Um das für mich anstehende Kino-Highlight des Jahres noch mehr würdigen zu können, habe ich angefangen, den Hobbit zu lesen. Ich hatte das Buch als Kind in einem für mich damals recht unansehnlichen Format von dtv geschenkt bekommen und es nie zur Hand genommen (ich war schon damals schwer für Fantasy zu begeistern). Aber jetzt muss ich sagen, dass mir "Der Hobbit" nach den ersten drei Kapiteln richtig gut gefällt - vielleicht, weil ich ihm dank Martin Freeman endlich ein Gesicht geben kann. Der Stil Tolkiens, den ich für schwer und umständlich hielt, ist zumindest in diesem Roman überraschend klar, und mir gefallen auch die Referenzen darauf, dass es für Kinder geschrieben wurde ("wie ihr euch vorstellen könnt..."). Bilbo Beutlin mag ich sehr; irgendwie hat er ein bisschen was von mir - faul, bequem und am liebsten in seiner Höhle.
Auch die anderen Figuren sind liebevoll gezeichnet, und die gefürchteten detailgetreuen Landschaftsbeschreibungen finde ich passend und keineswegs zu weitschweifig. Besonders süß waren die Trolle, wenn auch ziemlich gefräßig. Aber ich konnte mir richtig gut vorstellen, wie sie am Feuer sitzen, bis sie von dem etwas ungeschickten Bilbo aufgeschreckt werden. Alles in allem überrascht mich der Hobbit positiv, da ich - wie gesagt - Fantasy eigentlich nicht lese. Zum Fan des Genres werde ich deswegen nicht werden, aber die erneute Anschaffung des Buches hat sich doch gelohnt.