Also deutet das Ganze rein vom Rahmen her halt doch auf Fiktion und Erfindung. Wenn er auch geschickt und wohl schwer auseinanderwuselbar reale Elemente einspinnt.
Ja, alles deutet zuerst einmal auf reine Fiktion hin. Also der Mensch erschafft eine Fiktion, aber kann keine Realität erschaffen. Das passt zuerst einmal zur Berkeley Theorie, die ja besagt, dass Gott (eine göttliche Kraft) das einzig schöpferische Element ist und dem Menschen sozusagen sein Bewusstsein eingibt. Der Mensch ist kein Schöpfer von Realität. Nun lässt Borges aber seine Fiktionen (Tlön, Uqubar) nach und nach Realität werden. Es tauchen tatsächlich reale Dinge auf (die Enzyklopädie z.b.). Damit stände er ja im Gegensatz zu Berkeley, denn er sagt also, dass der Mensch sehr wohl Realitäten schaffen kann, also auch Schöpfer ist. Berkeleys "Außer Gott ist nichts dahinter" will er wohl nicht akzeptieren und schafft sich seine eigene philosophische Ansicht.
Dazu eventuell passend die Motivation des Millionärs, der dieses Projekt eines "illusorischen Planeten" in die Welt ruft, Ezra Buckley (im Postscriptum von 1947):
Zitat"Das Werk wird nicht mit diesem Hochstapler Jesus Christus paktisieren". Buckley glaubt nicht an Gott, will aber dem nichtexistenten Gott beweisen, dass die Sterblichen fähig sind, eine Welt zu entwickeln/zu schaffen.
(Behelfsübersetzung - bitte kontrollieren)
Ist die Schaffung von Gegenständen, eine Schöfpngskapazität, aber wirklich ein Gegenbeweis zu Gottes Schöpfungskraft, bzw einem Bild vom unterworfenem Menschen? Wird da nicht vergessen, dass der Mensch in "Gottes Angesicht geschaffen wurde", und das heißt eben auch, in gewißem Sinne, als (Mit-)Schöpfer???