Textschnipsel und Cover aktueller Arbeiten

  • Diesen Thread dürfen auch andere Autoren für ihre aktuellen Werke, an denen gerade gearbeitet wird, benutzen.
    Reaktionen und Meinungen von Lesern sind hier ebenfalls erwünscht, denn mich interessiert: Wie wirkt das Cover auf euch? Was bewirken die kurzen Textschnipsel bei euch? Machen sie neugierig oder findet ihr so etwas eher langweilig? Entsteht ein passendes Bild im Kopf? Wie denkt ihr darüber? Gibt es Interpretationsspielraum? Zum einen wäre der spontane Eindruck interessant, zum anderen, ob sich das ändert, wenn ihr euch ein wenig intensiver damit befasst.
    Lasst uns das analysieren, darüber reden, nachdenken, weiterspinnen ... :)


    Natürlich bin ich selbst Leser und mache mir meine eigenen Gedanken über Cover und Texte. Aber mich interessieren genauso andere Sichtweisen, ob das Geschriebene unterschiedlich empfunden wird und wenn ja, wie.


    Mein aktuelles Buchprojekt ist der dritte Teil einer Kurzromansammlung, von der bereits zwei veröffentlicht sind. Hier findet ihr die Anfangsszene und eine, die schon fast gegen Ende spielt:


    Szene 1:


    „Ich krieg dich, du Mistvieh!“


    Gleichzeitig mit dem Ruf krachte ein Schuss. Augenblicklich verspürte die Wölfin einen kräftigen Schlag gegen ihre Flanke und im Anschluss daran einen höllischen Schmerz, der sich von dort strahlenförmig ausbreitete. Aufjaulend sprang sie hoch und raste, von weiteren Schüssen verfolgt, im Zickzack zwischen den eng stehenden Bäumen hindurch. Schnee stob bei dem schnellen Lauf hinter ihren Pfoten hoch. Sie hörte weitere Schüsse und deren Einschläge im Holz in nächster Nähe, roch die Schmauchpartikel, die sich in der Luft verbreiteten. Glücklicherweise schien der Jäger ein schlechter Schütze zu sein, aber es machte sie wütend, dass er überhaupt auf sie schoss. Sie hatte nichts getan, was das rechtfertigen würde.


    ‚Für mich gibt es ein Jagdverbot, du Arschloch!‘, dachte sie und hätte ihm das auch am liebsten zugeschrien. Nur würde er sich einerseits lediglich angekläfft fühlen, zum anderen war sie sich sicher, dass er das bereits wusste und es ihn nicht im Mindesten interessierte.


    Szene 2:
    „Wenn du dich so gut mit Rangordnungen in Wolfsrudeln auskennst …“, äußerst langsam näherte sie sich ihm, die dreieinhalb Meter Distanz waren trotzdem schnell überbrückt, „ … dann weißt du sicherlich auch, dass sich Omegas …“, jetzt blieb sie vor ihm stehen, „… Alphas unterzuordnen haben.“ Mit einem wölfischen Grinsen beendete sie den Satz und schaute zu ihm hoch. Seine unmittelbare Nähe und sein Geruch benebelten sie und das Grinsen wich augenblicklich aus ihrer Miene. Unbewusst leckte sie sich die Lippen, als hätte sie etwas besonders Appetitliches vor sich.


    Und nun legt los. Teilt mir eure Gedanken dazu mit 8)

    Für das Cover habe ich folgendes Bild verwendet: Bildlizenz Fotolia: #106137392 | Urheber: Slava_Vladzimirska

    Bilder

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Und nun legt los. Teilt mir eure Gedanken dazu mit

    Ich probiers mal mit meinen ersten Eindrücken^^
    Das Cover erinnert mich sehr an die ganzen Fantasyreihen, in denen es auch um eine Spur Erotik geht. Nun weiß ich natürlich nicht, ob das in die gleiche Richtung gehen soll. Die Textszenen lassen vermuten, dass es sich um eine Art "Werwölfe" in sexy handelt? Die Frau auf dem Foto sieht in meinen Augen jedenfalls sehr sinnlich aus und gefällt mir in Bezug auf die ErotikFantasy sehr gut!
    Ich weiß nicht, wie du das machst, aber selbst bei mir schreit es bei deinen Textschnipsel nach mehr, obwohl ich, wie du ja weißt, gar nicht in dem Genre unterwegs bin. Ich liebe übrigens diese Cover, aber kann eben mit dem Genre nichts anfangen. Der Wolf auf der Schulter gefällt mir im Hinblick auf die Texte richtig gut, da er schon einen Hinweis gibt. Ich vermute er war nicht auf dem Originalbild?^^
    Was mich so ein wenig stört ist der Titel, sei mir nicht böse, ist nur mein Eindruck, aber er wirkt so austauschbar und als hätte ich ihn schon auf eben jenen anderen Covern schon öfter gelesen. Oder eben so ähnlich, aber wahrscheinlich lässt sich das nicht vermeiden. Ich finde jedenfalls auch die Farbwahl deinen Covers sehr schön :love:
    Mit anderen Worten: Mir gefällt alles bisher sehr gut, bis eben auf den Titel :kiss:

  • Was mich so ein wenig stört ist der Titel, sei mir nicht böse, ist nur mein Eindruck, aber er wirkt so austauschbar und als hätte ich ihn schon auf eben jenen anderen Covern schon öfter gelesen.

    Da es sich hier um eine Kurzromansammlung handelt, finde ich einen "allgemeinen Titel" durchaus passend, weil sich darunter alles zusammenfassen lässt.
    Das bringt mich auch gleich zum Cover: Da müsste man wissen, wie die ersten beiden Teile bebildert wurden. Passt das Cover des dritten Teils dazu? Ich würde sie zumindest ähnlich halten.


    Die Textstellen habe ich ein wenig umformuliert. Ist aber nur ein Vorschlag! Du wirst da mit Sicherheit ja selber noch einmal drübergehen ...


    Szene 1:
    „Ich krieg’ dich, du Mistvieh!“
    Ein Schuss peitschte durch die Luft. Die Wölfin verspürte einen heftigen Schlag gegen ihre Flanke und einen höllischen Schmerz, der sich strahlenförmig von dort ausbreitete. Sie jaulte auf, sprang hoch und raste, von weiteren Schüssen verfolgt, im Zickzack zwischen den eng stehenden Bäumen hindurch. Nasser Schnee stob hinter ihren Pfoten hoch. Die Schüsse kamen näher; sie hörte die Einschläge im Holz. Glücklicherweise schien der Jäger ein schlechter Schütze zu sein! Aber es machte sie wütend, dass er überhaupt auf sie schoss. Sie hatte doch nichts getan, was das rechtfertigen würde.
    Wölfe dürfen nicht gejagt werden, du Arschloch!, dachte sie und hätte ihm das am liebsten auch zugeschrien. Allerdings würde sich der Mann wohl lediglich angekläfft fühlen. Darüber hinaus war sie sich sicher, dass er das bereits wusste und dass es ihn nicht im Mindesten interessierte.


    Die ersten Sätze beginnen mit "gleichzeitig", "augenblicklich" und "aufjaulend". Das reißt einen irgendwie aus der Szene heraus.
    Dass sie die Schmauchpartikel riechen kann, stell' ich mir schwierig vor, weil sie vor den Schüssen davonläuft. Darum hab' ich das weggelassen.
    "Einerseits" und "zum anderen" passt nicht gut zusammen.


    Szene 2:
    „Wenn du dich so gut mit Rangordnungen in Wolfsrudeln auskennst ...“, sie näherte sich ihm langsam, „... dann weißt du sicherlich auch, dass sich die Omegas den Alphas unterzuordnen haben.“ Sie blieb stehen und schaute mit einem wölfischen Grinsen zu ihm hoch. Seine Nähe und sein Geruch benebelten/betörten sie. Unbewusst leckte sie sich die Lippen, als ob sie etwas besonders Appetitliches vor sich hätte.


    Bei den Einschüben hielte ich eine Verkürzung für sinnvoll, sonst wirkt das eher wie ein Drehbuch. Für den Leser ist es vermutlich nicht relevant, ob sich das Gegenüber drei Meter weit weg befindet. Wenn allerdings doch, dann verzeih mir bitte! :) Das lässt sich aus dem kurzen Schnippel nicht eruieren.
    Dass sie den Satz beendet hat, muss man, glaube ich, nicht extra erwähnen.
    Da man mit zweimal "Grinsen" eine Wortwiederholung hätte, hab' ich den zweiten Teil des Satzes (Nähe und Geruch) weggelassen. Wobei die Wortwiederholung, wenn man es erwähnen will, das geringere Malheur wäre. Ein Synonym würde deplatziert wirken.
    Bei der zweiten Szene war ich mir anfangs nicht ganz sicher, ob sie ihm schon verfallen ist, als sie sich ihm nähert, oder ob das erst plötzlich passiert. In diesem Fall könnte man noch etwas hinzufügen wie:
    Sie nahm einen subtilen Duft wahr. Wo kommt denn das her?!, dachte sie aufgeregt.


    Wie gesagt, sind bloß Vorschläge! Man kann sich die Szenen aber gut vorstellen. Sie regen das Kopfkino an. Und das schreibt jemand, der - wie offenbar auch pralaya - in diesem Genre nicht unterwegs ist ... :wink:

  • Da es sich hier um eine Kurzromansammlung handelt, finde ich einen "allgemeinen Titel" durchaus passend, weil sich darunter alles zusammenfassen lässt.

    Stimmt, das hatte ich jetzt nicht mehr bedacht, da hast du recht! :-k

    Und das schreibt jemand, der - wie offenbar auch pralaya - in diesem Genre nicht unterwegs ist ...

    Aye! :mrgreen:

  • @pralaya: Kein Problem. :wink:


    Und weil ich's gerade seh':

    Nasser Schnee stob hinter ihren Pfoten hoch.

    "Nasser Schnee spritzte hinter ihren Pfoten weg" wäre vielleicht noch besser (kommt auf den Feuchtigkeitsgrad an) - mea culpa! Wobei man das Adjektiv natürlich auch weglassen kann. Aber da ich mit den Schmauchpartikeln ohnehin bereits etwas "Plastisches" entfernt habe, dachte ich mir, ich mach' den Schnee mal nass. :lol:

  • Das Cover geht so weit an meinem persönlichen Geschmack vorbei, dass ich eigentlich nichts weiter dazu sagen möchte. Es ist als Bild stimmig, es sagt "Hier Erotik", (von Fantasy ist im Bild allerdings nichts zu erkennen). Mir ist klar, dass es eigentlich gut gemacht ist und vermutlich marktkonform, für mich selbst wäre es aber hinreichend, um einen Kauf keine Sekunde lang in Erwägung zu ziehen. Aber so ist das eben mit unterschiedlichen Geschmäckern.


    Textstelle 2 habe ich gern gelesen. Darin kommt das Fantasygenre zum Vorschein und Erotik klingt zumindest als Möglichkeit an. Die Passage erzeugt Spannung, weil spürbar wird: Zwischen den Protagonisten bahnt sich etwas an. Zu viel wird darin auch nicht verraten. Und die Darstellung mit den Verkürzungen wirkt ... lebendig.


    Szene 1 gefällt mir von der Situation her auch gut, da wäre aber mehr herauszuholen. Viel mehr.
    Die nicht ganz glücklich gewählten gleichartigen Satzanfänge wurden schon erwähnt, Auch eine leichte Kürzung von unnötigen Elementen (v.a. "die sich in der Luft verbreiteten", "bei dem schnellen Lauf", "überhaupt") hätte der Actionszene mehr Biss gegeben.
    Ich sehe weitere Probleme damit: Die Beschreibung wirkt in Teilen zu distanziert und unpersönlich. Vor allem die "höllischen Schmerzen" kommen nicht rüber, weil der Punkt sofort abgehakt wird und auch weil "sie" direkt im Anschluss andere Reize einfach nur "hört" und "sieht". Der Schmauch brennt ihr nicht in Nase und Augen, der Knall will ihr nicht die empfindlichen Ohren zerfetzen. Und dann kommt auch noch eine Aussage darüber, welche Qualität der Schütze zu haben scheint und die Wut wird dadurch erklärt, dass "er überhaupt auf sie schoss". Es wird auch nicht glaubhafter dadurch, dass gleich Erläuterungen darüber angefügt werden, er würde sich nur angekläfft fühlen bzw. irgendwas würde ihn nicht im Mindesten interessieren. Eine Schusswunde? Schmerzen? Eine Verfolgungsjagd? Alles schon beiseite geschoben, dadurch emotional nicht nachfühlbar, nicht erlebbar, verschwendet.


    P.S: Leonidas hat natürlich auch damit recht, dass das Riechen der Schmauchpartikel deplaziert ist. Es gibt da mehrere Lösungsvarianten: 1.) weglassen. 2.) Der Schütze ist der Wölfin beim Schuss so nahe, dass der Schmauch ihr direkt in die Nase dringt. Dann muss aber entweder der Geruch 2A) ihr direkt in die Nase stechen, bevor sie wegläuft oder sie muss 2B) den Schmauchgeruch in ihrer während der Flucht oder besser noch, wenn sie innehält verspätet bemerken (was bei einer Wölfin auch ein starker Sinneseindruck sein kann und dann auch als solcher aufgezeigt werden sollte). 2A+B bedingen beide, dass am Anfang nicht von "einem" Schuss die Rede ist. Das wäre für die Distanz, um die es ginge, zu unbestimmt.

  • Danke schon mal für die ersten Antworten :friends: Ihr seid lieb.
    Im Grunde geht es mir in diesem Thema um die subjektive Wirkung, die Reaktion, die es bei Lesern weckt - so wie bei @pralaya - und nicht um die Möglichkeit, wie man das Ganze noch schreiben könnte. Dass andere Autoren es anders schreiben würden, ist mir bewusst. Es sind nur kurze Textschnipsel aus einer Geschichte, die in ihrer Gesamtheit natürlich erheblich mehr Handlung und Informationen liefert. Von daher dürfte es auch schwierig sein, an so einem kurzen Textstück Verbesserungen einzusetzen, ohne dass es für den Rest der Geschichte möglicherweise unbrauchbar wird. So war dieses Thema auch nicht gedacht, sonst hätte ich größere Textpassagen zur Diskussion eingestellt. Aber trotzdem danke für eure Anregungen. Ich werde noch näher darauf eingehen :)

    Das Cover erinnert mich sehr an die ganzen Fantasyreihen, in denen es auch um eine Spur Erotik geht. Nun weiß ich natürlich nicht, ob das in die gleiche Richtung gehen soll. Die Textszenen lassen vermuten, dass es sich um eine Art "Werwölfe" in sexy handelt?

    Du hast es richtig erkannt - es geht um Gestaltwandler, die sich in Wölfe verwandeln können. Bisher habe ich nur Geschichten über zwei männliche Wölfe geschrieben. Nun sind die Frauen dran. Jede Geschichte steht dabei für sich und dennoch befindet sich auch in jeder der Hinweis auf eine Verbindung zu den anderen - und am Ende ist jeder Kurzroman mehr oder weniger erotisch.

    Der Wolf auf der Schulter gefällt mir im Hinblick auf die Texte richtig gut, da er schon einen Hinweis gibt. Ich vermute er war nicht auf dem Originalbild?^^

    Natürlich nicht, den habe ich für meine Wolfsgeschichten extra entworfen. Auf dem Originalbild hat die Frau kein Tattoo, einen BH an und steht vor einem recht dunklen, grauen Hintergrund. Es bedurfte also etwas Bildbearbeitung, um sie für das Cover passend zu gestalten :wink:

    Was mich so ein wenig stört ist der Titel, sei mir nicht böse, ist nur mein Eindruck, aber er wirkt so austauschbar

    Das ist nicht weiter schlimm, denn der Titel ist lediglich der Titel dieser Einzelgeschichte und wird im Sammelband nur direkt über der Geschichte auftauchen, nicht auf dem Cover selbst. Die bisherigen Titel sind "Fluch der Bestimmung" und "Sehnsucht nach ihr". Für diesen Band ist es dann "Magie des Blutes" und der letzte wird "Ruf der Wölfin" heißen. Der Sammelband selbst wird nach der ersten Geschichte benannt. Da bin ich mir allerdings noch nicht einig, ob ich auch das Cover des ersten Bandes dafür übernehme oder doch lieber ein anderes gestalte.
    Von der Grundaufmachung her haben alle Bände ein einigermaßen ähnliches Aussehen, das aber natürlich beim Sammelband unerheblich ist, da es dann nur noch eines gibt.

    Die ersten Sätze beginnen mit "gleichzeitig", "augenblicklich" und "aufjaulend".

    Stimmt, das sollte ich noch mal etwas umformulieren. Der Grund, warum das hier gehäuft vorkommt, ist, dass ich es furchtbar finde, wenn beinahe jeder Satz mit einem Artikel oder einem Personalpronomen beginnt. Hier hab ich es wohl ein wenig übertrieben.


    Dass sie die Schmauchpartikel riechen kann, liegt im Übrigen nicht an der Nähe des Jägers, sondern daran, dass Wölfe einen fast tausendfach empfindlicheren Geruchssinn als wir haben. Einen Rivalen oder potenzielle Beute können sie im Umkreis von 2-3 km, bei klarer Luft sogar bis 5 km noch riechen. Ob jemand über ein Gelände gestapft ist, riechen sie noch drei Tage später. Was für uns unvorstellbar ist, ist für Wölfe normal: Schmauchpartikel, die beim Abschuss aus 50 m oder mehr Entfernung in die Luft gelangen, stellen absolut kein Problem dar.


    Bei der zweiten Szene war ich mir anfangs nicht ganz sicher, ob sie ihm schon verfallen ist, als sie sich ihm nähert, oder ob das erst plötzlich passiert.

    Das ist für die Schilderung des subjektiven Eindrucks dieser Szene auch nicht wichtig, denn es handelt sich hierbei ja, wie bereits gesagt, um einen winzigen Schnipsel. Im Grunde sollen solche Textstellen neugierig machen. Dadurch, dass du dir Gedanken darüber gemacht hast, wie das Drumherum wohl aussieht, weiß ich, dass es gewirkt hat - in die eine oder andere Richtung. Du hast dich trotz der Kürze damit beschäftigt. Es ist aber natürlich zu wenig, um mehr aus der Szene zu holen, als drin ist, von daher sind Spekulationen, was man noch schreiben könnte, an dieser Stelle nicht nötig.


    Aber da ich mit den Schmauchpartikeln ohnehin bereits etwas "Plastisches" entfernt habe, dachte ich mir, ich mach' den Schnee mal nass.

    Tu das - bei mir ist er pulverig :lol:

    Das Cover geht so weit an meinem persönlichen Geschmack vorbei, dass ich eigentlich nichts weiter dazu sagen möchte.

    Musst du auch nicht. Dass wir beide unterschiedliche Geschmäcker bei Covern haben, weiß ich ja bereits. Das ist kein Problem. Ich wage zu behaupten, dass dieses Cover genretypisch ist, von daher sollte es eigentlich die Käuferschicht ansprechen, für die das Buch gedacht ist. Dass es sogar pralaya gefällt, zeigt zumindest, dass sich auch noch ein paar andere davon angesprochen fühlen, die sonst nichts mit dem Genre am Hut haben :)

    Szene 1 gefällt mir von der Situation her auch gut, da wäre aber mehr herauszuholen. Viel mehr.

    Man kann aus allem viel mehr herausholen, da bin ich mir sicher. Im Gegensatz zu einem großen Roman mit einem Ausmaß von mehreren hundert oder sogar tausend Seiten sind Kurzromane nur ungefähr 50 bis 75 Normseiten lang. Das heißt, ich muss mich auf die wirklich wichtigen Stellen konzentrieren, die dafür umso intensiver gestaltet werden. Würde ich mich auf diese Anfangsszene zu sehr versteifen, die doch eigentlich nur eine Hinführung auf den wirklich wichtigen Teil der Geschichte ist, müsste ich an anderer Stelle streichen. Das bekäme der Geschichte gar nicht gut. Folglich schreibe ich bei manchen Szenen nur so viel wie nötig, um den Leser mit schnellem Tempo dann dorthin zu führen, wo Emotionen weitaus wertvoller sind.
    Im Übrigen gehe ich ein paar Sätze weiter auch näher auf die Verwundung ein - zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich nicht hauptsächlich auf die Flucht konzentrieren muss und sich mit ihrer Wunde und den Auswirkungen beschäftigen kann :wink:

    Man kann sich die Szenen aber gut vorstellen. Sie regen das Kopfkino an.

    JA! Das war genau das, was ich wissen wollte :thumleft:



    Vielen Dank noch mal für eure Eindrücke. Toll, dass ihr euch damit beschäftigt habt. Nun bin ich mal gespannt, ob sich vielleicht noch die eine oder andere Stimme dazu äußert.
    Und was mich dann auch noch interessieren würde: Reizen euch solche Schnipsel, öfter mal etwas davon zu lesen? Die Idee, mit Textschnipseln auf einen bald erscheinenden Roman aufmerksam zu machen, ist ja nicht neu. Mich interessiert dabei aber, ob ab und zu mal ein paar Sätze wirklich dazu führen können, dass sich ein Leser später das Buch kauft. Bringt es die Aufmerksamkeit, die gewünscht ist, oder ist das vergebliche Liebesmüh?


    PS: Sollte einer der anderen Autoren meinem Beispiel folgen wollen, schlage ich vor, zwischen jedem Einstellen eine Woche zu warten, um zu vermeiden, dass sich eventuelle Diskussionen überschneiden :!:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Und was mich dann auch noch interessieren würde: Reizen euch solche Schnipsel, öfter mal etwas davon zu lesen? Die Idee, mit Textschnipseln auf einen bald erscheinenden Roman aufmerksam zu machen, ist ja nicht neu. Mich interessiert dabei aber, ob ab und zu mal ein paar Sätze wirklich dazu führen können, dass sich ein Leser später das Buch kauft. Bringt es die Aufmerksamkeit, die gewünscht ist, oder ist das vergebliche Liebesmüh?

    Das kommt ja immer drauf an. :loool:


    Bei deinen Schnipseln wäre ich absolut geneigt, mal reinzulesen, da geht's mir ganz wie @pralaya, obwohl mir weder das Cover noch die Genres (Fantasy UND Erotik, beides nicht meins) gefallen. Der erste Absatz hat es mir dabei noch am meisten angetan, das ist so plastisch beschrieben, dass ich eigentlich schon enttäuscht war, dass ich das Buch niemals lesen werde. :wink:

    "Outside of a dog, a book is man's best friend. Inside of a dog, it is too dark to read."
    - Groucho Marx

  • Im Grunde geht es mir in diesem Thema um die subjektive Wirkung, die Reaktion, die es bei Lesern weckt

    Darauf möchte ich gerne noch kurz eingehen.


    Textabschnitt 2 ist als Auszug vor allem dadurch interessant, dass er eine wesentliche Fragen offen lässt. Eine Distanz zwischen den Protagonisten wird rasch Überwunden und das wird als Prozess geschildert, der die Erwartung aufwirft, jetzt werde etwas Entscheidendes passieren (oder auch ausbleiben). Sie könnte jeden Augenblick über ihn herfallen. Die Möglichkeit, dass das aus Zerreißen und Auffressen und nicht aus vernaschen im übertragenen Sinne bestehen könnte, liegt aber noch in der Luft.


    Textabschnitt 1 erzeugt mehr Irritation als Spannung. Die Erlebenswelt der Wölfin stimmt nicht mit den Umständen überein. Obwohl getroffen, rasant fliehend, unter höllischen Schmerzen leidend befasst sie sich noch während des Rennens fast ausschließlich mit Nebensächlichkeiten: der minimale Schmauchgeruch, die Qualtität des Schützen (nicht etwa Erleichterung, nicht getroffen zu sein), ihre Wut über das ihr angetane Unrecht (deren Durchdringen in so einer Situation eigentlich nur als wesentlich stärkeres Gefühl denkbar wäre), "einerseits" und "zum anderen" (keine Begriffe, die normalerweise im Hirn von jemandem vorkommen, der Angeschossen, gehetzt und wütend ist), das Verständnis des Schützen für ihr Bellen (übrigens: kläffen Wölfe wirklich?), die Kommunikation zwischen ihnen beiden. Auch wenn es für dieses Missverhältnis in der Gesamtgeschichte Erklärungen existieren könnten (vielleicht ist die Frau nur auf Drogen und ihre Gedanken und Fantasien wechseln unkontrolliert) wirkt der Abschnitt isoliert einfach als Darstellungsfehler.


    Es sind nur kurze Textschnipsel aus einer Geschichte, die in ihrer Gesamtheit natürlich erheblich mehr Handlung und Informationen liefert. Von daher dürfte es auch schwierig sein, an so einem kurzen Textstück Verbesserungen einzusetzen, ohne dass es für den Rest der Geschichte möglicherweise unbrauchbar wird.

    Solche Textauszüge zu Werbezwecken werden durchaus noch ihrer Funktion angepasst, ohne die Passage im Fließtext deswegen zu ändern. Fragt mich jetzt blos nicht, wo ich das beobachtet habe. Vor allem werden Kürzungen vorgenommen. Soweit diese Änderungen nicht grob sinnentstellend ausfielen, hat mich das nie gestört. Die Möglichkeit besteht also.

  • Hallo Divina,
    der erste Textschnipsel ist meiner Meinung nach eine solide Beschreibung, spannend, nicht zu ausufernd, aber doch mit genug Informationen versehen. Als unvoreingenommener Leser würde ich die Szene problemlos akzeptieren und sicher nicht darüber nachdenken, ob der Schnee nun nass oder pulvrig sein muss. :loool: Klar könnte man das eine oder andere Wort austauschen oder am Satzbau feilen, aber wie du bereits geschrieben hast, darum geht es nicht.
    Im zweiten Auszug konnte man das erotische Knistern zwischen 'Alpha' und 'Omega' förmlich hören, an der Stelle hätte ich schon gern gewusst, wie es weitergeht. Die Szene ist dir gut gelungen.
    Das Cover passt zum Thema erotische Fantasy, wer dieses Genre mag, fühlt sich von der attraktiven Frau sicherlich angezogen.


    Und was mich dann auch noch interessieren würde: Reizen euch solche Schnipsel, öfter mal etwas davon zu lesen? Die Idee, mit Textschnipseln auf einen bald erscheinenden Roman aufmerksam zu machen, ist ja nicht neu. Mich interessiert dabei aber, ob ab und zu mal ein paar Sätze wirklich dazu führen können, dass sich ein Leser später das Buch kauft. Bringt es die Aufmerksamkeit, die gewünscht ist, oder ist das vergebliche Liebesmüh?

    Wenn die Textschnipsel gut gewählt sind, machen sie garantiert neugierig. Ich würde jedoch immer vermuten, dass die besten, interessantesten, spannendsten Stellen ausgewählt wurden. Kann der Rest dann auch noch so gut sein, wie das, was man vorab zu lesen bekommt?
    Für mich persönlich kann ich nur sagen, ich würde ein Buch nie nur anhand einiger Textzeilen kaufen.
    Aber Aufmerksamkeit bringt es sicherlich, und vielleicht sucht der ein oder andere Kunde später gezielt nach diesem Buch, weil ihm eben die Textschnipsel super gefallen haben. Ich glaube, das ist wie mit dem Lesegeschmack, der eine findet's gut, der andere lehnt es ab. Schaden kann es bestimmt nicht. :wink:

  • Es sind nur kurze Textschnipsel aus einer Geschichte, die in ihrer Gesamtheit natürlich erheblich mehr Handlung und Informationen liefert. Von daher dürfte es auch schwierig sein, an so einem kurzen Textstück Verbesserungen einzusetzen, ohne dass es für den Rest der Geschichte möglicherweise unbrauchbar wird.

    Das hab' ich mir schon gedacht. Aber da ich mich momentan selber im Korrektur-Modus befinde, sind mir manche Dinge einfach sofort ins Auge gesprungen. Natürlich ist mir auch bewusst, dass wir uns stilmäßig mit Sicherheit unterscheiden. Allerdings weiß ich auch aus leidvoller Erfahrung, dass man "Probleme" im eigenen Text nicht immer sieht - oder bloß mit großem zeitlichen Abstand, wenn man wieder "frische" Augen hat. Ich wollte mit den Umformulierungen lediglich auf einige Sachen, die mir aufgefallen sind, hinweisen. Ich neige nämlich selber dazu, dann und wann in eine Art Drehbuch-Modus zu verfallen ... :wink:

    Und was mich dann auch noch interessieren würde: Reizen euch solche Schnipsel, öfter mal etwas davon zu lesen? Die Idee, mit Textschnipseln auf einen bald erscheinenden Roman aufmerksam zu machen, ist ja nicht neu. Mich interessiert dabei aber, ob ab und zu mal ein paar Sätze wirklich dazu führen können, dass sich ein Leser später das Buch kauft. Bringt es die Aufmerksamkeit, die gewünscht ist, oder ist das vergebliche Liebesmüh?

    Nachdem sich deine Fragen ja eher an Leser als an Autoren richten, wäre es gut zu wissen, ob sich überhaupt genügend Leser in den Autoren-Bereich verirren. Wäre das Thema in einem allgemeinen Forum nicht besser aufgehoben?

  • @Divina, Du weißt, dass dieses Buch nicht in eins der Genres fällt, die ich normalerweise lese und in denen ich mich auskenne? Daher nehme ich auch nur zu dem ersten Schnipsel und zum Cover Stellung:


    Der Text macht auf jeden Fall neugierig. Aber er könnte schneller und gehetzter sein. Ich verstehe Dein Anliegen, Sätze nicht immer mit Artikel oder Personalpronomen zu beginnen, doch Wörter wie "glücklicherweise" oder "augenblicklich" dehnen die Sätze, was in einer temporeichen Szene die Schnelligkeit ausbremst. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es spannender und interessanter zu lesen wäre, wenn Du unmittelbar die Gedanken der Wölfin wiedergibst. "Einerseits"und "zum anderen" passen besser, wenn jemand Zeit und Muße zum Nachdenken hat, während es hier ja um Schmerz, Angst und Flucht geht.


    Cover: Ich habe mir zwar gedacht, dass das Tattoo einen Wolf zeigt, musste es aber vergrößern, um sicher zu sein. Könnte sich die Frau ein wenig nach links drehen, fiele es mehr ins Auge.


    ob sich überhaupt genügend Leser in den Autoren-Bereich verirren

    Sie tun es. :wink:

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich würde jedoch immer vermuten, dass die besten, interessantesten, spannendsten Stellen ausgewählt wurden. Kann der Rest dann auch noch so gut sein, wie das, was man vorab zu lesen bekommt?

    Wenn das der Fall wäre, würde das dem hier:

    Schaden kann es bestimmt nicht.

    widersprechen :wink: . Wenn ich Textpassagen poste, suche ich üblicherweise Stellen heraus, die nicht allzu lang sind, aber trotzdem interessant sein könnten. Nicht jede Textstelle und schon gar nicht jede spannende würde sich dafür eignen. Um Spannung zu erzeugen - und vor allem sie zu halten -, braucht man eher mehr Worte als nur einen Schnipsel, gerade wenn die Geschichte ein paar Seiten umfasst. Ansonsten würde das wohl keiner lesen wollen :) Also nein, es werden definitiv nur die am besten geeignetsten Stellen herausgesucht, nicht jedoch die interessantesten, spannendsten.

    Wäre das Thema in einem allgemeinen Forum nicht besser aufgehoben?

    Sicher nicht. Da diese Schnipselei auch eine Form von Werbung darstellt (obwohl das hier mehr meine persönliche Neugier befriedigen soll), ist es hier richtig. Im Leserbereich würde man zwar mehr Aufmerksamkeit bekommen, aber ich bezweifle, dass die Administration so eine Aktion dort toll finden würde.

    @Divina, Du weißt, dass dieses Buch nicht in eins der Genres fällt, die ich normalerweise lese und in denen ich mich auskenne?

    Du kannst sehen und lesen und bildest dir eine Meinung. Das ist Qualifikation genug, um mir hier eine Antwort zu geben :friends:

    Könnte sich die Frau ein wenig nach links drehen, fiele es mehr ins Auge.

    Damit hast du nicht ganz unrecht. Würde ich das Tattoo etwas nach rechts verschieben, würde es komisch aussehen. An der Stelle sitzt es also schon richtig. Aber leider kann man die Frau nicht drehen. Größer würde das Tattoo auch nicht aussehen ... Glücklicherweise ist das Tattoo ja auch nicht das Wichtigste im Bild, sondern lediglich ein Hinweis, was einen Leser erwarten könnte. Darf ich annehmen, da du nur diesen Punkt erwähnt hast, ist der Gesamteindruck für dich ansonsten stimmig/passend?

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • ist der Gesamteindruck für dich ansonsten stimmig/passend?

    Ja, passt. Es kann natürlich sein, dass das Tattoo auf dem Cover des Buches ganz anders ins Auge sticht als in einer kleinen Abbildung am PC.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Dass sie die Schmauchpartikel riechen kann, stell' ich mir schwierig vor, weil sie vor den Schüssen davonläuft.

    Ich bin kein Experte, was das betrifft, vermute aber, dass intensive Gerüche (und Pulverdampf in der Luft ist intensiv, wird ja auch oft als "beißend" beschrieben, auch beim Rennen wahrgenommen werden, zumal Wölfe einen vielfach feineren Geruchssinn haben als der in der Hinsicht eher (unter-)durchschnittlich ausgestattete Mensch.


    Zum ersten Eindruck: In die zweite Szene finde ich mich eher ein, obwohl die Situation ohne Kontext schwerer zu erkennen ist als die erste. Die erste wirkte auf mich irgendwie holpernd, ohne dass das Gefühl der gehetzten Situation überspringt.
    @pralaya hat ja auch schon kräftig Möbel gerückt in Deinem Text, ich kann's trotzdem nicht lassen, auch noch eine Version beizusteuern, verzeih :)

    Zitat

    "Ich krieg dich, du Mistvieh!"
    Mit dem Ruf krachte ein Schuss, die Wölfin verspürte einen heftigen Schlag gegen die Flanke. Ein höllischer Schmerz schoss von den Rippen durch den ganzen Körper. Sie jaulte auf und hastete davon, im Zickzack zwischen den eng stehenden Bäumen hindurch. Schnee stob unter den Pfoten auf, weitere Schüsse peitschten durch die Luft. Sie hörte die Kugeln dicht neben sich ins Holz schlagen und roch den Pulverdampf in der Luft. Der Jäger schien ein schlechter Schütze zu sein, sonst hätte er sie schon längst getroffen haben müssen.
    "Wölfe sind geschützt, du A...!", ging es ihr durch den Kopf. Am liebsten hätte sie es ihm zugebrüllt, aber er hätte doch nur ein wütendes Kläffen gehört. Außerdem wusste er um das Jagdverbot, da war sie sicher, und es interessierte ihn keinen Deut.

    Möglicherweise sind es so Kleinigkeiten wie "gegen ihre Flanke" statt "gegen die Flanke", die da für mich den Unterschied machen und als kleiner Stopper im Lesefluss wirken, es fällt mir schwer, Leseeindrücke an etwas Konkretem festzumachen.

  • ich kann's trotzdem nicht lassen, auch noch eine Version beizusteuern,

    Diese Version ist deutlich stimmiger als das Original. Darin passt das Pacing und die Handlungsverdichtung, wie sie einer Actionszene angemessen ist, wurde auch sprachlich umgesetzt. Die Stärke einzelner Reize und Gedanken kommt realistischer zum Ausdruck.
    Eine Falle aus dem Originaltext hat sich allerdings noch eingeschlichen. Die Wölfin wurde ja getroffen und leidet Schmerzen deswegen! Die Aussage, er (der Jäger) sei ein schlechter Schütze, da er sie nicht getroffen habe, ist also nicht sehr sinnig. Man könnte natürlich sagen: "Er ist kein überragender Schütze, weil er sie nicht gänzlich durchsiebt hat." Persönlich würde ich Schlussfolgerungen über die Qualtiät des Schützen an dieser Stelle aber ganz streichen, bzw. dem Leser überlassen.

  • Eine Falle aus dem Originaltext hat sich allerdings noch eingeschlichen. Die Wölfin wurde ja getroffen und leidet Schmerzen deswegen

    Stimmt. Wenn ich geschrieben hätte "sonst hätte er sie längst ein zweites Mal getroffen", dann wäre es deutlicher geworden. Ich hatte es überlegt, mir dann aber gedacht, die Bedeutung ist auch so klar.

  • Ein Ausschnitt aus dem Buch "Ruf der Wölfin", an dem ich gerade schreibe (Magie des Blutes ist im Lektorat, also konnte ich schon mit dem nächsten anfangen :) ).


    Wer hätte nicht gern solche Fähigkeiten?
    Joanna zwang sich zu einem Lächeln, legte ihm die Hand auf den Arm und sah ihm tief in die Augen, wobei sich ihre Pupillen unnatürlich weiteten. Sie wartete den Sekundenbruchteil ab, den der Mann brauchte, um sich in ihren Augen zu verlieren, dann gab sie ihm ein, was er glauben sollte.
    ...
    Tja, was sie ihm eingibt, darüber lasse ich euch mal im Dunkeln, nicht aber, dass der Typ ein selbstverliebter Schnösel ist, der sie vorher ziemlich genervt hat. Nur so viel: Es ist ziemlich fies und bleibend :twisted:
    Was würdet ihr so jemanden machen lassen?

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein