Renate Bergmann - Nicht, dass noch einer sitzenbleibt!

  • Renate und der Bildungsnotstand

    Mit seinen lustigen und humorvollen Schreibstil, der sich richtig flott ließt, schafft es die Autor*in dem Leser ein Dauergrinsen ins Gesicht zu zaubern gefolgt regelmäßigen prusten und Lachanfällen. Kaffee trinken und ähnliches ist also keine so gute Idee, wenn die Lektüre nicht voller Flecken sein soll. Aber Spaß beiseite das Hauptthema das dem Autor*in am Herzen liegt ist nicht nur eine höhere Lehreranzahl pro Schule sondern auch die Schüler*innen weniger Ausfallstunden bzw. der Lehrerberuf für Studierende wesentlich attraktiver werden muss, um aus der anhaltenden Bildungsmisere herauszukommen.



    Für mich war dieser Roman, der erste Roman von und mit Renate Bergmann auch wenn sie mir nicht gänzlich unbekannt war. Kurz gesagt ich habe mich köstlich amüsiert, bei Renates Ausflug in die Schule als unterstützende „Lehrkraft“ und das in ihrem Alter. Wie sie so ganz zufällig da quasi reingerutscht ist und auch eine ganze Weile durchgehalten hat. So konnte sie die Defizite im Bildungssystem aus eigener Perspektive sehen. Wobei ganz ehrlich hier wird darüber gejammert, dass es knapp 25 Kinder in einer Klasse sind. Zu meiner Zeit waren 13 Jahre lang 30 Schüler in einer Klasse und das ganze im Frontalunterricht. Und ganz ehrlich wir waren zur damaligen Zeit wesentlich selbstständiger. Und Helikoptereltern, die gab es damals schlichtweg nicht. Wir sind mit dem Bus, Fahrrad oder zu Fuß zur Schule und das einmal quer durch die Stadt bei Wind und Wetter. Aber gut. Die Zeiten ändern sich und das musste auch Renate sehen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich ein Großteil der Erfahrungen ja bestätigen. Freche Kinder, die sich gegenseitig beleidigen und kaum freundlich miteinander umgehen können. Mal ganz abgesehen von der kurzen Aufmerksamkeitsspanne, alles muss in weniger als 5 min fertig gebastelt oder gemalt sein, wie es am Ende ausschaut ist vollkommen egal.



    Das Renate sich in ihrem Alter noch mal so in die Wellen wirft ist wirklich bewundernswert. In ihrer wirklich einmalig lustigen Art und Weise lacht man sich scheckig, auch wenn sich die Witze am Ende wirklich abgenutzt haben. Leider denken die meisten Eltern wohl weniger daran, dass ihr Kind Zeit seines Lebens mit seinen oder ihren Vornamen leben muss, aber gut jede Zeit hat ihren Trend auch was Namen angeht. Geschickt wie ein Faden durch eine Öse fädelt sich Renate in den Schulbetrieb ein und macht so ihre Erfahrungen. Und dann wird ihr auch klar warum es so viel Ausfall gibt. Denn es kann doch nun wirklich nicht die Lösung sein, das die Eltern von heute sämtliche Erziehungsarbeit an die Lehrer ihres Vertrauens abgeben und ihre Kinder nach der Schule zusätzlich noch in Sportkurse und ähnliches stecken und sich dann wundern, wenn die Kinder vollkommen ausgebrand nach Hause kommen und so gar keinen Bock mehr auf Hausaufgaben haben. Währe es nicht an der Zeit wieder mehr Familienleben zu leben. Mehr Zeit für einander zu haben, den Kinder zu zuhören. Sich selbst mit dem Schulstoff der Kinder auseinander zu setzen und gemeinsam Hausaufgaben zu machen, als die Lösung im Netz zu such oder gleich zur Nachhilfe zu rennen. Immer nur Druck aufbauen, macht die kleinen nicht glücklich und schon gar nicht besser.



    Das Cover passt perfekt zum Buch und hat auch ein Wiedererkennungswert.



    Fazit: Ein wirklich humorvoller Roman, die Probleme in den Bildungseinrichtungen anspricht, die sowohl Lehrer als auch Schüler schlauchen und demotivieren. Doch um diese Probleme auch nur ansatzweise in den Griff zu bekommen muss ein Umdenken in der Gesellschaft und Politik greifen und sich auch verfangen. Nur schimpfen und allen anderen die Schuld in die Schuhe schieben ist kontraproduktiv.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:



  • Lisbeth, die Tochter von Renate Bergmann's Neffen Stefan, wird eingeschult. Aber von den ganzen Schulstunden ist die Hälfte gleich mal ausgefallen. Und so begibt sich Renate Bergmann (82) in die Schule und hilft aus. Da ihre Schulzeit doch einige Jahre zurückliegt gibt es natürlich kleinere und größere Katastrophen. Aber sie kann sich noch an das kleine Einmaleins, an einige Eselsbrücken erinnern und an den Kreuzstich.


    In diesem humorvollen und zum Teil witzigen Buch ist der Schreibstil sehr locker, leicht und bildhaft. Ich kenne einige der Vorgängerbücher und war sofort mit den Protagonisten vertraut.

    Die Story wird wieder aus Renate Bergmann's Sichtweise erzählt und da plappert, schnattert und redet sie in einem Unterlass. Ich muss gestehen dass sie mich zwischendurch dann doch manchmal mehr, manchmal weniger genervt hat. Meiner Meinung nach gibt es kaum Höhen und Tiefen so dass die ganze Story gleichbleibend auf einer Ebene verläuft. Entweder der Leser/in liebt Renate Bergmann oder nicht. Ich persönlich glaube dass es ein dazwischen nicht gibt.

    Dieses Buch zeigt sehr deutlich die realen Probleme der Schule und der Eltern auf. Auch ich habe nicht nur einmal den Kopf geschüttelt. Es ist eine humorvolle und amüsante Story zu einem ernsten Thema das nur zu alltäglich ist. Hier geht es auch um frühere und neue Lernmethoden und genau das erinnerte ich mich wieder an meine eigene Schulzeit.

    Meiner Meinung nach ist dieses Buch fast schon opulent geschrieben - mehr Inhalt geht fast nicht mehr. Es war für mich interessant zu lesen wie es hinter den geschlossenen Türen einer Schule abgeht. Trotz dass diese Story humorvoll geschrieben ist kommt trotzdem das ganze deaströse und katastrophale Ausmaß der Schulpolitik zum Vorschein. Da Renate Bergmann schon viermal verheiratet war hat sie natürlich eine große Familie und Bekanntenkreis. Daher gibt es im Anhang noch ein Personenregister - natürlich alphabetisch geordnet.

    Dies ist der 19. Band einer bisher neunzehnteiligen Reihe. Er ist in sich abgeschlossen. Der Leser braucht nicht unbedingt die Vorgängerbücher zu kennen. Was eine LOVL ist das müsst ihr schon selbst lesen und vergebe für dieses Buch gerne vier Sterne.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Kurzbeschreibung:


    Sehr gut, setzen!


    »Unsere kleine Lisbeth, was die Tochter von meinem Neffen Stefan ist, wurde dieses Jahr eingeschult. Aber denken Se sich nur, von den Schulstunden ist die Hälfte ausgefallen. Lehrkräftemangel! Ariane war ganz außer sich vor Sorge, dass das Kind auf der Strecke bleibt. Dabei ist die Kleine wirklich schlauer als zum Beispiel der Jemie-Dieter von meiner Nachbarin Frau Berber. Der hat sogar schon einen blauen Brief bekommen, aber das liegt daran, dass die Berber mit ihm die Hausaufgaben macht – und die ist nicht gerade die hellste Lampe im Laden. Na, jedenfalls musste man da eingreifen. Die reden von sozialem Pflichtjahr – aber warum eigentlich nur für die Jungen? Und die Rente soll es jetzt sogar erst mit 70 geben, denken Se das mal! Ich bin schon mit 60 in Pension gegangen! Da ist es besser, wenn ich noch was nacharbeite, bevor die mir draufkommen. Eine Renate Bergmann hilft doch, wo sie kann! Auch wenn meine eigene Schulzeit schon eine Weile her ist, an die wichtigsten Dinge erinnere ich mich noch: kleines Einmaleins, Kreuzstich und auch an die Eselsbrücke mit nämlich. Zum Glück gab es in den meisten Klassenräumen noch ordentliche Tafeln! Auf diesen Weitbords sieht man ja die Kreide gar nicht.«

    Renate holt Zeigestock und Geodreieck raus und erklärt den Kindern, wie Schule richtig geht. („Quelle: Amazon.de“)



    Aufbau des Buches


    Das Buch umfasst 240 Seiten und ist als Taschenbuch und E-book erhältlich.



    Gestaltung


    Renate steht als Lehrerin vor einer Schulklasse und hat den Zeigestock in der Hand. Stilecht in Bluse kann die Schule starten.



    Autor/in


    Renate Bergmann, geb. Strelemann, 82, lebt in Berlin-Spandau. Sie war Trümmerfrau, Reichsbahnerin und hat vier Ehemänner überlebt. Renate Bergmann ist Haushaltsprofi und Online-Omi. Ihre riesige Fangemeinde freut sich täglich über ihre Tweets und Lebensweisheiten im „Interweb“ - und über jedes neue Buch.


    Torsten Rohde, Jahrgang 1974, hat in Brandenburg/Havel Betriebswirtschaft studiert und als Controller gearbeitet. Sein Twitter-Account @RenateBergmann entwickelte sich zum Internet-Phänomen. Es folgten mehrere Bestseller unter dem Pseudonym Renate Bergmann und viele ausverkaufte Tourneen. („Quelle: Amazon.de“)



    Inhalt:


    Der „Neffe“ von Renate, Stefan, und seine Ariane werden Eltern eines Schulkindes, anders ausgedrückt, Ihre große Tochter, die Lisbeth, wird eingeschult. Die Planung und Organisation der Einschulung überlässt Renate den Eltern, natürlich mischt sie sich, in so etwas nicht ein, nein, natürlich nicht. :)

    Als Lisbeth und Ihre Eltern ein paar Wochen später, in den Schulalltag gefunden haben, besucht Renate Ihre anverwandte Familie und will wissen, was Lisbeth denn schon alles schönes gelernt hat.

    Was sie dann zu hören bekommt, gefällt ihr ganz und gar nicht und so beschließt sie, auch durch andere nicht beeinflussbare Einflüsse, durch Frau Schlode, etwas zu unternehmen und so landet unsere Renate also wieder in der Schule. Was sie da alles mit den Kindern, Eltern und den anderen Lehrern erlebt, solltet ihr ganz schnell selbst lesen.



    Fazit:


    Renate wird als „Oma“ zur Einschulung der nicht mehr ganz so kleinen Lisbeth eingeladen. Was sie allerdings alles von Ariane über das Bildungssystem erfährt, gefällt ihr selbstredend absolut nicht. Sie beschließt etwas zu unternehmen, nicht nur um den Kindern zu helfen, etwas zu lernen sondern auch um noch etwas zu arbeiten, da sie ja schon mit 60 in Ruhestand gegangen ist.

    Renate erklärt nicht nur den Kindern die Welt sondern zeigt auch uns Lesern auf, wo die Schwachstellen in unserem Bildungssystem liegen. Wie Renate als Lehrerin in der Schule landet, müsst ihr natürlich selbst lesen, aber ich fand die Geschichte wie immer sehr amüsant. Ich habe viel gelacht und geschmunzelt. Aber auch die ernsten Themen die Renate angesprochen hat, wirkten in mir nach. Es war eine sehr ausgewogene Linie zwischen Humor und Ernsthaftigkeit. Sie spricht viele Bereiche im Bildungssystem an, die verbesserungswürdig sind. Aber auch wie schön es ist, seine eigene Erfahrung mit den Kindern zu teilen, sie zu unterstützen und auch ab und an etwas von ihnen zu lernen. Auch dürfen Gertrud, Ilse und Kurt nicht fehlen. Was Herr Habicht damit zu tun hat, solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Und noch eine kleine Anmerkung am Schluss, wisst ihr was „Renate-Pedia“ ist? Nicht? Dann lest dieses Buch und findet es selbst heraus. :)



    Ich vergebe 4 Sterne.



    Das E-Book wurde mir freundlicherweise vom Verlag über netgalley.de zur Verfügung gestellt. Danke an dieser Stelle an die Ullstein Buchverlage.





    Sich das Lesen zur Gewohnheit machen heißt, sich einen Ort zu schaffen, in den man sich vor fast allem Elend des Lebens zurückziehen kann.
    W. Somerset Maugham


  • Oma Renate packt den Ranzen

    Nicht, dass noch einer sitzenbleibt, Humoristischer Roman von Renate Bergmann alias Torsten Rhode, 240 Seiten, ein Ullstein-Taschenbuch.


    Im 19. Band erzählt die Twitter-Omi von ihren Erlebnissen als LOVL. Lehrkraft ohne volle Lehrbefähigung.


    Lisbeth ist die Tochter von Renates Neffen Stefan. Auch für sie beginnt nun der Ernst des Lebens. Doch schon bei den ABC-Schützen fallen Stunden aus. Lehrkräftemangel! Das kann die Online-Oma nicht einfach so stehen lassen, denn eine Renate Bergmann hilft doch, wo sie nur kann. Gerne denkt Renate an ihre eigene Schulzeit zurück und solange zwei plus zwei vier bleibt, können die Kleinen von Renate noch etwas lernen. So holt Renate den Zeigestock raus und zeigt wie es wirklich geht.
    Wieder einmal habe ich den neuen Oma Renate Band genossen, habe bei der Lektüre geschmunzelt und gekichert. Denn Renate redet bzw. schreibt wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Bei Wotzäpp, I-Mehls und Fäßbock kennt sie sich aus, da kann ihr keiner ein X für ein U vormachen, wissen Se. Durchgehend und ohne Kapiteleinteilung aber mit genügend Leseabschnitten. Am Ende hat Renate noch ein Personenregister eingefügt, da werden die wichtigsten Personen aus ihrem Universum in alphabetischer Reihe aufgeführt. In kürzester Zeit war ich mit der Lektüre von Band 19 schon wieder am Ende. Flüssig zu lesen, leicht und unbeschwert.
    Am besten gefallen mir ihre witzigen Wortneuschöpfungen, die Knödelmädchen die es auch unter den jungen Lehreinnen gibt, ihre Wörkleif-Bällänz ist durchaus in Ordnung. Sie kennt sich aus mit den neuen Kaffeebrauapparaten und produziert Mackenlatte. Und mit dem Tischerücken ala Scheng Pfui kann man eine Renate Bergmann nicht beeindrucken.
    Doch in diesem Band geht sie sehr kritisch mit dem Schulsystem mit Stundenausfällen, mit dem Lehrermangel um, auch wie manche überfürsorgliche Helikoptereltern ihre Kinder verziehen, ja das kann nicht gut sein für Hortensia-Lisa und Luca-digga. Und genau da habe ich mich erwischt wie ich immer wieder zustimmend nicken musste. Sehr gefallen haben mir die Erlebnisse aus ihrer eigenen Kindheit, die sie immer wieder einstreut. Oft habe ich auch an meine eigene Schulzeit gedacht und bin ehrlich froh, dass ich keine schulpflichtigen Kinder mehr habe. Ganz besonders amüsant, ist im Buch, auch der Ablauf eines Elternabends und ein Klassenausflug in den Zoo geschildert.
    Es war wieder ganz toll mit der resoluten Oma und ich hoffe, dass es bald wieder etwas Neues von Renate zu lesen gibt. Ein rundherum gelungener neuer Band, ich werde nicht müde immer weiter zu lesen. Das Schöne daran ist, die Bücher müssen nicht in Reihenfolge gelesen werden.
    Eine Leseempfehlung an alle die gerne beim Lesen Schmunzeln, oder sogar lachen. Ich vergebe 5 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Als großer Renate-Bergmann-Fan war ich natürlich sehr gespannt auf den neuen Band, zumal mich der letzte nicht hundertprozentig überzeugt hatte.

    Und diesmal wurde ich nicht enttäuscht, es passt wieder alles.

    Mit gewohntem Wortwitz legt Renate den Finger in so manche Wunde unserer Gesellschaft, die Themen sind topaktuell (Bildungsnotstand, Fachkräftemangel, Lehrer-Seiteneinsteiger), so dass ich oft sehr schmunzeln musste.

    Laut gelacht habe ich im Gegensatz zu früheren Bänden nicht, das liegt zum Einen daran, dass sich im Laufe der Zeit doch vieles wiederholt, zum Anderen regt auch ein lustiges Buch manchmal zum Nachdenken an.

    Als sehr angenehm habe ich empfunden, dass nicht alle erwähnten Personen groß vorgestellt wurden. Der Stammleser kennt sie eh, und für alle anderen gibt es "Renate-Pedia" am Ende des Buches, das per se das Lesen lohnt.

    Renate Bergmann hat mir einige schöne Lesestunden beschert in einer Zeit, in der es leider nur noch wenige Gründe zum Lachen gibt.

    Möge sie uns noch lange erhalten bleiben...

  • Inhalt:

    »Unsere kleine Lisbeth, was die Tochter von meinem Neffen Stefan ist, wurde dieses Jahr eingeschult. Aber denken Se sich nur, von den Schulstunden ist die Hälfte ausgefallen. Lehrkräftemangel! Ariane war ganz außer sich vor Sorge, dass das Kind auf der Strecke bleibt. Dabei ist die Kleine wirklich schlauer als zum Beispiel der Jemie-Dieter von meiner Nachbarin Frau Berber. Der hat sogar schon einen blauen Brief bekommen, aber das liegt daran, dass die Berber mit ihm die Hausaufgaben macht – und die ist nicht gerade die hellste Lampe im Laden. Na, jedenfalls musste man da eingreifen. Die reden von sozialem Pflichtjahr – aber warum eigentlich nur für die Jungen? Und die Rente soll es jetzt sogar erst mit 70 geben, denken Se das mal! Ich bin schon mit 60 in Pension gegangen! Da ist es besser, wenn ich noch was nacharbeite, bevor die mir draufkommen. Eine Renate Bergmann hilft doch, wo sie kann! Auch wenn meine eigene Schulzeit schon eine Weile her ist, an die wichtigsten Dinge erinnere ich mich noch: kleines Einmaleins, Kreuzstich und auch an die Eselsbrücke mit nämlich. Zum Glück gab es in den meisten Klassenräumen noch ordentliche Tafeln! Auf diesen Weitbords sieht man ja die Kreide gar nicht.«


    Rezension: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Renate Bergmann erzählt, fast ohne Punkt und Komma


    Mir ist Renate Bergmann immer wieder über den Weg gelaufen, daher habe ich jetzt zu „Nicht, dass noch einer sitzenbleibt“ gegriffen.


    Beim Lesen hatte ich ständig das Bild von ihr vor Augen wie sie mir gegenübersitzt und redet, redet, redet. Witzig, manchmal schreibt sie Begriffe, wie man sie spricht. Und das nicht unbedingt in der Schriftsprache. Doch grundsätzlich ist der Schreibstil leicht zu lesen. Auch fördert er dieses Gefühl des Dauerredens.


    Die Online-Omi kommt dadurch natürlich vom Hundertsten ins Tausendste. Erzählt mal hiervor und ist schon beim nächsten Thema, der nächsten Person. Hilfreich ist bei so einer Erzählung natürlich eine Personenbeschreibung, die der Leser auch am Ende des Buches findet. Das ‚Wer ist Wer‘ von Frau Bergmann.


    Allerdings suchte ich einen Höhepunkt vergebens. Die Oma erzählt in einem fort, aber extrem wichtig, witzig oder spannend fand ich keines der Ereignisse. Als Fazit ziehe ich für mich, dass es sich um ein Buch mit leichtem Humor, aber keinerlei erkennbarer Entwicklung handelt. Es ist gut zu lesen, aber ein Band reicht für mich völlig aus.


    Das Cover passt zu Oma Bergmann, auch wenn diese im Buch natürlich nicht nur im Klassenzimmer steht.

    2024 - bis Ende März :study: : 22

    2023 - 100 gelesene Bücher :applause:

    2022 - 84 gelesene Bücher

    2021 - 88 gelesene Bücher

    2020 - 64 gelesene Bücher

    2019 - 65 gelesene Bücher

    2018 - 61 gelesene Bücher


  • *** Renate Bergmann enttäuscht nie, einfach herrlich! ***


    Renate Bergmann, die legendäre Online-Omi, ist einfach Kult! … und ein zuverlässiger Garant für zauberhafte Lesestunden. Ich habe Band 19 der Erfolgsreihe aus der Feder von Torsten Rohde in einem Rutsch verschlungen und mich - wie immer - köstlich amüsiert.

    So oft musste ich Oma Renate hinsichtlich ihrer scharfsinnigen Beobachtungen schmunzelnd zustimmen, denn sie trifft mit ihren sympathisch-pragmatischen, logischen Ansichten und ihren Lebensweisheiten den Nagel auf den Kopf - nicht nur wenn es um das große Thema 'Bildungssystem' geht. (Apropos 'Kopf': Ich wette, ihr habt auch schon mal ein "Knödelmädchen" kennengelernt, hihi - die bevölkern nämlich nicht nur das "Interweb", sondern sind durchaus real.)

    Es war mir ein Fest, Oma Bergmann bei ihrer Tätigkeit als Lernhelferin über die Schulter zu schauen und sie im alltäglichen Umgang mit dem Lehrpersonal zu erleben, beim Elternabend, beim Klassenausflug in den Zoo …

    Kluger Humor, erfrischende Ehrlichkeit, gesunder Menschenverstand und eine optimistische Packen-wir’s-an-Mentalität zeichnen das Wesen der herzlich-patenten Seniorin aus, aus deren Perspektive erzählt wird. Ich sag’s euch, am liebsten würde ich sie vom Fleck weg adoptieren!

    Dieses Mal erwartet euch im Anhang sogar ein ganz besonderes Schmankerl: Eine Übersicht aller wichtigen (bzw. unausweichlichen) Personen in Renates Leben. - Theoretisch eignet sich das Werk also hervorragend für alle Reihen-Neulinge, die mit einem Quereinstieg liebäugeln. Ich persönlich bin einst mit Band 15 eingestiegen ("Fertig ist die Laube"), bin seitdem erklärter Online-Omi-Fan und lese mich nun nach und nach durch das gesamte Bergmann-Universum.

    Ich schließe meine Rezension mit einem Anliegen: Oma Bergmann muss bitte mindestens 110 Jahre alt werden, damit sie uns noch möglichst lange erhalten bleibt.

    𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
    Jeder Mensch braucht eine Renate Bergmann in seinem Leben. Ganz große Liebe für diese Reihe und für diese einzigartige, rundum liebenswerte Omi!

  • Aus dem literarischen Leben ist Renate Bergmann gar nicht mehr wegzudenken. Morgens freue ich mich über ihre humorvollen Sprüche auf Twitter, nachmittags läute ich den Feierabend mit einigen Seiten aus einem Buch von Renate Bergmann ein. Diese kesse alte Dame zaubert mir immer ein Lächeln ins Gesicht! Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, sondern redet einfach Tacheles, wie man im Ruhrpott sagt. In ihrem neuen Buch nimmt sie das deutsche Schulwesen aufs Korn. Wieder sind Cover und Titel perfekt auf den Inhalt abgestimmt worden. Renate Bergmann erklärt uns die Welt. Gleichgültig, ob es sich um Helikoptereltern, genervte Pädagogen, Quereinsteiger und den Einsatz von modernen Medien im Unterricht handelt - die lebenserfahrene Rentnerin hält sich nicht zurück. Auch wenn ihre eigene Schulzeit viele Jahrzehnte zurück liegt, kann sie sich noch gut daran erinnern. Nicht alles, was alt ist, muss schlecht sein - das ist ihre Überzeugung, und nach der unterhaltsamen Lektüre muss ich ihr beipflichten. Herrlich!