Die Überlebenden

Buch von Alex Schulman, Hanna Granz

  • Kurzmeinung

    Maesli
    Die Geschichte einer Familie die auseinanderfällt und schlussendlich zerbricht
  • Kurzmeinung

    Bartie
    Dramatisch, aber besonnen und gelassen erzählt, weckt starke Emotionen.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Überlebenden

Über Hoffnung. Über Versöhnung. Über Leben Nach zwei Jahrzehnten kehren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zum Ort ihrer Kindheit – ein Holzhaus am See – zurück, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Im Kampf um die Liebe der Mutter, die abweisend und grob, dann wieder beinahe zärtlich war, haben die Jungen sich damals aufgerieben bis zur Erschöpfung. Heute fühlen sie sich so weit voneinander entfernt, dass es kein Aufeinanderzu mehr zu geben scheint. Und doch ist da dieser Rest Hoffnung, den Riss in der Welt zu kitten, wenn sie sich noch einmal gemeinsam in die Vergangenheit vorwagen.
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Bewertungen

Die Überlebenden wurde insgesamt 17 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Die Geschichte einer Familie die auseinanderfällt und schlussendlich zerbricht

    Maesli

  • Dramatisch, aber besonnen und gelassen erzählt, weckt starke Emotionen.

    Bartie

  • Das Buch ist sehr dramatisch und auch sehr gut wenn man in der richtigen Stimmung ist

    Gaymax

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Überlebenden

    Benjamin, Nils und Pierre sind inzwischen erwachsen. Sie kommen nach zwanzig Jahren zurück an das Haus am See, um die Asche der Mutter zu verstreuen. Es war ihr letzter Wunsch. Hier im ehemaligen Sommerhaus der Familie treten die alten Konflikte zutage. So unterschiedlich die Jungen waren, so unterschiedlich sind auch ihre Erinnerungen an die dort verbrachten Sommertage.
    Der schwedische Autor Alex Schulmann wählte eine ungewöhnliche Art des Erzählens. Er beginnt in der Gegenwart und arbeitet sich mal zurück und dann wieder nach vorne. Erzählt wird aus der Sicht des Ich-Erzählers Benjamin. Es erschließt sich erst nach und nach, wie sich die Brüder langsam voneinander entfernten und wie ihr Leben durch die Vergangenheit geprägt wurde. Nun sind sie zurück an dem Ort der Kindheit und hoffen, dass sie wieder zu alter Vertrautheit finden.
    Es sind keine idyllischen Aufenthalte am See. Die Eltern kümmern sich wenig um die Jungen, sie haben mit sich selbst und dem Alkohol genug. Zwischendurch fordert der Vater sie, ohne sich für das Ende seiner initiierten Wettkämpfe zu kümmern. Mal ist er nett, dann aber wieder straft er die Jungen sehr hart. Die Mutter mischt sich nicht ein und ist ziemlich gefühlskalt. Die Jungen buhlen um ein wenig Zuneigung von ihr.
    Es ist eine bedrückende Geschichte, die manchmal schwer zu ertragen ist, und doch zieht sie einen in den Bann. Die Wendung, welche die ganze Tragik erste deutlich macht, hat mich überrascht.
    Ein ungewöhnlicher Roman, der erschüttert und noch lange nachhallt
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  • Rezension zu Die Überlebenden

    Nils, Benjamin und Pierre verbringen die Sommerferien in einem abgelegenen Sommerhaus in Schweden mit ihren Eltern. Sie sind 13, 9 und 7 Jahre alt. Zur Familie gehört noch Molly, der Hund. Die 3 Jungs mit so unterschiedlichen Namen und Charakteren verbringen die meiste Zeit draußen, oft von ihren Eltern vernachlässigt, die sich Alkohol- und Zigarettenkonsum sehr zugeneigt zeigen. Es sind die Erinnerungen Benjamins, die durch den Roman führen. Erst am Ende des Buches kommt die ganze Tragik der Erzählung zum Tragen.
    Meine persönlichen Leseeindrücke
    266 Seiten lang bleibt die Geschichte inhaltlich für mich nahezu sachlich. Es ist ein hin und her zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Kindheit und Erwachsen sein. 266 Seiten lang fehlen mir Gefühle, Empfindungen, Einblicke zu das Seelenleiden. Doch gerade das ist es, was ich lesen möchte. Ich möchte nicht nur außen vorstehen und zuschauen müssen. Ich möchte ihre inneren Gedanken mitlesen dürfen, möchte wissen, was schmerzt, was freut, mitfiebern, mitfühlen, Teil von ihnen werden auf dieser Reise zurück zu dem Moment, in dem alles zerbricht.
    Erst die letzten 30 Seiten reißen mich mit und erlauben mir Benjamin zu begleiten in die Abgründe seines Leidens. Endlich bin ich angekommen, am Ende des Romans und viel zu spät. Vielleicht ist dies so vom Schriftsteller gewollt; ich weiß es nicht. Schlussendlich reicht es nicht, um mich von diesem Debütroman ganz zu überzeugen.
    Fazit
    In seinem Debütroman „Die Überlebenden“ erzählt Alex Schulman aus der Perspektive Benjamins die Geschichte seiner Familie, die auseinanderfällt und schlussendlich zerbricht. Das Buch ist trotz der zugrundeliegenden Tragik eher ruhig zu lesen. Passend dazu die traurige Sprache, die die melancholische Stimmung des Romans gut untermalt. Ich empfehle zuerst die letzten 30 Seiten zu lesen und dann mit dem Roman zu beginnen.
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  • Rezension zu Die Überlebenden

    Ein Funken Hoffnung
    In dem letzten Brief an ihre Söhne wünscht sich die Mutter, dass ihre Asche am Waldsee verstreut wurde; an dem Ort, an dem die Familie die größte Tragödie ihres Lebens erlebt hat. Es passierte vor zwanzig Jahren; seitdem waren Benjamin, Pierre und Nils nicht mehr dort gewesen. Die Tragödie hat damals die ganze Familie zuerst emotional und, später auch im wahrsten Sinne des Wortes, auseinandergebracht.
    Jetzt fahren die drei Brüder hin und wollen den letzten Wunsch der Mutter erfüllen. Nach und nach kommen die Erinnerungen an ihre Kindheit und an die Ferien am See zurück, an das tragische Ereignis, an die Zeit danach. Und zum ersten Mal sprechen die Brüder offen über das Erlebte miteinander.
    Die Ereignisse aus der Vergangenheit wurden aus der Perspektive von Benjamin erzählt. Nach und nach wurde es klar, was sich hinter dem idyllischen Bild einer Familie, die ihre Sommerferien am Waldsee verbringt, wirklich verbarg. Ich gewann den Eindruck, dass die Eltern vor allem ihre Ruhe haben wollten und ihre Freizeit mit einem enormen Alkoholkonsum begossen haben. Die Jungs konnten die Ferienzeit nach eigenem Ermessen gestalten. Von Zeit zu Zeit dachte sich der Vater besondere Aktivitäten für seine Söhne aus, wie zum Beispiel Wettschwimmen ohne Aufsicht, in dem dunklen, kalten See, wovor die Kinder richtige Todesangst hatten.
    Es tut fast weh den Erinnerungen von Benjamin zu lauschen. Die Brüder, damals 7, 9 und 13 Jahre alt, sind von Charakter her sehr unterschiedlich, aber alle drei lechzten nach Elternliebe und wollten um jeden Preis ihre Zuneigung gewinnen. Sie können einen nur leidtun, denn mit den seltsamen Erziehungsmethoden der Eltern musste jeder von ihnen allein zurechtkommen.
    Diese Geschichte, obwohl sehr ruhig, besonnen und gelassen erzählt, weckt starke Emotionen. Ich konnte das Verhalten der Eltern nicht begreifen; so wie sie ihre Kinder vernachlässigten, ihren Kinderseelen ständig Verletzungen zufügten - für mich einfach unfassbar. Dieses unreife Verhalten der Eltern hat die Zukunft der ganzen Familie gebrandmarkt.
    „Die Überlebenden“ ist ein außergewöhnlicher Roman, der von Anfang an fesselt, erschüttert und oft zu Tränen rührt. Eine tragische Familiengeschichte, die nachdenklich stimmt und zum Schluss ein Funken Hoffnung für eine friedliche Zukunft für die Überlebenden gibt.
    Absolut lesenswert!
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  • Rezension zu Die Überlebenden

    Drei Jungen und ein Hund
    Manchmal sehe ich Dinge, die nicht da sind. Im Roman von Alex Schulman gibt es keine Berufe, dafür wird umso mehr geraucht. Freunde oder sonstige Besucher, bzw. andere Menschen, existieren auch nicht oder kaum. Also höchstens unwesentlich.
    Es gibt aber das Sommerhaus am See; Vater, Mutter, Benjamin, Pierre, Nils & Molly, den Hund.
    Benjamin ist die Hauptfigur, tritt aber nicht als Ich-Erzähler auf. Die Interaktion der Personen fand ich oft seltsam und dennoch nachvollziehbar.
    „Die Überlebenden“ beginnt mit dem Ende. Die Asche der Mutter soll unten am See beim Sommerhaus verstreut werden. Das war ihr letzter Wille und das stand in ihrem langen Abschiedsbrief. Zu dem Zeitpunkt lebte der Vater schon längst nicht mehr. Und die Brüder waren sich fremd geworden und hatten kaum noch Kontakt. Nun aber fahren sie gemeinsam, notgedrungen, wieder zum Ort ihrer Kindheit, wo sie zwanzig Jahre nicht mehr waren.
    Die ungeraden Kapitel mit Uhrzeit erschließen sich rückwärts im zwei-Stunden-Takt, im zweiten Teil sind sie gerade, aber immer noch rückwärts in die Vergangenheit gerichtet.
    In den Episoden dazwischen erleben wir besondere Vorkommnisse, zum Teil sehr intensive, auch sehr grausame, die kaum auszuhalten sind. Hier läuft das Geschehen vorwärts, es sind aber auch Erinnerungen eingestreut.
    Was machen drei Brüder und ein Hund da draußen an einem Sommerhaus am See? Sie schwimmen, sie laufen, sie angeln, sie gehen auf Erkundungstour in die umliegenden Wälder.
    Ein furchtbarer Unfall passiert, umrahmt von anderen Unfällen, die aber weniger schwerwiegend sind.
    Fazit: Ob der Trick, der hier angewandt wird, um dem Roman Leben und Intensität einzuhauchen, legitim ist, das mag jeder Leser individuell entscheiden. Ich jedenfalls war durchaus beeindruckt, hätte an ganz anderer Stelle Mystisches, Verdecktes vermutet. So vergebe ich verdiente vier Sterne.
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  • Rezension zu Die Überlebenden

    "Die Überlebenden" und ich haben leider nicht wirklich zueinandergefunden. Obwohl die Geschichte eigentlich sehr interessant aufgebaut ist. Wir haben zwei Erzählstränge. Einmal die Gegenwart, die uns rückwärts erzählt wird. Das heißt, wir beginnen mit dem Ende, als die Geschwister die Asche schon verstreut haben und gehen kapitelweise zurück bis zum Tod der Mutter. Dabei wird abwechselnd der zweite Erzählstrang mit eingeführt. Da tauchen wir in die Vergangenheit ein und erfahren, wie die drei Brüder aufgewachsen sind.
    Nämlich in keinem schönen Umfeld. Mutter und Vater sind beide alkoholabhängig. Dass dies für kein Kind schön ist, braucht man, glaube ich, nicht weiter erwähnen. Die Geschwister buhlen um die Aufmerksamkeit und Anerkennung der Eltern. Die sie auch immer wieder mal bekommen. Aber ebenso schnell wird diese auch wieder entzogen und die Brüder leiden unter der Ablehnung.
    Was die Kinder alles in ihrer Vergangenheit ertragen mussten und wie sich das auf ihr weiteres Leben ausgewirkt hat, ist schon sehr traurig. Allerdings muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte nicht so emotional berührt hat, wie ich es erwartet hätte.
    Das lag vor allem an dem Schreibstil, mit dem ich nicht warm geworden bin. Mir war dieser viel zu sachlich, nüchter und emotionslos. Das führte auch dazu, dass ich zu den Charakteren keine Bindung aufbauen konnte. Weder im positiven, noch im negativen. Lediglich Benjamin, der mittlere Bruder, war ein wenig greifbar. Da die Geschichte aus seiner Sicht erzählte wird, konnte ich seine Gefühle und Handlungen noch ein wenig nachvollziehen. Alle anderen blieben mir zu blass und unnahbar.
    Das Einzige, was mir noch ganz gut gefallen hat, war der Handlungsort am See. Dieser wurde sehr schön und anschaulich beschrieben. Auch führten die abwechselnden und kurzen Kapitel dazu, dass ich recht zügig durch die Seiten kam. Aber schlussendlich muss ich einfach sagen, dass mich die Geschichte nur bedingt abholen und überzeugen konnte.
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  • Rezension zu Die Überlebenden

    Autor: Alex Schulmann
    Titel: Die Überlebenden
    Seiten: 303
    ISBN: 978-3-423-28293-2
    Verlag: dtv
    Übersetzung: Hanna Granz
    Autor:
    Alex Schulamn wurde 1976 in Hemmesdygne, Schweden, geboren und ist ein skandinavischer Schriftsteller, Journalist und Blogger. Er schreibt für diverse TV-Shows und startete im Jahr 2006 einen Blog, zudem für diverse Zeitungen und Magazine Beiträge, zuletzt moderierte er eine TV-sendung und startete 2012 einen eigenen Podcast.
    Inhalt:
    Vor zwei Jahrzehnten ging hier ein Riss durch die Welt. Jetzt kehren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zum ort ihrer Kindheit – ein Holzhaus am See – zurück, um die Asche ihrer mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Was ist damals wirklich passiert?
    Über die verheerende Liebe einer Mutter und über drei Brüder, die einander das Leben retten: Alex Schulmans Roman "Die Überlebenden" dringt zu unseren Hoffnungen und Ängsten vor, zu unserem innigsten Wunsch nach Vergebung. Zu dem, was uns zu Menschen macht. (Klappentext)
    Rezension:
    Flirrend rinnen die Sonnenstrahlen durch die Finger. Am Platz der Kindheit scheint die Zeit all die Jahre still gestanden zu haben. Die Plastikstühle stehen noch am gleichen Platz. Bäume, Sträucher, die kleine Hütte und das Bootshaus haben sich kaum verändert.
    Lange, nachdem die Brüder ihre eigenen Wege eingeschlagen haben, finden sie dort wieder zusammen, wo sie als Jungen ihre Sommer verbracht haben. Ironischerweise ist es der Tod der Mutter, die die Geschwister miteinander konfrontiert. Lange davor hatte es den Bruch gegeben, der Nils, Benjamin und Pierre entzweite und an dem die Familie zerbrach. Risse hatten sich schon eher gezeigt. Der Erwachsene, Benjamin, stellt sich die Frage: Was ist passiert?
    […]
    Still und leise beginnt der Erzähler in seine Kindheit einzutauchen. Er, der schon immer beobachtende, sieht seine Familie hier vor sich, an dem Ferienhaus am See, an der die heile Welt immer schon zum Greifen nah war, doch die umgebenden Eltern immer abwesend waren. Liebevolle Momente blitzen auf, doch entfliehen sie Benjamins Erinnerungen und werden von all den schlechten überdeckt.
    Alex Schulman legt mit "Die Überlebenden" ein erschütterndes Debüt vor. Die Hauptprtagonisten sind seinen Geschwistern und ihm nach empfunden, einzelne Ereignisse tatsächlich wie beschrieben passiert. Unwillkürlich fragt man sich beim Lesen, wo Wahrheit und Fiktion zu trennen sind, hofft, dass es mehr Momente des Glücks als beschrieben gegeben haben mag, um im nächsten Abschnitt förmlich zu spüren, wie den hilflosen Jungen die Luft im übertragenen Sinne abgedrückt wird.
    […]
    Nach außen hin wahrt die Familie, deren Mitglieder so wunderbar ausgestaltet sind, den Schein, zusammen und doch für die jeweils anderen abwesend. Nicht ist schwarz, nichts ist weiß. Grautöne beherrschen im übertragenen Sinne das Bild, die Handlung. Wut und Bestürzung auf die jeweils handelnden Personen wechseln sich Kapitel für Kapitel ab. Mit Hilfe der Sprache ist zusätzlich ein Sog entstanden, den man sich kaum entziehen kann.
    […]
    Die Großtaten moderner skandinavischer Literatur sind hier vereint. Zeitsprünge und das wechselseitige Zuspielen der Bälle durch die Protagonisten geben hier eine Dynamik, die wirkt. An manchen Stellen liest man beinahe einen Kriminal-, dann wieder einen Familienroman. Der erzähler selbst gibt die Geschehnisse wieder. Er wertet nicht. Er fragt nach und kommt auf keine Antworten. Wer hat die schon?
    […]
    Es ist eine Geschichte über Vertrauen und über Fehler, über Brüche und Heilung, über Entscheidungen und schließlich über Leben und Tod, was wir daraus machen und für uns mitnehmen, und der Erkenntnis, das manche Risse zu tief sind, um sie zu kitten, es jedoch nie zu spät ist, es wenigstens zu versuchen.
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Ausgaben von Die Überlebenden

Hardcover

Seitenzahl: 304

E-Book

Seitenzahl: 305

Taschenbuch

Seitenzahl: 304

Die Überlebenden in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die Überlebenden (Details)
  • Englisch: The Survivors (Details)

Besitzer des Buches 25

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