Lenz Koppelstätter - Die Stille der Lärchen

  • Trügerische Idylle


    Im abgelegenen und idyllischen Ultental wird an einem Frühlingsmorgen die blutüberströmte Leiche der 17-jährigen Marie Bachlechner entdeckt. Offenbar wurde das Mädchen erschossen. Der Fundort, die Urlärchen von St. Gertraud, die jeder in Südtirol kennt, da sich unter ihren Wurzeln der Eingang zur Hölle befinden soll, kann aber nicht der Tatort sein. Und von der Tatwaffe fehlt jede Spur. Dafür findet sich umso rascher ein Täter: Benedikt Haller, ein schnöseliger, zugezogener Architekt, gesteht die Tat überraschend schnell. Zu schnell, findet Commissario Johann Grauner. Wohingegen die Dorfbewohner sich einig sind, dass Haller nur seinen psychisch kranken Sohn Michael schützen will. Dieser sei ,,des Teufels“, weiß der Pfarrer, der die Dorfgemeinschaft gegen Haller und seinen Sohn aufwiegelt.


    Doch Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe vertrauen auf ihren eigenen Spürsinn. Als plötzlich alte Schriftstücke auftauchen, die von einem Mord berichten, der vor über hundert Jahren geschehen sein soll, verfolgt Grauner Spuren, die in die Vergangenheit des Ultentals mit prominenten Kurgästen wie Sigmund Freud, der Kaiserin Sissi und sogar den Brüdern Heinrich und Thomas Mann führen. Ist diese Vergangenheit der Schlüssel zum Mord an Marie?


    Dies ist der 2. Band der Reihe um Commissario Grauner und seinen Kollegen Ispettore Saltapepe, den man allerdings gut auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes lesen kann.


    Während Grauner als Teilzeit-Bauer und mit einigermaßen intaktem Familienleben einen typischen, sympathischen Südtiroler verkörpert, tut sich sein Kollege Saltapepe als Neapolitaner schwer mit der weitläufigen Natur und den vielen Bergen. Selbst die Südtiroler Spezialitäten und Gepflogenheiten sind ihm suspekt, was dem Leser so manches Schmunzeln entlockt. Allerdings tritt das Privatleben der Ermittler nie zu sehr in den Vordergrund.


    Eindrückliche Landschaftsbeschreibungen, die z.B. die Geräusche und Gerüche des Waldes hautnah vermitteln, aber auch die authentische Schilderung der Dorfbewohner oder der Atmosphäre im Wirtshaus, verleihen diesem Krimi eine besondere Note.


    Für Freunde des Regionalkrimis unbedingt lesenswert.
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  • Inhalt: "Am Rande eines 300-Seelen-Dorfes wird an einem Frühlingsmorgen die Leiche eines Mädchens entdeckt. Blutüberströmt liegt sie bei den Urlärchen von St. Gertraud, die jedes Kind in Südtirol kennt. Generationen lang haben die Bäume allem getrotzt, Wind, Wetter und den Menschen; unter ihren Wurzeln soll sich der Eingang zur Hölle befinden. In ihrem neuen Fall ermitteln Grauner und Saltapepe im Ultental, dessen Bewohner schweigsam, stolz und gottesfürchtig sind. Erstaunlich schnell ist ein Geständiger gefunden: Haller, ein zugezogener Architekt. Die Dorfgemeinschaft aber sagt: Haller deckt nur seinen Sohn Michl, der seltsam ist und niemandem geheuer. Und auch Grauner ahnt, dass alles komplizierter ist. Zumal unweit des Tatorts altertümlich anmutende Schriftstücke gefunden werden. Sie könnten aus den verschollenen Tagebüchern eines berühmten Gastes der Ultentaler Heilbäder stammen. Und sie berichten von einem kaltblütigen Mord, der vor über hundert Jahren geschah. Einem Mord, der das Dorf bis heute umtreibt."
    Eigentlich so gar nicht meins... aber eine Freundin hat mir das Buch geschenkt und somit hab ich es gelesen... ein echt toller Krimi und ich bin mir sicher, dass ich die anderen Fälle von Comissario Grauner auch noch lesen muss!
    Sehr spannend und interessant führt uns der Autor immer wieder auf neue Spuren...
    Ein Regionalkrimi der in Südtirol spielt... kann ich jedem Krimifan nur weiterempfehlen!
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  • Johann Grauner ist mit Leidenschaft Bauer, er bewirtschaftet einen Berghof in Südtirol. Auch seinen Beruf als Commissario führt er gewissenhaft aus. Mitten in die Stallarbeit platzt ein Anruf aus der Questura, ein junges Mädchen ist ermordet worden. Gemeinsam mit seinem Kollegen Saltapepe begibt er sich zum Tatort.
    Die 17-jährige Marie wurde erschossen und an den Stamm einer alten Lärche gelegt.
    Ein Täter ist schnell gefunden, da der Architekt Haller, welcher gegenüber des Leichenfundortes wohnt, den Mord an Marie gesteht. Die Dorfgemeinschaft, allen voran der Pfarrer, möchte jedoch, dass sein Sohn Michael für den Mord verhaftet wird.
    Commissario Grauner und sein Kollege misstrauen der Angelegenheit und ermitteln weiter. Sie stoßen auf einen Mord, der 100 Jahre zurückliegt.
    Erst nach umfangreichen Untersuchungen und Recherchen, gelingt es den beiden Ermittlern alles aufzuklären.


    Die Geschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von vier Tagen und wird auch nach Tagesabschnitten unterteilt,präsentiert.
    Es handelt sich um einen Regionalkrimi, der nicht durch Hochspannung ,sondern durch einen gemächlichen Erzählstil besticht .
    Die einzelnen Figuren waren gut gezeichnet, die Aufklärung lückenlos und stets nachvollziehbar.
    Besonders gut gefiel mir, dass auch der wunderbaren Landschaft Südtirols wieder ein Platz in dieser Geschichte eingeräumt wurde.
    Ich spreche eine Leseempfehlung aus und freue mich schon auf weitere Fälle mit den sympathischen Ermittlern. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ein junges Mädchen wird im hinteren Ultental tot aufgefunden. Blutüberströmt liegt sie bei den Urlärchen von St. Gertraud. Schnell werden der Architekt Haller und dessen Sohn Michael, der „des Teufels“ ist, von der Dorfgemeinschaft verdächtigt. Erstaunlich schnell gesteht Architekt Haller den Mord, doch die Dorfbewohner wollen Michael, den sie für den wahren Mörder halten. Nur Commissario Grauner zweifelt an dem Geständnis und so macht er sich auf der Suche nach dem Mörders. Dabei kommen alte Dorfgeschichten ans Tageslicht und altes Unrecht kann endlich gesündt werden. Vor fast genau 100 Jahren geschah ein Mord, der noch nicht geklärt wurde.

    Meine persönlichen Eindrücke

    Im Ultental gelten eigene Gesetze. Hier hat der Pfarrer mehr zu sagen als der Bürgermeister und eine jahrhundertalte Familienfehde hält das Dorf in Atem. Die Krimis von Koppelstätter gefallen. Er bettet seine Geschichten in die Südtiroler Kulissenlandschaft und wer mag, kann sie beim nächsten Urlaub einfach abfahren. Sein Schreibstil, markant südtirolerisch, bleibt eigen; trockenes Blut mit Kirschmarmelade zu vergleichen, das wäre mir im Traum nicht eingefallen! Aber wahrscheinlich ist es gerade das, was ihn so einzigartig macht.

    Fazit

    Der Krimi „Die Stille der Lärchen“ von Lenz Koppelstätter ist der neue Kriminalfall mit Commisasario Grauner und spielt im hintersten Ultental. Er ist spannendend bis zum Schluss.

  • Inhalt

    Am Rand eines kleinen Dorfes im Ultental wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Für Grauner und Saltapepe scheint es ein einfacher Fall zu werden, denn es gibt schnell ein Geständnis: ein kürzlich zugezogener Architekt nimmt die Schuld auf sich. Aber die Dorfbewohner sind sich sicher, dass er nur seinen Sohn deckt, denn der ist ihnen unheimlich.


    Auch Grauner glaubt dem Geständnis Hallers nicht. In der Nähe des Tatorts werden Dokumente gefunden, die aus den Tagebüchern eines berühmten Gastes der Ultentaler Heilbäder vor über hundert Jahren stammen können. Sie erzählen von einem Mord, der im Dorf immer noch für Gesprächsstoff sorgt.


    Meine Meinung

    Ich habe die Reihe um Commissario Grauner bis jetzt nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen. Deshalb ist mir besonders aufgefallen, wie sich die Charaktere im Verlauf der Reihe entwickelt haben, da sie in diesem Teil noch ein bisschen ungeschliffen sind und jedes Mitglied des Teams für sich alleine ermittelt, weil sie erst noch zueinander finden müssen. Deswegen stehen sie sich manchmal bei den Ermittlungen im Weg, weil sie noch nicht wissen, in wieweit sie sich vertrauen können. Das soll keine Kritik sein, ich mag die etwas schwerfällige Art, wie Grauner und sein Team vorgehen, denn es passt nicht nur zu ihnen, sondern auch zur Umgebung in der der Fall spielt. Für mich macht das den Charme der Reihe aus und deshalb gefällt sie mir so gut.


    Allerdings ist mir zum wiederholten Mal ein Fehler aufgefallen, der nicht passieren darf: wenn Silvia Tappeiner klettert, reibt sie sich die Hände mit Magnesium ein, damit sie trocken bleiben. Magnesium als Erdalkalimetall reagiert allerdings mit Feuchtigkeit und würde wahrscheinlich anfangen zu brennen. Richtig ist Magnesia, oder noch besser Chalk. Das stört mich jedes Mal, wenn ich es lese.

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