Romy Hausmann - Perfect Day

  • Kurzmeinung

    Emili
    Das Lesen des Romans war alles andere als Perfect Day. Dieser Thriller ist in meinen Augen misslungen. Keine Spannung.
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Spannung, tolle Wendungen, ein gelungener Thriller
  • Tiefe Abgründe


    Schon 14 Jahre lang dauert die Entführungsserie des Schleifenmörders schon an: 6- bis 10-jährige Mädchen verschwinden spurlos und rote Schleifen führen die Polizei später zu ihren Leichen. Der Durchbruch scheint erreicht, als die Indizien auf den Philosophen und Anthropologen Walter Lesniak deuten und dieser verhaftet wird. Doch seine Tochter kann und will das nicht glauben und macht sich selbst auf Spurensuche...


    Das Cover finde ich sehr gelungen, es ist ähnlich gehalten wie bei den anderen Büchern der Autorin. Die Schrift und die schwarzen Schlieren sind angeraut, was mir ebenfalls gut gefällt. Im Buchdeckel sind auch noch Auszüge aus Anns Tagebuch, die die Neugier auf das Buch noch mehr anfachen.


    Der Schreibstil ist flüssig und man stürzt gleich mitten ins Geschehen. Die Beschreibung von Anns Gefühlen zu Beginn der Geschichte, wie ihre Welt bei der Festnahme ihres Vaters zusammenbricht, ist eindrucksvoll und fesselt den Leser komplett. Man erfährt nicht nur Anns Sicht, sondern auch eine "Wir"-Sicht, in der zu einem entführten Mädchen gesprochen wird. Auch die eingestreuten Zeitungsartikel und Anns Tagebucheinträge über Gefühle sind interessant, sodass man gar nicht mehr aufhören will zu lesen. Der Thriller spielt hauptsächlich im Jahr 2017, ab und zu dürfen wir auch Abschriften von Tonbandaufnahmen aus 2021 lesen, bei denen man zunächst gar nicht weiß, wer da überhaupt mit wem spricht. Die Charaktere sind authentisch beschrieben und es gibt einige überraschende Wendungen, das Ende finde ich ebenfalls stimmig.


    Mir hat das Buch wunderbar gefallen und ich freue mich auf weitere spannende Thriller der Autorin. 5 Sterne

  • Lou Reed und der perfekte Tag


    Ich habe Romy Hausmanns Debüt-Thriller „Liebes Kind" gelesen und war davon sehr angetan, was ich in meiner Rezension auch zum Ausdruck brachte.

    Zitat daraus: „Liebes Kind“ ist eine Story wie eine Lawine! Gewaltig! Grausam! Erschütternd! Sehr tragisch! Tief berührend!

    Nun las ich ihren dritten Thriller, den ich in der Schreibweise anders empfand, nicht ganz so überzeugend.


    Es war ein ganz normaler Donnerstag im Leben von Ann. Lou Reed sang von einem perfekten Tag. Da sprang plötzlich die Haustür auf und Polizisten drangen in den Wohnraum ein. Sie verhafteten ihren Vater, den international anerkannten Professor der Philosophie und Anthropologie Walter Lesniak. Ihm wird vorgeworfen, zehn Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren ermordet zu haben. Diese verschwanden im Zeitraum von 14 Jahren. Den Weg zu ihren geschundenen toten Körpern zeigen rote Schleifen an, die der Mörder gemeinsam mit den Opfern vorher verteilte.

    Ann kann das nicht glauben. Ihr alleinerziehender Vater war stets fürsorglich zu ihr, seinem „Käferchen". Gemeinsam macht sie sich mit einem fragwürdigen Journalisten auf die Suche nach dem wahren Täter. Um alles in der Welt muss sie die Unschuld ihres Vaters beweisen.


    Aus der Sicht von Ann erlebte ich einen langen Trip bis zur endgültigen Aufklärung der Verbrechen. Sie begibt sich ohne nachzudenken in abenteuerliche Situationen, überschreitet Kompetenzen ohne Rücksichten, bringt sich und andere in Lebensgefahr. Ich habe das Buch mit Spannung gelesen. Es ist in einem guten Stil geschrieben. Jedoch reichte es nicht an den Erstling heran. Gut gefallen haben mir die Tagebucheinträge Anns. Sie machte sich Gedanken über die verschiedensten Gefühlszustände, Emotionen – von Traurigkeit, Zuversicht, Einsamkeit, Scham, Enttäuschung, Sicherheit, Verbundenheit (als Kind)...bis hin zu Liebe (als Erwachsene). Das ist berührend in der Ausdrucksweise und den Rechtschreibfehlern der kleinen Ann. Welche Bedeutung diese Eintragungen besitzen erfährt man gegen Ende des Thrillers.

    Zwei Sätze von mehreren, die ich mir notierte, möchte ich zitieren, die mir das Gelesene näher brachten.

    S. 259

    „Alles, was geschieht auf der Welt, jede einzelne Handlung und jede Konsequenz beruht auf einem Gefühl.“

    S. 372

    „Wir sehen, was die Leute uns glauben machen.“


    Ich möchte für „Perfect Day“ meine Lese-/Kaufempfehlung geben mit vier von fünf Sternen.

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  • Ich habe mich riesig gefreut, als ich gesehen habe, dass es einen neuen Thriller von Romy Hausmann gibt und diese Freude wurde während des Lesens auf keinen Fall getrübt.

    Ich liebe ihren besonderen Schreibstil. Auch mit diesem Buch hat sich die Autorin mal wieder selbst übertroffen.

    Besonders gefallen haben mir Verknüpfungen mancher Situationen mit toll ausgewählten philosophischen Theorien. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen.

    Es geht bis in die Abgründe der Psyche und zeigt auf, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint.

    Die Protagonistin erschien mir sehr authentisch und teilweise auch sympathisch. Viele Wendungen waren für mich nicht vorhersehbar, obwohl mir das meistens doch ganz gut gelingt.

    Alles in allem ein sehr tolles Buch. Von mir eine klare Kaufempfehlung für diejenigen unter euch, die den besonderen Schreibstil von Romy Hausmann genauso feiern wie ich.

  • Ann kann es nicht fassen: Ihr Vater, Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak, wurde verhaftet, da die Polizei ihn für den „Schleifenmörder“ hält. Ihr Vater, der sich seit dem frühen Krebstod ihrer Mutter hervorragend um sie gekümmert hat, soll über ein Jahrzehnt lang junge Mädchen entführt und getötet haben. Unmöglich! Ihr Vater ist wie gelähmt und schweigt zu den Vorwürfen und auch der Anwalt erscheint eher unmotiviert. Daher ist es an Ann Beweise zu finden, die ihren Vater entlasten oder der Polizei einen anderen Tatverdächtigen präsentieren und sie hat auch schon einen ersten Ansatz.


    Da ist er, der dritte Thriller von Romy Hausmann und allein vom Cover her sofort als einer ihrer Romane identifizierbar. Es gefällt mir sehr, wie diese aufeinander abgestimmt sind.


    Hausmann bedient sich verschiedener Erzählperspektiven. Der Großteil des Romans wird aus Anns Sicht geschildert. Sie ist eine Ich-Erzählerin, bei der man nicht einhundertprozentig weiß, ob sie tatsächlich glaubwürdig ist. Manches spielt sich nur in ihrem Kopf ab, anderes wird durch Rückblenden erzählt, aber über allem steht ihre Enttäuschung und Wut der Polizei gegenüber, dass sie den Falschen in Untersuchungshaft haben und ihr fester Vorsatz für ihren Vater die Wahrheit herauszufinden.


    Des Weiteren gibt es Interviews mit dem Täter. Hierbei weiß man weder, wer die Kinder umgebracht hat, noch wer der Interviewer ist. Als drittes gibt es Kapitel, die aus der Sicht des Täters geschildert werden und einige Einblicke in seine gestörte Psyche geben.



    Die Autorin hat viele unerwartete Wendungen eingebaut. Es gibt einige Verdächtige, reine Indizien, stichhalte Beweise, falsche Vermutungen, gestörte Psychen, Wut, Trauer, Angst, Gewalt und Krankheit. Alles wird zu einer interessanten Geschichte verwoben, bei der man lange nicht weiß, wem man trauen kann und was man glauben darf. Gegen Ende wird alles stimmig aufgelöst und auch dort hat Hausmann noch Überraschungen parat.



    Fazit: Der Roman hat mich richtig gut unterhalten. Besonders die Ungewissheit, dass man selbst nie wusste, wer der Täter ist, ob man Ann glauben kann und wie der Roman ausgehen wird, machen es zu einem spannenden Lesevergnügen. Trotzdem hat es für mich nicht ganz zu fünf Sternen gereicht, auch wenn ich leider nicht begründen kann, was mich gestört hat oder was ich mir anders gewünscht hätte.


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  • Wie gut kennst du deinen Vater wirklich?

    Immer wieder verschwinden in der Umgebung von Berlin Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren und das schon seit 14 Jahren. Die Besonderheit ist, dass bei jedem Mädchen rote Schleifenbänder den Weg zu ihren Leichen weisen. Vom Täter fehlt jede Spur, doch eines Abends wird der bekannte Philosophieprofessor Walter Lesniak verhaftet. Seine Tochter Ann muss alles mit ansehen. Sie will nicht glauben, dass ihr Vater der "Schleifenmörder" ist und will nun den wahren Täter finden.

    Romy Hausmanns Schreibstil ist sehr kühl und distanziert. Für einen Psychothriller wie "Perfect Day" ist es eigentlich grade zu perfekt, doch ich konnte dadurch irgendwie keine Bindung zum Buch aufbauen. So hat sich der Start ins Buch auch recht holprig gestaltet. Hinzu kam, dass die Handlung zu Beginn auch sehr zäh war. Erst nach und nach hat sich langsam die Spannung aufgebaut.

    Ann fand ich sehr unnahbar, auch grade durch den kühlen und abweisenden Schreibstil. Sie konnte bei mir leider keine Sympathien wecken und auch die anderen handelnden Charakteren blieben eher kühl.

    Die Handlung ist aufgebaut in verschiedenen Perspektiven. Der hauptsächliche Perspketive war eigentlich Ann in der Gegenwart. Zwischendurch wurden Gefühlsdokumentationen von ihr als Kind eingeworfen. Mit den kleinen eingebauten Rechschreibfehlern fand ich es sehr niedlich und es wirkte auf jeden Fall auch authentisch. Dann gab es noch die Perspektive "Wir" mit Unbekannten Charakteren und Aufnahmen mit einem Unbekannten. Erst gegen Ende wird aufgedeckt wer hinter dem Unbekannten steckt.

    Der ein oder andere Cliffhänger hat die Handlung sehr spannend gemacht und war fesselnd. Auch die Handlung an sich war sehr undurchsichtig und erst zum Schluss wurde alles schlüssig aufgelöst. Aber der größe Nervenkitzel blieb für mich leider aus.

    Mein Fazit:

    Ein eher durschnittlicher Thriller. An ihr Debüt "Liebes Kind" kommt leider auch "Perfect Day" nicht dran. Die undurchsichtige Handlung war super und spannend, doch mir fehlte eindeutig der Nervenkitzel. Daher leider keine klare Leseempfehlung von mir.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Mit ihren Psychothrillern "Liebes Kind" und "Marta schläft" hat Romy Hausmann die Bestseller-Listen gestürmt. Nun erscheint ihr drittes Buch "Perfect Day", das von einer schockierenden Geheimnis erzählt.

    Seit vierzehn Jahren verschwinden Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Rote Schleifenbänder weisen der Polizei den Weg zu ihren Leichen. Vom Täter fehlt seit vierzehn Jahren jede Spur. Eines Abends wird der international renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak im Beisein seiner Tochter Ann verhaftet. Die Anklage: zehn Morde an jungen Mädchen. „Professor Tod“ titelt die Boulevardpresse. Doch Ann wird die Unschuld ihres Vaters beweisen. Für sie und die LeserInnen beginnt eine Reise in die dunkelsten Räume der menschlichen Seele …

    Das schlichte Cover ist in Schwarz- und Weiß-Tönen gehalten und zeigt ein verschwommenes Herz, das auf ein verknittertes Blatt Papier gemalt scheint. Der kurze Titel besteht aus zwei Worten, die in einer kindlich anmutenden Schreibschrift auf das Papier geschrieben sind. In seiner äußeren Aufmachung sind Cover und Titel bewusst an die bereits erschienenen Bücher angepasst worden; insoweit ist ein klarer Wiedererkennungswert in den Buchhandlungen gegeben.

    Der neue Psychothriller "Perfect Day" von Romy Hausmann spielt in Berlin. Das Geschehen wird aus mehreren Perspektiven vermittelt und spielt auf mehreren zeitlichen Ebenen; die Handlung wird regelmäßig durchbrochen von den Aufzeichnungen eines heranwachsenden Mädchens, von den Gesprächen eines Tatverdächtigen mit einem Journalisten und den Gedankengängen einer unbekannten Person, deren Identität im letzten Drittel des Buches gelüftet wird.

    Im Mittelpunkt steht Ann, eine junge Studentin, die einzige Tochter des verwitweten, alleinstehenden Gelehrten Walter Lesniak, der unter dem dringenden Tatverdacht steht, mehrere kleine Mädchen ermordet zu haben. Ann ist von der Unschuld ihres Vaters überzeugt, will auf eigene Faust ermitteln und macht sich mit einem zwielichtigen Journalisten auf die Suche nach der Wahrheit.

    Im Gegensatz zu den zwei bereits erschienenen Büchern von Romy Hausmann hat mich dieser Psychothriller nicht begeistern können. Für mein Empfinden handelt es sich um ein komplexes, tiefgründiges Buch, das sich mit einem seltenen Phänomen auseinandersetzt und zum Nachdenken anregt; allerdings geht das erklärte Anliegen von Romy Hausmann klar zu Lasten der Spannung. Mit den Bestsellern "Liebes Kind" und "Marta schläft" wird "Perfect Day" nicht mithalten können. Schade!

  • Nach 14 Jahren klicken die Handschellen. Jahrelang sind Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren verschwunden. Der Mörder hat mit roten Schleifen der Polizei den Weg zu den Leichen gezeigt. Hinter den Taten soll der renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak stecken. Er wird in Anwesenheit seiner Tochter Ann verhaftet. Zehn Morde wirft man ihm vor. Aber Ann ist überzeugt von seiner Unschuld und will diese nun beweisen….


    „Perfect Day“ ist ein Thriller von Romy Hausmann.


    Meine Meinung:

    Der Aufbau ist recht komplex. Es gibt eine Vielzahl an kurzen Kapiteln und verschiedene Erzählperspektiven. Erzählt wird unter anderem im Präsens aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Ann. Eingefügt sind zudem Gesprächsprotokolle, Zeitungsartikel und Tagebucheinträge. Zeitlich springt der Thriller hin und her. Orts- und Zeitangaben helfen jedoch bei der Orientierung.


    Der Schreibstil ist auf den ersten Blick unauffällig, auf den zweiten allerdings gut durchdacht. Die Sprache ist authentisch und durchaus variantenreich. Sie wechselt zwischen den einzelnen Erzählperspektiven.


    Ann steht im Vordergrund der Geschichte. Sie und die anderen Protagonisten bleiben distanziert und sind keine Sympathieträger. Das passt jedoch zum Genre und lässt Raum für Verdächtigungen und Spekulationen.


    Der Thriller ist vor allem zu Beginn sehr undurchsichtig und verwirrend, aber auch atmosphärisch. Die psychologische Spannung baut sich nur langsam auf. Der Anfang war für mich ein wenig zäh. Dann aber hat mich die rund 400 Seiten umfassende Geschichte gefesselt und dank mehrerer Wendungen zum Miträtseln gebracht. Die Auflösung wirkt schlüssig und war für mich überraschend.


    Das Cover trifft nicht ganz meinen Geschmack, hat jedoch einen hohen Wiedererkennungswert. Der für das Genre recht ungewöhnliche Titel gefällt mir.


    Mein Fazit:

    Mit „Perfect Day“ hat Romy Hausmann einen Psychothriller geschrieben, der mich fast komplett überzeugt hat. Es wird mit Sicherheit nicht das letzte Buch der Autorin bleiben, das ich lesen werde.


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  • Psychische Autopsie? :| :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Der dritte Thriller von Romy Hausmann, veröffentlicht im Januar 2022.

    Die Autorin Romy Hausmann wurde 1981 in Arnstadt/ Thüringen geboren und lebt heute mit ihrer Familie, etwas "abseits" von Stuttgart/ BW.

    Ihr erster Roman: "Lisa heißt jetzt Lola" veröffentlichte sie 2014. In den Jahren 2019 & 2021 wurden dann "Martha Schläft" & Liebes Kind" mit Erfolg veröffentlicht.


    Das Cover ist den beiden vorherigen Thrillern dieser Autorin, künstlerisch nachempfunden.

    Ein Wiedererkannungsmerkmal, - gut kreiiert. Mir gefällt der bewusst unbekümmerte & einfache Stil, sehr.


    Zum Inhalt:

    Was für einen Schock für Ann: ihr berühmter & erfolgreicher Vater, Philosophie-Professor Walter Lesniak wird verhaftet. Der Vorwurf: er soll 10 Mädchen getötet haben. Für Ann ist es schwer, diese Tatvorwürfe mit ihrem geliebten Vater in Verbindung zu bringen.

    Verzweifelt versucht sie die Glaubwürdigkeit des Tatverdachts zu entkräften. Es entsteht ein innerer & äußerer Kampf zwischen ihrer Zuneigung und der Beweislage der Staatsanwaltschaft. Wer wird am Ende der wahre Täter sein?


    Meine persönliche Leseerfahrung:

    Ich habe das Buch im Ebuch Format, zur Lesung zur Verfügung gestellt bekommen.

    Zum Schreibstil, Spannung und Lesefluss:

    Der, von Romy Hausmann genutzte Schreibstil ist gekennzeichnet durch kurze prägnante Sätze. Es gelingt ihr, nicht nur sehr fokussiert den Schauplatz des Geschehens zu erzählen. Auch die von Ann emotional empfundenen Gemüts-Zuständen werden absolut unpretentiös beschrieben.

    Schnell fand ich den Zugang zu Ann. Wenngleich der Charakter an sich, mir nicht besonders nahe war. Die zwiegespaltene seelische Verfassung Anns, habe ich zeitweise, als sehr anstrengend empfunden. Der Schwerpunkt der Erzählung liegt klar bei Anns Gefühlen und den daraus entstehenden Zwängen.

    Einen Spannungsbogen im klassischen Stil konnte ich nicht erkennen. Über die gesamte Story hinweg, wurde immer mal wieder eine kurze spannende Sequenz eingebaut. Im Gesamtbild steht hier aber Anns Psyche und die von ihr empfundene innere Zerreissprobe, zwischen ihrer Zuneigung & Liebe zu ihrem Vater und dem Tatvorwurf.

    Durch diesen Erzählstil wurde der Lesefluss stark gehemmt. Zeitweilig waren die Erzählungen zu langatmig und dadurch anstrengend. Dem Finale konnte ich leider nicht viel abgewinnen. Nach etwas 150 Seiten Leseerfahrung hatte ich eine Idee auf welches Ende die Autorin zu steuerte.

    Fazit: Ein mit ansprechendem Cover und einem gutem Story-Potential ausgestatteter Thriller.

    Leider war das Leseerlebnis nicht so überzeugend und befriedigend wie erhofft.

    Deshalb vergebe ich eine gute 3 * Sterne Leseempfehlung. Leser, die gern & intensiv über die emotionalen sowie psychischen Beweggründe/ Reaktionen von Opfern, dem Opferumfeld & Tätern, erfahren möchten, werden sich hier "gut bedient" fühlen. Dieser Leserschaft wird " Perfect Day"sicher sehr gefallen.

  • Ein spannender psychologischer Thriller mit vielen Wendungen


    Inhalt: Ein ganz normaler, ja vielleicht gerade dadurch perfekter Abend: Ann ist bei ihrem Vater Walter Lesniak, einem renommierten Philosophieprofesser. Die Pizza ist bestellt, der Bote lässt noch auf sich warten, Walter ist aber trotzdem zu Scherzen aufgelegt. Doch plötzlich sieht Ann Blaulicht durch die Fenster blitzen und im nächsten Moment hat sich schon ein Einsatzkommando auf ihren Vater gestürzt. Er wird verdächtigt, für den Tod von zehn Mädchen verantwortlich zu sein. Ann kann dies nicht glauben und will durch eigene Ermittlungen die Unschuld ihres Vaters beweisen. Dabei muss sie mehrmals in die Abgründe der menschlichen Seele schauen…


    Persönliche Meinung: „Perfect Day“ ist ein psychologischer Thriller von Romy Hausmann. Erzählt wird „Perfect Day“ hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Ann, die versucht, die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Die Gedankengänge Anns, die aufgrund ihrer Befangenheit nicht immer logisch sind, ihre Unsicherheit, Enttäuschung, Trauer und innere Zerrissenheit werden dabei eindrücklich deutlich. Durch diese persönliche Befangenheit weist Ann Züge einer unzuverlässigen Erzählfigur auf, sodass unklar ist, inwiefern man ihr in Bezug auf ihren Vater trauen kann. Kennt sie ihn überhaupt wirklich? Oder neigt sie dazu, ihn zu idealisieren? Neben dem Ann-Handlungsstrang existieren noch zwei kleinere Handlungsstränge. Einer dieser Handlungsstränge („Wir“) wird von einer anonymen Ich-Figur erzählt, die eine weitere Figur entführt zu haben scheint. Spannung entsteht besonders dadurch, dass man weder weiß, wer „Wir“ ist, noch sicher sagen kann, wann der Handlungsstrang überhaupt spielt (Zeitgleich zu Ann? Davor? Danach?). Die Fragen nach dem Wer dominiert auch den dritten Erzählstrang: ein 2021 stattfindendes Interview, dessen Gesprächspartner nicht genannt werden. Zur Handlung möchte ich zwecks Spoilervermeidung gar nicht so viel sagen. Nur: Sie ist durch die verschiedenen Erzählstränge und die persönliche „Vorbelastung“ Anns spannend, besitzt (große und kleine) Twiste und ist vergleichsweise unvorhersehbar. Wenig ist dabei so, wie es zunächst erscheint. Oftmals wird ein Blick in die Abgründe der menschlichen Seele geworfen – und das nicht nur bei der Täterfigur. Vielleicht ist „Perfect Day“ ein Stück weit zu konstruiert, insgesamt ist die Handlung aber sehr stimmig. Besonders gut hat mir auch die Ausgestaltung von „Schergel“ gefallen, einem Dorf, das Ann im Laufe ihrer Ermittlungen bereist. Die Bewohner scheinen – besonders aus der Sicht von Ann, die Großstädterin ist – leicht aus der Zeit gefallen und eine verschworene Gemeinschaft zu bilden; Privatsphäre existiert dabei kaum. Der Schreibstil von Romy Hausmann ist schnörkellos, fast schon lakonisch und sorgt so für eine beklemmende Atmosphäre, die sehr gut zur Handlung von „Perfect Day“ passt. Insgesamt ist „Perfect Day“ ein spannender psychologischer Thriller, der mit vielen unerwarteten Wendungen auftrumpft und beklemmend erzählt wird.

  • 🌟Ein düsteres Geheimnis über die eigene Wahrnehmung, der bitteren Wahrheit und geschickten Täuschungen!🌟


    Die Macht der Gefühle kann tröstlich sein. Oder tödlich.


    Meine kleine Prinzessin. So allein. Du zitterst ja, du armes Ding. Komm mit mir, hab‘ keine Angst. Bei mir bist du sicher. Ich bringe dich an einen geheimen Ort, mein Herz, aber vorher müssen wir hier im Wald noch ein paar rote Schleifen verteilen, schau …


    Seit vierzehn Jahren verschwinden Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Rote Schleifenbänder weisen der Polizei den Weg zu ihren Leichen. Vom Täter fehlt seit vierzehn Jahren jede Spur. Eines Abends wird der international renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesniak im Beisein seiner Tochter Ann verhaftet. Die Anklage: zehn Morde an jungen Mädchen. „Professor Tod“ titelt die Boulevardpresse. Doch Ann wird die Unschuld ihres Vaters beweisen. Für sie und die LeserInnen beginnt eine Reise in die dunkelsten Räume der menschlichen Seele …



    In ,,Perfect Day“, dem dritten Thriller von Romy Hausmann, der am 12.01.2022 in der dtv-Verlagsgesellschaft erschienen ist, wurde ich in eine Welt menschlicher Abgründe entführt. In diesem Thriller spielen Gefühle eine sehr große Rolle. Aber was sie mit grausamen Mädchenmorde zu tun haben, das hat mir diese spannende Geschichte im Laufe der Handlung immer näher verdeutlicht. Besonders am Ende, als alle Hinweise an ihrem Platz saßen. Bis zum Schluss habe ich nicht genau herausfinden können, was wirklich gespielt wurde. Somit empfand ich diesen Psychothriller als sehr spannend, fesselnd, packend, beklemmend, wendungsreich und bis zur Aufklärung unvorhersehbar. Unterschiedliche Erzählstränge aus verschiedenen Zeiten haben für einen hohen Spannungsbogen gesorgt, die Protagonisten sind gut ausgearbeitet. Besonders Ann, aus dessen Perspektive den größten Teil geschrieben wird, sodass ich ihre Gedanken, Handlungen und Gefühle besonders gut nachvollziehen konnte. Sie kam für mich von Anfang an sehr authentisch und lebendig rüber. Sie hat mich auf ihre Suche nach Antworten mitgenommen, welche die abartigsten Abgründe der menschlichen Seele offenbart haben.


    Der Hauptkern handelt wie erwähnt um Gefühle und welche Macht sie besitzen können, um diese besser zu spüren. Dass sie einen Kick geben und süchtig machen können, wurde mir irgendwann bewusst. Welches Motiv der Schleifenmörder hatte, ob er seine Taten aus mordlustigen oder nachvollziehbaren Motiven ausgeführt hat und vor allem, wer der Täter ist, hat mich die ganze Zeit auf Trab gehalten. Die Mädchenmorde, die über all die Jahre ausgeübt worden sind, scheinen ein Ende zu haben, nachdem der Philosophieprofessor Prof. Walter Lesniak, auch „Professor Tod“ genannt, unter Mordverdacht festgenommen wurde. Seine Tochter Ann, die bei der Verhaftung, die ihr den Atem geraubt hat, mit dabei war, ist von der Unschuld ihres Vaters überzeugt. Deshalb ermittelt sie auf eigene Faust weiter, mithilfe von einem Journalisten, ihrer besten Freundin aus Kindheitstagen und Akten des Anwalts ihres Vaters blickt sie in einen alptraumhaften Wahnsinn. Als Ann schließlich noch rote Schleifen vor ihrem Haus entdeckt, ist sie verzweifelt und alarmiert. Auch wenn ich diese Konstellation eines angeblich unschuldigen Serienmörders schon einige Male gelesen habe, entwickelte sich die Handlung dann doch völlig anders als gedacht. Die Autorin hat einen gut durchdachten und geschickten Plot eingebaut, auch wenn „Professor Tod" die ganze Zeit über geschwiegen hat. In separaten Aufnahmen, die schon in der Zukunft spielen, konnte ich dafür schon alles über die kranken Gedanken und Fantasien des wahren Täters erfahren. Einen Zusammenhang zwischen der Gegenwart konnte ich bis zum Ende nicht herstellen. Deshalb hat Romy Hausmann mich perfekt durch ein beklemmendes Verwirrspiel geleitet, auf dessen Weg mir mache Charaktere nicht geheuer waren.


    Ann ist sich so sicher, dass ihr liebevoller Vater keiner Fliege etwas zu leide tun kann, denn nach dem Tod ihrer Mutter hat Lesniak sein Käferchen wohlbehütet, liebevoll und locker großgezogen. Bis zu seiner Verhaftung war das Verhältnis sehr eng. Auf ihrer Suche glaubt sie, auf der richtigen Spur des wahren Täters zu sein und es beginnt eine Zeit des Wahnsinns, die aus Täuschungen und schrecklichen Offenbarungen besteht. Liebe macht blind, das trifft auf diese Geschichte sehr gut zu.


    Tiefgreifende Sehnsüchte, die ein Monster formen und Gefühle, die nicht nur Handlungen steuern, bestimmen in ,,Perfect Day“ eine Identität. Psychologische Aspekte wurden in einen unterhaltsamen Thriller eingebaut, mir hat die Auflösung eines angeblichen Serienkillers und seiner verzweifelten Tochter gut gefallen. Lange war mir nicht klar, warum Lesniak ständig von Ann als Kind verlangt hat, dass sie ihre Gefühle akribisch schildert und aufschreibt. Diese spiegelten ihre Emotionen wieder und waren für den Professor immer sehr von Bedeutung. Durch den flüssigen und bildlichen Schreibstil wurde die Geschichte sehr lebendig, auch Emotionen kamen dadurch sehr gut bei mir an. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, denn mir hat ein düsteres Geheimnis über die eigene Wahrnehmung, der bitteren Wahrheit und geschickten Täuschungen sehr gut gefallen.

    🌟🌟🌟🌟🌟

  • Perfect Day sprach mich durch sein schlichtes und doch gerade dadurch aussagekräftiges Cover an. Das ist mein erstes Werk von Romy Hausmann und überzeugt mich, weitere Bücher der Autorin zu lesen.

    Die Hauptprotagonistin der Geschichte ist Ann, eine junge Frau, die die Unschuld ihres in Untersuchungshaft sitzenden Vaters beweisen möchte. Ihrem Vater wird der Mord an 10 kleinen Mädchen vorgeworfen. Auf der Suche nach der Wahrheit lernt Ann viele dunkle Seiten der menschlichen Natur kennen – sowohl bei anderen als auch bei sich selbst.

    Die Geschichte hat einen tollen Spannungsbogen und zahlreiche Wendungen, die durchaus überraschend kommen und die man als Zuschauer gebannt verfolgt. Dabei bedient sich das Buch sowohl retrospektiver Passagen als auch einer Vorausschau. Die Sprache ist dabei gelungen gewählt und unterstreicht die Gefühlswelt der Protagonistin. Puzzlestück für Puzzlestück erschließt sich die gesamte Tragweite der Handlung, die den Leser ratlos und verzweifelt zurücklässt. Ein rundum gelungener Thriller.

  • Sehr spannender Thriller


    Seit vierzehn Jahren passieren Mädchenmorde nach demselben Muster. Der Weg zur Leiche ist mit roten Schleifen versehen. Die Polizei steht vor einem Rätsel, wer der Täter ist. Bis eines Abends die Polizei den bekannten Philosophieprofessor und Anthropologen Walter Lesniak verhaftet. Seine Tochter Ann kann sich überhaupt nicht vorstellen, dass ihr Vater der Täter ist und will die Unschuld ihres Vaters beweisen.


    Dieses Buch war für mich purer Nervenkitzel. Die Autorin verstand es eine außerordentliche Spannung zu erzeugen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Schreibstil ist sehr flüssig und mit Sogwirkung geschrieben. Teilweise wird das Geschehen in der Ich-Perspektive von Ann geschildert. Die Autorin wechselt die Zeitebenen und führt den Leser häufig auf falsche Fährten. Die Auflösung ist sehr überraschend.


    Sehr spannender und fesselnder Thriller.

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  • "Wer immer perfekt sein will, ist nicht in der Lage, sich zu lieben, wie er ist." (Karl Feldkamp)

    Eines Tages bricht für Ann eine Welt zusammen, als man ihren Vater Walter Lesniak vor ihren Augen verhaftet. Anscheinend soll der renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe der Schleifenmörder sein, der mehrere Mädchen ermordet hat. Ann ist davon überzeugt, dass ihr Vater unschuldig ist und niemals diese Mädchen ermordet hat. Doch da Ludwig, ihr Patenonkel und Anwalt ebenfalls an seiner Unschuld zweifelt, begibt sich Ann selbst auf ihre ganz eigene Spurensuche.


    Meine Meinung:

    Eine brutale Mordserie erschüttert seit über 14 Jahren die Hauptstadt Berlin. Fast jedes Jahr tötet dabei der Serienmörder Mädchen zwischen 6 und 10 Jahre. Als Hinweis verteilt er rote Schleifenbänder, weshalb man ihm den Namen Schleifenmörder gegeben hat. Doch mehrere Beweise weisen auf den Philosophieprofessor Walter Lesniak. Die Spurensuche seiner Tochter führen zu den Familien der Opfer, bis ihr irgendwann klar ist, dass nur einer der Mörder sein kann. Romy Hausmann nimmt uns hier mit auf eine ganz besondere Spurensuche. Der Schreibstil ist unterhaltsam, spannend, informativ und mitunter fesselnd. Dabei sind es mehrere Handlungsstränge, die ineinander zusammenlaufen. Unter "Ann" erlebe ich ihre explizite Suche nach dem Täter, bei der ich teils sogar in ihre Vergangenheit eintauche. Bei "Wir" bekomme ich Einblick in den Umgang des Täters mit seinen Opfern. Wobei diese Abschnitte mitunter heftig und nicht für jedermann geeignet sind. "Aufnahme" befasst sich mit der Befragung, bzw. Vernehmung des Täters durch den Ermittler. So schließen sich die einzelnen Stränge im Laufe des Buchs immer mehr zusammen, sodass ich am Ende das ganze Ausmaß erfassen kann. Mit viel Liebe zum Detail und einem hohen Anspruch erlebe ich vor allem Ann. Als Tochter ist sie natürlich von der Unschuld des Vaters überzeugt. Mitunter reise ich sogar in ihre Vergangenheit in dem immer wieder kurze Szenen der kleinen Ann eingeblendet werden. Wobei gerade die Szenen für mich nicht kindgerecht waren und es deshalb meinen Punktabzug gab. Selbst nachdem die Autorin dort bewusst kleine Fehler eingebaut hat, fand ich die Wortwahl nicht altersgerecht. Den welche 7-Jährige denkt schon über Entschlossenheit nach oder befasst sich damit, was Schreck oder Schock für eine Bedeutung hat. Natürlich hat Ann durch ihren philosophischen Vater einen höheren Anspruch, trotzdem wirkt es auf mich befremdlich. Das allerdings Ann die Unschuld ihres Vaters beweisen möchte, kann ich gut nachvollziehen. Doch mitunter wirkt sie dabei schon ein wenig fanatisch, wenn nicht sogar krankhaft. Den sie würde dabei sogar einen Mord in Kauf nehmen. Ludwig dagegen wirkt auf mich abgeklärt, ruhig und sachlich wie ein Anwalt eben. Alle weiteren Charaktere fand ich recht authentisch ausgearbeitet, sodass ich bei ihnen immer wieder zweifle und deshalb die Geschichte bis zum Schluss interessant blieb. Beeindruckt hat mich außerdem die Auflösung am Ende und wie sie für uns Leser alles zusammengefasst hat. Selbst wenn es meiner Ansicht nach mitunter für einen Thriller etwas an Action gefehlt hat, bekommt das Buch von mir 4 von 5 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft: :applause:

  • Ich fand die Beschreibung der Gefühle durch Ann am Anfang auch ziemlich befremdlich. Das Ende klärt auf, warum der Vater sie gebeten hatte, darüber zu schreiben.

    Und weist nicht einiges darauf hin, dass Ann die Gefühle gut beschreibt, sich diese bei ihr aber doch verflüchtigen?

  • Perfekt Day wird komplett aus der Sicht von Ann erzählt,der Hauptprotagonistin und Tochter des Hauptverdächtigen im Falle des Schleifenmörders. Ann glaubt an die Unschuld ihres Vaters und tut alles dafür, seine Unschuld zu beweisen. Dadurch, dass das Buch nur aus einer Sicht geschrieben wurde bekommt man als Leser natürlich alle Emotionen hautnah mit, man ist quasi mit im Kopf der Protagonistin. Das finde ich prima und spannend, leider hat es auch den Nachteil, dass es sehr einseitig und eindimensional ist, denn man kann sich als Leser so nur ein eigenes Urteil bilden, weil die Nebenprotagonisten ja nicht zu Wort kommen, um Ann zu charakterisieren. Ich persönlich fand sie sehr unsympathisch, egozentrisch und schlichtweg respektlos und unbedacht.

    Auch die Umstände ihrer Suche sind manchmal ein wenig fragwürdig und von vielen Zufällen geprägt.

    Viele Teile des Buches wirken dadurch ein wenig hektisch und teilweise auch unglaubwürdig. Zudem gibt es mehrere Einschübe, Ann als Kind, die Gefühle erklärt, was ich im Buch eher ein wenig langweilig fand, und die Erklärung dazu findet sich erst auf den allerletzten Seiten. Dann der Täter , der ein Interview gibt, welches mir aber durch die verschiedenen Zeitzonen, in denen das Buch spielt, nicht so richtig verständlich war. Außerdem noch einen Einschub, mit WIR betitelt. Dieser könnte dem Täter zugeordnet werden, muss aber nicht.

    Entschädigt hat mich der tolle, frische und wortgewaltige Schreibstil, der mit rasanter Spannung auf ein richtig tolles gut durchdachtes Finale hinarbeitet und die ganzen gut gemachten falschen Fährten bzw. Verdächtigungen. Und die Auflösung fand ich auch prima und ungewöhnlich.



    Fazit: Vier tolle Sterne mit roten Schleifen drumherum, für ein Buch, dass das Genre Thriller sehr gut bedient, allerdings mit einer Schreibweise z. B. in der dritten Person ein wenig sympathischer geworden wäre ( oder nachvollziehbarer.)

  • Das Käferchen

    Mit perfect day ist der Autorin auf mehr als 410 Seiten ein wahres Thriller Highlight gelungen. Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile, tolle Wendungen und rasante Szenen. All das, was ein spannender Thriller ausmacht.

  • Perfekte Spannung

    Professor Lesniak lebt mit seiner Tochter Ann in Berlin. Anns Mutter ist früh gestorben, und ihr Vater hat sie groß gezogen, wobei die beiden ein wirklich gutes Verhältnis hatten. Ann bekam immer Hilfe und Unterstützung von ihrem Vater. Jetzt ist sie Mitte zwanzig, lebt aber immer noch mit ihrem Vater zusammen.

    Eines Abends, während die beiden auf den Pizza-Service warten, klingelt die Polizei und verhaftet den Professor. Ihm wird vorgeworfen, über Jahre zehn junge Mädchen in Berlin und Umland ermordet zu haben, die Wege zu den Opfern wurden mit roten Schleifen markiert. Ann ist entsetzt und glaubt fest an die Unschuld ihres Vaters. Sie beschließt, seine Unschuld zu beweisen und gerät dabei in gefährliche Situationen, Auge in Auge mit menschlichen Abgründen.

    Der Schreibstil ist einfach zu lesen und beschreibt anschaulich die jeweilige Situation.

    Nachdem im ersten Teil die Spannungskurve nur langsam zunahm, änderte sich dies in der zweiten Hälfte enorm. Der Thriller wurde zu einem regelrechten Pageturner, sehr spannend und mit einigen Wendungen, die den Leser wieder neue Spuren aufnehmen ließen. Das Miträtseln hat Spaß gemacht, weil die Autorin falsche Fährten legte und damit ein Umdenken unbedingt erforderlich war. In diesen Momenten konnte man das Buch nur schwer aus der Hand legen.

    Der häufige Perspektivenwechsel hat mir sehr gut gefallen, so merkte man schnell, dass die Handlungsstränge miteinander verwoben waren. Es folgte dann ein überraschendes Ende, das aber überzeugend und durchdacht konstruiert war.

    Die Hauptprotagonistin Ann scheint mir etwas übertrieben dargestellt, bisweilen sogar rätselhaft. Sie ist ein sehr wechselhafter und teilweise auch schwieriger Charakter. Sympathisch ist sie mir nicht und wirkt bisweilen nicht authentisch.

    Alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und gebe 4 Sterne.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • spannend und verstörend


    Worum geht es?

    Anns Vater wird als Mörder von zehn Mädchen festgenommen und Ann setzt alles daran, seine Unschuld zu beweisen.


    Worum geht es wirklich?

    Festhalten, Wahrheiten entdecken und Hoffnung.


    Lesenswert?

    Ja, eine spannende Suche mit vielen Wendungen im Fall. Dies ist mein erstes Buch der Autorin, daher kann ich keine Vergleiche zu den ersten Büchern ziehen. Ich fand die Situation, von der dieses Buch ausgeht und den Ablauf spannend gestaltet, die Perspektive ungewöhnlich (aus den Augen der Tochter eines mutmaßlichen Mörders) aber reizvoll. Generell konnte ich Ann bis zuletzt nicht wirklich fassen und deuten, aber das ist vielleicht auch absichtlich so gewollt. Über die anderen Personen erfährt man zwar auch Details, es reicht aber nicht für einen wirklichen Eindruck in ihre Persönlichkeit.

    Schreibstil war angenehm und die unterschiedlichen Perspektiven und Zeitsprünge formen den Fall schön interessant und dennoch erfährt man nie zu viel. Spannung wird meiner Meinung nach stets aufrecht gehalten und sei es auch nur durch Wendungen, die immer wieder passieren. Allerdings - in meinen Augen glücklicherweise - keine Fitzek’schen Wendungen, die oftmals völlig abstrus wirken. Hier fand ich die Dosierung gut gewählt.

    Das Thema ist kein leichtes und so manche Kapitel finde ich auch nur schwer ertragbar, aber irgendwie war auch das gut umgesetzt und nicht zu sensationsgierend.

    Mit der Auflösung, dem Ende, der Begründung hadere ich ein wenig. Hat mir dann nicht ganz so zugesagt.

    Alles in allem fand ich dieses Buch aber lesenswert und habe Interesse an weiteren Büchern der Autorin.

  • Das Buch beginnt mit einen Paukenschlag. Anns Vater wird verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, zehn kleine Mädchen entführt und ermordet zu haben. Ann kann es nicht glauben, dass ihr lebevoller Vater zu so einer Tat fähig ist. Deshalb sucht sie mit Jacob, ein Journalist auf der Suche nach der großen Geschichte, auf eigene Faust nach Entlastungszeugen. Als in Bayern eine weiter Entführung nach dem gleichen Muster geschieht, fahren sie sofort hin. Nur entwickelt sich die Sache anders.
    Das Buch wird aus Sicht von Ann erzählt. Zwischendurch gibt es Einschübe von dem Entführer der kleinen Sarah (mit wir überschrieben) und Auszüge eines später stattfindenden Interviews mit dem Mörder.
    Das Buch liest sich schnell weg, obwohl der Schreibstil zum Teil gewöhnungsbedürftig war. Das Verhalten und die Handlungen von Ann waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Genauso hat mit die die Gefühlsduselei genervt. Der Anfang war spannend, die Auflösung hatte ich so nicht erwartet. Dazwischen zog es sich aber.
    Liebeskind habe ich mit Begeisterung gelesen, Martha schläft war nicht schlecht, aber nach diesen Buch werde ich kein weiteres Buch von Romy Hausmann lesen. Für mich ist es einfach zu viel Psychogewäsch und kein Thriller.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Der Plot ist einfach: Ein Serienmörder treibt sein Unwesen in Berlin. Opfer sind kleine Mädchen (womit die Autorin eine gewisse Grenze für mich überschritten hat), zu den Opfern führen rote Schleifen, die den Weg zeigen. Eines Tages wird der Professor Lesniak als Hauptverdächtiger verhaftet und angeklagt. Seine Tochter kann es nicht glauben und sucht nach Antworten.

    Das Lesen des Romans ist alles andere als Perfect Day. [-(


    Die Geschichte ist schlecht geschrieben, und alles andere als fesselnd. Den Spannungsbogen im klassischen Sinne lässt sich nicht erkennen. Ganz schlimm fand ich aber den Erzählstil, ich habe schon mal geschrieben, dass ich es nicht mal genau benennen kann, was mich so stört, aber die Einfachheit und Schlichtheit der Erzählung auf jeden Fall. Ich finde, dass der Roman handwerklich unzureichend ist.


    Nicht einmal der dritte Strang des Romans, in dem der Mörder interviewt wird, ist packend. Auch wenn Psychologie dabei eine Rolle spielt, wird es meinem Empfinden nach, zu oberflächlich dargestellt. Der Haupterzählerin, der Tochter des Professors, bin ich nicht nahegekommen. Denn sie war mir äußerst unsympathisch. Der Gesamteindruck ist unzufriedenstellend geblieben. Meinen Geschmack hat der Roman "Perfect Day" nicht getroffen. Und es gibt nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne von mir.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit