Ich bin gestern nacht damit fertig geworden und kann mich den positiven Meinungen im Großen und Ganzen anschliessen.
Ein Debütroman mit recht viel But und ekelerregendem Hintergrund, der flüssig geschrieben den Leser ins seinen Bann zieht. Trotz alledem empfinde ich manche Handlungsweisen in manchen Fällen recht unrealistisch und so nicht druchführbar.
Allein als Smoky ihren Dienst wieder antritt und die Waffe so locker flockig wegsteckt, als sei nichts gewesen, obwohl sie ein paar Tage zuvor fast in Ohnmacht gefallen wäre. Oder auch das Ende, als sie im den Deal mit dem Mörder eingeht. Jeder Polizit und Agent lernt als erstes, dass mit Terroristen nicht verhandelt wird. Punkt.
Außerdem sind die Handlungsträger so überhaupt nicht sympathisch. Dieses Team ist ein regelrechter Sauhaufen - da arbeitet niemand zusammen nur Leo und Alan sind einigermaßen erträglich als Person. Der Rest nimmt entweder das Leben nicht so schwer, obwohl in dieser Abteilung die ganze Wucht der Realität sichtbar wird oder muss sich gegenseitig schikanieren, Beleidigungen und Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Zeitweilig wird sogar der Eindruck vermittelt, dass Smoky als Leader von manchen nicht so recht akzeptiert werden würde.
Und Bonnie ist einfach viel zu erwachsen für ein Kind.
Ich kenne keine 10 jährige, die einen Erwachsenen FBI Agent ohrfeigen würde.
Das sind einfach Sachen, über die bin ich beim Lesen gestolpert. Zudem war für mich recht schnell klar, wer hinter der ganzen Story steckt, aber das nur am Rande. Und selbst die Bestätigung der Vermutung hat der spannenden Geschichte keinen Abbruch getan.
Trotz aller negaitver Kritik wurde ich recht gut unterhalten. Ein Thriller soll ja nicht unbedingt ein literarisches Glanzstück sein, sondern mich spannend fesseln. Und das hat "Die Blutlinie" eindutig getan.