Terry Pratchett - Pyramiden/Pyramids

  • In Djelibeby läuft die Zeit anders, denn die großen Pyramiden dieses Landes krümmen sie, wie ein schwarzes Loch. Als der König dieses Königreichs stirbt, muss der Prinz, der gerade in Ankh Morpork bei der Meuchelmörder-Gilde in der Ausbildung ist sofort nach Hause um die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Aber das Reisen hat seinen Horizont erweitert und die engen Regeln, die die Priesterschaft einem König vorgibt will er nicht mehr einhalten.


    Schreiend komisch werden hier mal wieder übliche erzählerische und moralische Grundsätze in Grund und Boden gedacht und "The Mummy" kehrt voller Freude zurück.
    :farao:


    Mehr Inhalt unter:


    http://www.sandammeer.at/kinde…n/pratchett-pyramiden.htm

  • Inhalt:


    Der junge Pteppic wird von seinem Vater, Teppicymon XXVII, dem Pharao von Djelibeby, zur Assassinen-Gilde von Ankh-Morpork geschickt, um dort als Assassine Geld für das hochverschuldete Königreich zu verdienen. Doch kurz nachdem er seine Ausbildung erfolgreich beendet hat, wird Pteppic nach Hause zurückgerufen.
    Sein Vater ist gestorben und nun soll Pteppic seine Nachfolge als Pharao antreten. Um seinen Vater standesgemäß zu bestatten, lässt er ihm die größte Pyramide der Scheibenwelt bauen. Doch nicht nur dies, sondern auch die Bevormundung durch den Hohepriester Dios führt zu Problemen, in deren Folge Pteppic, zusammen mit der Gefangenen Ptraci, fliehen muss.


    Fazit:

    Hier wird der Totenkult der Ägypter näher betrachtet, dies natürlich mit dem Pratchett-typischen Humor. Meine Lieblingsfigur der Geschichte ist ganz klar "Du mistvieh".
    Lieblingsstellen: Pteppics Gespräch mit der Sphinx und der Mumien-Run auf die Pyramide.

  • Kurzbeschreibung:
    Die unmögliche Magie der Pyramide.
    Der junge Teppic wird neuer Pharao eines kleinen, armen Königreichs. Zu Ehren seines Vaters will er die größte Pyramide errichten, die die Welt je gesehen hat. Doch Teppic hat nicht damit gerechnet, dass er dadurch seine sämtlichen Vorfahren wiedererweckt und die Götter der Scheibenwelt auf den Plan ruft. Nun kann ihm nur noch ein Kamel helfen – und zwar eines, das mathematisch begabt ist und auf den Namen "Du Mistvieh" hört... *Quelle*


    Zum Autor:
    Terry Pratchett, geboren 1948 in Beaconsfield, England, erfand in den Achtzigerjahren eine ungemein flache Welt, die auf dem Rücken von vier Elefanten und einer Riesenschildkröte ruht, und hatte damit einen schier unglaublichen Erfolg: Ein Prozent aller in Großbritannien verkauften Bücher sind Scheibenweltromane. Jeder achte Deutsche besitzt ein Pratchett-Buch. Bei Piper liegen der erste Scheibenweltroman »Die Farben der Magie« sowie die frühen Bände um Rincewind, Gevatter Tod, die Hexen und die Wachen vor – Meisterwerke, die unter den Fans einhellig als nach wie vor unerreicht gelten. Terry Pratchett erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den »World Fantasy Lifetime Achievement Award« 2010. Zuletzt lebte der Autor in einem Anwesen in Broad Chalke in der Grafschaft Wiltshire, wo er am 12. März 2015 verstarb.


    Meinung:
    Pyramiden ist der 7. Band der Scheibenwelt-Reihe, daher besteht beim Weiterlesen Spoilergefahr!


    Weiter geht's mit dem "1x im Monat Scheibenwelt lesen" und so war nun Pyramiden an der Reihe, der 7. Band der Serie. Dieser sticht heraus, da es sich quasi um einen eigenständigen Teil der Reihe handelt, dessen Figuren weder in vorherigen noch in zukünftigen Bänden eine Rolle spielen und somit nur einmalig in Erscheinung treten (außer Tod, der aber nur einen ganz minimalen Einsatz erhält).


    Protagonist ist der junge Teppic, dessen Vater der Pharao Teppicymon XXVII. aus dem Land Djelibeby ist. Dieser schickt ihn zur Assassinenausbildung nach Ankh-Morpork, die er auch besteht. Doch da ereilt ihn die Nachricht, dass sein Vater verstorben ist und er die Nachfolge als Pharao antreten soll. Doch das hört sich einfacher an, als es wirklich ist. Teppic ist ein sympathischer Charakter, der recht gewitzt ist und sich später zum wahren Helden von Djelibeby mausert.


    Als Nebencharaktere fungieren das Hofmädchen Ptraci (sie wird von Teppic aus dem Gefängnis gerettet und stellt sich später als seine Halbschwester heraus), der Hohepriester Dios (der eigentliche heimliche Herrscher über Djelibeby, denn er manipuliert die Pharaonen, wie es ihm gefällt) und das Kamel Du Mistvieh (der größte Mathematiker der Scheibenwelt, der nichts anderes als sehr komplizierte Rechenaufgaben im Sinn hat).


    Die unterhaltsame Geschichte wird komplett in der 3. Person erzählt, das Augenmerk liegt hier eindeutig auf Teppic und seinen Abenteuern, die er zu bestehen hat. Somit ist der Leser hautnah bei seiner Prüfung zum Assassinen und später als Pharao dabei.


    Das Land Djelibeby ist stark an Ägypten angelehnt, worauf natürlich die Pharaonen, alte Götter und vor allem die Pyramiden hinweisen. Allerdings muss ich sagen, dass mir der Aspekt um die energieabgebenden und die Zeit verändernden Pyramiden doch etwas zu abgefahren war. Eine Pyramide, die sich nicht nur geographisch, sondern auch noch in der Zeit dreht und somit eine neue Dimension erzeugt, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Aber das ist reine Geschmacksache.


    Fazit:
    Pyramiden wird wohl nicht mein Lieblingsteil der Reihe, aber trotzdem ist Terry Pratchett auch hiermit eine unterhaltsame und humorvolle Geschichte gelungen, die witzige Dialoge hervorbringt und durch wiederum sehr skurrile Charaktere punkten kann, auch wenn mir der Aspekt mit den Pyramiden eher suspekt war.


    Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Der Sohn des Pharaos lässt sich zum Assassinen ausbilden und kehrt anschließend in sein Reich zurück um die Stelle seines gerade eben verstorbenen Vaters anzutreten.


    Dies könnte natürlich auf der Erde geschehen sein, wo man bewusst und auch gewollt alles mit der ägyptischen Kultur verbindet, ist es aber nicht. Nein. Ort des Geschehens ist die Scheibenwelt. Jener Ort wo Magie real ist, wo Gevatter Tod versucht seine menschliche Seite zu entdecken und wo ein Pharao, wenn er stirbt, tatsächlich im Jenseits, also umgeben und eingemauert von zigtausend Tonnen Stein, weiterlebt.


    Ich könnte mich jetzt auf den Inhalt stürzen, viel verraten und anderen die Freude am Lesen nehmen. Denn das ist es; eine wahre Freude dieses Buch zu lesen. Es geht spannend los. Die Prüfung in der Assassinengilde steht an und Teppic, so der Name des künftigen Pharaos, soll diese natürlich bestehen. Sollte er auch, denn in einer Assassinenschule ist eine nicht bestandene Prüfung wahrscheinlich gleich zu setzen mit dem Ende aller verfügbaren Optionen. Was mich insbesondere an diesem Teil und damit dem Beginn der Geschichte fasziniert, ist die Art und Weise wie Pratchett neben dem zeitlich aktuellen Strang, einen zeitlich weiter zurückliegenden verfolgt und diese am Ende bündelt. Sicher, derartiges hat man schon häufiger gelesen, aber in diesem Buch finde ich es besonders gelungen.


    Dass es sich um einen humoristischen Roman handelt, muss man bei Pratchett eigentlich nicht besonders betonen. Dass es sich um einen Fantasyroman handelt, aber irgendwie schon. Die Geschichte spielt zwar auf der Scheibenwelt, aber man vergisst dies schon nach wenigen Seiten und fühlt sich das alten Ägypten vor knapp 4.000 Jahren zurückversetzt. Daher ist dieses Buch auch etwas für Personen, die keine Beziehung zur Fantasy aufbauen konnten.


    Bedauerlich ist, dass diese Geschichte die einzige ist, in der Teppic mitwirkt. Dies ist bei Pratchett eher selten, da für die meisten Protagonisten mehrere Romane folgten. Ansonsten eine ganz klare Leseempfehlung für Leute die beim Lesen gerne kontinuierlich schmunzeln.

  • Dies ist eines meiner Lieblingsbücher von der Scheibenwelt. Pratchett hat hier geschickt verschiedene Stränge verwoben (und durch den Kakao gezogen): die alten Ägypter, Raumzeitverschiebungen, starrgläubige Priester, gefährliche Assassinen, Philosophen, selbst Reporter bekommen an einer Stelle ihr Fett weg (beim Kampf der Götter)...

    Selbst beim x-ten Mal lesen muss ich immer noch kichern.


    Übrigens: in der deutschen Übersetzung befinden sich noch etliche Gags, die im Original nicht sind. Letzteres ist also mehr der "trockene englische" Humor.


    Egal, ob deutsch oder englisch: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: