Ben Aaronovitch - Die Flüsse von London / Rivers of London / Midnight Riot

  • Den vielen positiven Meinungen kann ich mich leider nicht anschließen. :-s



    Ich habe nicht viele Rezensionen gelesen, die es zu dem Buch schon gibt - wenn ich vorher zuviel über ein Buch lese, dann habe ich keine Lust mehr auf das Buch selbst. :wink:
    Deshalb haben mich ein paar Dinge auch ziemlich verblüfft - aus irgendeinem Grund hatte ich immer angenommen, das das Buch in der viktorianischen Zeit angesiedelt sein. Das es in der Gegenwart spielt, fand ich aber auch nicht schlecht.
    Peter Grant ist Sohn afrikanischer Einwanderer. Sein Vater ist ein eher erfolgloser Jazzsänger, der Heroin auf Rezept bekommt, seine Mutter geht putzen. Man kann wirklich nicht sagen, das Peter Grant mit einem Silberlöffel im Mund geboren wäre. Er will Action, ist aber auch ein bisschen verträumt. Außerdem hört er sich selbst gerne reden - das war zumindest mein Eindruck. Liegt vielleicht aber auch daran, das die Story in Ich-Form aus der Sicht von Peter erzählt wird.


    Die beiden Fälle haben nichts miteinander zu tun. Und ganz ehrlich, gerade den Teil mit den ganzen Flußgöttern fand ich eher langweilig. Mutter Themse, Vater Themse, dazu die zahlreichen "Kinder" - mir waren das zu viele Personen, die zum größten Teil kurz erwähnt wurden und dann nie wieder.
    Überhaupt habe ich mich zwischendurch immer wieder gelangweilt. Mir war zuviel Geschwafel in dem Buch, zuwenig Pep. Es gibt Phasen, wo die Story wirklich flott erzählt wird und dann versackt Peter Grant wieder in Beschreibungen über Londoner Anekdoten. Oder über welche der britischen Polizei. Oder beides zusammen.
    Andererseits fand ich manches auch brutal und ekelig - Gesichter, die zusammen fallen? Bäh.


    Den zweiten Teil werde ich aber zumindest mal anlesen. Wer weiß, vielleicht überzeugt mich die Serie ja doch noch.


    Was mir aber richtig gut gefällt, das sind die deutschen Cover der Serie. Ja, das englische auch, aber ich mag diese kleinen Totenköpfe und die blutroten Flüsse. :wink:
    Und ich finde es auch schön, das man sich treu geblieben ist und den Stil der Cover nicht geändert hat. Das deutsche Cover zu Band 3 kann man sich übrigens auf dem Blog des Autors ansehen.


    Fazit: Genremix aus Fantasy und Krimi. Klang verlockend, war für mich aber einfach zu langweilig. :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Um eines vorweg zu nehmen: Die Anspielung auf dem Buchrücken auf einen erwachsenen Harry Potter, der zu den Londoner Bobbies geht, ist meiner Meinung nach total überflüssig und unangebracht. Peter Grant hat so gar nichts von Harry und die Londoner Polizei hat mit Hogwarts nichts gemeinsam.


    Anfangs war ich von dem flotten Erzählstil sehr begeistert, die Seiten blätterten sich fast von alleine um und ich war hocherfreut, mit Hilfe des Büchertreffs wieder eine gelungene neue Urban Fantasy-Reihe gefunden zu haben. Da ich London-Fan bin, fand ich die detaillierte Beschreibung der Örtlichkeiten sehr ansprechend, weil bei Erwähnung so vieler Straßennamen und altehrwürdigen Stätten bei mir eine gewisse London-Nostalgie hochkam. Den Einstieg in die fantastische Parallel-Welt Londons hat der Autor gut entworfen, man kann sich mit der Idee problemlos anfreunden, dass Geister, Vampire und ähnliches Gelichter in der City existieren. Ein Troll, der lieber in einem Vorort wohnt als im Stadtkern? Ja, wieso denn nicht?!


    Etwa mittig im Buch begann ich, eine gewisse Tiefe bei den Figuren und deren Beziehungen zu ihrem Umfeld zu vermissen, hoffte aber auf Verbesserung im Laufe der Handlung.


    Ab dem letzten Viertel der Geschichte erschien mir die Erzählung etwas zu chaotisch und unkoordiniert. Außerdem musste ich erkennen, dass sich der flotte, aber oberflächlich bleibende Stil nicht änderte. Zum Beispiel wird im Vorfeld viel auf Peters gestörte Beziehung zu seinem heroinabhängigen Jazz-Musiker-Vater angespielt, aber als sich die beiden gegen Ende des Buches begegnen, passiert nichts wirklich Interessantes zwischen den beiden, was ich ziemlich enttäuschend fand. Seltsamerweise bleiben die Figuren, mit denen man als Leser am meisten zu tun hat relativ blass. Echte Neugierde wecken da schon eher Inspector Nightingale und die unmenschliche Haushaltshilfe Molly, bei denen gewisse seltsame Eigenarten zum Vorschein kommen, die aber nicht näher erläutert werden. Das ist geschickt gemacht, denn so hofft man auf mehr Details im Nachfolgeband, den ich ebenfalls lesen werde - eben wegen dieser beiden Charaktere.
    Leider bietet Peter Grant nicht ganz den Anreiz, den man sich von der Hauptfigur wünscht. Ein leicht ablenkbarer junger Mann, der vom Londoner Polizisten-Straßendienst in die Abteilung für übernatürliche Vorfälle versetzt wird, welche aus ihm selbst und Nightingale besteht. Seine ersten Zauberversuche habe ich nur schnell überflogen, weil ich solche Art von Bemühungen schon in einer Vielzahl anderer Bücher erlebt habe.
    Die Idee mit den Flussgeistern ist zwar originell, nur hätten diese Gestalten sicher mehr an Überraschungen und Eigenarten zu bieten, als der Autor tatsächlich zu Papier gebracht hat.


    Ich schwanke ebenfalls zwischen 3,5 und 4 Sternen und gebe schließlich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: , weil ich bemüht bin, nicht immer so wohlwollend zu bewerten, was nicht einfach ist, wenn man zu Anfang recht begeistert und zum Schluss dann relativ enttäuscht ist, dass der Geschichte der Tiefgang fehlte.

    Ich habe trotzdem "nur" :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: vergeben, was vor allem an Peter Grant lag: Er blieb mir noch ein bißchen zu "blass". Er ist mir sympathisch aber hinterfragt manche Sachen zu wenig. So akzeptiert er relativ schnell, dass er bestimmte Fähigketen hat. Hier hoffe ich aber auf die Fortsetzung, in der man sicher auch ein paar Dinge mehr über Nightingales Geschichte erfährt.

    Da kann ich komplett zustimmen.


    Was mich "gestört" hat, ist, dass die Personen größtenteils sehr blass geblieben sind. Man erfährt nur sehr wenig über deren Hintergrund und auch generell fand ich dass viele Dinge bzw. Gegebenheiten zu wenig "erklärt" wurden. Mir fällt momentan leider keine bessere Formulierung ein, aber vieles wurde mir einfach zu oberflächlich behandelt.

    Mir fällt dazu auch nur der Begriff "oberflächlich" ein, aber ich weiß genau, was du meinst. Es ist nicht so, dass man sich mehr Erlärungszeilen wünscht, sondern eher indirekte Aufklärung angebracht gewesen wäre.


    Nightingale und Molly sind in den nächsten Bänden bestimmt noch für ein paar Überraschungen gut, da bin ich gespannt, was zu den beiden noch ans Licht kommt.

    Das sind absolut die beiden Highlights des Buches! Hoffentlich gibt es hierzu in den nächsten Bänden mehr Input.

  • Inhalt:
    Der Constable Peter Grant und seine Kollegin Lesly ermitteln zusammen beim Metropoliten Police Service London. Als eines Abends ein enthaupteter Mann in der Nähe des Covent Garden aufgefunden wird, nimmt Peter Grant eine ungewöhnliche Zeugenaussage auf. Sie kommt von einem Geist. Der Detective Chief Inspector Thomas Nightingale wird auf Grants spezielle Fähigkeiten aufmerksam und nimmt ihn unter seine Fittiche. Es stellt sich heraus, dass Nightingale der letzte lebende Zauberer Englands ist und in seiner Einmann-Abteilung für außergewöhnliche Fälle das übernatürliche Böse im Untergrund Londons bekämpft. Als neuer Zauberlehrling Nightingales gehören Aufgaben wie Vampire vernichten, Geister verfolgen und quälende Lateinstunden ertragen zu Grants neuem Tagesgeschäft.
    “Und Sie sind…. was denn nun?” “Ein Zauberer.” “Wie Harry Potter!” Nightingale seufzte. “Nein, nicht wie Harry Potter.”
    Die Haupthandlung fokussiert sich auf den Mordfall am Covent Garden. Bald kommen weitere Mordfälle hinzu. Die Täter stehen allesamt unter Einfluss eines übernatürlichen Unbekannten, der seine Opfer zu grausamen Taten bewegt. Neben der Aufklärung der Mordserie muss Grant außerdem einen Streit zwischen den Flussgöttern der Themse schlichten. Vaterthemse und Mutterthemse sind seit Jahren Rivalen und einen Waffenstillstand auszuhandeln liegt nun in Grants Verantwortung. Dabei lernt er auch eine der Töchter der Mutterthemse kennen, für die er ein großes Interesse entwickelt.
    (Quelle: http://www.buchkauf.de/blog/20…ch-die-flusse-von-london/)

    Eigene Meinung
    Leider gibt es in dem Buch keine bedeutsame emotionale Ebene. Peter Grant haut gerne mal eine schlüpfrige Anspielung raus und seine Beziehungen zu weiblichen Charakteren bestehen eher auf körperlicher Ebene.


    Der Charakter Peter Grant ist einem trotzdem sofort total sympatisch. Sein Humor ist sehr unterhaltsam und auch die anderen Charaktere sind einzigartig skurril, vor allen Dingen Molly. Sie spielt in den folgenden Bänden auch noch eine größere Rolle.
    Das ist das erste Urban-Fantasy Buch, dass ich gelesen habe und ich muss sagen, dass mich diese Mischung total anspricht. In Flüsse von London hat sich der Autor wirklich Gedanken gemacht und seine gesamte Kreativität eingesetzt um Fantasy und Krimi zu kombinieren. Erfrischend, humorvoll und mitreißend.


    Ich vergebe für dieses Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: . Ich habe es auf englisch gelesen und mich hat der Schreibstil super unterhalten.


  • Sehr englisch, selbstironisch und ein Vergleich zu Harry Potter? Bisher habe ich das Buch aufgrund des Klappentextes gemieden, aber nach dem Lesen der Rezi bin ich jetzt hellhörig geworden. Danke dafür,

    „Die Zeit nimmt alles. Ob man will oder nicht. Die Zeit nimmt alles, die Zeit trägt es von einem fort, und am Ende ist dort nichts als Finsternis. Manchmal treffen wir andere in dieser Finsternis. Und manchmal verlieren wir sie dort auch wieder.“
    Stephen King - The Green Mile

  • Ich muss sagen, dass ich das letzte Drittel des Buches als verwirrend und übertrieben empfand. Manchmal konnte ich auch nicht alles verstehen. Warum wieso weshalb das jetzt so ist. Besonders der Schluss war nicht wirklich gut gelöst...
    Schade eigentlich. Weil ich den Anfang wirklich gut fand :-s

  • Fertig. Irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll. Einerseits hat es seine lustigen Momente, auch ein paar Momente, in denen man sich mit dem Protagonisten und seinen Begleitern ein wenig identifizieren kann.
    Dann wieder wirkt der Schreibstil so extrem gekünstelt, dass man brutal aus der Welt herausgerissen wird und sich wieder in der Realität einfindet, wo man sich erstmal den Kopf kratzen muss, was denn das nun wieder für eine seltsame Textstelle war.


    Dann die Handlung. Sie hat - wie gesagt - ihre guten Stellen, insgesamt wirkt sie aber ziemlich wirr und abgehackt. Als habe der Autor Gedankensprünge gemacht oder der Lektor den Text zusammengekürzt. Immer wieder weiss man nicht so genau, was jetzt gerade eigentlich passiert ist, warum es passiert ist und wie es aufgelöst wurde.
    Bei mir sind nach der Lektüre mehr Fragen offen als beantwortet und die Erklärungen für beantwortete Fragen kann ich oftmals nicht wirklich nachvollziehen.
    Insgesamt schafft der Autor es einfach nicht, eine wirklich stimmige, in sich griffige Welt aufzubauen, die den Leser in ihren Bann zieht. Alles bleibt flach, abgehackt, stimmungslos.


    Zum Vergleich würde ich die "Wächter" Serie von S.Lukianenko und "Harry Potter" von J.K.Rowling heranziehen. Beide schaffen es, stimmige Welten zu erschaffen, die gekonnt unsere moderne Welt und die Welt der Magie verknüpfen und diese detailliert und nachvollziehbar mit liebenswerten Charakteren darstellen. Das schafft B.Aaronovitch leider nicht. Seine Geschichte und seine magische Welt wirken eher wie ein grober Entwurf, als wie ein vollständiger Roman - und Auftakt zu einer Serie - , während seine Charaktere völlig blass und austauschbar sind. Selbst der Protagonist, der als Erzähler auftritt, blieb mir bis zum Schluss vollkommen gleichgültig.


    Ich gebe dem Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: für seine interessante Idee, mehr ist aber leider nicht drin.

    „Die Zeit nimmt alles. Ob man will oder nicht. Die Zeit nimmt alles, die Zeit trägt es von einem fort, und am Ende ist dort nichts als Finsternis. Manchmal treffen wir andere in dieser Finsternis. Und manchmal verlieren wir sie dort auch wieder.“
    Stephen King - The Green Mile

  • Eigene Meinung
    Leider gibt es in dem Buch keine bedeutsame emotionale Ebene. Peter Grant haut gerne mal eine schlüpfrige Anspielung raus und seine Beziehungen zu weiblichen Charakteren bestehen eher auf körperlicher Ebene.



    Gerade das fand ich mal sehr erfrischend. Muss es denn immer schnulzige Liebeleien in Krimis oder Fantasy geben? Nein!
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe bereits die beiden Nachfolger gelesen.
    Ich vergebe: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich habe das Buch auf Englisch gelesen und fand es am Anfang noch gut und nachvollziehbar. Etwa zur Mitte hin war für mich jedoch nicht mehr alles so klar. Bisweilen musste ich mich durch sie Seiten quälen und der Autor hat es irgendwie nicht geschafft, dass ich zu den Charakteren des Buches eine irgendwie geartete emotionale Bindung aufbauen könnte. Vielleicht lag es auch daran, dass das Buch aus der Ich-Perspektive der Hauptperson geschrieben ist und die Perspektive auf die Handlung dadurch sehr eingeschränkt ist.


    Ich werde in jedem Fall auch "Moon over Soho" lesen. Nicht weil mich die Hauptpersonen der Reihe so brennend interessieren, sondern weil die Handlung in London spielt und die mich in erster Linei interessiert.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Das Buch war eindeutig nichts für mich.
    Der Plot ist etwas merkwürdig und verwirrend. Das Gesamtbild des Geschehens wirkte auf mich undurchsichtig. Zu viel des Guten und zwar von allem: von Protagonisten angefangen, über viele zu viele skurrile Situationen bis hin zu allen möglichen "Mitbewohnern" des Londons - Vampiren, Wiedergängern, Geistern und was nicht alles.
    An Zauberwesen, glaube ich, war alles dabei...
    Wenn man das alles weglasst, bleibt eine langweilige Geschichte mit dem Hauptprotagonisten Peter Grant einem jungen Police Constable mit hellseherischen Fähigkeiten, der eine Lehre als Zauberlehrling beim Chief Inspector Nightingale anfängt. Auf jeden Fall für mich...
    Ich fand es "zauberhaft" langweilig. Keine Geschichte, dich mich in seine Bann ziehen konnte: war ganz und gar nicht mein Geschmack.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Dalai Lama

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    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Normalerweise lese ich solche Mainstreambücher nicht. Also Mainstream jetzt in dem Sinne, dass es schon viele gelesen haben und es als absolutes Muss einstufen. Auch habe ich das Buch bisher gemieden, weil ich mir bei dem Klappentext nicht so ganz sicher war, ob das was für mich ist, zumal ich eigentlich kein großer Verfechter von Kriminalromanen bin. Aber gestern habe ich dann doch mal zugeschlagen und mir das Buch einfach mal gekauft. Und bisher muss ich sagen, dass ich es gar nicht schlecht finde. Ich bin natürlich auch gespannt, wie es weitergeht und ob das NIveau gehalten werden kann. Zum Thema Humor, bin ich echt positiv überrascht. Am Anfang fand ich das noch ein bisschen zu aufgesetzt und übertrieben, aber inzwischen kann ich auch das eine oder andere Mal über den Text schmunzeln.


    Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht. :loool:

    Unter dem Fell einer Katze

    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)

  • Nachdem ich den dritten Teil der Reihe bei vorablesen gewonnen hatte und ihn gut fand, musste ich mir natürlich auch die ersten beiden Bände anschaffen.
    Die Flüsse von London habe ich nun ausgelesen. Ich würde ihm, wie dem dritten Band, :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: geben, aber eigentlich hat mir Wispern unter Baker Street doch etwas besser gefallen als der erste Teil.


    Die erste Hälfte des Buches fand ich rundum gelungen. Peter ist sehr sympathisch und als Ich-Erzähler unglaublich "britisch" und amüsant, die Polizeiarbeit ist interessant und scheinbar auch recht realistisch geschildert, die Nebenfiguren, die so zahlreich auftauchen, sind gut eingeführt worden und ansprechend charakterisiert, die Beschreibung von London einfach umwerfend - man kann sich gut vorstellen, durch die Straßen dieser Stadt zu laufen. Auch, wie Aaronovitch die Magie in die moderne Zeit integriert, fand ich sehr gelungen - gerade die Idee einer magischen Polizei.
    Mir hat auch gut gefallen, dass alles ein wenig vorgestellt wird und man nicht direkt ins kalte Wasser geschmissen wird. Deshabl ist es von Vorteil, dass Peter seine Kraft selbst erst entdeckt.
    Zwar war es ein wenig schwer, bei den ganzen Flussgöttern und -göttinen den Überblick zu behalten, aber ich rechnete damit, dass dieser Strang noch Bedeutung haben würde und die Verwirrung sich lösen würde.


    Leider muss ich im Nachhinein sagen, dass dieser Handlungsstrang ein wenig überflüssig ist. Durch Peters Kontakt zu Beverly wird ihm zwar so manches erleichtert, aber die Geschichte um Mutter und Vater Themse war nur ein nettes Beiwerk. Ich hatte mir mehr von der Geschichte der Flussgötter erhofft (vor allem, weil das Buch den Titel [/i]Die Flüsse von London[/i]trägt) - es wirkt ein wenig, als hätte der Autor hier nur die Situation vorgestellt und dabei sein eigentliches Wissen über die Flüsse zurückgehalten. Vielleicht wird er in Band 2 noch ausführlicher auf sie eingehen?
    Das Ende dieses Handlungsstranges kam auf jeden Fall ziemlich plötzlich und ich finde es schade, dass in fünf, sechs Seiten dieser Teil der Geschichte komplett abgehandelt wird. Die Auflösung des Konfliktes hätte man ein wenig ausbauen können.


    Zwischendurch war ich auch manchmal verwirrt von der Abfolge der Ereignisse. Ein gutes Beispiel ist die Szene im Theater - das alles ging mir viel zu schnell und ich hätte mir gewünscht, dass der Autor hier ein wenig mehr erklärt hätte, was nun eigentlich los ist. Manche Sätze musste ich sogar zwei Mal lesen, denn es fiel mir an diesen Stellen etwas schwer, der Handlung zu folgen.
    Gerade was das Beenden von Handlungssträngen angeht, schwächelt Die Flüsse von London sehr, denn auch die Auflösung des Stranges um die geheimnisvolle Mordserie kam mir zu abrupt.
    Da ich Band 3 schon kannte, wusste ich zudem leider schon, dass

    Dafür kann das Buch aber nichts und ich denke, dass an dieser Stelle sonst einiges an Spannung aufgekommen wäre.


    Trotz dieser Kritik hat Die Flüsse von London mich insgesamt gut unterhalten. Die magische Polizeieinheit, Peters Unterrichtsstunden, die Art, wie die Magie in das alltägliche Leben Londons eingebaut wird (auch die Auswirkungen auf die Technik und den Praktizierenden) - das alles hat mir gut gefallen und ich habe gerne darüber gelesen. Dadurch, dass die Charaktere (vor allem Nightingale und Molly) alle ihre Eigenarten haben und auf ihre Art interessant sind, kann man nie genau wissen, wie die Personen nun als nächstes handeln würden. Der sympathische Ich-Erzähler ist das Tüpfelchen auf dem I.


    Ich bin nun sehr gespannt auf den zweiten Band und werde ihn bald beginnen. Hoffentlich sind darin einige Schwächen, die der erste Teil hat, ausgebügelt worden - dann könnte Schwarzer Mond über Soho nämlich ein sehr gutes Buch sein.

    Carpe Diem.
    :study: Nora Roberts - Schattenmond

    2024 gelesen: 23 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • Meine anfängliche Euphorie über dieses Buch hat sich leider nicht lange gehalten. Wie einige von euch schon bemerkt haben, sind die Charaktere wirklich ziemlich oberflächlich gehalten. Mir war es einen Tick zu oberflächlich. Ich habe das Buch ungefähr bis zur Hälfte gelesen, und bis dahin hat man fast nichts über den Hauptcharakter erfahren. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob man ohne den Klappentext überhaupt den Namen des Mannes kennen würde. Und er hat auch bis zur Hälfte nicht wirklich eine Entwicklung durchgemacht, außer dass er ein paar wenige Grundlagen der Magie gelernt hatte. Der nächste ist gleich sein Mentor, Mr. Nightingale, über den man bisher sogar noch weniger erfahren hat. Er ist bestimmt ein interessanter Charakter, aber wenn er nicht ausgebaut wird, bringt das einem Leser leider gar nichts.


    Neben den Charakteren muss ich allerdings auch die Handlung kritisieren. Ich sage gleich im Vorraus dazu, dass ich generell eigentlich kein Fan von Krimis bin. Deswegen bin ich dem Buch von vornherein skeptisch gegenübergetreten. Zunächst dachte ich aber, dass dieser Roman meine Meinung grundlegend ändern könnte, denn es las sich echt vielversprechend. Doch nach einigen Seiten kamen immer mehr Details zum eigentlichen Fall des Buches dazu, die irgendwie in keinem Zusammenhang standen. Zwischenzeitlich habe ich geglaubt, dass der Klappentext vor der eigentlichen Geschichte entstanden ist und die einzelnen Inhalte nun auf Gedeih und Verderb irgendwie auf diese Seiten gepresst worden sind. Mir hat da einfach der Zusammenhang gefehlt.


    Alles in allem habe ich irgendwann einfach das Interesse daran verloren, das Buch weiterzulesen, eben wegen des fehlenden Tiefgangs. Im Grunde waren das doch einfach nur alles Aufzählungen von Tatsachen, ohne jeden Schnörkel.
    Ich habe das Buch also abgebrochen. Aber für das, was ich gelesen habe, kann ich ebenfalls nicht mehr als :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne geben.

    Unter dem Fell einer Katze

    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)

  • Ich fand die Grundidee des Autors grundsätzlich voll toll, dennoch.. ich weiss nicht, es konnte mich nicht voll und ganz packen. Ich kann jedoch auch nicht wirklich sagen, an was das es liegt..


    Der Schreibstil gefiel mir auf jeden Fall, der Protagonist ist auch gut gestaltet. Ich glaube die Story an sich konnte mich nicht voll und ganz überzeugen.. Vielleicht gebe ich dem zweiten Band noch eine Chance, mal sehen..


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Ich bin ziemlich enttäuscht von diesem Buch. Ich habe es mir gekauft, nachdem es hier im Forum ja immerhin zum Fantasy Buch des Jahres gewählt wurde. Die Geschichte finde ich tendenziell schon recht interessant, nur in welcher Form der Hauptcharakter Grant auf die Magie stößt ist schon merkwürdig. Es wird nicht einmal im Ansatz erklärt warum er nun Zaubern kann. Plötzlich sieht er Geister, spürt Vestigia, und mit ein wenig Konzentration schafft er Werlichter, Feuerbälle und trifft auf alle Möglichen fantastischen Wesen. Niemanden scheint das auch so recht zu wundern, weder die Kollegen, noch den Rest der Bevölkerung. Das angesprochene Ironische und die Anspielungen (meistens sexueller Art) sind eher plump. Dazu kommen noch ein paar inhaltliche Fehler o. schlechte Recherche. (z.B. Kapazität vom alten highbury).


    Schade eigentlich, die Grundidee gefällt.

  • Also, ich habe das Buch gerade beeendet und muss sagen, das ist mal was anderes... Auf den Mix der Genre muss man erstmal kommen. Peter ist ein toller Charakter, auch wenn ich den Vergleich zu Harry Potter nicht nachvollziehen kann. Sein Humor und die Art wie er sich gibt ist einfach nur gut gestaltet. Der britische Humor kommt in seiner Denkweise gut rüber. Auch die anderen Protagonisten sind so schön klischeehaft, dass es Spaß macht das Buch zu lesen. Ich habe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: vergeben, weil ich manchmal richtig laut loslachen musste und mich jetzt schon auf den zweiten Teil freue.

  • Mir persönlich hat das Buch sehr gefallen. Ich mag Bücher wo etwas skurrilere Charakter dabei sind. Was mir besonders gefällt ist die herangehensweise wie die Magie in dieser Welt beschrieben und erklärt wird. Mal was erfrischend anderes das diese nicht als gegeben angesehen wird. Bin schon gespannt wie es mit dieser Reihe weitergeht wenn man die Figuren besser kennt und der Autor sich eingeschrieben hat. Fand das ganze stellenweise ein wenig holprig. Noch nicht ganz perfekt aber von mir gibt es solide :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne, da ich gut unterhalten wurde. :study:

    Angefangen am 16.09.22 :study: Jean G. Goodhind - In Schönheit sterben

  • Hallo zusammen,


    Ich hatte mir das Buch ebenfalls auf Basis der Empfehlungen hier gekauft und muss sagen, dass ich mich dem positiven Feedback voll und ganz anschließen kann. (Gute) humorvolle Fantasy zu finden ist ja wahrlich nicht leicht, hier allerdings meiner Meinung nach sehr gelungen. Ich habe auch bereits den ersten Nachfolgeroman verschlungen - Aaronovitch schafft es auch hier, das Niveau zu halten. Aus meiner Sicht also eine klare Leseempfehlung :-).


    Viele Grüße


    Matthias