Bernhard Schlink - Der Vorleser

  • Es ist eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Diese Aussage ist natürlich selbstverständlich imo. Es ist auch mit sein bestes Buch.
    Vor ca. einem Monat habe ich mir die DVD gekauft und finde es ist eine gute Buchverfilumg.

  • Gerade habe ich das Buch ausgelesen und finde es einmalig. Die Sprache ist einfach und gut verständlich. Die kurzen Kapitel schaffen eine unglaubliche Schnelligkeit - ich glaube so schnell habe ich noch nie ein Buch gelesen :-, .
    Obwohl der Autor so ein schweres Thema auf so wenigen Seiten behandelt gelingt es Schlink die Hauptfiguren sehr gut heraus zu arbeiten. Die Empfindungen von Michael waren für mich sehr leicht nachzuempfinden, wohingegen ich mit Hanna nicht warm werden konnte. Allerdings muss ich sagen, dass sie es bei mir bereits durch ihre Beziehung zu einem 15 jährigen auf den ersten Buchseiten verspielt hatte. Auch habe ich meine Probleme mit der (für mich zu einfachen) Behauptung der Mitläuferschaft.



    Jetzt werde ich mir schnellstmöglich den Film anschauen und bin schon sehr gespannt auf die Umsetztung.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


  • Gruß, Zores :winken:


  • Gruß, Zores :winken:

    Danke Zores...

  • Habe dieses Buch mit einer zwar gewissen Erwartungshaltung gelesen - aber völlig frei von Vorkenntnissen zum Inhalt als auch zum Autor.


    Mein Empfinden: Schreibstil top - Inhalt flop.


    Der Schreibstil hat mich schwer beeindruckt. Super zu lesen: Flüssig, verständlich und fast schon wie das gesprochene Wort (bei der Ich-Erzählerperspektive).
    Die 3-teilige Struktur als auch die kurz gefassten Kapitel haben überzeugt. Kann mich nicht erinnern, schon mal einen vergleichbaren Leseeffekt gehabt zu haben. Somit bleibt der Autor im Visier.


    Inhalt: Wie bereits von Vorrednern aufgeworfen: Überzogen konstruiert, schwer nachvollziehbar, fehlende Erklärungen/Ausführungen, um die Charaktere der beiden Hauptakteure besser verstehen zu können. Polarisierend aber bestimmt eher als diskussionstreibend, hinterfragend und zur Selbstkritik ausgerichtet.


    Für mich drängt sich der Eindruck in den Vordergrund, dass es sich um eine persönliche Schuldaufarbeitung des Schreibers handelt. Ganz deutlich auch durch das völlig fragwürdige letzte Kapitel. Hier hat jemand sich eine Last von der Seele reden wollen ohne je den Mut gefunden zu haben, dies vis-a-vis zu tun. Es wird immer wieder deutlich, wie von ihm aus zwar wiederholt der erste Schritt gegangen wird - aber mehr leider auch nicht. Die Gelegenheiten sind zahlreich aber keine wird konsequent genutzt. Mag sein, dass der Auslöser dieser Verstrickung von ihr ausgeht, aber die eigentliche Schlappe begeht er. Persönlich würde ich schwer entttäuscht von so einem Mitmenschen sein.


    Die DVD ist schon gekauft und angeschaut wird sie auf alle Fälle auch - wobei ein fader Beischmack dabei sein wird.


    Als Schullektüre sicherlich besser, als das, was wir damals so lesen mussten...

    Lesen bildet - oder bilde ich mir das nur ein?


    Wer Tippfehler findet darf sie gern behalten!

  • Super zu lesen: Flüssig, verständlich und fast schon wie das gesprochene Wort

    :| Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich sagen, dass es mir genau anders herum ging. Ich fand den Schreibstil dieses Autors echt anstrengend. Es kam mehr als ein-, zweimal vor, dass ich einen Satz mehrmals lesen musste, bevor ich seinen Sinn verstanden hatte. Dadurch wurde das Lesen natürlich ziemlich zäh und hat sich hingezogen.
    Dennoch gebe ich zu, dass ich nicht bereue, dieses Buch gelesen zu haben, denn ich finde, dass es zu den Lektüren gehört, die man wenigstens einmal in seinem Leben lesen sollte.

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Ich erfuhr von dem Buch, als mir eine Schulkameradin ganz begeistert davon berichtet hatte. Ich war natürlich neugierig und habe mir das Buch auch gleich bestellt und gelesen. Später haben wir es dann nochmal im Unterricht durchgenommen.
    Ich war sehr enttäuscht von dem Buch. Es ist eines der schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe.
    Erst einmal finde ich das Buch viel zu kurz. Auf den ersten 100 Seiten ergötzt sich der Autor daran, wie eine Frau mittleren Alters mit einem jugendlichen Jungen Sex hat. Dann fällt ihm ein, dass dem Buch noch ein moralischer Aspekt fehlt um es zu einem pädagogisch wertvollen Buch zu machen. Auf den nächsten 100 Seiten werden so viele verschiedene Themen so oberflächlich wie nur möglich angeschnitten. Hauptsache nicht so viel Tiefgang!
    Auch der Schreibstil hatte mir überhaupt nicht zugesagt.
    Aber gut es kann nicht jedem alles gefallen. Aber ich verstehe nicht, wie ein so schlechtes Werk in der Schule behandelt werden kann und dann auch noch so hoch gelobt wird.
    Von mir gibt es :bewertung1von5: Stern für die Idee, deren Umsetzung leider scheiterte.

    Ein Buch ist ein Garten, den man in der Tasche trägt.

    - Arabisches Sprichwort -

  • Ich habe den Film gesehen, bevor ich das Buch las.
    Und beides hat mich fasziniert und geschockt - und dadurch begeistert.
    Dass die Liebesgeschichte zwischen den beiden im Vergleich zum Schuldaspekt zu sehr vertieft wurde, habe ich gar nicht so empfinden, weil es mir für den weiteren Verlauf der Geschichte wichtig erschien. Für mich war der Hauptpunkt der, dass Schlink einen ganz neuen Aspekt auf den Holocaust geworfen hat:
    Jemanden zu lieben, der sich schuldig gemacht hat. Dadurch mit sich selbst in Konflikt zu geraten (an dieser Stelle übrigens: der Film hatte mit seinen Schauspielerin die gelungenste Besetzung!) ...
    Ich fand es wahnsinnig interessant, was er schrieb ... Und den Stil dazu gut gewählt. Dadurch, dass er nämlich so schlicht und einfach war, hatten seine Worte für mich eine maximierte Wucht, ich war viel mehr im Inhalt als in der Sprache gefangen.


    Ich finde es ganz interessant zu sehen, wie Der Vorleser die Leserschaft spaltet. Ist mir bisher in dem Ausmaß glaube noch bei keinem anderen Buch begegnet.

    merveille.


    It was that kind of a crazy afternoon, terrifically cold, and no sun out or anything,
    and you felt like you were disappearing every time you crossed a road.


    Catcher in the Rye. ♥

  • Nachdem ich das Buch nun heut ausgelesen habe , weis ich echt nicht warum ich es mir jetzt erst besorgt habe . Ich musste mich anfangs sicher erst an den Schreibstil von Herrn Schlink gewöhnen , aber erstmal reingekommen ging es ziemlich flüssig weiter .


    Michael der mit 15 Jahren ( so zu sagen , seiner erste grosse Liebe ) sein Herz an eine viel älter Frau verliert und sein ganzen Leben nie von ihr los kommt . Die Schuldgefühle , die Komplexe die er ein Leben lang mit sich rumträgt . Aber auch die Aufarbeitung des Holocaust , auf eine ganz andere Weise , als die die mir bis jetzt begegnet ist ( in der tiefsten DDR-Zeit zur Schule gegangen ) .


    Wie ich finde ein sehr schönes Buch und bedingt weiterzuempfehlen . :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Ich habe das Buch vor gut 2 Jahren gelesen, weil ich erst immer das Buch lese, bevor ich den Film dazu schaue! Das erspart es mir doch enttäuscht von einem Buch zu sein, meistens bin ich dann nur vom Film enttäuscht! :wink:
    So nun aber wieder zurück zum Buch! Ich finde dieses Buch einfach großartig!!! Es war mein erstes Buch von Bernhard Schlink und ich hatte keine Ahnung worauf ich mich da einlasse. Doch dieses Buch konnte ich einfach nicht aus der Hand legen!(Ich habe es an einem Tag/Nacht gelesen)
    Ich fand die Geschichte von Michael und Hanna sehr interessant. Ich fand es spannend zu erfahren, wieso Hanna so war wie sie war und genauso interessant fand ich es so lesen wie Michael sich entwickelte!


    Ich kann Der Vorleser einfach nur weiterempfehlen :D :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Es ist ein sehr schönes Buch, die Verfilmung ist durchaus gelungen. Dort wurde wenig ausgelassen und man hat sich ungewöhnlich stark am Buch orientiert. Selten gibt es Bücher die einen Leser so in das Geschehen ziehen. Schlink hat dies geschaft. Ich habe den Film vor kurzen gesehen und bin dann zufällig auf diesen Tread gestoßen.

  • Das Buch fand ich sehr gut. Ich hatte es in ein paar Tagen durch, aber es hat auf mich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
    Ich habe den Film noch nicht gesehen, aber meine Mütter müsste ihn in ihrem Schnulzen DVD Regal stehen haben.

  • Ich habe das Buch heute auch zu Ende gelesen und ich muss sagen, dass es mir durchaus gefallen hat. Ich finde die Dreiteilung der Handlung sehr interessant. So etwas habe ich bisher nur selten gesehen. Auch die kurzen Kapitel sind sehr ansprechend, sodass das Buch durchaus schnell gelesen werden kann. Von der Handlung her finde ich die Verknüpfung zwischen der ungeöhnlichen Liebesgeschichte, der Aufarbeitung des Holocausts und des Themas Analphabetismus sehr interessant. Dennoch lässt das Buch auch viele Fragen offen, wo ich mir als Leser gewünscht hätte, dass es ein paar mehr Erklärungen gibt. Ein Perspektivwechsel zu Hannah wäre meiner Meinung nach, sehr interessant gewesen. Andererseits würde dann das Geheimnissvolle um ihre Person verschwinden. Ich bin nun sehr gespannt auf die Verfilmung. Ich habe mir den Film bewusst noch nicht angesehen. Mit dem Blick der angehenden Deutsch-Lehrerin gesehen, hat das Buch durchaus Potential es im Unterricht zu behandeln, da es einfach so viele verschiedene Themen miteinander verbindet! Der relativ geringe Umfang und die kurzen Kapitel sprechen ebenfalls für die Behandlung im Unterricht.

    Viele Grüße pedagogic_nine




    "Das größte Vergnügen im Leben bereitet es, das zu tun, wovon die Leute behaupten, dass man es nicht tun kann."


    - Walter Bagehot -

  • Das Buch hat mir gefallen! Habe es in ein paar Tagen durchgelesen. Die Sprache gefällt mir sehr gut und ich bin erstaunt wie viel Handlung und Beschreibung in 200 Seiten steckt. :study:
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    The picture of Dorian Gray - Oscar Wilde :study:
    :study: Dracula - Bram Stoker

  • Meine Meinung:


    Viel wurde schon geschrieben über das Buch und es gibt dem wenig hinzuzufügen dem Inhalt nach, ich gebe hier nur noch meine Meinung wieder, wieso ich das Buch toll fand und es zu meinen TOP-Büchern aufgenommen habe. Interessanterweise ist es mal wieder eine sehr kurze Geschichte, mit wenig Seiten, aber auch diesesmal spielt sich auf den wenigen Seiten sehr interessantes ab. Ich habe das Buch nicht in der Schule gelesen und dementsprechend auch nicht wortdetailiert mich damit auseinander gesetzt, aber die Liebe die sich zwischen den beiden anbahnt ist schon sehr interessant beschrieben, vor allem aus der Sicht des Jungen. Das fand ich schon interessant, für mich persönlich sind die Symphatien für Hanna auch relativ schnell weg gewesen, denn auch wegen ihrer "Behinderung" musste ihr klar gewesen sein, das diese Liebe auf gar keinen Fall klar geht. Das andere mit dem vorlesen fand ich schon nachvollziehbar und auch den Übergang vom Autor von der Liebesgeschichte zum tragischen Teil, ist mehr als gelungen. Der Film steht bei mir noch aus zum gucken, aber schriftlich ist es schon sehr gut. Interessant auch für mich das ich das Buch so interessant fand, denn ich stufe dieses Buch mal als Klassiker ein. Und diese Klassiker sind meist eher nichts für mich. Vielleicht ist es auch etwas hochgesteckt dieses Buch als Klassiker zu sehen, aber da es gern auch in der Schule als Schullektüre genommen wird und das Cover auch irgendwie auf mich den Eindruck macht das es ein Klassiker ist, denke ich schon das man es als Klassiker sehen kann. Ich finde das Ende ist auch gut gewählt und sicherlich kann man über das Buch auch vortrefflich diskutieren gerade auf die Liebe hin oder auf Schuld, Sünde und Vergebung oder halt Nichtvergebung.


    Ein klasse Buch welches volle Punktzahl von mir bekommt:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Inhaltsangabe:


    Michael Berg ist 15 Jahre alt, als er die wesentlich ältere Hannah Schmitz kennen lernt. Noch unsicher in seinen Gefühlen, zieht es ihn stets zu ihr. Sehr schnell entwickelt sich eine Liebesgeschichte der besonderen Art: Er soll ihr vorlesen, bevor sie miteinander schlafen!


    Michael verliert sich in ihr, fühlt sich jedoch gleichzeitig gedemütigt, denn sie gibt kaum etwas von sich preis. Plötzlich verschwindet sie eines Tages, ohne ein Wort zu sagen und hinterlässt ihn mit all seinen Enttäuschungen und Gedanken.


    Während seines Jura-Studiums sieht Michael sie wieder: Sie ist Angeklagte in einem Ausschwitz-Prozeß und soll das Leben von unzähligen Juden auf dem Gewissen haben.


    Mein Fazit:


    Das Buch ist genauso eindringlich wie der Film. Und genauso wie nach dem Film war ich nach der Lektüre innerlich aufgewühlt und verstört. Was der Regisseur im Film schon so gut rüber brachte, konnte der Autor genauso – noch viel intensiver.


    Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und birgt die tiefsten Gedanken eines jungen Mannes, der nicht damit klar kommt, das seine einzige große Liebe (denn das blieb sie) etwas ganz anderes ist, als sie vorgab zu sein. Zwar hatte ihn ihre geheimnisvolle Aura stets angezogen und auch verwirrt, aber wer rechnet schon damit, das dieser Mensch, einst geliebt, plötzlich verantwortlich sein soll für den Tod vieler Juden im KZ.


    Dabei wird Hannah Schmitz als Mensch betrachtet, die zwar “ihre Arbeit” gewissenhaft und mit aller Sorgfältig absolvierte, aber auch irgendwo ein bißchen Menschlichkeit insich barg, indem sie junge und geschwächte Mädchen vorlesen ließ. Sie erkennt ihre Schuld nicht wirklich an, denn hat sie nur aus Gehorsam und Pflichtbewußtsein gehandelt. Dabei musste ich mir als Leserin selbst die Frage gefallen lassen, was ich getan hätte. Kann man einen Menschen freisprechen, weil dieser nur in Ausübung seiner Tätigkeit gehandelt hat oder hätte das menschliche Gewissen und die moralische Verpflichtung siegen müssen? Eine Frage, die kaum einer beantworten kann, am wenigsten Michael Berg.


    Der Autor hat mit aller Eindringlichkeit diese Frage nach der Schuld oder Unschuld von allen Seiten beleuchtet und fordert vom Leser eine ebensolche Betrachtung. Jeder wird wohl selbst für sich klären müssen, wie er gehandelt hätte. Mich hat die Geschichte um Hannah und Michael zutiefst berührt und bewegt.


    Es bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen.


    Anmerkung: Die Rezension stammt aus August 2009.

  • Dies war mein erstes Buch von diesem Autoren. Den Schreibstil fand ich anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig. Er ist jedoch ein guter Erzähler, beschreibt mit seinen poetischen und philosphischen Passagen zunächst einmal sehr gut das Leben, die Gefühle und wirren Gedanken des fünfzehnjährigen Jungen. Seine zwiespältigen Überlegungen haben mich manchmal etwas verblüfft. Insgesamt eine sehr schöne Geschichte über die erste Liebe sowie eine etwas weniger schöne und traurige Folge der Ereignisse. Ich fand das Buch sehr ergreifend, flüssig geschrieben und gebe ihm :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆

  • Dies war mein erstes Buch von diesem Autor

    Meins auch, danach habe ich weitere von ihm gelesen und denke inzwischen, dass Schlink zu den Ein-Roman-Autoren gehört, die nach ihrem erstklassigen Debüt nichts gleichwertiges mehr veröffentlicht haben, deren Bücher aber immer wieder gern von Lesern, die guter Hoffnung sind, aufgeschlagen werden.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • denke inzwischen, dass Schlink zu den Ein-Roman-Autoren gehört, die nach ihrem erstklassigen Debüt nichts gleichwertiges mehr veröffentlicht haben

    Gerade vorhin habe ich kurz die Bewertungen seiner anderen Bücher überflogen und war über deren Mittelmässigkeit erstaunt :-k

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆

  • Zum Inhalt:



    Sie ist reizbar, rätselhaft und viel älter als er ... und sie wird seine erste Leidenschaft. Sie hütet verzweifelt ein Geheimnis. Eines Tages ist sie spurlos verschwunden. Erst Jahre später sieht er sie wieder. Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängenden Vergangenheit.



    Als der fünfzehnjährige Michael an der Gelbsucht erkrankt und er dringend Hilfe braucht, kommt ihm die 21 Jahre ältere Hanna zu Hilfe. Nachdem er genesen ist, sucht er die Frau erneut auf, um sich bei ihr zu bedanken. Doch es ist nur einer von vielen Besuchen, die folgen. Denn Michael und Hanna beginnen eine Beziehung miteinander. Während sie ihn in die Liebe einführt, liest er ihr immer und immer wieder vor, was ihr immer sehr gut gefällt. Als Hanna eines Tages verschwindet bricht für Michael eine Welt zusammen. Als er schließlich Student ist, trifft er Hanna wieder. Als Angeklagte in einem Prozess, der ungeheuerlicher nicht sein könnte. Und erst jetzt erkennt Michael, wer Hanna wirklich ist und was ihr dunkles Geheimnis ist.



    Ich musste das Buch damals als Pflichtlektüre in der Schule lesen und ich muss offen und ehrlich sagen, dass ich es abgrundtief gehasst habe. Das hatte aber zum Einen damit zu tun, dass ich es sowieso nicht mag, wenn man mich zu etwas zwingt, ich aber auch die Schreibweise des Autors zu dem Zeitpunkt einfach nicht leiden konnte. Die Geschichte wird aus Sicht des "Ich-Erzählers" erzählt und somit ist man gezwungen in die Rolle des Michael zu schlüpfen. Etwas, womit ich mich zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich identifizieren konnte. Dann erlebt man als Leser die dümmliche Art, wie er sich der Frau nähert, sich von ihr umgarnen lässt, ihre Launen erträgt und schließlich sie lieben lernt. Man erlebt seine Begegnungen mit ihr und seinem Umfeld, erlebt, wie er mit ihr verreist, die Schule schwänzt, es gibt peinliche Situationen indem sie als Mutter und Sohn auftreten. Und schließlich gipfelt das Ganze in einem Prozess, bei dem er als Student als Zuhörer fungiert und sie selbst als Angeklagte auf der Klagebank sitzt. Michael lässt seine Gefühle Revue passieren und erkennt schließlich, weshalb er ihr immer vorlesen musste.



    Die Thematik an sich ist wichtig und ich fand sie auch sehr gut behandelt, jedoch scheußlich verpackt. Ich konnte der Geschichte einfach wirklich nichts abgewinnen, was zum einen wahrscheinlich daran lag, dass es unfreiwillig gelesen werden musste, mich die Thematik zu dem Zeitpunkt aber auch schon genervt hat. Wir hatten den Nationalsozialismus in Geschichte, Sozialkunde, Englisch, Deutsch und immer wieder wurde mit dem Finger auf uns gezeigt. Ich hatte das Thema zu diesem Zeitpunkt satt und über. Schlimm, ich weiß, aber es war so. Deshalb ist dieses Buch aber auch zu einem absoluten No-Go für mich geworden. Ich habe noch einmal versucht das Buch zu lesen, aber sobald ich die ersten Zeilen lese, hasse ich das Buch einfach. Eigentlich schade, weil es wirklich immer wieder gute Kritiken bekommt, aber es ist eben, wie es nun mal ist.



    Liebe: 2/5


    Geschichtlicher Hintergrund: 5/5


    Spannung: 3/5


    Dramatik: 3/5



    Gesamt: 3/5





    • Taschenbuch: 207 Seiten
    • Verlag: Diogenes (Januar 2010)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3257229534
    • ISBN-13: 978-3257229530
    • Größe und/oder Gewicht: 17,8 x 11,2 x 1,3 cm