Anstand
Buch von Matthew Quick, Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
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Buchdetails
Titel: Anstand
Matthew Quick (Autor) , Ulrike Wasel (Übersetzer) , Klaus Timmermann (Übersetzer)
Verlag: Harpercollins
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 272
ISBN: 9783959671354
Termin: Oktober 2017
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Anstand
Er liebt sein Land, das er nicht mehr versteht. Er hasst die Liberalen. Er schläft nicht ohne seine Waffen. Er ist das Gegenteil von politisch korrekt. Er ist unbequem. Er liebt seine Enkelin Ella über alles. Er hat einen Gehirntumor, für den er das Agent Orange aus dem Vietnamkrieg verantwortlich macht. Er überlebt die Operation. Er nimmt die letzte Chance wahr, sich mit seiner Vergangenheit, seinem Sohn und seinem Erzfeind aus dem Krieg, Clayton Fire Bear auszusöhnen. Er heißt David Granger, 68 Jahre, Vietnamveteran. Er ist: Ein Mann mit Anstand.
'Hinter der ruppigen Prosa verbirgt sich viel Feingefühl und ein klarer Blick für gesellschaftliche Tendenzen. Es geht um die Frage, was Anstand bedeutet, um Doppelmoral und die vielen Gesichter des Rassismus, um alte Sünden und aufrechte Reue und nicht zuletzt um Familienbande und den Wert echter Freundschaft. Es ist ein Roman, der zum genauen Hinschauen auffordert und die 'political correctness' hinterfragt, der feststellt, dass es wichtiger ist, was jemand tut, als was er sagt (…).'
(Deutschlandfunk Kultur)
'Ganz großes Kino' (Christine Westermann zu 'Silver Linings')
'Originell, fesselnd, erhebend.' (Graeme Simsion zu 'Die Sache mit dem Glück')
'Es ist unmöglich, diese tief zerrissenen Figuren nicht zu mögen.' (USA Today)
'Derb, politisch unkorrekt - und wunderbar: Matthew Quicks Roman über einen erzkonservativen Vietnam-Veteranen und seinen linksliberalen Sohn zeigt, was wichtiger ist als die 'richtige' Ausdrucksweise: Herzenswärme und Anstand.' Deutschlandfunk Kultur
'Matthew Quick hat einen hinterlistigen Roman über Correctness verfasst. (…) Die Story ist nicht die x-te Zeigefingerversion zur 'Lage der US-Nation', sondern vielmehr ein Lehrstück darüber, dass man Anstand, Solidarität und Toleranz oft in der seltsamsten Verkleidung (und sei es im Tarnanzug) begegnet.' Kleine Zeitung
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Bewertungen
Anstand wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Anstand
- tardigrada
Mathew Quick zeichnet mit David Granger einen derben, kantigen Charakter. Als Vietnam Veteran und Vollblut Patriot, der den Krieg blutig und hautnah miterlebt hat, trägt er sein Herz auf der Zunge. Er misstraut der Regierung und verhöhnt sie für das was sie ihm mit dem Vieatnam-Einsatz an Leib und Seele angetan hat. Der sinnlose Krieg hat in seinem Leben definitiv Spuren hinterlassen, die ihn bis heute quälen und gefährlich machen.Weiterlesen
Die ganze Zeit redet Granger als würde er einen Bericht verfassen und auf eine Art tut er das auch.
Seine Ausdrucksweise ist teils vulgär aber es passt zu diesem knorrigen Typen.
Wir erleben einen wütenden Mann, dem Fremde in seinem Land genauso zuwider sind wie sein linksliberaler, scheinheilig-korrekter Sohn Hank, der sich eigentlich viel rassistischer benimmt als sein patriotischer Vater. Der Sohn merkt es nur nicht.
David Granger ist trotz seiner Härte ein fürsorglicher Familienmensch, dem man vieles hoch anrechnen muss. Er übernimmt Verantwortung für andere und hat ein großes Herz.
Der Rote Faden in dem Buch ist sicherlich die Aufarbeitung der Vergangenheit und eine offene Rechnung, die noch beglichen werden muss.
Meine Eindrücke:
Matthew Quick zeichnet gekonnt ein glaubwürdiges Bild eines Vietnam Veteranen, das erahnen lässt, was diese Soldaten damals durchmachen mussten und wegen ihrer Traumata bis heute immer noch durchmachen. Dies tut er recht unaufgeregt. Blicke in die Vergangenheit wechseln sich mit dem Heute ab. Ein Rad greift da in das andere und der Erzählfluss lässt mich nicht los.
Quick zieht geschickt die Fäden und schreibt gewohnt intelligent. Ich würde sogar sagen, dass er ein sehr leidenschaftliches Buch über und für Vietnam Veteranen geschrieben hat.
Mir hat dieser Mix aus Familienkonflikten mit Grangers Sohn dessen niederländischer Frau, seiner Enkelin Ella, und Grangers Verarbeitung seines eigenen Schicksals im Krieg sehr gut gefallen.
Fazit:
Meiner Herkunft geschuldet fehlt es mir natürlich an der amerikanischen Lebensart, um dieses Buch bis ins Letzte zu verstehen.
Aber mein Wissen und historisches Interesse reicht aus um die Tragweite des Vietnam Krieges und den Umgang der Amerikaner mit den Veteranen zu kennen. Vielleicht weiß ich auch mehr als so mancher amerikanischer Bürger. Zumindest, wenn man David Granger fragen würde. :-)
Ich glaube, dass Mathew Quick den Finger in die Wunde vieler vom Glück verwöhnten amerikanischen Zivilisten legt und mächtig darin herumpokelt.
Und ich glaube auch, dass die Vietnam Veteranen durch die Figur des David Granger eine Stimme bekommen.
Dies ist eine gelungene Hommage an die Vietnam Veteranen, die von der Regierung nicht den Respekt bekommen, den sie verdienen, und von den Zivilisten einfach nicht das Verständnis erfahren, das nötig wäre. Mögen viele Amerikaner dieses Buch lesen und die Veteranen besser verstehen, denn für viele der Soldaten ist der Krieg bis heute nicht vorbei.
Ich gebe eine absolute Leseempfehlung.
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Besitzer des Buches 7
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