Ally, die zweite der von Pa Salt adoptierten Schwestern, ist Profiseglerin und frisch verliebt, als sie vom unerwarteten Tod ihres Vaters erfährt. Auch sie hat einen persönlichen Brief vom Verstorbenen erhalten und einen Hinweis auf ihre Herkunft.
Nach einem einschneidenden Schicksalsschlag schwört Ally dem Segeln ab, und besinnt sich auf ihre zweite große Begabung, die Musik. Sie beschließt ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und folgt den im Brief angegebenen Koordinaten. Die Suche nach ihrer richtigen Familie führt Ally nach Norwegen und bringt sie auf die Spur eines berühmten Musikers.
Der zweite Teil der Serie um die sechs Adoptivschwestern (die siebente ist ja nie aufgetaucht) hat mich – wie der Vorgängerband – ebenfalls sofort in seinen Bann gezogen.
Die Handlung um Ally und deren Suche nach ihrer Herkunftsfamilie ist sehr spannend aufgebaut. Gegenwärtiges und Vergangenes verknüpft die Autorin geschickt mit Allys musikalischer Begabung, und steigert die Spannung gegen Ende noch einmal mit einer unerwarteten Wendung der Ereignisse.
Die Protagonisten sind mit ihren unterschiedlichen charakterlichen Eigenschaften gut vorstellbar, wirken lebendig und realistisch. Besonders interessant fand ich die Figur der Anna Landvik, die als einfaches Bauernmädchen mit einer wunderbaren Stimme gesegnet ist. Ihr Schicksal und das ihrer Nachkommen wird sehr berührend und dennoch glaubwürdig dargestellt.
Lucinda Riley versteht flüssig und mitreißend zu erzählen, langatmige Szenen sind trotz vieler schon aus dem ersten Teil bekannter Tatsachen nicht zu befürchten. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, ihren Hörern unnötige Wiederholungen zum Tod des Adoptivvaters zu ersparen. Die bereits bekannten Ereignisse werden in aller Kürze nur so weit abgehandelt, dass sich auch Neueinsteiger in der Geschichte problemlos zurechtfinden.
Für dieses Hörbuch wurden gleich drei Sprecher angeheuert, eine Maßnahme, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Die Stimmen von Sinja Dieks und Bettina Kurth sind für meinen Geschmack etwas zu mädchenhaft, und die Männerstimme wäre meinetwegen überhaupt entbehrlich gewesen. Oliver Siebeck ist ein sehr guter Sprecher, dem ich gerne zuhöre, allerdings hätte der in der Vergangenheit angesiedelte Handlungsstrang auch von einer weiblichen Stimme vorgetragen werden können, da ja die Sängerin Anna Landvik die Hauptrolle spielt. Mir wäre eine einzige Sprecherin mit einer etwas reiferen, ausdrucksstärkeren Stimme am liebsten gewesen.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, ist fantasievoll, packend und doch realistisch erzählt. Ich freue mich schon darauf, die anderen Schwestern in den Folgebänden näher kennenzulernen und mehr über ihr Schicksal zu erfahren. Gerne vergebe ich für diese gelungene Fortsetzung 
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Verlag: der Hörverlag
