Michael Crichton - Gold / Pirate Latitudes

  • Klappentext:


    Das Ziel vor Augen, die Verfolger
    im Nacken. Captain Charles Hunter
    wagt den spektakulärsten Raubzug,
    den die Karibik je gesehen hat.


    Er wollte das Unmögliche anpacken. Und dabei reich werden. Doch eines steigt in der Karibik schneller als die Flut: der Preis der Loyalität. - Port Royal, Jamaika, 17. Jahrhundert. Freibeuter Hunter heuert eine verwegene Crew von Spezialisten an, um eine nie dagewesene Beute zu erjagen. Das Ziel: ein spanisches Handelsschiff, das tonnenweise Edelmetall an Bord haben soll. Der Hafen, indem das Gold vor Anker liegt, gilt allerdings als uneinnehmbar. Und er wird vom ruchlosen Spanier Cazalla schwer bewacht. Just mit Cazalla hat Captain Hunter nich eine Rechnung offe; der Spamier ließ Hunters Bruder grausam ermorden. Doch nicht nur er möchte den englischen Piraten am Erfolg hindern, denn unter Hunters Vertrauten lauert ein Verräter ... :pirat:

    Eigene Beurteilung:


    Nachdem Prey und Next insgesamt nicht so ganz hatten überzeugen konnten ist dieser posthum veröffentlichte Titel wieder einer dieser historischen Romane Crichtons, die immer wieder begeistern konnten. Und die meistens auch verfilmt wurden, was ich mir bei diesem Buch auch wieder gut vorstellen kann.


    Die Geschichte, die sich auf die Autobiographie Charles Hunters stützt, beschreibt das Leben auf den Schiffen und in den Hafenstädten der Karibik in der damaligen Zeit anschaulich und gibt auch interessante Einblicke in die damalige Politik. Die Charaktere sind größtenteils gut ausgearbeitet und überzeugen und die Handlung ist stringent und zeigt keine inhaltlichen oder logischen Brüche, so dass das Buch nicht nur thematisch sondern auch handwerklich überzeugen kann. Ein schönes Erbe eines wissenschaftlich-historischen Romanautoren, der mit seinen Werken viele Menschen – unter anderem auch Filmemacher – sehr zum Nachdenken angeregt hat. Die Karten in den Buchklappen ermöglichen den Leserinnen und Lesern daneben noch eine gute Orientierung innerhalb der Geographie der Geschichte und das Nachwort ermöglicht eine realhistorische Einordnung der Romanhandlung. Alles in Allem ein ansprechendes Lesevergnügen. :thumright:

  • Ich bin auf das Buch im Fernseh aufmerksam geworden. Bei Frühstücksfernseh wurde das Buch als eines der schlechtesten Bücher 2009 vorgestellt. In der Buchhandlung habe ich es mir dann mal geschaut und nicht gekauft. Was ein Fehler, da mich das Buch den ganzen Mittag über im Geschäft verfolgt hat. Abends habe ich es mir gekauft und ich bereue den Kauf nicht. Das Buch ist sehr gut und flüssig geschrieben. Für Abendteurer genau das richtige. Ich kann mir auch vorstellen, dass das Buch meinen 13 jährigen Bruder interessieren wird. Bin mal gespannt ob er es lesen wird. Aufjedenfall lohnt es sich zum Lesen und die Meinung der Sendung kann ich nicht teilen.

    Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zugeben.


    Cicero

  • Ja darauf bin ich auch gespannt. Ich denke die Meinungen teilen sich bei jedem Buch.

    Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zugeben.


    Cicero

  • Hach, wieder so ein schwieriges Buch. :wink:
    Es wurde in Crichtons Nachlass entdeckt, angeblich hat er seit den 70er Jahren daran geschrieben und herumgewerkelt. Ich muss sagen, eine so lange Entstehungsphase merkt man dem Buch bei weitem nicht an. Ich kann mir vorstellen, dass Crichton seit langem mit dem Gedanken liebäugelte, einen Abenteurroman über die karibischen Piraten des 17. Jh. zu schreiben, der Text an sich wirkt allerdings sehr unausgegoren. Nicht die Story, die ist in Ordnung - einzig die Beschreibung und die Ausgestaltung der Charaktere und Szenen wirkte auf mich ausgesprochen oberflächlich und sehr "handlungsorientiert". Damit meine ich, ich hatte an vielen Stellen den Eindruck, ein Drehbuch zu lesen, "Regieanweisungen" und die Handlungen wurden sehr nüchtern, sachlich und emotionslos geschildert.
    Die gesamte Geschichte war schon spannend - auch wenn vieles nach dem gleichen Muster ablief: aussichtslose Situation - Überlegen - gute, oft an den Haaren herbeigezogene Idee - aussergewöhliche Umsetzung durch einen / mehrerer Charaktere oder schieren Zufall - Erfolg - nächste Situation. Das Strickmuster variierte wenig bis gar nicht. Lediglich der Schluss war nicht unbedingt vorhersehbar und hat mich doch ein wenig überrascht.
    Warum bewerte ich das Buch trotzdem mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sternen, also überdurchschnittlich ?
    Naja, ich liebe Piratengeschichten und eine gewisse Atmosphäre entstand schon beim Lesen. Außerdem wollte ich wissen, wie es ausgeht und bin am Ende wieder ein wenig durch den überraschenden Schluss versöhnt worden.
    Außerdem liebe ich Gangstergeschichten von der Machart Obergangster sucht sich seine Spezialisten zusammen und dreht einen Millionencoup - somit konnte die Grundidee der Geschichte bei mir nur punkten, da sie beide Faktoren miteinander vereint. Allerdings hatte ich mir in der Umsetzung deutlich mehr versprochen.

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5: