Iny Lorentz: Die Wanderhure (ab 17.03.2011)

  • Vicidog, 19Ricarda89, kleinemaus und ich wollen am 17.3. mit "Die Wanderhure" von Iny Lorentz beginnen.


    Ich freue mich schon sehr auf das gemeinsame Lesen und wünsche euch auch viel Spaß an dem Roman!


    Vicidog, wenn du schon vor dem 17.3. etwas posten willst, bist du herzlich dazu eingeladen.


    Viele Grüße
    Buchfresser

  • Vicidog, wenn du schon vor dem 17.3. etwas posten willst, bist du herzlich dazu eingeladen.

    Oh, das ist aber nett. Ich weiß nur nicht, ob ich das schaffe. Ich habe heute in der Mittagspause damit angefangen und bin noch nicht so furchtbar weit gekommen. Und ab Morgen habe ich wahrscheinlich keine Möglichkeit ins Forum zu kommen. Aber ich schließe mich dann ab Samstag herzlich gerne an. Ich wünsche allen viel Spaß mit dem Buch. Der Anfang war schon sehr gut O:-)

    Hunde sind wie Bücher, man muss nur in ihnen lesen können, dann kann man viel lernen.


    [align=center]Oliver Jobes

  • Hallo, Vicidog!


    Gern geschehen!


    @alle: Wie in dem anderen Thread gesagt: Bloß keinen Druck, poste / postet, wenn ihr könnt und wollt!


    Ich selbst werde am Wochenende wahrscheinlich weder zum Lesen noch zum Posten kommen, versuche es aber.


    Danke, Vicidog, für deine Wünsche! ich freue mich auch schon auf das Buch.


    Viele Grüße,
    Buchfresser

  • Lese mal die Meinungen hier heimlich mit :totlach:


    Mal schauen wie ihr das Buch findet ... wenn es nicht stört mache ich auch ein paar Kommentare (nur zu Kommentaren von euch), habe das Buch eine Woche bevor dann der gleichnamige Film rauskam gelesen ...

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Hallo, kleinemaus!


    Ich freue mich auch schon darauf, mit euch zu lesen.


    Hallo, Gaymax!


    Du bist hier willkommen, egal, ob als heimlicher Mitleser oder als Kommentator unserer Kommentare. Ich selbst bin auch schon sehr gespannt darauf, wie meine Meinung letztendlch ausfallen wird, denn gehört habe ich schon viel über diesen Roman.


    Viele Grüße
    Buchfresser

  • Hallo alle miteinander!


    Dann eröffne ich die Runde einfach mal. Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe auf rege Diskussionen.


    Zum Buch:


    "Die Wanderhure" ist in sechs Teile gegliedert, die jeweils zahlreiche, kurze Kapitel umfassen. Außerdem gibt es einen Epilog.


    Erster Teil, Kapitel 1
    Die ersten Charaktere werden vorgestellt: Marie Schärer und Michel sowie Marie's Mägde, ein Geschwisterpaar.
    Marie ist äußerlich perfekt und denkt nach meinen Empfinden erstaunlich modern bezüglich Liebe in der Ehe. Dass eine Frau des 12. jahrhunderts solche Gedanken mit sich herumträgt, ist zwar vorstellbar, aber doch eher unwahrscheinlich - denke ich. Dennoch schafft gerade dieses ihr eigene Verständnis Identifikationsfläche für den Leser, ich konnte mich gut in Marie hinenversetzen.
    Im ersten Kapitel werden die Standesunterschiede zwischen Marie und Michel, ihrem ehemals besten Freund, deutlich gemacht.
    Anhand der Mägde Elsa und Anna zeigt Iny Lorentz, unter welchen Vorraussetzungen eine Frau im 12. Jahrhundert heiraten konnte. Eine Heirat bedeutete nach dieser Darstellung einen gesellschaftlichen Aufstieg.
    Handlungsort ist Konstanz.


    Mein Eindruck:
    Bislang kann ich noch nicht viel sagen. Das erste Kapitel hat mir eine erste Einschätzung von Marie ermöglicht und die Basis geschaffen, unter der ich ihre Charakterentwicklung verfolgen werde. Sie erscheint mir sympathisch, allerdings geprägt von den Zwängen und Regeln ihrer Zeit. Dass sie sich von einer Ehe Liebe erhofft, ist zwar aus meiner Warte für die damalige Zeit unrealistisch, doch ich sehe das als Kniff der Autoren an, emotionale Bezugspunkte zwischen Leser und Figur zu schaffen.
    Die Sprache macht auf mich einen einfachen Eindruck, ist aber durchsetzt von mittelalterlichen Ausdrücken, die sich im Laufe des Kapitels erklären.


    Ausblick:
    Ich bin schon gespannt, inwieweit Iny Lorentz ins Detail gehen wird bei der Beschreibung der damaligen Zeit (Kleidung, Nahrung, Gebäude, Waffen und was so dazu gehört). Bislang habe ich "Die Kastratin" von dem Autorenduo gelesen, das mich durch seine Emotionalität gefesselt hat, und "Dezembersturm", zu dem ich Kritiken las, die davon sprachen, Lore - die Hauptperson in "Dezembersturm" ähnele vom Charakter her Marie.
    Jetzt bin ich sehr neugierig, was mich in diesem Roman erwartet: Eine große Bandbreite an Gefühlen oder ein "verkopfter" Charakter wie Lore - oder eine gute Mischung aus beidem? Ich lasse mich einfach mal überraschen.

  • Soo meine lieben Mitleser/innen :ergeben: Ich habe gerade mit dem ersten Kapitel von Iny Lorentzs Buch angefangen und bin schon mittendrin in der Welt wo es noch Könige und Königinnen gab. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, er ist flüssig und lässt sich wie auf einer Wolke schwebend lesen. :thumleft:


    In dem Buch geht es um Marie, die bald an einen Grafen verheiratet werden soll. Sie selbst ist anfangs etwas skeptisch da sie ihren zukünftigen Mann noch nie gesehen hat geschweige denn mit ihm gesprochen hat, aber sie tut es denke ich mal für ihren Vater. Hier ist wie ich finde eine sehr schöne Beschreibung von Marie:


    " Marie Schärerin war nicht nur eine reiche Erbin, sondern zog auch mit ihrem engelsgleichen Gesicht, den kornblumblauen Augen und ihren langen blonden Haaren die Blicke der Männer auf sich. "


    Wina, die Haushälterin, scheint eine sehr nette aber korpulente Frau zu sein, ich kann sie mir fast bildlich vorstellen. Sie hat die Erziehung von Marie übernommen, da ihre Mutter im Kindsbett gestorben ist. Allerdings lässt mich folgendes Zitat ein bisschen "staunen":


    " Aus dem neugierigen und oftmals viel zu übermütigem Kind war eine gehorsame und gottesfürchtige Jungfer geworden, auf die ihr Vater stolz sein konnte. "


    Michel, ihrem ehemaligem Spielkameraden scheint es nicht zu gefallen das Marie so blind in ihre Ehe rennt und ich glaube, er würde es verhindern wenn er könnte - ich denke auch dass er auf jeden Fall Gefühle für Marie empfindet :love:


    Alles in allem gefällt mir das Buch bisher wirklich gut - ich gehe allerdings auch mit hohen Erwartungen an dieses Buch heran und hoffe dass ich nicht enttäuscht werde :evil:

  • Ich bin schon gespannt, inwieweit Iny Lorentz ins Detail gehen wird bei der Beschreibung der damaligen Zeit (Kleidung, Nahrung, Gebäude, Waffen und was so dazu gehört). Bislang habe ich "Die Kastratin" von dem Autorenduo gelesen, das mich durch seine Emotionalität gefesselt hat, und "Dezembersturm", zu dem ich Kritiken las, die davon sprachen, Lore - die Hauptperson in "Dezembersturm" ähnele vom Charakter her Marie.

    Ich lasse mich da auch überraschen obwohl ich mehr sehr gut vorstellen kann, dass Frau Lorentz sehr viele Details unterbringen wird - das hat mir schon bei den Säulen der Erde von Ken Follett sehr gut gefallen :applause: Detailreiche Erzählungen sind zwar nicht jeder Manns Sache, aber ich finde man kann sich so einfach noch mehr in diese Zeit hineinversetzten. Das ist mein erstes Buch von Iny Lorentz und wenn es mir gefällt werde ich mir auf jeden Fall den Nachfolgeband aus der Bücherei holen O:-)

  • Hallo, kleinemaus!


    Ja, flüssig lässt sich das Buch lesen, obwohl mir der Stil an sich zu "einfach" ist. Aber das muss nicht unbedingt bedeuten, dass er schlecht ist. Ich lasse mich einfach mal überraschen, ob und wie sich Iny Lorentz' Art zu schreiben weiterentwickelt.


    Deinen Eindruck, dass Marie diese Ehe für ihren Vater einzugehen bereit ist, obwohl sie sehr skeptisch ist, teile ich, ebenso, dass Michel Gefühle für Marie hat und der Meinung ist, sie renne blind in die Ehe.


    Die Kürze der Kapitel gefällt mir sehr. Normalerweise lese ich am liebsten lange Kapitel, in die man sich so richtig schön einlesen kann, aber es gibt immer wieder Romane, denen kurze Kapitel gut zu Gesicht stehen, und ich glaube, dieser Roman gehört dazu.


    Die Beschreibung von Marie gefällt mir auch sehr, ich hatte sie gleich bildlich vor Augen.


    Wina ist mir ausgesprochen sympathisch, streng, aber sehr nett.


    Das Geschwisterpaar Anna und Else hat sich mir gleich eingeprägt.


    Insgesamt habe ich gut in die Geschichte gefunden und bin gespannt, wie es weitergeht.

  • Teil 1 Kapitel 1


    So nun will ich auch mal meinen ersten Beitrag niederschreiben :D


    Die Wanderhure von Iny Lorentz ist bisher mein erster Historischer Roman, deswegen bin ich auch schon sehr gespannt wie sich das geschehen weiter entwickelt.


    Bisher habe ich das erste Kapitel gelesen werde aber gleich im Zug zur Schule sicherlich noch mindestens ein Kapitel lesen. Marie erscheint mir bisher noch ein wenig zu Perfekt trotzdem finde ich Sie bisher sehr sympatisch. Die Person die mir bisher am besten gefällt ist Michel.


    Fortsetzung Folgt (muss zur Schule)

  • Hallo, 19Ricarda89!


    Ja, Michel mag ich bislang auch am liebsten, er ist...echt. So direkt.


    Hallo, kleinemaus!


    Entschuldige, deinen letzten Post vor mir von gestern Abend habe ich erst jetzt wahrgenommen. Ich habe inzwischen zwei Romane von Iny Lorentz gelesen, und sie geht zwar ins Detail, aber bei Weitem nicht in dem Maße wie Ken Follett in "Säulen der Erde".


    Nun meine Einschätzung des zweiten Kapitels:
    Dieses ist der "Männerrunde" gewidmet: Ruppertus Splendidus, dem Verlobten von Marie, ihrem Vater Meister Matthis und einigen anderen Männern aus dem Umfeld von Meister Matthis - ich hatte Schwierigkeiten, mir ihre Namen zu merken, da ihre Figuren bislang kaum zum Zug kamen und sich mir nicht einprägten.
    Es ist der Abend vor der Hochzeit. Marie verspürt sofort Antipathie gegen Ruppertus, der sich im Stillen einen Zuwachs an Reichtum von der Hochzeit erhofft. Meister Matthis freut sich darauf, durch die Eheschließung gesellschaftlich aufzusteigen.


    Nach den ersten beiden Kapiteln scheinen die Fronten klar zu sein: Hier Marie, dort Ruppertus. Wo die anderen stehen, ist noch nicht bekannt.


    Eine emotionale Entwicklung konnte ich bei noch keinem ausmachen, aber es handelt sich ja wie im Vorkapitel immer noch um den Abend vor der Heirat.


    Noch spielt Iny Lorentz nicht auf dem emotionalen Klavier, und es wird auch nicht begründet, was in Marie#s Augen die Ursache für ihre Abneigung gegen Ruppertus ist.


    Mal sehen, wie es weitergeht.


    Viele Grüße
    Buchfresser

  • Noch spielt Iny Lorentz nicht auf dem emotionalen Klavier, und es wird auch nicht begründet, was in Maries Augen die Ursache für ihre Abneigung gegen Ruppertus ist.

    Ich glaube Marie hat eine Ablehnung gegen Ruppertus, da er ihr sehr "schmierig" und zu "hochnäsig" erscheint, so sind jedenfalls meine Gedankengänge. Außerdem gibt es im 1.Kapitel eine Textstelle die einen Gedankengang von Marie darstellt:


    " Sie versuchte sich vorzustellen, wie es war, Tag für Tag mit einem Mann zusammenzuleben, der ihr nur wenig Liebe entgegenbrachte und für den sie selbst nicht viel empfinden konnte. "

    Nun meine Einschätzung des zweiten Kapitels:
    Dieses ist der "Männerrunde" gewidmet: Ruppertus Splendidus, dem Verlobten von Marie, ihrem Vater Meister Matthis und einigen anderen Männern aus dem Umfeld von Meister Matthis - ich hatte Schwierigkeiten, mir ihre Namen zu merken, da ihre Figuren bislang kaum zum Zug kamen und sich mir nicht einprägten.
    Es ist der Abend vor der Hochzeit. Marie verspürt sofort Antipathie gegen Ruppertus, der sich im Stillen einen Zuwachs an Reichtum von der Hochzeit erhofft. Meister Matthis freut sich darauf, durch die Eheschließung gesellschaftlich aufzusteigen.

    Ich finde das eine sehr schöne Beschreibung des zweiten Kapitels, obwohl mir Ruppertus sehr "nervös" vorkommt, ich werde mich dann gleich mal ans dritte Kapitel heften :montag:

  • In diesem Kapitel kommt es am Anfang zu der Vertragsunterzeichnung zwischen Maries Vater und ihrem zukünftigem Ehemann, welcher besagt dass sie Jungfräulich in die Ehe eingehen muss. Kurz danach, die meisten Gäste und Maries Vater sind schon etwas angetrunken, kommt es zu einem unerwarteten Besuch: Utz, Käffli, ein Fuhrmann, erzählt Magister Ruppert, Marie hätte mit ihm und einigen anderen Männern, darunter auch der Schreiber von Maries Vater, Unzucht getrieben und sie wird nach einer Zimmeruntersuchung in das Gefängnis gesteckt, wo ihr der Prozess gemacht werden soll.


    Also mir kommt das alles ja sehr spanisch vor, vorallem der Umstand das kurz nach dem der Vertrag unterzeichnet wurde, sich Zeugen finden lassen, die Maries Unzucht bestätigen. Und was auch noch mitmischt: Zum Schluss des Kapitels wird ja auch kurz beschrieben, dass Utz, der Schreiber und Magister Ruppert einen Pakt anscheinend am Laufen haben, damit Ruppert an Maries Vermögen herankommt. :wuetend: Mal schauen wie es weitergeht :study:

  • Ich habe die ersten 200 Seiten gelsen und bin richtig angetan von dem Buch. Die Schreibweise ist einfach aber sehr bildlich und detailgenau.
    Maie ist eine selbstbewusste, unge hübsche Frau. Die ihre Pflichten sehr ernst nimmt. Als das Vorwürfe der Hurerei vorgebracht und "bewiesen" werden weiß man als Leser nicht, wie Marie das überstehen soll. Obwohl man die Buchrückseite gelesen hat, hoft man das sich alles zum Guten wendet und Marie ihren Michel heiraten kann.


    Ich habe immer wieder daran denken müssen, ob es sollche Art von Täuschung damals wirklich gegeben hat. Das viel Unrecht geschehen ist, davon bin ich überzeugt, aber das jemand so skrupellos handelt, das macht mich nachdenklich.


    Bisher habe ich noch keine Büche von Iny Lorentz gelesen, aber ich denke, das hiermit der Grundstein für eine "Lesefreundschaft" gelegt wurde. :study:

    Hunde sind wie Bücher, man muss nur in ihnen lesen können, dann kann man viel lernen.


    [align=center]Oliver Jobes

  • Ich glaube Marie hat eine Ablehnung gegen Ruppertus, da er ihr sehr "schmierig" und zu "hochnäsig" erscheint, so sind jedenfalls meine Gedankengänge. Außerdem gibt es im 1.Kapitel eine Textstelle die einen Gedankengang von Marie darstellt:


    " Sie versuchte sich vorzustellen, wie es war, Tag für Tag mit einem Mann zusammenzuleben, der ihr nur wenig Liebe entgegenbrachte und für den sie selbst nicht viel empfinden konnte. "



    Hallo, kleinemaus!
    Ja, das Empfinden habe ich auch. Oder vielmehr: Ich interpretiere die Schilderung Ruppertus' so, dass ich mir vorstellen könnte, dass dies Marie's Gründe für ihre Abneigung gegen ihn sind. Doch mehr interpretieren kann ich an der Stelle nicht, denn mir fehlt eine explizite Gefühls- oder Gedankenäußerung von ihr an diesem Punkt.


    Ich glaube, dass Meister Matthis in dem Augenblick einfach zu betrunken ist und zu gutgläubig seinem "Schwiegersohn" gegenüber, um damit zu rechnen, dass dieser für eine solche Tragödie verantwortlich sein könnte. Merkwürdig kommt mir dieses enge zeitliche Zusammtreffen der Umstände auch vor, doch Marie und ihr Vater scheinen einfach zu sehr von der Situation überrollt zu werden, um argwöhnisch gegenüber Ruppertus zu sein.



    Hallo, Vicidog!


    Ich teile deine Hoffnungen für Marie und ihren Vater in vollem Maße, und auch ich habe mich mehr als einmal gefragt, wie das ausgehen wird und wie Marie so etwas überstehen soll. Ihre Fassungslosigkeit ist in diesem Kapitel spürbar, und es ärgert mich, dass sich ihr Vater aus meiner Warte zunächst nur halbherzig für sie einsetzt.


    Schön, dass du einer neuen "Lesefreundschaft" entgegensiehst, das freut mich für dich. Wow, die ersten 200 Seiten schon! So weit bin ich noch nicht.


    Erster Teil, viertes Kapitel
    Marie wähnt sich zunächst in einem Alptraum gefangen, als sie im Kerker angekommen ist. Sie glaubt die ganze Zeit, wieder aufwachen zu können und in Sicherheit zu sein. Gerade, als sie anfängt, zu realisieren, wie ihre Situation tatsächlich ist, wird sie von Utz Käffli, dem Wächter Hunold und Linhard, dem dem dies kein Vergnügen zu bereiten scheint, vergewaltigt. Dieses Kapitel ist gefühlvoller als die ersten, jedoch schlägt immer wieder Marie's Verstand durch. Die Vergewaltigungen werden in ihren körperlichen Auswirkungen - den allumfassenden Schmerzen, dem Gefühl der Erniedrigung - beschrieben, allerdings in einem relativ nüchternen Tonfall, der dieses Geschehen "lesbar" macht. Dadurch wird mir als Leser besonders deutlich, wie schrecklich so eine Erfahrung für einen Menschen ist, und gleichzeitig bleibt es erträglich genug, um es aufnehmen zu können. Eine zu drastische Schilderung der Vergewaltigung hätte das Buch aus seinem Status als Unterhaltungsroman herausgehoben, so bleibt er innerhalb der Grenzen dessen, was in einem Buch möglich ist, das in erster Linie unterhalten will. Gleichzeitig hat mich diese mehrfache Vergewaltigung erschüttert, denn sie widerfährt einem Menschen, der bereits wehrlos ist durch seine Verwirrung ob der Situation und durch die Fesseln, die Marie angelegt wurden. Das ist das Gemeine daran, und ich habe eine unglaubliche Wut auf diese Männer im Bauch. Wie wird Marie mit diesem Erlebnis umgehen? Wie wirkt es sich auf ihre weitere Entwicklung aus? Wird sie jemals genug Abstand dazu finden können, um ihr Leben wieder aufnehmen zu können, sollte sie die Chance dazu haben? Ich hoffe von Herzen für sie.


    Viele Grüße
    Buchfresser

  • Gleichzeitig hat mich diese mehrfache Vergewaltigung erschüttert, denn sie widerfährt einem Menschen, der bereits wehrlos ist durch seine Verwirrung ob der Situation und durch die Fesseln, die Marie angelegt wurden. Das ist das Gemeine daran, und ich habe eine unglaubliche Wut auf diese Männer im Bauch. Wie wird Marie mit diesem Erlebnis umgehen? Wie wirkt es sich auf ihre weitere Entwicklung aus? Wird sie jemals genug Abstand dazu finden können, um ihr Leben wieder aufnehmen zu können, sollte sie die Chance dazu haben? Ich hoffe von Herzen für sie.

    Ich fand dieses Kapitel sehr brutal wie du auch beschrieben hast, allerdings nicht Grenzen überschreitend - da habe ich schon schlimmeres gelesen :-? Ich glaube mit dem Hass gegen die Männer stehst du nicht alleine da, aber sie haben ja anscheinend nur das Geld gesehen dass sie dafür bekommen haben :wuetend: Ich bin auch gespannt wie Marie damit umgeht und wie es für sie weitergeht - wird sie gehängt oder vertrieben? Aber alles in allem glaube ich wird sie dadurch stärker - Marie´s Charakter fängt an zu wachsen.


    Hallo, Vicidog!


    Ich teile deine Hoffnungen für Marie und ihren Vater in vollem Maße, und auch ich habe mich mehr als einmal gefragt, wie das ausgehen wird und wie Marie so etwas überstehen soll. Ihre Fassungslosigkeit ist in diesem Kapitel spürbar, und es ärgert mich, dass sich ihr Vater aus meiner Warte zunächst nur halbherzig für sie einsetzt.


    Schön, dass du einer neuen "Lesefreundschaft" entgegensiehst, das freut mich für dich. Wow, die ersten 200 Seiten schon! So weit bin ich noch nicht.

    Ich bin auch noch nicht so weit und hoffe das dass nicht schlimm ist oder wollen wir die Kapitelzahl hochsetzten Buchfresser? Allerdings lese ich nebenbei noch andere Bücher und ich würde dieses Buch gerne genießen und langsam lesen - augenscheinlich bietet es ja auch viel Diskutierstoff. Was sagt ihr dazu? :friends:

  • Hallo, kleinemaus!


    Mach dir keinen Druck, für mich ist es nicht schlimm, wenn du noch nicht so weit bist. Ich versuche pro Tag ein Kapitel zu lesen, mal schaffe ich mehr, mal weniger. Ich denke auch, wir sollten das Lesen genießen und jeder in seinem Tempo.


    Ja, den Eindruck, dass das Buch Diskussionsstoff bietet, teile ich.


    Dass die Vergewaltgungsszenen Grenzen überschreitet, finde ich auch nicht, Schlimmeres habe ich auch schon gelesen. Aber das Verhalten dieser Männer einer im doppelten Sinne wehrlosen Person gegenüber hat mich einfach nur wütend gemacht. Sie wäre so schon schlimm genug, aber dadurch, dass Marie im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gebunden sind und sie seelisch bereits verletzt ist, wird es noch fürchterlicher.


    Doch auch ich denke, letztendlich wird sie durch dieses Erlebnis stärker werden. Ich hoffe es für sie.


    Leider habe ich heute nicht viel Zeit, deshalb nur dieser kurze Beitrag.


    Viele Grüße
    Buchfresser, die es übrigens gut findet, dass du das Buch genießen willst und dir dafür Zeit nimmst, kleinemaus. Das steht für mich beim Lesen auch immer oben an: Ein Buch bewusst wahrnehmen, genießen halt, und mir Zeit dafür nehmen, um es voll auskosten zu können.

  • Viele Grüße
    Buchfresser, die es übrigens gut findet, dass du das Buch genießen willst und dir dafür Zeit nimmst, kleinemaus. Das steht für mich beim Lesen auch immer oben an: Ein Buch bewusst wahrnehmen, genießen halt, und mir Zeit dafür nehmen, um es voll auskosten zu können.


    Na dann bin ich ja beruhigt ich schaffe das eine Kapitel ab und zu auch nicht aber wir haben ja Zeit. Außerdem gibt es bei mir solche und solche Bücher: Manche Bücher verschlinge ich regelrecht wenn sie wahre "Pageturner" sind, aber andere möchte ich einfach nur genießen weil ich merke, dass man sie nicht einfach mal so schnell lesen kann. Und was ich auch schon oft schade fand: Manche Mini-LR´s waren einfach viel zu schnell zu Ende und über das Buch wurde dann meistens auch zu wenig diskutiert meiner Meinung nach, also lassen wir uns lieber Zeit :friends:


    Das Verhalten der Männer hat mich auch total wütend gemacht, ich glaube als Frau kann man sich da einfach besser hineinversetzen, ich meine wann heißt es schon mal "Frau vergewaltigt Junge" ? Und früher glaube ich gab es dass oft das Männer sich das genommen haben was sie bekamen, aber nur wenn sie dafür keine Strafe bekamen ... einfach :puker:


    Liebe Grüße kleinemaus und lass dir ruhig Zeit mit den Beiträgen - sie sollen ja dir Spaß machen zum Schreiben und kein Pflichtprogramm sein :love:

  • Was mich so wütend gemacht war, das Ruppert das Recht hatte, Marie umzubringen ohne dafür bestraft werden zu können. Vertragsbruch und Recht an der Ehefrau, ich habe gedacht ich spinne. Leider war das wohl früher so, aber das treibt mir immer noch die Zornesröte ins Gesicht.


    Ich bin scho eine ganze Ecke weiter als ihr, glaube ich zumindest, und habe deswegen etwas Angst zu posten, weil ich Euch ja nichts vorweg nehmen möchte. Daher warte ich immer, wie weit ihr schreibt und gebe meine Meinung dazu. Ich hoffe das ist in Ordnung. Ich möchte hier nämlich nicht de ganze Zeit spoilen, das macht in einer Leserunde ja wenig Sinn.

    Hunde sind wie Bücher, man muss nur in ihnen lesen können, dann kann man viel lernen.


    [align=center]Oliver Jobes