Romy Hausmann - Liebes Kind

  • Kurzmeinung

    Marie
    Sehr fesselnd. Figuren handeln oft gegen jede Vernunft, nur damit es spannend bleibt, das mag ich nicht
  • Kurzmeinung

    dYna
    Sehr spannend und mal etwas anders. Jedoch auch etwas voraussehbar.
  • Romy Hausmann - Liebes Kind


    Klappentext:

    Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. Sauerstoff bekommen sie über einen »Zirkulationsapparat«. Der Vater versorgt seine Familie mit Lebensmitteln, er beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass seine Kinder immer eine Mutter haben. Doch eines Tages gelingt ihnen die Flucht – und nun geht der Albtraum erst richtig los. Denn vieles deutet darauf hin, dass der Entführer sich zurückholen will, was ihm gehört.

    In ihrem emotional schockierenden und zugleich tief berührenden Thriller entrollt Romy Hausmann Stück für Stück das Panorama eines Grauens, das jegliche menschliche Vorstellungskraft übersteigt.


    Meine Rezension:


    EIN GANZ STARKES THRILLERDEBÜT!

    „Dieser Thriller beginnt, wo andere enden.“

    Dieser Aussage kann ich nur zustimmen. Es ist das absolut Außergewöhnliche, das Unfaßbare, was diese Geschichte zu etwas Besonderem macht.

    Es ist lange her, dass mich ein Buch dermaßen gefangen nahm. Jede freie Minute zog es mich zu dieser fassungslosen Geschichte über die Entführung der Studentin Lena bis hin zu jener Unfallnacht, in der eine junge Frau und ein Mädchen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ich befand mich wie in einem Sog. Ich habe „Liebes Kind“ verschlungen.


    In einem natürlichen, nachhaltigen Sprachstil schreibt Romy Hausmann ihren Thriller aus der Perspektive der Hauptpersonen, die Hannah, Lena/Jasmin, Matthias heißen. Immer mal wieder wird der normale Text unterbrochen durch kursive Schrift, welche die intensiven und geheimen Gedanken der jeweiligen Person unterstreichen. Dann gibt es Zeitungsannoncen, die den Stand der Dinge zusammenfassen und Informationen über die Hintergründe vermitteln. Wie hypnotisiert folgte ich den Ausführungen der Protagonisten. Vor allem Hannah, die 13jährige, in ihrer körperlichen Entwicklung weit hinter ihren Altersgenossinnen zurückgeblieben, hinterließ bei mir einen tiefen Eindruck wegen ihrer pragmatischen Intelligenz. Sie brillierte mit einem unglaublichen Wissen über Sachen, Situationen, Gegenstände, die sie niemals selbst erlebte, nicht erlebt haben konnte. Überhaupt sind die Charaktere richtig gut ausgearbeitet bis ins Detail, zeugen für Menschenkenntnis und gute Beobachtungsgabe. Obwohl der Fokus auf den genannten Personen liegt, sind auch die Nebenfiguren durch verschiedene stilistische Mittel sorgfältig ausgearbeitet. Ich hoffe sehr, dass das bei der geplanten Verfilmung auch so rüberkommt. Da habe ich bei den komplexen Handlungsverläufen, dem weitreichenden Hineintauchen in die menschliche Psyche und deren komplizierte Reaktionen meine Zweifel.


    Weitgehend ausgeklammert wird aus gutem Grund der Stand der Ermittlungen und überhaupt die Arbeit der Polizei über den Zeitraum vom Verschwinden der jungen Studentin bis zur Unfallnacht in der Gegenwart. Ich war ständig versucht, die Position des Vaters der vor 14 Jahren spurlos verschwundenen Studentin Lena (damals 23) einzunehmen. Als erfahrene Leserin von Thrillern vermutete ich richtig, dass die Wahrheit dann doch eine anderes Gesicht haben musste. Auch ich musste, wie Vater Matthias erkennen, dass der Freund des Mädchens überhaupt nichts mit ihrem Verschwinden zu tun hatte. Immer wieder gibt es über den gesamten Verlauf sensationelle Wendungen, die mich erschütterten. Bis fast zum Ende des Buches war die Identität des Täters unklar und die Enthüllung brachte schließlich eine Riesenüberraschung und nochmals Bewegung in die ohnehin dynamische Geschichte.

    Die Umstände kommen wesentlich durch die Ich-Perspektive der betroffenen Personen nach und nach ans Licht. Sie gipfeln am Ende in einem Beginn, der in seiner alltäglichen Normalität fassungslos macht. Über die Auflösung war ich sehr entsetzt.

    Leichtfertigkeit oder besser gesagt Leichtlebigkeit führte zu einer beispiellosen Katastrophe.


    „Liebes Kind“ ist eine Story wie eine Lawine! Gewaltig! Grausam! Erschütternd! Sehr tragisch! Tief berührend!


    Ein ganz starkes Thrillerdebüt! Von mir gibt es die Höchstbewertung. Ich wünsche diesem Buch (Erscheinungstermin: 28.02.19, soll auch als Hörbuch kommen) eine große, begeisterte Leserschaft. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • WoW!


    Die Studentin Lena Beck wird entführt, ihre Eltern Matthias und Karin haben die Hoffnung nie aufgegeben, dass sie eines Tages wieder auftaucht. Als eine junge Frau in einem Waldstück, in der Nähe der tschechischen Grenze vor ein Auto rennt, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um Lena handelt. Bei der Frau ist ihre Tochter, die dreizehnjährige Hannah. Im Krankenhaus stellt sich heraus, dass die junge Frau monatelang von ihrem Entführer in einer Waldhütte gefangen gehalten wurde. Ihr Leben und das ihrer beiden Kinder Hannah und dem 11jährigen Jonathan folgte strengen Regeln. Die Kinder kennen nur ein Leben in Gefangenschaft, alle drei sind zutiefst traumatisiert.



    "Liebes Kind" ist das Thrillerdebut der Autorin Romy Hausmann. Und ich frage mich, wie sie das nach dieser Vorlage toppen will? Denn schon lange habe ich kennen Thriller mehr gelesen, der mich so gefesselt hat, wie hier das Schicksal von Lena, Jonathan und Hannah. Was die Autorin hier bietet ist ganz grosses Kino. Hier ist einfach alles gelungen. Schreibstil, Perspektiven, Plot, Aufbau und Umsetzung. Doch der Reihe nach: Den Schreibstil habe ich erst als kryptisch empfunden. Die ersten Kapitel, aus der Sicht von der 13jährigen Hannah deuten Vieles an, Gedanken werden angerissen und ich musste mich regelrecht einlesen. Erst mit der Zeit habe ich begriffen, dass genau hier die herausragende Eigenschaft des Schreibstils gezeigt wird. Die Vielseitigkeit! Da vor allem aus der Sicht dreier Personen, Lena, Vater Matthias und Hannah, erzählt wird. Und aus jeder Sicht der Schreibstil sich ändert / der Person angepasst wurde. Bei Hannah verwirrt, da sie nach ihrem ganzen Leben in Gefangenschaft zum ersten mal frische Luft riecht. Doch Hannah ist auch etwas altklug und sehr belesen. Weshalb, zeigt sich dann durch eine schlüssige Erklärung. Matthias, der wütend auf jeden und alle ist, weil die Polizei es so lange nicht geschafft hat, seine Tochter zu finden. Und dann Lena, die traumatisiert und zutiefst verängstigt ist.

    Dann der Plot: Hervorragend ausgearbeitet schleust die Autorin den Leser durch eine ganz neue Idee des Thrillers. Immer wenn man hier denkt zu wissen, wer wer ist und wie alles zusammenhängt, ergibt sich eine neue Wende, die das vorher Gedachte durcheinander wirbelt. So ist die Geschichte sehr fesselnd und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Aufbau wurde, wie schon angedeutet auf verschiedene Perspektiven gestützt und nicht immer chronologisch geordnet. Trotzdem weiss man als Leser immer schon nach ein paar Sätzen, wo man genau in der Story steht. Sehr hat mir gefallen, dass durch die verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven, die Geschichte sehr vielseitig ist. Die fiesen Cliffhanger, die oft das Ende einer Perspektive markieren, erhöhen die Spannung und verleiten dazu die halbe Nacht durchzulesen.

    Gerade die Passagen, die in der Waldhütte spielen sind harte Kost. Obwohl sehr subtil die Demütigungen, der psychische und körperliche Missbrauch beschrieben wurde. Es ist weder blutig, noch ist der Täter besonders brutal. Das Ganze wird eher auf einer anderen Ebene und wie gesagt subtil beschrieben.

    Gerade die Gefühle, die Liebe zwischen Lena und ihren Kindern ist sehr eindrücklich und berührend geschriebenen. Durch eine überraschende Wende, die ich hier spoilern muss, sieht man diese als Leser noch einmal in einem anderen Licht. Dieser Thriller hat mich durch ein Wechselbad der Gefühle geschleust. Mitleid, Spannung, Ekel, Faszination, Trauer. Eine klare Leseempfehlung von mir!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Danke für eure Rezensionen.

    Das scheint mir ja ein Hammer-Thriller zu sein.

    Dieser Thriller hat mich durch ein Wechselbad der Gefühle geschleust. Mitleid, Spannung, Ekel, Faszination, Trauer.

    Aber nach dieser Emotions-Achterbahn ist mir gerade überhaupt nicht. Insofern bin ich froh, dass ihr das so deutlich gemacht habt.

  • Danke für eure Rezensionen.

    Das scheint mir ja ein Hammer-Thriller zu sein.

    Aber nach dieser Emotions-Achterbahn ist mir gerade überhaupt nicht. Insofern bin ich froh, dass ihr das so deutlich gemacht habt.

    Jedes Buch zu seiner Zeit, sagt man doch. Nein, ernsthaft: In letzter Zeit hatte ich oft bei den neuen Thrillern das Gefühl, alles schon mal gelesen zu haben. Dieser hier ist wortwörtlich anders.

  • Klappentext:
    Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. Sauerstoff bekommen sie über einen »Zirkulationsapparat«. Der Vater versorgt seine Familie mit Lebensmitteln, er beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass seine Kinder immer eine Mutter haben. Doch eines Tages gelingt ihnen die Flucht – und nun geht der Albtraum erst richtig los. Denn vieles deutet darauf hin, dass der Entführer sich zurückholen will, was ihm gehört.

    Meinung:
    Zuerst mal ein kleines Geständnis, denn für dieses Buch habe ich mich quasi blind entschieden. Anfang Januar 2019 ploppte die Meldung von Wordpress auf, dass mal wieder jemand einen Beitrag geschrieben hat. In diesem Fall kam diese von Spadi zu eben "Liebes Kind" und irgendwas daran lies in mir den Gedanken aufkeimen, dass ich es unbedingt lesen muss. Tja, leider hieß es zu dem Zeitpunkt noch auf die Veröffentlichung warten und dann kam vorablesen. Ich habe so gefeiert!

    Als ich das Buch dann endlich in Händen hielt, fühlte ich mich extrem grantig, weil ich erst noch ein anderes Buch zu Ende lesen musste. Doch dann, dann war es endlich soweit und ganz ehrlich? Ich glaube, dass ich schon lange kein Buch mehr in dieser Geschwindigkeit verschlungen habe. Jetzt mal zum wesentlichen: Es wundert mich, dass die Bindung des Buches der Spannung, die es beinhaltet, überhaupt stand hält. (Ja, der war flach.)

    Das Buch ist nicht in typische Kapitel unterteilt, sondern lediglich dem jeweiligen Erzähler zu geordnet. Doch das ist nicht der Anfang. Am Anfang erwartet den Leser einen Zeitungsartikel über die vermisste Studentin Lena. Es folgt ein Eintrag, welcher nicht zugeordnet werden kann. Dies ergibt sich erst im Laufe der Geschichte, die daraufhin beginnt. Zuerst erlebt der Leser "die Unfallnacht" mit, welche sich später als die Nacht der Flucht entpuppt. Während sich alle Beteiligten akklimatisieren vergehen weitere zwei Wochen und dort beginnt die eigentliche Geschichte mit gekonnt eingewebten Rückblicken, die langsam die wirklichen Geschehnisse offenbaren und dem Ganzen eine Form geben.

    Durch die eigene Art der jeweiligen Charaktere fiel es mir beim Lesen auch keineswegs schwer der entsprechenden Person zu folgen oder sie von den anderen zu unterscheiden, obwohl stets aus der Ich-Perspektive berichtet wurde. Am besten gefiel mir die 13 jährige Hannah. Durch die geregelten Abläufe und strengen Regeln, mit denen sie aufwuchs, ist sie sehr diszipliniert. Auch ihre altkluge Art lies mich des Öfteren schmunzeln, denn dumm ist sie keineswegs, obwohl sie keinerlei Schulbildung genossen hat. (Wobei man sich hier auch streiten kann, denn laut diversen Berichten, schneiden Kinder, welche zuhause oder auf Reisen von ihren Eltern unterrichtet werden oft besser im Abschuss ab, als der Standard-Schüler.)

    Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Matthias, der Vater von Lena, der kleinen Hannah sehr ähnlich ist - oder gilt das anders rum, weil er der Ältere ist?! Hm. Auf jeden Fall waren Parallelen zu erkennen. Es machte oft den Anschein, dass eventuell der Vater sogar hinter all dem stecken könnte, da er stets bemüht war sein Kind zu schützen und es in den Himmel zu heben als das vorbildlichste Wesen auf Gottes Erden, während die Presse etwas ganz anderes erzählte. Auch die anderen Charaktere sind sehr schön gezeichnet und wirken durch die Bank weg sympatisch sowie authentisch.

    Hier möchte ich anmerken, dass Romy Hausmann ganze Arbeit geleistet hat, denn oft habe ich versucht zu überlegen, wer denn nun hinter dem Ganzen stecken könnte, aber das Buch zog mich so sehr in seinen Bann, dass ich oftmals gar nicht zum Denken kam. Schaffte ich es dann doch mal in einer ruhigen Minute, dann wurden alles im folgenden Kapitel zunichte gemacht. Zudem sah ich mich oft dazu gezwungen noch mindestens zwei weitere Kapitel zu lesen, denn die Autorin war so freundlich das vorherige mit einem richtig bösen Cliffhanger zu beenden, welcher sich nicht anders auflösen lies. Auch wenn ich das Wort nicht sonderlich mag, bleibt mir nichts anderes übrig als zu sagen, dass "Liebes Kind" ein absoluter Pageturner ist.
    Physische Gewalt kam zwar durchaus vor, doch das meiste spielte sich definitiv auf psychischer Ebene ab. Das merkt man ganz gut an flüchtenden Mutter und ihrem Verhalten in der darauf folgenden Zeit.

    Die Atmosphäre hat durch die Erlebnisse in der Hütte etwas düsteres und beklemmendes, das sich über die ganze Geschichte legt. Das Einzige was ich in etwa mutmaßen konnte, war die möglich Entwicklung zu dem Fund in der Hütte in Verbindung mit der Unfallnacht, die aber erst gegen Ende offenbart wird. Wer jedoch letztendlich hinter allem steckte überraschte mich komplett. Und bevor ich jetzt einen eigenen Roman mit dieser Rezi schreibe, komme ich jetzt wirklich langsam mal zum Ende. Ich bin schlichtweg begeistert und hoffe noch etliche solcher Prachtstücke von Frau Hausmann lesen zu dürfen.

    Fazit:
    Ein absolut packender Thriller, der unbedingt gelesen werden sollte!

  • Must Read für Thriller Fans

    Wow - der Thriller von Romy Hausmann hat mich wirklich überrascht und wirkt immer noch nach. :shock:


    Was ich in dieser Form selten gelesen habe, ist eine solche beklemmende, angsteinflößende Stimmung, die über weite Strecken das Unfassbare fassbar macht, was die Protagonistin durchmachen muss.

    Eingesperrt, stetig drangsaliert und psychisch unter Druck gesetzt von einem psychopathischen Mann, lebt diese zusammen mit zwei Kindern in einer isolierten Hütte in einem Waldstück. Sie muss die Mutter spielen und ebenso wie die Kinder einem strengen Zeitplan und ebenso straffen Regeln untertan sein.

    Über die Handlung möchte ich fairnesshalber nicht zu viele Worte verlieren, da es auch besonders die unvorhersehbaren Wendungen waren, die das Buch für mich zu einem absoluten Must Read für Thrillerfans machen. :cheers:

    Was aber auf jeden Fall noch erwähnenswert ist, ist die unglaublich gute und nahe Schilderung der Charaktere, der Blick in die Köpfe und Gedanken, die einen soghaft in die Handlung hineinziehen.

    Das zusammen mit einigen subtilen Anspielungen sorgt für absolutes Kopfkino, das einen noch lange beschäftigt. Daumen hoch und klare Leseempfehlung! :applause:

  • Ein Cover in schwarz, weiß, grau und rot. Eine einfache Hütte darauf, die wie eine Gefängniszelle mit Dach aussieht. Und dazu die Überschrift „Liebes Kind“. Sachen, die nicht zusammengehören. Und die sofort neugierig machen. Wer ist dieses Kind? Was hat es mit der Hütte an sich? Warum sieht sie wie eine vergitterte Zelle aus? Ich nehme das Buch in die Hände, lese den Klappentext auf der Rückseite und bin noch mehr gespannt. Es soll nicht nur ein, sondern zwei Kinder geben. Und eine Frau, die in einer Hütte eingesperrt ist, mit mit Dämmplatten verschraubten Fenstern. Entführt? Wer ist sie, diese Frau? Wer ist der Mann, der sie da festhält? Ein Verrückter? Und woher kommen die Kinder?

    Gespannt beginne ist zu lesen, einen Roman, der mit einer Vermisstenanzeige beginnt. Ein vielversprechender Anfang. Ich ahne noch nicht, wie viel spannender es weiter wird!

    Die Handlung baut sich aus den Perspektiven von drei Figuren, jede von denen mich immer wieder ins Erstaunen versetzt. Manche Textabschnitte schließen mit explosionsartigen Erkenntnissen ab. Mit einfachen, lässig hingeworfenen Sätzen, die sich wahnsinnig anhören und wiederholte Adrenalinportionen in mein Blut treiben. Ich lese. Ich zittere. Ich lege das Buch weg, mache ein paar Schritte im Zimmer, um mich etwas zu beruhigen. Greife aber erneut nach dem Buch. Es ist unmöglich, nicht weiter zu lesen. Zwischendurch frage ich mich, wie genial muss man sein, um so etwas zu Schreiben. Um SO zu schreiben.

    Ich kann nicht mehr viel zu diesem Thriller sagen. Man muss dieses Buch gelesen haben. Auf jeden Fall! So ein Debüt... Ist das möglich?

    „Er macht den Tag. Und die Nacht“ steht in großen Buchstaben auf der Rückseite des Covers, auf den Mann bezogen, der in diesem Thriller den Gott spielt.

    „Und sie schafft ein Meisterwerk“ ergänze ich, auf die Autorin bezogen, genial so wie sie ist, wenn sie dermaßen starke Gefühle beim Leser auslösen kann.

  • Spannung bis zum Ende


    Wow! Endlich mal wieder ein Thriller der hält was er verspricht. Ich persönlich habe vorab nicht viel vom Klappentext gelesen, da ich schon sehr oft die Erfahrung gemacht habe, dass er mir einfach schon zu viel verrät. Deswegen wird es von mir auch keine weitere Inhaltsangabe geben. Denn ich kann euch nur empfehlen, dieses Buch einfach anzufangen und zu lesen. Ihr werdet es keine Seite bereuen.

    Romy Hausmann hat einen außergewöhnlichen tollen Schreibstil, der mich direkt in die Köpfe ihrer Protagonisten hineinversetzt hat. Die unterschiedlichen Perspektiven machen das ganze von Kapitel zu Kapitel wahnsinnig spannend und nervenaufreibend.

    Die Autorin jagt ihre Leser nur so durch dieses Buch. Man hat kaum Zeit um aufzuatmen, denn jedes Mal kommt eine neue überraschende Wendung, die einen zum weiterlesen animiert. Man folgt wie in einem Film, gespannt den hervorragend ausgearbeiteten Charakteren Lena, Hannah und Matthias. Man leidet, hofft, bangt und zweifelt immer wieder mit ihnen mit. Jeder meiner anfänglichen Vermutungen wurden über den Haufen geworfen bis zur letzten Sekunde und zum Schluss war ich einfach sprachlos.

    Ein absoluter Pageturner, den es für alle Psychothriller-Fans zu lesen lohnt. Eine neue Autorin auf deren weitere Werke ich mich schon jetzt sehr freue.

    SuB Anfang 2024/aktuell: 742/751
    gelesene Bücher/Seiten 2024: 15 / 4 882 S.

    :study:


    Hier kommt ihr zu meinem Bookstagram Account . :D Schaut gerne vorbei. :love:

  • Absolut fesselnd


    Die Studentin Lena kommt eines Tages nicht mehr nach Hause. Alle Nachforschungen bleiben ergebnislos. Doch nach 14 Jahren wird eine Frau in einen Fahrerflucht-Unfall verwickelt, die die gleiche Narbe an der Stirn hat wie die vermisste Lena. Sie erzählt von einem grausamen Albtraum: Ihr Leben bestand aus strengsten Regeln, alle Wünsche des Entführers mussten minutiös eingehalten werden, er duldete keine Widerrede. Auch die aus dieser Zwangsbeziehung hervorgegangenen beiden Kinder sind schwer geschädigt. Doch der Erleichterung mischt sich bald neues Grauen bei: Der Entführer will sich zurückholen, was ihm gehört.


    Das Cover gefällt mir gut, es ist schlicht gehalten und symbolisiert das Gefängnis, in dem die Familie festgehalten wurde.


    Der Schreibstil ist äußerst fesselnd, ich habe das Buch innerhalb eines Tages fast am Stück verschlungen. Die Protagonisten sind authentisch beschrieben und man kann nachfühlen, wie sich nicht nur die Entführte fühlt, sondern auch deren Eltern, die ihr verschwundenes Kind unendlich vermissen. Die Autorin führt den Leser mehrmals auf Irrwege, wenn man denkt, nun hat man die Lösung gefunden, wirft sie alles über den Haufen und man steht vor einem neuen Rätsel. Die Auflösung ist äußerst gelungen und ich werde die Autorin auf jeden Fall auf dem Schirm behalten.


    Eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das Buch wird aus Sicht von verschiedenen Personen erzählt. Jedes Kapitel ist mit der erzählenden Person überschrieben. Somit verliert man nicht den Überblick.

    Das Buch fängt mit der Flucht von Lena aus der Hütte an. In die Handlung werden immer wieder Rückblicke eingestreut, die ein immer detaillierteres Bild von den Grauen in der Hütte zeigt. Besonders die distanzierte Erzählweise von Hannah hat mich schockiert. Lange wusste ich nicht, wohin die Geschichte führt und wer welche Rolle spielt. Auch den Entführer hatte ich nicht im Verdacht.

    Das Buch hat eine subtile Spannung erzeugt, die immer mehr gesteigert wurde. Es werden kaum Brutalitäten geschildert, alles läuft auf der physischen Ebene.


    Das Buch ist ein echter super spannender Psychothriller. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 17 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Val Mcdermid - 1979 - Jägerin und Gejagte


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Ich hab die Kurzbeschreibung nur angelesen, denn ich wollte keinerlei Spoiler haben. War auch die absolut richtige Entscheidung, denn so wurde ich schließlich umso mehr überrascht. Was für mich bei einem guten Thriller immens wichtig ist.


    "Liebes Kind" ist ein Thriller der besonderen Art, denn er beginnt dort, wo die meisten andere Bücher enden. Mit der Flucht aus der Waldhütte. Und danach konzentriert er sich auch nicht auf polizeiliche Ermittlungen, sondern begleitet 3 unmittelbar Betroffene, und wie sie mit der ganzen Situation umgehen. In Rückblenden erfährt der Leser dennoch, wie das Leben in der Hütte so in etwa ablief. Aber der Fokus ist ganz klar auf das seelische (Wohl-)Befinden der Betroffenen. Das ja gar nicht so 'wohl' ist wie man es sich als Außenstehender sicherlich meist denkt. "Jetzt ist ja alles vorbei, alles wieder gut." Für die Opfer aber eben nicht, aus verschiedenen Gründen. Die Kinder kannten nur das Leben in der Hütte, kannten nur diese 2 Erwachsenen dort als Bezugspersonen, die zu ihnen immer liebevoll waren. Nichts davon ist jetzt mehr da, in ihrer vermeintlichen "Freiheit". Hier gelten plötzlich ganz andere Regeln als die, die ihnen eingebläut wurden. Wie sollen sie sich da bloß zurecht finden, wenn nichts mehr vertraut ist...


    Aber auch die posttraumatischen Belastungsstörungen bei Erwachsenen, die eine Entführung, Gefangennahme, Erniedrigung, Schläge und sonstige Grausamkeiten ertragen mussten, ist sehr heftig. Das wird von der Autorin hier ziemlich gut dargestellt, und kommt in Büchern eigentlich viel zu selten vor (auch wenn ich vor nicht allzu langer Zeit im "dunklen Garten" von Tana French über eine sehr ähnliche Thematik gelesen habe).

    Ich fand die Gefühle und Gedanken aller drei Personen, denen wir als Leser begleiten, sehr gut beschrieben und es fühlte sich für mich authentisch an. Am interessantesten fand ich dabei die Schilderungen von Hannah, aber auch ihre Art und Weise faszinierte mich. Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen, und die Autorin verriet dort, dass sie sich durchaus von Natascha Kampusch inspirieren ließ und dass sie von deren Stärke beim 1. Fernsehinterview direkt nach ihrer Flucht beeindruckt war. Hier in Österreich ist dieser Fall natürlich sehr präsent gewesen, auch ich habe das Interview im ORF damals gesehen und war ebenfalls überrascht davon, wie aus dem 10jährigen entführten Mädchen so eine reife 18jährige geworden ist, die sich stets überlegt und vor allem gut auszudrücken wusste. Und ich habe es auch nie verstanden, wieso Natascha Kampusch dann genau für diese Stärke, die sie zeigte, von vielen plötzlich angefeindet wurde und ihre Opferrolle in Frage gestellt wurde. Aber ich schweife ab...


    Ambivalente Gefühlte hatte ich in diesem Buch eigentlich nur gegenüber Jasmin. (Vorsicht - ab hier werden wichtige Details verraten!)


    Trotz dieser 'Anmerkungen' war es ein extrem gutes Buch, das mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird. Das Konzept der Geschichte fand ich gut und neuartig. Selbst wo keine imminente Gefahr drohte, wie bei anderen Krimis, war das Buch durchweg spannend weil man als Leser wissen wollte "Wieso? Warum? Wer? Wie (viele)?" Und es kommt alles zu einem schlüssigen Ende.

    Ich habe auch lange mit mir gerungen, ob ich 5 oder doch nur 4,5 Sterne vergebe. Ob ich das kreative Konzept der Geschichte mehr honoriere als das bisschen Verbesserungspotential, das ich sehe. Schlussendlich habe ich die Bewertung im Vergleich zu meinen anderen gelesenen Büchern vorgenommen.

    Ein letzter Satz zur Printausgabe. Das Cover ist toll gestaltet, mit 'verkohlter' Schrift und Flecken, die sich auch genauso verkohlt anfühlen. Das fällt auf jeden Fall auf und war in der Herstellung sicherlich aufwendig. Großes Lob an den Verlag, dass sie diesen Aufwand dennoch auf sich genommen haben. Doch so toll ich das haptische Erlebnis auch finde - was hat es in diesem Fall mit der Story zu tun?

  • Must Read für Thriller Fans

    Das Buch ist ein echter super spannender Psychothriller. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

    Bei solchen Sätzen kann ich nicht anders. Ich bin auf das Buch neugierig geworden. :lechz:Vielen Dank an alle für die Rezensionen.:applause:

    Ich habe mir den Roman vorbestellt. Es hört sich alles so gut an. :thumleft: Mal sehen wann ich zum Lesen komme...

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Psychothriller vom Feinsten


    Liebes Kind, Psychothriller von Romy Hausmann, 432 Seiten, erschienen bei dtv premium.
    Dieser Thriller lotet die Grenzen des Fassbaren aus: grausam, tragisch tief berührend.
    Lena wird von ihrem Mann, mit 2 Kindern in einer Hütte im Wald festgehalten, alle gehorchen ihm blind, aus Furcht, alles hat er in der Hand, Leben und Tod, Tag und Nacht denn er ist Gott. Er ist übermächtig, er stellt die Regeln auf wer sich nicht daran hält wird bestraft. Sie will ihn töten. Eines Tages ergibt sich eine Gelegenheit und sie kann mit Hannah, dem Mädchen entfliehen. Sie läuft weg und wird von einem Auto angefahren. Jonathan wird bei der Leiche gefunden. Alles wird gut, alle sind gerettet, so enden andere Thriller. Doch dieser beginnt hier erst.
    Romy Hausmanns Thrillerdebüt ist geradezu ein Volltreffer, mit fesselnden spannenden Worten erzählt ohne unnötige Brutalitäten zu beschreiben. Höchste Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile, unglaublich klug durchdacht, ich bin begeistert und konnte das Buch erst aus der Hand legen, als das letzte Wort gelesen war. Dies ist mir an zwei Abenden gelungen. Aus der Sicht der jeweilig erzählenden Person, ist man ganz nah dran am Geschehen, die Handlung lief wie ein Film in meinem Kopf ab. Abwechslungsweise schildern Hannah, Lena und Matthias den Ablauf der Handlung, gekennzeichnet durch den Namen über dem Kapitel. Kursive Gedanken und dazwischen gestreute Zeitungsberichte, lockern das Geschriebene auf, am Ende des Kapitels der jeweiligen Person entstand zuweilen ein Cliffhänger, der mich durchs Buch trieb und weiterlesen ließ.
    Nichts ist wie es scheint, alles ist möglich und doch ganz anders. Ungeahnte Wendungen haben mich immer wieder alles hinterfragen lassen, was ich bis dahin geglaubt habe zu wissen. Dennoch konnte ich dem Plot gut folgen. Bedrückend fand ich das Wesen der Kinder, vor allem Hannah, die bei jeder Gelegenheit das gelernte aufsagt und strikt nach der Diktatur handelt, im Verlauf der Erzählung wurde sie mir geradezu unheimlich. Später dann auch Jonathan der völlig verstört reagiert, wen wundert es? Sehr emotional fand ich auch die Zwiegespräche von Jasmin mit Lena das ging mir so tief, dass ich des Öfteren Tränen verdrücken musste. Auch der Schmerz von Karin und Matthias, Lenas Eltern, konnte ich gut nachvollziehen, die beiden haben den Verlust ihrer Tochter, jeder auf seine Weise verarbeitet 4825 Tage haben sie gehofft und gelitten. Ganz toll beschrieben! Und so trieb es mich durch das Buch immer mit einem unguten Gefühl im Nacken, da kommt noch was ganz Schlimmes nach, so geschehen bei diesem fulminanten Ende, das mich hammerhart überrascht hat. Dennoch blieben am Ende keine offenen Fragen übrig.
    Ich bin vom Buch restlos begeistert. Es hat mich hervorragend unterhalten, zu Tränen gerührt und zweifeln lassen. Vor Spannung habe ich die Luft angehalten, das Buch ab und an sinken lassen um das Gelesene zu überdenken. Romy Hausmann hat mich mit ihrem Debüt regelrecht umgehauen. Jetzt bleibt mir nur noch auf einen weiteren Thriller der Autorin zu warten und diesen hier allen Thriller-Fans wärmstens zu empfehlen. Dieses Buch kann für mich nur ein Highlight 2019 werden.

    Höchstpunktzahl, verdiente 5 Sterne.:bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Erfrischend neuer Ansatz



    Im ersten Augenblick dachte ich: das hatten wir doch alles schon mal. Einiges in der Leseprobe und im Klappentext erinnerte fatal an „Raum“ von Emma Donoghue. Doch schon kurz nach Beginn der Lektüre wurde mir klar, dass es hier um einen ganz anderen Ansatz geht. Romy Hausmann hat einen erfrischend neuen Weg beschritten, der mich überzeugt hat. Sie schildert das Geschehen vom Ende her – wie geht das Leben für die Opfer nach (!) der Flucht aus einer Entführungssituation weiter. Und mitten in die psychologischen Fallstricke hinein lässt sie die weitere Ermittlung – und die Auflösung – fallen.


    Es ist diesmal auch nicht nur die Perspektive des Kindes, die eingenommen wird. Hier erzählen abwechselnd vier Personen: Hannah, eines der Kinder aus der Hütte, Matthias, der Vater eines Entführungsopfers, Lena, das Opfer selbst, und einer der Ermittler (dieser kommt noch am seltensten zu Wort). Für jede dieser Personen findet die Autorin eine authentische, eigene Stimme, was eine nicht zu unterschätzende Leistung ist! Am gelungensten (weil verstörendsten) finde ich dabei die Stimme von Hannah. Wie sieht ein Kind eine Welt, die es bisher nur aus der Theorie kannte? Wie wirkt dieses Kind auf Menschen in seiner Umgebung? So einige Male lief es mir eiskalt den Rücken herunter!


    Erfreulich ist auch, dass die Autorin offenbar gründlich recherchiert hat. Manche Handlungsweisen oder dargestellte Sachverhalte mögen auf den ersten Blick seltsam erscheinen (zum Beispiel die psychische Situation des entkommenen Opfers, das Verhalten der Eltern, das Verhalten der Kinder aus der Gefangenschaft). Ich kenne mich jedoch ein wenig in diesem Bereich der Literatur aus. Wirklich alles, was hier geschildert wird, ist in entsprechenden Büchern von Betroffenen geschildert worden – seien es Natascha Kampusch, Jan-Philipp Reemtsma, oder Sabine Dardenne (ein ehemaliges Opfer von Dutroux). Auch im Bereich Psychologie steht das Buch auf soliden Füßen. Respekt!


    Und das Ganze dann dennoch spannend zu gestalten… wirklich, Hut ab. Einerseits wird die Spannung natürlich aus dem Wechsel der Perspektiven bezogen. Andererseits aber auch daraus, dass zwar die Opfer entkommen, der Täter aber immer noch nicht identifiziert ist. Sehr geschickt und „tropfenweise“ streut die Autorin Hinweise, dass hier eine Wendung bevorsteht, mit der keiner, aber auch wirklich keiner, gerechnet hätte… Ich würde mich als erfahrenen Thriller-Leser bezeichnen, aber das Finale war durch und durch überraschend, und dennoch logisch aufgelöst. Ohne Spoilergefahr kann ich nur sagen, dass es zum Beispiel um geschönte Lebensläufe, vertauschte Identitäten, Ehekrisen und pure Perfidie geht.


    Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen! In einer erfrischenden, zupackenden Sprache wird hier deutlich gemacht, was eine Entführung alles mit sich bringt. Welche Strömungen, Themen und Zwangslagen beteiligt sein können. Wie sich die Welt nach einer solchen Tat für die Betroffenen verändert. Und das es mit dem Überleben eben nicht getan ist.

    "Ein Mensch, der Ideale hat/
    Der hüte sich, sie zu erreichen!/
    Sonst wird er eines Tags anstatt/
    Sich selber andern Menschen gleichen."
    (Erich Kästner) :):)

  • Auch mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist (durch den dauernden Perspektivwechsel) sehr kurzweilig und mit Cliffhangern an den Enden vieler Kapitel unglaublich spannend. Die Spannung läuft über die psychologische Ebene, dazu wird keine explizite Beschreibung von Brutalität benötigt.

    Die Handlung ist sehr wendungsreich, der Leser muss immer wieder seine Theorien verwerfen, bzw. umdenken. Lediglich den Anfang fand ich ziemlich verwirrend, wenn ich nicht immer den jeweils Erzählenden mit dem Erzählten in einen sinnvollen Zusammenhang bringen konnte, indem z.B. in den Kapiteln mit Lena als Erzählerin diese sich quasi selbst ("Du, Lena") ansprach - eine Ungereimtheit, die erst nach und nach verständlich wurde.

    Die Darstellung der beiden Kinder Hannah und Jonathan scheint mir gut recherchiert und auch die anderen wichtigen Romanfiguren Lena, Jasmin und Matthias sind ausdifferenziert mit guten und weniger guten Eigenschaften ausgearbeitet. Selbst der Täter, den man (oder nur ich?) nicht vorzeitig identifizieren konnte, wurde in seinen unfassbaren Taten in gewisser Weise noch nachvollziehbar.

    Auf jeden Fall ein sehr eindrucksvolles Debut, von dieser Autorin möchte ich gern noch mehr lesen!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Bei solchen Sätzen kann ich nicht anders. Ich bin auf das Buch neugierig geworden. :lechz: Vielen Dank an alle für die Rezensionen. :applause:

    Ich habe mir den Roman vorbestellt. Es hört sich alles so gut an. :thumleft: Mal sehen wann ich zum Lesen komme...

    ich bin im Urlaub dazu gekommen, das Buch zu lesen. Jetzt nachdem ich dies getan habe, verstehe ich auch die überwiegend positive Bewertung. Großartiges Buch. :applause: Hat mir ausgesprochen gut gefallen. Mal was ganz anderes. Interessante Einblicke in die Psyche der Menschen, die Traumata erlitten haben. Oder auch die Zustände, die eine Entführung mit sich bringt. Raffinierter Plot, durchgehende Spannung. Mir haben auch sehr die Beschreibungen aus der Sicht des Kindes zugesagt. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Unerwartete Wendungen und überraschender Verlauf haben mich gefangen genommen. Von mir eine Leseempfehlung und :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Durch Emili habe ich mir dieses Buch ausgeliehen -es hat ja sehr gute Kritiken bekommen,aber wenn Kinder in einer Geschichte eine große Rolle spielen,zögere ich oft

    Meistens wird aus der Sicht des Kindes erzählt,was mir bisher nie gefallen hat oder die Kinder werden gequält und das ist für mich sehr schwer auszuhalten


    Auch hier, in dieser Geschichte hatte ich Probleme mit so mancher Beschreibung der Autorin -es hat mich erschrocken,betroffen und traurig gemacht

    Und trotzdem hat mich die Geschichte mitgerissen,obwohl der Schreibstil sehr ruhig war

    Die Geschichte wurde aus drei Sichten ,also von drei Hauptprotagonisten des Buches erzählt-das war sehr spannend und auch der Schreibstil aus Sicht des Kindes hat mich mitgerissen

    Die Figuren waren sehr gut ausgearbeitet,die Atmosphäre bedrückend


    Das Buch war sehr spannend,schockierend,traurig und hat mich immer wieder auf die falsche Fährte geführt

    Und obwohl die Geschichte so bedrückend war und ich einige Male tief Luft holen musste,bekommt das Buch

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von mir und eine klare Leseempfehlung,weil dieser Thriller mal ganz anders war

  • Klappentext:

    Am ersten Tag verliere ich mein Zeitgefühl, meine Würde und einen Backenzahn. Dafür habe ich jetzt zwei Kinder und eine Katze. Einen Mann habe ich auch. Er ist groß, hat kurzes, dunkles Haar und graue Augen. Unsere Fenster hat er mit Dämmplatten verschraubt. Er macht den Tag. Und die Nacht. Wie Gott.



    Inhalt:

    Lena wird seit 14 Jahren in einer einsamen Hütte im Wald festgehalten. Während dieser Zeit hat sie ihrem Entführer zwei Kinder geboren. Eines Tages gelingt ihr die Flucht; als sie jedoch auf die Straße rennt, wird sie von einem Auto angefahren. Der Unfallverursacher ruft sofort einen Krankenwagen und Lena wird ins nächstgelegene Krankenhaus zusammen mit ihrer Tochter, die die ihr war, gebracht. Daraufhin wird die Polizei eingeschaltet und auch die Eltern von Lena informiert, was dazu führt, dass ihr Fall noch einmal neu aufgerollt wird und die Dinge nehmen ihren Lauf...



    Meine Meinung:

    Ich kann den Hype um dieses Buch nun auch endlich verstehen. Es ist keine gewöhnliche Entführungsgeschichte, denn hier steckt so viel mehr dahinter. Schon allein die Tatsache, dass die Geschichte mit der Flucht von Lena beginnt, was ja üblicherweise eher das Ende eines solchen Thrillers ist.


    Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt. Die eine ist die Sicht von Lena, die hauptsächlich die Geschehnisse in der Gegenwart, also nach ihrer Flucht erzählt.Aber nach und nach bekommt man Einblicke was sie in der Hütte erlebt hat und was sie alles durchmachen musste.


    Die zweite Perspektive ist die von Lenas Vater Matthias. Durch ihn erfährt man wie die Ermittlungen von damals abgelaufen sind. Außerdem wird sehr gut beschrieben, wie sich die Eltern nach dem Verschwinden sowie auch nun nach dem Auftauchen von Lena fühlen. Ich konnte seine Taten zwar nicht immer nachvollziehen und er wurde mir auch nie so wirklich sympathisch. Aber ich stelle mir vor, dass man nach dem Verschwinden seines Kindes die Hölle durchmachen muss. Da will man dann ja auch gar nicht sympathisch rüberkommen.


    Die dritte Perspektive ist die eines kleinen Mädchens namens Hannah. Die fand ich am interessantesten. Aber hierzu möchte ich nicht allzu viel verraten, da das lieber jeder selber lesen sollte. Hannah ist jedenfalls ein wirklich intelligentes und etwas anderes Kind. Ich fande ihre Person wirklich wahnsinnig interessant.


    Ganz besonders an dieser Erzählweise hat mir gefallen, dass die Autorin es geschafft hat, jedem der drei Charaktere einen eigenen persönlichen Schreibstil zu verpassen. Das ist ihr wirklich sehr gut gelungen. Auch durch die relativ kurzen Kapitel, fliegt man einfach nur so durch das Buch. Es war von Anfang bis zum Ende durchweg spannend und die Auflösung hätte ich so nicht erwartet. Ich habe mir so viele Möglichkeiten in Gedanken ausgemalt, aber auf dieses Ende wäre ich nie gekommen. Ich war wirklich zufrieden mit der Auflösung, da die Autorin alles nachvollziehbar geschildert hat.


    Das einzige was mich ein bisschen gestört hat war, dass die Kapitel immer mitten auf der Seite aufgehört und angefangen haben. Aber das ist ein persönliches Empfinden, da ich es mag, wenn ein neues Kapitel auf einer neuen Seite beginnt.



    Fazit:

    Ich kann das Buch jedem empfehlen, der Lust auf eine etwas andere Entführungsgeschichte hat. Die Geschichte war von Anfang an spannend und wurde am Ende auch nachvollziehbar aufgelöst. Romy Hausmann hat hier wirklich interessante Charaktere geschaffen mit denen man mitgefühlt und mitgefiebert hat. Ein klares Jahreshighlight für mich, dem ich volle 5 Sterne gebe.

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Es wurde ein riesen Hype um dieses Buch gemacht….aber ich muss sagen, dass dieser gerechtfertigt ist!!

    Ein wirklich außergewöhnlicher Thriller mit vielen verschiedenen Facetten. Habe das Buch auch meiner Schwiegermutter empfohlen und auch sie war begeistert. Ein wirkliches Jahreshighlight!

    Ich bin mal auf das zweite Buch von Frau Hausmann gespannt. Sie wird sich an ihrem Debüt messen müssen. :D