Lucinda Riley - Die Mondschwester / The Moon Sister

  • Kurzmeinung

    frettchen81
    der Vergangenheitspart top, der heutige etwas kitschig überzogen
  • Kurzmeinung

    Zesa2501
    Gute Unterhaltung, streckenweise etwas langatmig, hörenswert
  • Die naturverbundene und tierliebende Taygeta d'Aplièse, genannt Tiggy, ist die fünfte der sieben Schwestern. Als Zoologin stehen ihr beruflich mehrere Möglichkeiten offen, doch Tiggy weiß noch nicht, wohin ihr Weg sie führen wird.
    Deshalb nimmt sie vorerst eine Stelle auf einem Anwesen in den schottischen Highlands an, wo sie sich um die Wildkatzen kümmert. Doch nicht nur der verheiratete Besitzer bereitet Tiggy Kopfzerbrechen, auch ein alter, auf dem Gut lebender Zigeuner bringt sie immer wieder ins Grübeln. Er scheint der Schlüssel zu ihrer Herkunft zu sein und so macht sich Tiggy auf nach Granada, um dort den Spuren ihrer Familie zu folgen.



    Die Geschichte wird auch diesmal, wie alle schon vorhergehenden Bände, auf zwei Zeitebenen erzählt. Der Einstieg ist recht zäh verlaufen, da der in der Gegenwart spielende Handlungsstrang anfangs nichts Aufregendes bietet. Die Protagonisten haben mich charakterlich nicht sonderlich angesprochen, nur die tierliebende Tiggy war mir gleich sehr sympathisch.
    Umso aufschlussreicher ist es jedoch der Herkunftsfamilie der fünften Adoptivtochter nach Andalusien zu folgen. Der Hörer erfährt manche interessanten Details aus dem mühevollen, oftmals gefährlichen Leben der Gitanos (spanische Zigeuner) in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.
    Im Mittelpunkt steht Tiggys Großmutter Lucia, deren außergewöhnliche Begabung und Leidenschaft für den Flamenco wirklich großartig beschrieben werden. Die hellseherischen und heilkundigen Fähigkeiten mancher Angehöriger dieser Volksgruppe hat die Autorin ebenfalls wunderbar in ihre Geschichte eingeflochten.
    Im weiteren Handlungsverlauf werden auch die Ereignisse um Tiggy immer spannender, teilweise für manchen Geschmack vielleicht sogar etwas zu dramatisch dargestellt. Dennoch fügen sich Vergangenheit und Gegenwart zu einer gelungenen Gesamtkomposition, die keine Fragen offenlässt.
    Die Stimme von Katja Hirsch passt zwar ganz gut zur gefühlvollen Tiggy, war mir persönlich stellenweise aber etwas zu pathetisch. Oliver Siebeck liest wieder, wie auch schon in den vorhergehenden Bänden, den Part aus der Vergangenheit – und das sehr ausdrucksstark. Am Ende des Romans hat die Protagonistin des nächsten Bandes, Elektra, einen kurzen, aber eindrucksvollen Auftritt, sehr gut gelesen von Britta Steffenhagen, die neugierig auf die „Sonnenschwester“ macht.


    Die „Mondschwester“ nimmt von der Handlung her zwar nur langsam an Fahrt auf, doch muss die sehr gute Recherche über eine wenig bekannte Volksgruppe, die Gitanos, unbedingt gewürdigt werden. Für diese stimmige, gefühlvoll erzählte Geschichte vergebe ich gerne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study: