Jo Nesbø​ - Das Nachthaus / Natthuset

  • Kurzmeinung

    dYna
    Gute Idee, spannend umgesetzt.
  • Kurzmeinung

    Marie
    Nach Horror und potenziertem Horror schlägt die Realität zu - genial konstruiert
  • Surreale Welt


    Tom verschwindet spurlos. Schnell verdächtigt die Polizei Richard, der mit Tom zu besagter Zeit alleine im Wald unterwegs war und dessen abstrusen Aussagen ihn immer schuldiger wirken lassen. Keiner glaubt ihn mehr, da möchte Richard seine Unschuld beweisen und läuft direkt auf die Gefahr zu: ins Nachthaus. Kann Richard den skurrilen Fall auflösen und die Wahrheit aufdecken?


    Das Nachthaus war mein erstes Buch des Autors Jo Nesbø und ich habe anhand des Klappentexts eine komplett andere Geschichte erwartet. Der Klappentext lässt einen normalen Kriminalfall erahnen, doch davon sind wir weit weg. Jo Nesbø hat eine surrealen Geschichte mit Horrorelementen erschaffen, die mich mit dieser Deklarierung auch besser abholen könnte. Da diese jedoch fehlt, habe ich einige Zeit gebraucht, um mich auf das Geschehen einlassen und die Geschichte genießen zu können.


    Schade, denn Jo Nesbøs Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, die Geschichte ist auf den Punkt geschrieben. Keine großen Umschweife und dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Tiefe fehlen würde. Die Charaktere waren spannend und vor allem der Protagonist Richard eine eine interessante Entwicklung genommen. Die Geschichte war vollkommen rund und hatte einen tollen Plottwist, wenngleich das Ende mich nicht ganz überzeugen konnte.


    Wenn man sich vorab darauf einlässt, dass Das Nachthaus einige surreale Aspekte besitzt und die Geschichte daher nicht immer sinnhaft erscheinen mag, dann hat man mit Sicherheit viel Spaß mit dieser Lektüre. Wer jedoch einen normalen Krimi/Thriller erwartet, der könnte eine groß enttäuscht werden.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Bei diesem Buch fällt mir die Bewertung schwer. Der Klappentext versprach eine spannende Geschichte um einen verschwundenen Jungen und dunkle Geheimnisse des Ortes. Aber so einfach war es nicht. Das Buch ist kein Roman oder Krimi, aber auch nicht so richtig Fantasy, eher Mystery.
    Denn der Junge verschwindet nicht einfach so im Fluss, es ist viel schlimmer. Auch für Richard, der alles mit ansehen musste. Natürlich steht er unter Verdacht, weil ihm kein Mensch seine Geschichte glaubt. Als ein weiterer Mitschüler weg ist, erzählt Richard erst gar nicht die Wahrheit. So reihen sich dann unheimliche Ereignisse aneinander und werden immer schauriger. Im Teil II denkt man, dass es die Auflösung gibt, alles läuft vorerst normal für Richard und seine Klassenkameraden. Aber auch dann wird es wieder völlig irreal. Erst im dritten Teil erfährt man alles.
    Wenn man sich auf das Buch einlässt, ist es wirklich spannend. Vor allem sehr gut geschrieben und zügig zu lesen. Natürlich wollte ich ja auch wissen, was hinter diesen Ereignissen steckt und wie die Auflösung ist. Diese fand ich am Ende doch recht schlüssig.
    Das Cover gefällt mir sehr, es ist auffällig und passt zur Handlung.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Enttäuschte Erwartungen

    Wer die Bücher von Jo Nesbo kennt, weiß, dass er ein Garant für äußerst spannende Kriminalliteratur ist und dass er Bücher voller Überraschungen und Wendungen schreibt. Davon war ich auch hier ausgegangen, nachdem ich eine Leseprobe und den Umschlagtext gelesen hatte. Meine Gedanken erwarteten einen Kindermord und die verzweifelte Suche nach dem Mörder.

    Aber schon bald wurde mir das Geschehen zu unrealistisch, ich musste es also hier mit Fantasy zu tun haben. Die Anzahl der übernatürlichen und magischen Elemente nahm zu. Inhaltlich geht es in diesem Teil um Richard, 14 Jahre alt, verwaist, der von seiner Tante aufgenommen wird, sich aber auf dem Lande nicht wohlfühlt. Er mobbt seine Mitschüler und hat deshalb kaum Freunde. Eines Tages ist er mit Tom unterwegs, der auch immer allein ist, und stiftet ihn zu einem Telefonstreich an. Und dann geht es los: der arme Tom wird tatsächlich von dem Telefonhörer verschluckt, in der Folge wird Richard verdächtigt, etwas mit Toms Verschwinden zu tun zu haben. Und meine Erwartungen an das Buch gingen den Bach runter....denn Fantasy ist nicht gerade mein Lieblingsgenre.

    Der zweite Teil lieferte dann jedoch eine Erklärung für den ersten Teil, und ich war mit dem Buch wieder versöhnt, bis dann die Fantasy Elemente, angereichert mit Horror Elementen, sich wieder breit machten.

    Um es kurz zu sagen: ich bin froh, dass ich das Buch beendet habe, denn eine Lektüre im Fitzek Stil gefällt mir nicht. Obwohl man zu Nesbos Verteidigung sagen sollte, dass dieser Roman viel ausgefeilter ausfällt als die Romane seines Schreibkollegen.

    Der Schreibstil ist auch in diesem Buch angenehm und mitreißend zu lesen, da fliegen die Seiten nur so dahin. Die Spannung hielt bis zum Ende an, als dann die Auflösung des ganzen präsentiert wurde. Und diese war völlig logisch und gut durchdacht, alles wurde geklärt, mir blieben keine Fragen offen.

    Alles in allem hatte ich zwar unterhaltsame Lesestunden, aber ich habe die krimitypischen Verwicklungen vermisst und hoffe, dass Nesbo zu seinem Stil zurückkehrt.

  • Schuster bleib bei deinen Leisten - das war mein Eindruck von diesem neuen Roman von Jo Nesbø nachdem ich gut Zweidrittel gelesen hatte und mich sehr wunderte, dass Nesbø eine so wirre Geschichte schreiben konnte. Die Geschichte von Richard, dessen zwei Freunde vermisst werden. Beide verschwinden in seinem Beisein. Da aber niemand die Aussagen von Richard glaubt, kommt er in eine Erziehungsanstalt, aus der er aber nach weiteren skurrilen Ereignissen mit zwei anderen Insassen fliehen kann. Sein Ziel ist das Nachthaus in der Nähe seines Wohnortes, wo das Böse wohnt, das er vernichten will.
    Dann folgt Teil zwei und ich sah zunächst die ganze Geschichte mit anderen Augen - bis die Spinnereien um Richard wieder Fahrt aufgenommen hatten.
    Aber es gibt ja auch noch Teil drei. Und da kommt die Genialität von Jo Nesbø voll zum tragen. Ein Buch, das man bis zum Schluss lesen muss.

  • Sehr experimentell, kein typischer Nesbø


    Ich wusste, dass es kein typischer Nesbø ist, sondern dass dieses Buch experimentell in das Genre Horror hineinspielt. Das ist normalerweise nicht das, was ich sonst so lese.

    Ich weiß eigentlich auch, dass Nesbø ziemlich brutal in seinem Schreiben ist und in seinen Stand Alones auch nochmal eine Schippe schlimmer als in der Harry-Hole-Reihe. Aber das ist nochmal eine ganz neue Liga an Schrecklichkeiten!


    Den ersten Teil fand ich einfach nur widerlich und dachte tatsächlich oft ans Aufhören.

    Den zweiten Teil fand ich anfangs gut gelungen, aber den Plottwist in diesem Teil fand ich dann ehrlicherweise ziemlich doof.

    Und der dritte Teil wartet halt mit einer super klischeehaften 0815-Auflösung auf. Also es wird zwar alles schlüssig aufgelöst, es ist aber so unoriginell, dass man es sich auch hätte denken und die Erklärung weglassen können.

  • Da ich Jo Nesbo sehr schätze, wollte ich auch dieses Buch von ihm lesen. Doch lange Zeit wusste ich nicht, wohin die Reise geht. Begegnet ist mir eine surreale Geschichte, die einen deutlichen Hang zu Grusel hatte. Dank einem bestimmten Moment in dem Buch, musste ich immerzu an Franz Kafka denken. Erzählt wird Geschichte eines Jungen, der über gruseligen und mystischen Vorfälle berichtet, die ihm keiner glaubt und die kaum vorstellbar sind. Sein Freund wurde von einem Telefon eingesaugt und verspeist, das ist der Beginn der Story. Ganz schön crazy. Der Roman wird in drei Teilen erzählt. Wo man anfangs nur auf eine verrückte, mystische Geschichte stößt, denkt man im zweiten Teil, jetzt kommt die Auflösung, doch weit gefehlt. Der Leser muss sich bis zum dritten Teil gedulden. Auch wenn man den Hintergrund zu diesen unrealistischen Vorkommnissen vermuten kann, so kommt diese dennoch überraschend, jedoch absolut nachvollziehbar. Der Erzählstil ist mitreißend und hat mich gefesselt. Ich würde den Thriller, der als Lektüre für Winterabende beworben wird, auch jungen Lesern empfehlen. Mich hat diese kurze Geschichte recht gut unterhalten.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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