20. Juli

Buch von Bernhard Schlink

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu 20. Juli

Ihr letzter Schultag fällt auf den 20. Juli. Am Vortag hat die Deutsche Aktion mit ihrem charismatischen jungen Führer bei der Landtagswahl 37 Prozent bekommen. Im Leistungskurs Geschichte entbrennt unter den Abiturienten und ihrem Lehrer eine hitzige Diskussion. Das Attentat auf Hitler kam am 20. Juli 1944 viel zu spät. Es hätte am 20. Juli 1931 begangen werden müssen. Was ist daraus zu lernen? Zuwarten oder eingreifen? Saubere Hände behalten oder schmutzige riskieren?
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Über Bernhard Schlink

Bernhard Schlinks Roman "Der Vorleser" gehört zu den literarischen Standardwerken in deutschsprachigen Schulen. Der deutsche Schriftsteller wurde 1944 in Großdornberg geboren und wuchs in Heidelberg auf. Mehr zu Bernhard Schlink

Bewertungen

20. Juli wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu 20. Juli

    Autor: Bernhard Schlink
    Titel: 20. Juli - Ein Zeitstück
    Seiten: 91
    ISBN: 978-3-257-07160-3
    Verlag: Diogenes
    Autor:
    Bernhard Schlink wurde 1944 geboren und ist ein deutscher Jurist, ehemaliger Hochschullehrer und Schriftsteller. Nach der Schule studierte er Jura in Heidelberg und Berlin, bevor er an verschiedenen Universitäten als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Nach einem Stipendium in Kalifornien promovierte er 1975 in Heidelberg, wurde 1981 in Freiburg im Breisgau habilitiert.
    Von 1982-1991 war er Professor für Öffentliches Recht an der Universität Bonn, darauf folgen Stationen wie Frankfurt/Main und Berlin. 1987 wurde er Richter am Verfassungsgerichtshof von Nordrhein-Westfallen, arbeitet in den Wendejahren am Verfassungsentwurf des Zentralen Runden Tisches der DDR mit. Später war er Mitglied u.a. der Vereinigung für Verfassungsgeschichte.
    Sein schriftstellerischer Weg begann 1987, der ihm verschiedene Auszeichnungen einbrachte, zunächst mit Kriminalromanen. Im Jahr 1995 erschien sein erster Nicht-Kriminalroman "Der Vorleser", der zu einem vielbeachteten Bestseller avancierte, später verfilmt wurde. Weitere Werke folgten. 2009 schenkte er seine literarischen Manunskripte und Korrespondenzen dem Literaturarchiv Marbach. Schlink ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und erhielt 1998 den Hans-Fallada-Preis. Im Jahr 2000 folgte die Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft, 2004 das Bundesverdienstkreuz, 1. Klasse. Mehrere seiner Werke wurden verfilmt.
    Inhalt:
    Ihr letzter Schultag fällt auf den 20. Juli. Am Vortag hat die Deutsche Aktion mit ihrem charismatischen jungen Führer bei der Landtagswahl 37 Prozent bekommen. Im Leistungskurs Geschichte entbrennt unter den Abitureienten und ihrem Lehrer eine hitzige Diskussion. Das Attentat auf Hitler kam am 20. Juli 1944 viel zu spät. Es hätte am 20. Juli 1931 begangen werden müssen. Was ist daraus zu lernen? (Klappentext)
    Rezension:
    Es gibt durchaus Schreibende im deutschsprachigen Raum, die ein gewisses Gespür für literarische Stoffe haben, wenn sie vor einem liegen, um diese zu etwas Großem, kaum Fassbaren verweben können. Ferdinand von Schirach ist so jemand, der eine tagesaktuelle Frage aufgreift, daraus ein Bühnenstück entwickelt hat, welches zugleich verfilmt wurde und für hohe Aufmerksamkeit und eine um sich greifende debatte gesorgt hatte. Nun zieht der andere große Literat, der ebenso historische mit aktuellen Fragen verbinden kann, nach und stellt seine Leserschaft und später sicher auch Theaterpublikum vor eine Denkaufgabe.
    […]
    Was wäre wenn? Was wäre, hätte man schon 1931 das versucht, was später mehrfach und schließlich 1944 als letztes Zeichen gesehen wurde, nämlich Hitler zu ermorden, der so viel Leid über die Welt gebracht hatte und Unzählige ermorden ließ? Was wäre, hätte man schon früh den Zeichen der Zeit Glauben geschenkt? Was wäre, wenn man die Nationalsozialisten schon damals ernst genommen und daraus Konsequenzen gezogen hätte?
    Oder, anders gefragt, wie wäre eine solche Aktion, wie die der Widerständler vom 20. Juli 1944 zu bewerten, gäbe es heute eine ähnliche Situation, in der ein Mann, eine Partei, mit derart düsteren Vorzeichen kurz vor Ergreifung der Mechanismen der Macht stünde? Wäre dann sozusagen ein Präventivschlag gerechtfertigt? Moralisch und überhaupt? Auch, wenn man gar nicht genau benennen könnte, ob die Ziele dieses Mannes, dieser Partei, bis in letzter Konsequenz vollzogen werden würden?
    […]
    Der Schriftsteller Bernhard Schlink stellt diese Fragen, seinen Protagonisten, die er in der Form eines Bühnenstücks in Diskussion treten lässt und zieht die Zuhörer, hier bei der vorliegenden Skriptform seine Leserschaft mit hinein ins Gedankenexperiment. Automatisch positioniert man sich, kann gar nicht anders, sieht die Widersprüche, in die sich die Figuren verwickeln.
    Anfangs scheint die Fragestellung einfach zu beantworten sein, nach und nach schält sich die Komplexität und das moralische Dilemma heraus. Man ahnt, was in den Köpfen Stauffenbergs oder Goerdelers vorgegangen sein muss, um so shcwerer die Frage auf ein Szenario zu übertragen, was vielleicht nicht eintreten wird, vielleicht aber doch.
    Der Autor überlässt es uns, das Urteil zu fällen, gibt uns keine Lösungsmöglichkeiten in die Hände, wobei man genau weiß, worauf Schlink abzielt. Er erhebt jedoch keinen moralischen Zeigefinger, zeigt nur Gedankengänge auf, denen man kaum entkommt. Immer schärfer wird die Tonalität zwischen den Protagonisten, immer schneller und abrupter werden die Wechsel.
    […]
    Wer liest, steht neben den Figuren, befürwortet und verwirft Positionen. Einfach zu lesen ist es vielleicht, einfach zu Durchdenken keinesfalls. Bernhard Schlink hat hier ein Stück geschrieben, welches unbedingt herausfordert. Welches vielleicht wichtig wird. Welches nachwirkt und länger beschäftigt, nachdem die letzte Seite zugegschlagen ist.
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Ausgaben von 20. Juli

Hardcover

Seitenzahl: 96

E-Book

Seitenzahl: 87

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