Die Höhlenforscherin Tia Traveen wird gebeten, eine Höhle im Odenwald zu erforschen. Vorsichtig begeben sich Tia, ihr Begleiter Leon und der Polizist Jan Möller in die Höhle. Dort treffen sie auf Kim und Philipp, die keineswegs verraten wollen, was sie dort suchen. Doch eine Explosion schneidet ihnen den Rückweg ab. Gefangen in der Höhle droht ihnen nicht nur die Gefahr von Mutter Natur.
Ich finde es faszinierend, welche Gefahren, Ängste und Spannung man an einem Ort innerhalb weniger Handlungszeit aufbauen kann.
Die Handlung raubte mir zwar nicht den Atem, baute aber immer wieder Spannung auf und das bis zum Schluss. Die Handlung findet größtenteils in der Höhle statt, aber über Carolin erfährt der Leser, was oberirdisch passiert.
Die Geschichte fand ich bis auf einen kleinen Kritikpunkt gut durchdacht. Am Ende löst sich alles auf und ist plausibel. Dass die Gefahr nicht nur allein von der Natur kommt, war mir klar. Doch von wem alles noch Gefahr droht, wurde mir erst klar, als es fast schon zu spät war.
Zu meinem Kritikpunkt: Für die Zeit, die Tia, Leon & Co. von der Außenwelt abgeschnitten waren, haben sie sich für meinen Geschmack wenig Sorgen um Essen und Trinken gemacht. Ich will damit nicht sagen, dass das Thema nicht aufkam, aber die Tauch- und Klettergänge müssen doch an den Kräften gezehrt haben. Auch für den durchtrainiertesten Sportler. Und körperliche Schwäche habe ich nicht gespürt, lediglich die Kälte und den Sauerstoffmangel.
Vor Tia habe ich nach wie vor Respekt, wie sie sich so selbstverständlich bewegt und sich anhand von Zungenschnalzen orientiert. Ich habe mich so an Tias Blindheit gewöhnt, dass ich mir bei meinem nächsten Buch erst einmal vor Augen führen musste, dass die Hauptfigur sehen kann und nicht auf andere Sinneseindrücke angewiesen ist. Leon, Kim und Carolin waren mir sympathisch, bei Philipp hatte ich anfangs noch so meine Probleme. Ich muss zugeben, dass ich die Charaktere zum Teil nicht richtig eingeschätzt habe. Aber ich mag das, nicht meine falsche Einschätzung, sondern, dass die Handlung einen anderen Verlauf nimmt, als ich dachte.
Aufgeteilt ist Das blaue Leuchten in Prolog, vier Teile und Epilog. Die einzelnen Abschnitte sind leicht zu erkennen durch die schwarzen Seiten, auf welchen der Schacht abgebildet ist. Es wird aus Sicht von Tia, Leon, Kim, Philipp und Carolin erzählt. Der Perspektivenwechsel wird durch den jeweiligen Namen gekennzeichnet. Auch hier befindet sich am Ende ein Anhang, welcher erläutert, was wahr und was Fiktion ist.
Das Cover passt zur Geschichte: Ein Schacht und darüber das blaue Leuchten.
Bei Das blaue Leuchten handelt es sich um die Fortsetzung zu Das Geflecht.
FAZIT: Das blaue Leuchten ist ein guter Thriller, kommt für mich aber nicht ganz an Das Geflecht heran. Ich wollte ursprünglich vier Sterne vergeben, aber nachdem es „an der frischen Luft“ nochmals spannend wurde, gibt es von mir