Diesen Thread dürfen auch andere Autoren für ihre aktuellen Werke, an denen gerade gearbeitet wird, benutzen.
Reaktionen und Meinungen von Lesern sind hier ebenfalls erwünscht, denn mich interessiert: Wie wirkt das Cover auf euch? Was bewirken die kurzen Textschnipsel bei euch? Machen sie neugierig oder findet ihr so etwas eher langweilig? Entsteht ein passendes Bild im Kopf? Wie denkt ihr darüber? Gibt es Interpretationsspielraum? Zum einen wäre der spontane Eindruck interessant, zum anderen, ob sich das ändert, wenn ihr euch ein wenig intensiver damit befasst.
Lasst uns das analysieren, darüber reden, nachdenken, weiterspinnen ...
Natürlich bin ich selbst Leser und mache mir meine eigenen Gedanken über Cover und Texte. Aber mich interessieren genauso andere Sichtweisen, ob das Geschriebene unterschiedlich empfunden wird und wenn ja, wie.
Mein aktuelles Buchprojekt ist der dritte Teil einer Kurzromansammlung, von der bereits zwei veröffentlicht sind. Hier findet ihr die Anfangsszene und eine, die schon fast gegen Ende spielt:
Szene 1:
„Ich krieg dich, du Mistvieh!“
Gleichzeitig mit dem Ruf krachte ein Schuss. Augenblicklich verspürte die Wölfin einen kräftigen Schlag gegen ihre Flanke und im Anschluss daran einen höllischen Schmerz, der sich von dort strahlenförmig ausbreitete. Aufjaulend sprang sie hoch und raste, von weiteren Schüssen verfolgt, im Zickzack zwischen den eng stehenden Bäumen hindurch. Schnee stob bei dem schnellen Lauf hinter ihren Pfoten hoch. Sie hörte weitere Schüsse und deren Einschläge im Holz in nächster Nähe, roch die Schmauchpartikel, die sich in der Luft verbreiteten. Glücklicherweise schien der Jäger ein schlechter Schütze zu sein, aber es machte sie wütend, dass er überhaupt auf sie schoss. Sie hatte nichts getan, was das rechtfertigen würde.
‚Für mich gibt es ein Jagdverbot, du Arschloch!‘, dachte sie und hätte ihm das auch am liebsten zugeschrien. Nur würde er sich einerseits lediglich angekläfft fühlen, zum anderen war sie sich sicher, dass er das bereits wusste und es ihn nicht im Mindesten interessierte.
Szene 2:
„Wenn du dich so gut mit Rangordnungen in Wolfsrudeln auskennst …“, äußerst langsam näherte sie sich ihm, die dreieinhalb Meter Distanz waren trotzdem schnell überbrückt, „ … dann weißt du sicherlich auch, dass sich Omegas …“, jetzt blieb sie vor ihm stehen, „… Alphas unterzuordnen haben.“ Mit einem wölfischen Grinsen beendete sie den Satz und schaute zu ihm hoch. Seine unmittelbare Nähe und sein Geruch benebelten sie und das Grinsen wich augenblicklich aus ihrer Miene. Unbewusst leckte sie sich die Lippen, als hätte sie etwas besonders Appetitliches vor sich.
Und nun legt los. Teilt mir eure Gedanken dazu mit
Für das Cover habe ich folgendes Bild verwendet: Bildlizenz Fotolia: #106137392 | Urheber: Slava_Vladzimirska