Hyde

Buch von Antje Wagner

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Hyde

Jahrelang hat Katrina mit ihrem Vater und der Schwester Zoe in einer Hütte im Wald gelebt. Doch die Idylle von »Hyde« ist zerstört, Vater und Schwester sind tot. Was ist passiert? Katrina weiß nur noch Bruchstücke. Ihre Suche nach der Wahrheit führt sie auf die Spur eines ungeheuren Geheimnisses. Ist sie überhaupt diejenige, die sie glaubt, zu sein? Ein überwältigender Roman um eine außergewöhnliche Hauptfigur. Sprachgewaltig, phantastisch und voller atmosphärischer und düsterer Spannung.
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Bewertungen

Hyde wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Hyde

    Katrina ist als frisch freigesprochene Tischlergesellin auf der Walz und hat sich den Regeln ihrer Zunft zu unterwerfen. Unterkunft und Verpflegung muss sie sich unterwegs erarbeiten und sie darf ihre Heimatgemeinde während dieser Zeit nicht betreten. Katrinas Gedanken wandern in Rückblenden in ihre frühe Kindheit, die sie mit Vater und Schwester Zoe in „Hyde“ verbrachte, gelegen in einem abgelegenen Waldstück. Etwas Grauenhaftes muss inzwischen passiert sein. Abweichend von der Zunftordnung will Katrina unbedingt Geld verdienen, das sie für einen geplanten Rachefeldzug benötigt. Gleich mehrere spannende Fragen stellen sich: Was ist mit Katrina geschehen, wo ist ihre Schwester, was genau ist Hyde (eine Gegend, ein Haus oder eine Lebenseinstellung?) und - in welche Reihenfolge gehören die Schnipsel ihrer Erinnerungen? Noch spannender wirkt die Handlung, indem Wagner nicht allein ihre Hauptfigur beschreibt, sondern andere auf Katrina reagieren lässt.
    Zoe und Katrina wurden offenbar, tief in einem Wald hinter Brombeergestrüpp verborgen, auf hohem Niveau unterrichtet und gleichzeitig für ein Leben außerhalb des Waldes vorbereitet. Zoe wusste alles über Pflanzen und was sich aus Pflanzenauszügen herstellen lässt und Katrina wusste alles über Holz. Dass die Mädchen sich in große Gefahr bringen, wenn sie von der eingepaukten Routine abweichen, ist von Anfang an spürbar und lässt mich rätseln, wer sie so diszipliniert trainiert und warum. Gründe, um mit Kindern unterzutauchen, fallen mir viele ein; auch Eltern, die mit ihren Kindern autark leben wollen, hat es schon immer gegeben. Katrina wiederum ist überzeugt davon, dass der Mann, der sie derart sorgfältig über das Leben und die Natur unterrichtete, nicht der sein kann, den all ihre Kontaktpersonen in ihm sehen.
    Nach einigen Umwegen landet Katrina im märchenhaften „Haus Waldkauz“ mit Türmchen und dem Charme abblätternder Emaille, für das ein Hausmeister gesucht wird. Offenbar hat es bisher kein Bewohner darin so lange ausgehalten, dass die notwendige Renovierung endlich in Angriff genommen werden konnte. Katrina als Handwerkerin scheint die passende Person für diese Aufgabe zu sein und wird von der Gemeinde eingestellt, der Eigentümerin des Hauses. Da Katrina deutlich Probleme mit ihrem schwächeren Bein hat und ihr Gesicht sorgfältig unter einem Tuch verbirgt, kann ich sie mir anfangs noch nicht frei stehend bei der Arbeit auf einem Ziegeldach vorstellen. Mitten im unwirtlichen Winter plant sie die dringendsten Arbeiten und beginnt zu ahnen, dass das Haus wie ein Lebewesen agiert und mit einigen Geheimnissen aufwartet. Wie Katrina einen Schrank liebevoll restauriert und der Schrank darauf sichtlich antwortet, war eine der eindringlichsten Szenen für mich. Zugleich lässt Katrina die Suche nach ihrer Vergangenheit und dem Nachlass ihres Vaters nicht los, den er in Hyde für sie vergraben hat.
    Von schlauen, handwerklich versierten Figuren wie Katrina hätte ich als 14-Jährige gern gelesen, allerdings hätte ich in dem Alter noch kein Interesse an den fantastischen Elementen des Romans gehabt. Wegen ihrer starken Mädchenfiguren bin ich schon lange Fan von Antje Wagner. Als erwachsene Leserin hat der Roman mich kritisch fragen lassen, warum ich die Personen so einschätze, wie ich es tue - das tut mir immer gut.
    Fazit
    Antje Wagner erzeugt mit einer Zuflucht hinter Brombeerranken und einem verwunschenen „sprechenden“ Haus eine unheimliche Atmosphäre, die mich sofort gepackt hat. Zahlreiche Handlungsabschnitte müssen von den Lesern erst zu einem neuen Faden verdrillt werden, ehe ein logisches Bild der Geschehnisse entstehen kann. Wer sich auf die reiche Symbolik des Romans einlassen kann, erfährt eine neue Sicht auf Erinnerungen contra Wahrheit, auf Elternschaft, Verletzungen, Therapie und auf Türen, die sich im Leben öffnen können.
    Empfehlen würde ich das Buch Lesern ab 16, die eine Prise Mystery vertragen und nach starken Mädchenfiguren suchen.
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  • Rezension zu Hyde

    Ein Meisterwerk
    Inhalt
    Hyde war Katrinas zu Hause seit sie denken kann. Doch jetzt ist es verschwunden und mit ihm ihr Vater und ihre Schwester. An das Ereignis, das ihr alles nahm, kann sie sich nur teilweise erinnern. Nun muss sie sich in einem neuen Leben zurechtfinden und fragt sich, wer sie ist und was geschehen ist. Als sie ein verfallenes Haus renoviert, mit dem sie sich verbunden fühlt, entdeckt sie ein ungeheures Geheimnis.
    Meine Meinung
    Mir gefällt alles, wirklich alles, an diesem Buch! Die Geschichte fängt langsam an, doch die Spannung steigt an und bleibt im Verlauf des Buches hoch. Man weiß zunächst nicht viel von Katrinas Leben, doch nach und nach erfährt man in Rückblicken einzelne Bruchstücke. Damit werden einige Fragen beantwortet und es stellen sich neue Fragen. Man springt in der Geschichte zu unterschiedlichen Zeitpunkten von Katrinas Vergangenheit. Aber als Leser wird man dadurch nicht verwirrt, man findet sich immer gleich zurecht. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Zeitpunkten in der Vergangenheit und in der Gegenwart macht den Reiz der Geschichte aus. Die einzelnen Abschnitte sind meist kurz, wodurch man in allen Handlungssträngen schnell voran kommt. Es stört nicht einmal, dass man an besonders spannenden Stellen zu anderen Zeitpunkten springt, weil es nach einigen Sätzen bzw. Seiten wieder an der anderen Stelle weitergeht. Dabei ist die Gegenwartsstory genauso spannend wie die Vergangenheitsstory. Und das Buch ist so spannend und gut geschrieben, dass man die Welt um sich herum vergisst. Der Schreibstil ist besonders. Die Wortwahl, die kurzen Sätze zwischen den längeren und die Beschreibung von Katrinas Welt lassen den Leser vollkommen in die Geschichte abtauchen und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, als ob Katrina selbst ihre Geschichte aufgeschrieben hätte. Katrina ist trotz, oder gerade wegen, ihrem außergewöhnlichen Leben und ihrem Schicksalsschlag eine beeindruckende Persönlichkeit. Das Buch ist perfekt gelungen und hat so viel mehr zu bieten, als man oberflächlich erkennen kann. Vor allem zwischen den Zeilen enthält es viele Botschaften und Erkenntnisse.
    Fazit
    Die Geschichte um die bemerkenswerte Katrina ist der Autorin mit ihrer Art zu Schreiben und dem Verknüpfen der Handlungsstränge perfekt gelungen. Es ist ein Meisterwerk!
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Ausgaben von Hyde

Hardcover

Seitenzahl: 408

Taschenbuch

Seitenzahl: 408

E-Book

Seitenzahl: 409

Besitzer des Buches 14

Update: