Ein beeindruckendes Buch, finde ich. Es regt zum Nachdenken darüber an, was einen Menschen ausmacht. Was von ihm übrigbleibt, wenn die ganzen Errungenschaften der Zivilisation - positive wie negative - wegfallen und er sich selbst überlassen in der Natur überleben muss.
"Die Lichtung" von Jean Hegland geht übrigends in eine ähnliche Richtung, falls jemand etwas ähnliches lesen möchte.
Gestört hat mich an "Die Wand" nur ein wenig, dass der Höhepunkt des Buches im Gegensatz zum Rest recht knapp gehalten ist.
Durch entsprechende Andeutungen wartet man letztlich ja fast darauf, dass der Hund und der Stier sterben. Als es dann aber passiert, schreibt die Akteurin kaum etwas über ihre Gefühle. Auch dass sie den Mann "einfach so" erschiesst und sich keinerlei Gedanken über ihn macht, fand ich etwas unglaubwürdig.
Gut, er hatte den Stier erschlagen, aber das kann ja auch aus Angst vor ihm passiert sein.
Nach der Situation hätte ich einen emotionalen Zusammenbruch erwartet, aber sie macht fast weiter wie zuvor.
Trotzdem sehr empfehlenswert.