Inhalt:
Ein Tierpfleger des Opel-Zoos im Taunus macht
eine grausige Entdeckung: im Elefantengehege liegt eine menschliche
Hand. Die dazu gehörige Leiche finden Kommissar Oliver von Bodenstein
und seine Kollegin Pia Kirchhoff von der Hofheimer Kripo in einer
frisch gemähten Wiese gegenüber dem Zoogelände. Der Tote war ein Lehrer
und vehementer Umweltschützer, der wegen seines Charismas von vielen
Schülern glühend verehrt wurde - und von einigen Einwohnern der Stadt
ebenso sehr gehasst. Doch liegt hier das Motiv für einen Mord? (Verlagsangabe)
Autorin:
Nele Neuhaus, geboren 1967 in Münster/Westfalen, lebt seit ihrer
Kindheit im Taunus. Sie arbeitete in einer Werbeagentur und studierte
Jura, Geschichte und Germanistik. Seit ihrer Heirat unterstützt sie
ihren Mann im familieneigenen Betrieb und schreibt schon seit längerem
nebenher Krimis und Jugendbücher. Ihre Krimiserie mit den Ermittlern
Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff, die sie zunächst im
Selbstverlag veröffentlichte, machte Nele Neuhaus über die Grenzen des
Taunus hinweg bekannt. (Verlagsangabe)
Meine bescheidene Meinung:
Dies war, so glaube ich mal, mein erster sogenannter Regionalkrimi, wobei mir nicht so ganz erschließt, was das eigentlich sein soll. Eine Aneinanderreihung von örtlichen Begebenheiten? Detaillierte Beschreibung der den Fall umgebenden Landschaft? Dann wären auch Mankell-; George-; und Grahamkrimis Regionalkrimis.
Negativ: Zum einen die Ermittlungsarbeit, alle halbe Tage werden neue Verdächtige ermittelt, sofort festgenommen und ihre Häuser per Durchsuchungsbeschluss durchwühlt, ziemlich unrealistisch.
Zum zweiten sind sämtliche Figuren (und es sind mächtig viele!!) sehr schemen- und klischeehaft dargestellt, fast alle Männer sehen gut aus (bis auf den Bauern natürlich, der ist "vierschrötig"), alle Mädchen fahren Motorroller und tragen bauchfrei usw.usw. Diese Liste ließe sich endlos fortführen.
Zum dritten die Sprache: Manchmal meinte ich mich beim "Wiesbadener Kurier", sprich, der Schreibstil hat etwas vom lokalen Polizeireporter. Auch hier fallen die Klischees auf. ("es wurden schon Menschen für weniger als 50000 € umgebracht"), dies kam zwei mal und findet sich in jedem SOKO im ZDF. "Die Stimmung war so bleiern wie das Wetter"; auch so ein typischer Satz, denn das Wetter wird ziemlich oft erwähnt.
Zum dritten: Es wir zu viel hineingepackt: Korruption, Bürgerinitiativen, Internetspiele, Start-up-Unternehmen, uneheliche Kinder, Psychologie etc.
Positiv: Die Herausarbeitung der Figur Pia Kirchhoff (Ermittlerin), dies ist die einzige Figur, die Leben bekam
Außerdem die doch gelungene Spannung zum Schluss, bedingt auch durch mehrere Wendungen
Fazit. Weniger wäre mehr gewesen, weniger Lokalkolorit, weniger Personen, mehr Ausarbeitung derselben.
Von mir: