespür für die Figuren und einen lebhaften Blick auf die jeweilige Vergangenheit zu wecken.
    Die graphischen Viertel in Leipzig damals sind toll beschrieben. Der immerwährende Nebel und die Rauch geschwängerte Luft sind allgegenwärtig zwischen all den Verlagen, Buchdruckereien, Antiquariaten und vielen anderen Firmen und Geschäften, in denen sich alles um Bücher gedreht hat.
    Alle Figuren haben etwas mit Büchern zu tun. Auch wenn dieses Thema ständig präsent ist, bleibt es ein gleichbleibendes Nebengeräusch, während man dem Hauptgeschehen folgt.
    Alle Zeitebenen wurden überaus anschaulich vor Augen geführt und ich hab mit Spannung jeden Moment verfolgt.
    Im Jahr 1933 spürt man sehr gut, wie sich alles ändert, während Hitler an die Macht kommt. Für den Buchbinder Jakob scheint das erstmal keine Auswirkungen zu haben, aber er merkt recht schnell, dass die Willkür und Ausgrenzung sehr schnell um sich greift. Er hat ein gutes Herz, das er an eine junge Dame verliert, die ein großes Geheimnis hat.
    Hier hat es mir ja vor allem der Russe angetan. Die Dialoge mit ihm, mit all seinen Phrasen aus den vielen Abenteuerromanen, sein großes Herz, das man hinter dem ungeschlachten Kerl gar nicht vermuten würde und seine tatkräftige Hilfe in allen Lebenslagen machen ihn für Jakob zu einem ganz besonderen Freund.
    Das Jahr 1943 ist natürlich geprägt von der Angst, der Hilflosigkeit und der Schrecken, in dem Deutschland erstarrt. Die schlimmen Momente, als die Bomben fallen und der Junge seine neue Freiheit in den brennenden Trümmern erleben muss, prägen ihn stark. Sein Glück ist ein unerwarteter Retter, der ihn schließlich durch das traumatisierte Deutschland führt und auf einer ganz eigenen, speziellen Mission unterwegs ist.
    Aber auch das Jahr 1971 ist lebendig beschrieben, in der Robert und Marie dem Geheimnis von Roberts Vergangenheit auf die Spur kommen wollen. Vor allem die Stationen in München, meiner Heimat, haben mich gefreut. Die Cafés in Schwabing, die beliebten Rollkragenpullis oder Schlaghosen und die ganze Atmosphäre sind hier mitgeschwungen. Vor allem auch bei einer Reise in die damals ja noch bewachte DDR spiegelt einen Eindruck wider, wie überwacht die Menschen waren.
    Robert hat sich zwar 1-2 Mal etwas merkwürdig verhalten, was für mich gar nicht so zu seinem Charakter gepasst hat, aber das war wohl seinem Gefühlschaos zuzuschreiben.
    Ich fand alles super recherchiert und habe einige Details erfahren, die mir nicht bekannt waren. Kai Meyer hat die verschiedene Zeiten mit der dazu passenden Atmosphäre präsentiert, die politischen Entwicklungen verdeutlicht und jeden Abschnitt mit all seinen Facetten perfekt in die Handlung integriert.
    Interessant fand ich die Verbindung mit Spiritismus, der ja in den 20er Jahren geboomt hat und natürlich auch viele Verschwörungstheorien, die schon immer ihre Kreise zogen.
    Insgesamt ist es gelungen aufgebaut, weil man mit jedem Abschnitt ein bisschen mehr von dem Puzzle erfährt, das man erst ganz zum Schluss richtig zusammensetzen kann. Wie immer ist es flüssig zu lesen und die Spannung wird auch immer aufrecht erhalten, während man versucht, die vielen kleinen Rätsel zu lösen. Es wirkt erstmal sehr komplex, aber ich hatte keine Probleme, mich im jeweiligen Zeitfenster zurecht zu finden und den Figuren auf ihrer Suche zu folgen.
    Mein Fazit: 4.5 Sterne
    Weltenwanderer
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  • Rezension zu Die Bücher, der Junge und die Nacht

    • 6. Februar 2023 um 06:01
    Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln ...Dieser interessante Roman spielt gekonnt auf mehreren Zeitebenen: vorwiegend 1933, 1943 und 1977.
    Zunächst lernt der Leser einen kleinen Jungen kennen, der in einer fensterlosen Bibliothek aufwächst kennen. Als 1943 Bomben auf Leipzig fallen, wird er von einem geheimnisvollen Mann aus dem brennenden Haus gerettet, für den er in Folge Bücher aus den Trümmern der zerstörten Städte Deutschlands retten muss.
    Dazwischen gibt es Rückblenden in das Jahr 1933 in dem Jakob Steinfeld ein kleines Antiquariat und eine Buchbinderei im Graphischen Viertel von Leipzig betreibt. Immer im bedrohlichen Schatten der reichen Verlegerfamilie Pallandt.
    Nahezu gleichzeitig begeben wir uns im Jahr 1977 mit Robert Steinfeld und seiner Freundin Marie auf Spurensuche nach Roberts Wurzeln. Steinfeld, wie unschwer zu erkennen ist, ist mit Jakob verwandt und Marie soll die gigantische Bibliothek der Pallandts nach dem Tod des Patriarchen verkaufen. Dafür müssen sie von München aus auf die Buchmesse nach Leipzig, in das Hinterland und nach einem Hinweis auch nach Wien.
    Meine Meinung:
    Kai Meyer ist wieder ein fesselnder Roman gelungen, der durch seine komplexe Handlung besticht.
    Was zu Beginn ein wenig verwirrend erscheint, erschließt sich den Lesern nach und nach. Doch der rote Faden sind zwei Bücher, denen die unterschiedlichen Protagonisten in jeder Zeitebene aus verschiedenen Gründen nachjagen.
    Ich habe recht schnell eine Idee gehabt, wie die Ereignisse zusammenhängen. Trotzdem hat mich der Beweggrund, warum der kleine Junge gefangen gehalten wurde doch ein wenig überrascht.
    Das Buch zieht seine Leser in einen Sog, der sie die Umwelt vergessen lassen und unbedingt weiterlesen wollen/müssen.
    Die historischen Ereignisse sind gekonnt in die Handlung eingeflossen.
    Fazit:
    Gerne gebe ich diesem fesselnden und komplexen Roman 5 Sterne.
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  • Rezension zu Die Bücher, der Junge und die Nacht

    • 3. Januar 2023 um 17:24
    REZENSION – Schon in seinen eher für junge Leser verfassten Romanen vergangener Jahre hatte sich der vielfach prämierte Schriftsteller Kai Meyer (53) dem Thema der Bibliomanie, also der übersteigerten bis krankhaften Leidenschaft zum Sammeln von Büchern, sowie der Bibliomantik, mit Hilfe von Büchern magische Kräfte ausüben zu wollen, zugewandt. Doch während sich die Figuren des „Meisters der deutschen Phantastik“ in dessen Trilogie „Die Seiten der Welt“ (2014-2016) sowie im zweibändigen Roman „Die Spur der Bücher (2017/2018) noch in reinen Fantasy-Welten bewegten, ist Kai Meyers neuester Roman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“, im November 2022 beim Knaur Verlag erschienen, ganz anders konzipiert und allein schon deshalb lesenswert.
    Seine diesmal für erwachsene Leser geschriebene „Liebeserklärung an die Welt der Bücher“, wie es der Verlag im Klappentext ausdrückt, spielt im Gegensatz zu üblichen Fantasy-Romanen nicht in einer mittelalterlich anmutenden Märchenwelt, sondern die fiktive Handlung ist im durchaus realen Umfeld der historischen Bücherstadt Leipzig und dessen Graphischem Viertel verortet und in die Neuzeit der Jahre 1933, 1943 und 1971 verlegt. Gerade dieses Spannungsfeld zwischen einerseits absoluter Realität von Ort und Zeit und andererseits der eher mystisch als phantastisch wirkenden Handlung macht Meyers Roman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ auch für Nicht-Fantasy-Leser zu einer interessanten und spannenden Lektüre.
    Die Chronologie der Geschichte – in wechselnden Zeitsprüngen abschnittweise erzählt, ohne allerdings den Leser zu verwirren – beginnt 1933, dem Jahr der Machtergreifung der Nazis, im Graphischen Viertel der alten Bücherstadt Leipzig. Juliana Pallandt, Tochter des mächtigen Leipziger Verlegers Konrad Pallandt, mit dem der benachbarte Antiquar und Buchbinder Jakob Steinfeld verfeindet ist, bittet ausgerechnet ihn, das Manuskript eines von ihr verfassten Buches zu binden. Steinfeld lehnt zunächst ab, verliebt sich aber spontan in die junge Frau. Bald darauf ist Juliana verschwunden. Vierzig Jahre später bittet die Bibliothekarin Marie den mit ihr befreundeten Kollegen Robert Steinfeld, Jakobs Sohn, der allerdings seine Eltern nie kennenlernte, die Bibliothek des seit Kriegsende in München wirkenden und nun verstorbenen Verlegers Konrad Pallandt aufzulösen. Einige dort aufgefundene Bände aus der Leipziger Buchbinderei Steinfeld geben den beiden Experten allerdings Rätsel auf, weshalb das Paar den Spuren bis hin zu jenen unheilvollen Ereignissen der 1930er und 1940er Jahre in Leipzig nachgeht. Dabei stoßen sie auf das Mysterium des Buches „Das Alphabet des Schlafs“, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist, und des einzigen Exemplars eines angeblich magischen, vielleicht sogar teuflischen Buches mit dem Titel „Der König im Exil“, das einst im Besitz der Buchbinder-Loge der „Dreizehn Meister“ war.
    Kai Meyer versteht es ausgezeichnet, seine rein fiktive Geschichte um die bibliophilen Steinfelds, die Drucker- und Verlegerfamilie Pallandt sowie Pallandts geheimnisvollen Sekretär Flügelschlag und die historische Buchbinder-Loge im Umfeld des Graphischen Viertels so plastisch, in atmosphärischer Dichte packend und realitätsnah zu schildern, dass man versucht ist, im Internet Informationen über die „Dreizehn Meistern“ zu finden. So ist der Roman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ einerseits eine spannend geschriebene Fiktion, wobei die Tragik des Geschehens hin und wieder humorvoll aufgelockert wird, andererseits aber auch ein interessantes Stück Zeitgeschichte über die Bücherstadt Leipzig während der Weimarer Republik und der Kriegsjahre bis hin zu jener Nacht am 4. Dezember 1943, in der 1 800 Menschen im Bombenhagel umkamen und das Graphische Viertel zerstört wurde. Zudem dürfte dieser Roman mit seinen Beschreibungen des Steinfeld'schen Antiquariats, des Handwerks der Buchbinder, der Pallandt'schen Bibliothek und den Bezügen zu Werken klassischer Literatur wohl jeden wahren Bücherfreund begeistern.
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  • Rezension zu Die Bücher, der Junge und die Nacht

    • 27. November 2022 um 16:35
    Inhalt:
    Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos.
    Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.
    Rezension:
    Nach dem Tod von Konrad Pallandt wird Marie Ludwig beauftragt, dessen umfangreiche Bibliothek zu verkaufen und macht in dieser einen interessanten Fund, der die Familie ihres Kollegen Robert Steinfeld betrifft. Dieser weiß nur wenig über seine Wurzeln, sodass Maries Fund für ihn zum Anlass wird, endlich mehr über seine eigene Geschichte erfahren zu wollen. Gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche, lassen die Vergangenheit nicht ruhen und erfahren so die Wahrheit über Roberts Herkunft.
    "Die Bücher, der Junge und die Nacht" ist ein Einzelband von Kai Meyer, der auf drei Zeitebenen erzählt wird.
    Wir dürfen aus der Ich-Perspektive des siebenunddreißig Jahre alten Robert Steinfeld lesen, den wir im Jahr 1971 begleiten, als seine Freundin Marie Ludwig unter den Büchern des Sammlers Konrad Pallandt eine interessante
    Entdeckung macht, die sein Leben auf den Kopf stellt und ihn dazu bewegt, endlich seine Wurzeln erforschen zu wollen und zu versuchen, mehr Licht in die Schatten seiner Vergangenheit zu bringen. Die beiden reisen umher, versuchen Zeitzeugen zu finden, um seine Geschichte aus ihren Erzählungen zusammenzusetzen. Sie erfahren nach und nach, was damals in Leipzig geschehen und was mit Roberts Eltern passiert ist, die er nie kennenlernen durfte.
    Im Jahr 1943 begleiten wir den zehn Jahre alten Robert, wie er den Raum, in dem er sein ganzes Leben lang gefangen gehalten wurde, verlässt und sich in einem brennenden Leipzig wiederfindet. Gemeinsam mit dem mysteriösen Mercurio reist er durch ein kriegszerrüttetes Deutschland, immer auf der Suche nach wertvollen Büchern, bis sie das eine Buch finden, das Mercurio nur für sich will.
    Die dritte Zeitebene spielt im Jahr 1933, wo der Buchbinder Jakob Steinfeld frisch aus dem Gefängnis entlassen, wieder in seine Buchbinderwerkstatt, das Montecristo, zurückkehrt und in eine Welt, in der die Nationalsozialisten immer mehr die Macht übernehmen.
    Als die junge Juliana in seinem Laden auftaucht und er ein Buch für sie binden soll, lehnt er erst ab, aber sie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Doch dann verschwindet Juli spurlos.
    Früher habe ich sehr gerne Bücher gelesen, in denen eine Familiengeschichte auf mehreren Zeitebenen erzählt wird und auch in "Die Bücher, der Junge und die Nacht" hat mir das richtig gut gefallen! Auch, weil mich die Zeit des Nationalsozialismus schon immer sehr interessiert hat und man hier die Anfänge der Machtübernahme verfolgen konnte, Szenen vom Ende des Krieges gesehen hat und eben auch die Zeit, wo Deutschland in West und Ost geteilt war.
    Kai Meyer erzählt die Geschichte bildgewaltig und wortgewandt, natürlich durfte auch ein obskurer Aspekt nicht fehlen, aber die Geschichte von Robert Steinfeld steht im Fokus und natürlich auch die Liebe zu den Büchern.
    Jakob Steinfeld ist Buchbinder, der alte
    Bücher neu bindet und ihnen ein neues, kunstfertiges Gewand gibt. Er war aber auch immer auf der Suche nach Büchern für seine Kunden, bücherliebende Sammler. Sein Sohn Robert verdient sein Geld damit, Bibliotheken zu Sichten, Katalogisieren und gewinnbringend zu verkaufen, aber auch er liebt die Bücher.
    Gemeinsam mit Jakob durften wir 1933 das Graphische Viertel der Bücherstadt Leipzig erkunden, bevor wir mit Robert erleben mussten, wie es bei den Luftangriffen fast komplett zerstört wurde. Auch das Setting hat mir richtig gut gefallen und es war sehr spannend, so viel über das historische Leipzig zu erfahren!
    Die Geschichte ist sehr komplex und wird mit viel Liebe zum Detail erzählt. Ich habe schon früh ein paar Verbindungen erahnt, natürlich auch, weil man dank Jakobs Handlungsstrang miterleben durfte, was damals passiert ist, aber mit vielen Wendungen konnte mich Kai Meyer echt überraschen, weil es so verworren war, dass man das nie hätte voraussehen können! Zwischenzeitlich konnte mich die Geschichte nicht ganz so stark packen, weil man gefühlt nicht vorangekommen ist, aber ich fand es sehr spannend, wie nach und nach alle Fäden miteinander verknüpft wurden und endlich ein stimmiges Bild ergaben!
    Mir hat es auch sehr gut gefallen, dass wir nicht nach jedem Kapitel in der Zeit gesprungen sind, sondern länger am Stück in einer Zeit verweilen durften.
    Die Geschichte konnte mich überraschen und hat mir insgesamt richtig gut gefallen!
    Fazit:
    Mit "Die Bücher, der Junge und die Nacht" hat Kai Meyer ein großartiges Buch geschrieben!
    Ich fand die Geschichte, die von Kai Meyer wortgewandt und bildgewaltig über drei Zeitebenen erzählt wird, richtig spannend, auch wenn ich zwischenzeitlich das Gefühl hatte, nicht voranzukommen.
    Aber alle Fäden werden nach und nach miteinander verknüpft und auch wenn man manches erahnen konnte, war ich sehr überrascht, wie verworren die ganze Geschichte war! Es war spannend mit Robert und Marie die Zeitzeugen aufzusuchen und zu erfahren, was damals mit Roberts Vater geschehen ist, aber auch die Liebe zu den Büchern ist immer präsent, was es zu etwas ganz Besonderem gemacht hat. Mir hat es richtig gut gefallen und ich vergebe starke vier Kleeblätter!
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  • Rezension zu Die Bücher, der Junge und die Nacht

    • 5. November 2022 um 23:17
    Bücher sind mehr als ...
    Leipzig 1943, die Stadt brennt. Ein Junge der sein ganzes Leben in einer Bibliothek eingeschlossen war, wird von einem seltsamen Mann befreit. Er soll ihm helfen ein bestimmtes Buch aus den Trümmern zu retten, dafür rettet der Mann sein Leben.
    München 1971. Robert Steinfeld sucht, findet, kauft und verkauft seltene Bücher. Er liebt sie und ist bei allen Sammlern als Fachmann bekannt. Seine Freundin Julie bittet ihn um Hilfe, sie soll eine Bibliothek auflösen darin gibt es geheimnisvolle Bücher
    Leipzig 1933, Jacob Steinfeld ist Buchbinder, er gibt alten abgegriffenen Büchern einen neuen Einband, er gibt Bücher ein einheitliches Kleid, so das nur der Titel auf dem Rücken unterschiedlich ist. Er bindet neue Bücher nach der Drucklegung. Er verliebt sich in Juli die ein Buch geschrieben hat, das sie nur von ihm binden lassen will.
    Die Bücher dieses Autors haben immer etwas Besonderes, mal ist es märchenhaft, mal magisch, in diesem Buch sind es Rätsel. Sie ziehen sich durch die ganze Geschichte, einige sind klar erkennbar, warum ist der Junge gefangen gehalten, wer ist sein Retter? Dann gibt es versteckte Rätsel die die Figuren und wir Leser erst erkennen müssen.
    Obwohl sich das Buch auf verschiedenen Zeitebenen bewegt, zieht sich ein roter Faden dadurch. Seltene Bücher sind der Angelpunkt. Je weniger von den einzelnen Titel noch existieren je wertvoller ist das Buch.
    Begeht man deswegen Verbrechen?
    Jede einzelne Figur ist besonders. Jacob ist ehrlich und integer, nichts kann ihn von seinem Gefühl für Recht und Gerechtigkeit abbringen. Robert ist ein Suchender, nach Büchern und nach seiner Identität. Auch die etwas weniger wichtigen Figuren waren großartig gezeichnet, egal ob sie vom Charakter her böse oder gut waren.
    Das Buch hat mich bis zum Ende nicht los gelassen, ich wollte die Rätsel lösen, am Ende war die Liebe zu Büchern genauso groß wie am Anfang.
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Ausgaben von Die Bücher, der Junge und die Nacht

Hardcover

Cover zum Buch Die Bücher, der Junge und die Nacht

Seitenzahl: 496

E-Book

Cover zum Buch Die Bücher, der Junge und die Nacht

Seitenzahl: 497

Hörbuch

Cover zum Buch Die Bücher, der Junge und die Nacht

 

Taschenbuch

Cover zum Buch Die Bücher, der Junge und die Nacht

Seitenzahl: 496

Besitzer des Buches 38

Update: 27. Februar 2025 um 20:51