Sibylle Berg - GRM

  • Kurzmeinung

    Fezzig
    Right Book, right time. Ich weiß nicht, ob es mich zu jeder Zeit gepackt hätte. Sehr hart und schonungs- / hoffnungslos.
  • Kurzmeinung

    Hypocritia
    Ansammlung von gesellschaftl. (Rand)erscheinungen der Aktualität m. unstimmigen Extrapolationen - zu lang(weilig)
  • als aber auch der Partnervermittlung

    Ja, das ist aber so, statistisch belegt! Die Ehen sind am stabilsten, bei denen die Partner aus ähnlichen Verhältnissen kommen.

    Fand ich auch erstaunlich.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Hilf mir auf die Sprünge. Welche Erwartungshaltung hat der Leser? Wenn ich von mir ausgehe, hatte ich schon nach einigen Seiten nur noch eine sehr bescheidene. Die ordinäre Sprache, ein wütender Erzählton, die Isolation der Figuren, der unglaubliche Zynismus etc. - da verliert man schnell den Glauben an den Hoffnungsschimmer am Horizon

    Eigentlich meine ich genau das!

    In allen Vorbesprechungen und Hype Rezensionen oder gar halb-wissenschaftlichen Aufarbeitungen wird einem eingetrichtert, dass man GRM: Brainfuck nicht mit irgendwas anderem vergleichen kann, dass man keine Erwartungshaltung haben sollte, dass jede trotzdem noch vorhandene etwaige Erwartungshaltung ausgehebelt werden wird...

    ...und dann baut das Buch selbst aber eben mit genau dieser Wut, diesem Zynismus, der vulgären Sprache eine Bühne auf, die nicht mehr verlassen wird, einen Schienenstrang, der nicht einmal ansatzweise wo abzweigt, sondern sich immer weiter verengt.

    Mir geht es gar nicht darum, dass ich gerne einen Hoffnungsschimmer oder gar ein Happy End hätte, Gott bewahre. Aber die sich immer weiter verstärkende wütende ordinäre Dunkelheit ist gänzlich frei von Überraschungen. Sie erzeugt gleich am Anfang ihre eigene Erwartungshaltung und bleibt dabei.

    Und trotz all ihrer Wut lässt sie in mir nicht den Wunsch nach einer Rebellion aufkommen. Bei einem Fahrenheit 451 fiebere ich mit dem Protagonisten, will sehen, wie er die Feuerwehr niederbrennt. Bei Generation 23 wollte ich der Protagonistin mehrmals zurufen "bring die Schweine alle um!".
    Hier fühle ich mich eher wie eine Voyeurin des für die Protagonisten furchtbaren, für die Welt aber belanglosen Grauens. Die Dystopie wird mehr (gewalt-) pornographisch als ernsthaft warnend oder gar revolutionär.

  • Ich habe das hier noch gefunden. Die Frau ist schon sehr speziell.

    ich habe das Buch noch nicht gelesen, lasse es mir schön für den Urlaub, aber ich danke dir sehr für den Link. :friends: Ich kannte die Dame noch gar nicht, (habe ich wohl was verpasst) habe sie jetzt in diesem Link zum ersten Mal erlebt. Ich bin sehr gespannt was die im Buch den Lesern mitzuteilen hat. Das Interview übrigens hat mich angesprochen, ich mochte die Frau. (ich kenne sie zwar noch viel zu wenig, aber der erste Eindruck war schon mal auf ihrer Seite) Da bin ich sehr gespannt auf den Roman.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • lasse es mir schön für den Urlaub

    Du willst Dir also unbedingt den Urlaub verderben? :-s


    Es nervt. Von der anfänglichen Begeisterung über die ungewöhnliche Sprache, die aktuellen Themen und die Zeichnung der Personen ist nicht mehr viel übrig. Ich bin froh, wenn ich durch bin, aber das dauert noch. Jetzt, nach etwa der Hälfte, kann ich sagen: Es müsste nicht so lang sein. Ich habs verstanden und mag nicht mehr in die graue Pampe eintauchen, mit der alles überzogen ist.

    Gleichzeitig interessiert es mich, wie Berg das Ende konstruiert. Also definitiv kein Abbruch. Sondern. Langsames Durchkämpfen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Du willst Dir also unbedingt den Urlaub verderben? :-s

    so schlimm? Danke für die Warnung.:friends: Ich werde es anlesen und sehe dann weiter. Für den Urlaub habe ich soo viele Bücher vorbereitet, dass ich da sicher nicht ohne Lesestoff bleibe. (und so wie ich mich kenne, komme ich wahrscheinlich nicht all zu viel zum Lesen) Vielleicht wird es auch ein Fall für Abbruch-ÜbenO:-)

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Emili , auch wenn ich sonst gern ironische Fragen stelle, ist diese ernst gemeint. GRM ist kein Buch für einen entspannten Urlaub, wenn ich von mir ausgehe. Im Urlaub brauche ich entweder entspannende Lektüre oder Futter fürs Hirn. Aber nichts, das mich herunterzieht. Im Herunterziehen sucht dieses Buch wirklich seinesgleichen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


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  • Ich habe auch mal reingelesen, da war ich doch zu neugierig. Ich habe ca. 85 Seiten jetzt gelesen und bisher finde ich das Buch weder schockierend noch deprimässig. Eher sehr real. Da bin ich wohl zu sehr abgehärtete Großstadtpflanze. Solche Ghettos mit chanchenlosen, sozial schwachen Leuten deren Kinder auch wieder so werden, die gibt es hier in Berlin gleich in mehreren Stadtbezirken.

    Selbst wir hier in unserem Kiez am Stadtrand haben da so zwei Wohnblöcke, die heissen hier im Sprachgebrauch "die Assiburg" .

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr zornig, vielleicht etwas in diese Richtung hin übertrieben aber schlecht finde ich ihn nicht.

    Ich bin gespannt wie das weitergeht.

  • auch wenn ich sonst gern ironische Fragen stelle, ist diese ernst gemeint. GRM ist kein Buch für einen entspannten Urlaub, wenn ich von mir ausgehe. Im Urlaub brauche ich entweder entspannende Lektüre oder Futter fürs Hirn. Aber nichts, das mich herunterzieht. Im Herunterziehen sucht dieses Buch wirklich seinesgleichen.

    jetzt machst du mich nur noch neugieriger auf das Buch. Aber wenn es so schlimm ist... :-k

    Dann schaue ich lieber noch mal, vielleicht verschiebe ich es auf später und lese erst mal einen Thriller...

    "Liebes Kind" zum Beispiel. Wartet auch noch auf mich. Etwas entspannendes für Urlaub brauche ich eigentlich nicht. Ich lese in der Regel weiter, wie bisher...

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Im Herunterziehen sucht dieses Buch wirklich seinesgleichen.

    Nach dem lesen eurer Kommentare spielte ich anfangs ja noch mit dem Gedanken mir diesen Roman zuzulegen, aber jetzt ist es

    euch gelungen, diesen Gedanken wieder zu verwerfen. Das muss nun wirklich nicht sein.

    Ich bin ja Dunkles z.b. von Saunders gewohnt, aber da spürt man wenigstens noch etwas Liebe und Mitgefühl für die Figuren.

    Hier scheint es ja nur schwarz in schwarz zu sein. >Paint it black< ist nicht so mein Ding.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Lovecraft Country

  • Im Herunterziehen sucht dieses Buch wirklich seinesgleichen.

    Nach dem lesen eurer Kommentare spielte ich anfangs ja noch mit dem Gedanken mir diesen Roman zuzulegen, aber jetzt ist es

    euch gelungen, diesen Gedanken wieder zu verwerfen. Das muss nun wirklich nicht sein.

    Ich bin ja Dunkles z.b. von Saunders gewohnt, aber da spürt man wenigstens noch etwas Liebe und Mitgefühl für die Figuren.

    Hier scheint es ja nur schwarz in schwarz zu sein. >Paint it black< ist nicht so mein Ding.

    Ich schwanke auch immer noch. Einerseits reizt es mich, andererseits schreckt mich Marie Erzählungen ab. Meistens bin ich gut mit ihrer Einschätzung gefahren.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • gänzlich frei von Überraschungen.

    Das war Conor und mir auch schon aufgefallen: die Autorin dekliniert quasi das Thema durch, und von daher fand ich das Buch wie eine Art Mantra oder, um in unserem Bereich zu bleiben (bei uns ziehen gerade die riesigen Marienwallfahrten nach Altötting durch...) wie eine Art Rosenkranz.

    Die Überraschung scheint mir darin zu liegen, dass sie so unerbittlich konsequent ist.

    Hier fühle ich mich eher wie eine Voyeurin des für die Protagonisten furchtbaren, für die Welt aber belanglosen Grauens. Die Dystopie wird mehr (gewalt-) pornographisch als ernsthaft warnend oder gar revolutionär.

    Stimmt: wir schauen ihrer Deklination zu. Aber es gibt Ansatzpunkte für eine Verweigerung, ein Aufbegehren - ich sehe z. B. diese Chip-Geschichte in Verbindung mit dem Grundeinkommen als Warnung.

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  • aber da spürt man wenigstens noch etwas Liebe und Mitgefühl für die Figuren.

    Saunders Figuren lieben das Leben und die Welt. Jedenfalls irgendwie. In GRM gibt es durchaus Szenen, die den Leser emotionalisieren, aber das macht diese merkwürdige Dystopie m. E. nur noch schlimmer.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Nach 50+ Seiten fälle ich das erste Urteil: Ordinäres Gemotze, enthemmte Flegelsprache und hemmungslose Rundumschläge - aber so schrecklich wahr und großartig.

    85 Seiten

    Das würde also passen.

    In GRM gibt es durchaus Szenen, die den Leser emotionalisieren, aber das macht diese merkwürdige Dystopie m. E. nur noch schlimmer.

    Oh Ja. Vor allem die Szenen, in denen von sexueller Gewalt erzählt wird. Da würde ich am liebsten kneifen. Leider klappt es nicht wie bei Filmen, während denen ich mich hinter einem Kissen verstecke und nur mit einem halben Auge rausgucke. :pale:


    taliesin , Saunders überzieht seine Erzählungen nicht mit einem dunkelgrauen Guss. Er variiert, lässt Möglichkeiten offen. Einige Figuren haben Handlungsfreiheit, Bergs Personen nicht. Egal wie sie wählen oder zu welchen Alternativen sie greifen - am Ende sind sie genau dort, wo sie losgegangen sind.


    Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, was ich von diesem Buch halten soll. Es erscheint mir ebenso großartig wie grauenhaft. Conor , drawe , ihr scheint mir auch ziemlich unentschlossen, denn bisher hat noch niemand eine Sternbewertung abgegeben.

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  • Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, was ich von diesem Buch halten soll. Es erscheint mir ebenso großartig wie grauenhaft.

    Genauso geht es mir. Ebenso wie drawe war ich froh, das Buch beendet zu haben. Das Ende ist ja noch versöhnlich, zum Glück.

    Ich denke noch drüber nach.:wink:

  • Das Ende ist ja noch versöhnlich, zum Glück.

    Deine Einschätzung ist interessant - ich habe das Ende nämlich ganz anders wahrgenommen: als ganz besonders desillusionierend, weil nun auch die Solidarität der Vier zerbrochen ist, weil sie sich irgendwie arrangiert haben mit dem menschenverachtenden System und teilweise sogar mitmachen. Es gibt also, platt formuliert, keinen Revolutionskeim mehr.



    Conor , drawe , ihr scheint mir auch ziemlich unentschlossen, denn bisher hat noch niemand eine Sternbewertung abgegeben.

    Richtig, ich weiß es einfach nicht. Diese Darstellungen von sexueller Gewalt, zu der natürlich die ordinäre Sprache passt, Pädophilie, Frauenverachtung, die atemlose und wütende Sprache, das Männerbild - das sind z. B. so Bereiche, bei denen ich mich frage, ob die sein müssen oder ob die Autorin damit nur irgendwelche Abgründe ihres Lesers bedienen will. Ich weiß es einfach nicht.

    Auf der anderen Seite gefällt mir die Konsequenz, mit der sie dekliniert (ich bleib jetzt mal bei diesem Wort), und mir gefällt auch diese besondere Mischung aus Dystopie und Zeitroman mit einem warnenden Unterton.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • mir gefällt auch diese besondere Mischung aus Dystopie und Zeitroman mit einem warnenden Unterton.

    Was mir so richtig gefällt: ENDLICH sagt mal eine ganz laut und ganz deutlich, in welche Richtung wir laufen und vor welchen Gefahren wir die Augen ganz fest verschließen und was passieren könnte, wenn es absolut nicht mehr weiter runter geht.

    Andererseits: Es gibt nicht nur Ar***lö**er auf der Welt. Aber in der Welt der Autorin scheint es nur diese eine Sorte Mensch zu geben.


    Was mir heute neuen Schwung zum Lesen verliehen hat: Die Urlaubsberichte einer Freundin, mit der ich eben Kaffee trinken war. Sie kam aus dem Urlaub in Marbella zurück und war bestürzt. Obwohl selbst nicht gerade mittellos, entsetzte sie das Gehabe der Super-Super-Superreichen. Ich kann die Storys, die sie mir erzählt hat, im einzelnen hier nicht wiedergeben, aber die Dekadenz ist erschreckend. Bisher hatte ich einfach gehofft, nur an Vorurteilen zu leiden, doch die Realität ist vermutlich viel schlimmer als die Phantasie.

    Dem gegenüber wimmelt Bergs Buch von Sympathieträgern.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


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  • Was mir so richtig gefällt: ENDLICH sagt mal eine ganz laut und ganz deutlich, in welche Richtung wir laufen und vor welchen Gefahren wir die Augen ganz fest verschließen und was passieren könnte, wenn es absolut nicht mehr weiter runter geht.

    ich muss das Buch lesen, trotz deiner Warnung.:kiss:Ich muss es erfahren, um was es dabei geht. Ihr redet immer darüber und ich habe gar keine Ahnung, und dabei scheint das Buch alle, die es lesen, zu beunruhigen. Ich will es wissen... O:-)(ich lese doch zuvor keine Rezensionen oder Berichte, erst möchte ich mir ein Blick selbst verschaffen, also weiß ich echt nicht viel über das Buch) :-k


    Das mit deiner Freundin ist echt eine unangenehme Erfahrung, um es gelinde auszudrücken, aber das Leben läuft strikt gerade in diese Richtung: es gibt reiche und es gibt arme. Und die Kluft dazwischen wird immer größer.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Deine Einschätzung ist interessant - ich habe das Ende nämlich ganz anders wahrgenommen: als ganz besonders desillusionierend, weil nun auch die Solidarität der Vier zerbrochen ist, weil sie sich irgendwie arrangiert haben mit dem menschenverachtenden System und teilweise sogar mitmachen. Es gibt also, platt formuliert, keinen Revolutionskeim mehr.

    Ja, schon desillusionierend und versöhnlich insofern, dass die Welt nicht untergeht und das Leben weitergeht, wenn auch anders als gewohnt.

  • Ich kann mich nicht so richtig entscheiden. Einerseits scheint es ja eine mögliche, sehr dunkle Entwicklung unserer Gesellschaft,

    ohne jede Hoffnung, auswegs- und schonungslos darzustellen, was mich natürlich interessiert, weil ich diesbezüglich auch wenig

    optimistisch bin. Andererseits tue ich mich schwer mit allzu viel Weltuntergangsstimmung bei der so gar keine Hoffnung mehr

    durchschimmert.

    ich schließe mich da der Meinung von Marie an. Es gibt sicher eine Menge Ar***lö**er auf dieser Welt und vielleicht werden es

    ja auch immer mehr, aber es gibt auch noch einige Gute.

    Wenn es in der Welt von Frau Berg nur diese eine Sorte gibt, ist das doch eine sehr eingeschränkte Sichtweise.

    Das ist ja praktische so, als würde Frau Berg unüberhörbar allen Menschen, oder zumindest allen Lesern, zurufen:

    "Alles ist sinnlos und es macht auch keinen Sinn sich dagegen zu wehren, weil wir in Kürze sowieso alle untergehen."

    Einfach aufgeben ohne zumindest den Versuch zu machen (wenn auch nur im kleinen Kreis) dem entgegenzuwirken wäre auf jeden

    Fall nicht mein Weg.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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