Diane Setterfield - Was der Fluss erzählt / Once upon a river

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Außergewöhnliche Geschichte mit vielen, genial ausgearbeiteten Handlungssträngen & Protas; sehr schöne Sprache.
  • Mal wieder ein Buch aus der Rubrik "Ich lese...nicht mehr":


    Kurzbeschreibung zur deutschen Ausgabe

    Eine stürmische Winternacht im ländlichen England des späten 19. Jahrhunderts: In der uralten Gaststube des "Swan" sitzen die Bewohner von Radcot zusammen und wärmen sich an ihren Geschichten und Getränken, als ein schwer verletzter Mann mit einem leblosen Mädchen im Arm hereinstolpert. Eine Krankenschwester wird gerufen, die nur noch den Tod des Kindes feststellen kann. Als sie jedoch ein paar Stunden später die Todesursache festzustellen versucht, bemerkt sie, dass das Kind atmet und sich bewegt. Ein Wunder? Oder etwa Zauberei? Oder gibt es dafür eine wissenschaftliche Erklärung? Und woher kommt das Mädchen?

    Ein stimmungsvoller Roman, der einen davonträgt wie ein Fluss, in eine Welt, in der Imagination und Wirklichkeit sich überlagern.


    Dieses Buch, bzw. die Originalausgabe dazu, hat mir der Verkäufer im Waterstones am Trafalgar Square letztes Jahr vehement aufgeschwatzt. Ich war schon skeptisch und dieses Gefühl hat mich nicht getrogen, nach 60 Seiten breche ich jetzt ab. Der Schreibstil hat mir sogar gefallen, die Autorin schreibt ein sehr gepflegtes, literarisches Englisch, aber die Atmosphäre spricht mich nicht an. Nachdem das Kind in der düsteren Kaschemme wieder zum Leben erwacht ist, wird dieses "Mirakel" über Seiten immer wieder durchgekaut, jeder läuft herum, klingelt nachts Leute aus dem Bett und erzählt immer dasselbe. Das ist unglaublich öde und ermüdend. Bei nahezu 600 Seiten wird vermutlich doch noch etwas annähernd Spannendes passieren, aber mir ist die Motivation abhanden gekommen, noch darauf zu warten.

    Mein Eindruck steht in krassem Gegensatz zu den Bewertungen bei Amazon, aber es kommt ja gelegentlich vor, dass ich der Geisterfahrer bin.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Das ist die von der Autorin signierte Originalausgabe, die ich erworben und angelesen habe:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Aber ich glaube, in diesem Fred würde das besser hinpassen, oder ?

    Darüber hatte ich nachgedacht, aber dort würde es untergehen, bzw. keine eigene Verlinkung haben. Da ich in den letzten Tagen einige Beiträge gesehen habe, in denen User das Buch offenbar auf die Wunschliste gesetzt haben, dachte ich, dass es nicht schaden könnte, wenn diese auf meinen Eindruck extra aufmerksam gemacht würden.

    Dass es mir nicht besonders gefallen hat, bedeutet ja nicht automatisch, dass es nicht dennoch anderen Lesern gefallen könnte.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Diane Setterfield fällt bei mir in dieselbe Kategorie wie Donna Tartt: Der Debütroman war trotz zuweilen ausufernder Beschreibungen grandios und unglaublich spannend erzählt ("Die dreizehnte Geschichte" bzw. bei Donna Tartt "Die geheime Geschichte"), aber die Nachfolger waren allesamt ermüdend und langweilig, sprich eine totale Enttäuschung. Sehr schade, denn die Themenwahl finde ich ansprechend, und auch dieses Buch habe ich mir vorgemerkt. Nachdem ich nun deinen Eindruck gelesen habe, werde ich es mir doch wieder abschminken. Schon der letzte Roman "Aufstieg und Fall des William Bellman" war eine Tortur zu lesen. Sowohl Setterfield als auch Tartt werden von der literarischen Szene zwar als Genies gefeiert, doch es scheint, wenn man die beiden Erstlingswerke gelesen hat, reicht das vollauf.

  • Ich habe das Buch am Samstag begonnen.

    Es ist kein Nebenbeibuch und kein Buch worin man sich fallen lassen kann.

    Man muß sehr konzentriert lesen, denn das Buch ist sehr dicht und vielschichtig, neben der "Haupthandlung" um den Mann und das Kind.

    Ich merke dass ich extrem langsam lesen (75 Seiten in zwei Stunden :!: ), aber wenn ich den Kopf frei habe und mir die Zeit nehme, dann gefällt es mir gut.

    Die Idee, den Fluss als Geschichtsstrang zu sehen und die Nebenarme als Nebenhandlungen fand ich eine tolle Umsetzung und es geht einfach um Geschichte in allseinen Formen:

    Was sind Geschichten, wie erzählt man eine gute Geschichte, was braucht eine Geschichte, eine Geschichte lebt vom Erzähltwerden und von den Zuhöreren, von der Athmosphäre etc.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass Buch wirklich nichts für jeden ist.

    Da ich es mir nur aus der Bibliothek geliehen habe, muß (möchte) ich es nun während der Leihfrist lesen, jedoch merke ich, dass jetzt nicht unbedingt der "günstigste" Zeitpunkt ist.