Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten

Buch von Mathias Enard

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten

Michelangelo sollte auf Einladung des osmanischen Sultans eine Brücke über das Goldene Horn bauen - das ist der Stoff für eine wunderbare Parabel über die Reliogions- und Zivilisationskonflikte, eine Parabel von ungebrochener Aktualität: Den Bruch zwischen Orient und Okzident hat es nicht immer gegeben, und es muss ihn, vielleicht, auch nicht für immer geben. 'Eine intelligente und poetische Parabel über die konfliktreichen und fruchtbaren Beziehungen von Orient und Okzident.' NZZ
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Bewertungen

Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten

    Org. Titel: Parle leur de batailles, de rois et d'éléphants
    Seitenzahl: 172
    Inhalt (Klappentext):
    Als Michelangelo am 13. Mai 1506 in Konstantinopel landet, weiß er, dass er damit den Zorn Julius II. provoziert. Verärgert über die schlechte Zahlungsmoral des Papstes, hat er die Arbeit an dessen Grabmal in Rom als Baustelle zurückgelassen.
    Aber wie hätte er die Einladung des Sultans Bajezid II., eine Brücke über das Goldene Horn zu entwerfen, ablehnen können? Es ist ein mir 50 000 Dukaten gut bezahltes Projekt und umso reizvoller, als Leonardo da Vinci, sein ewiger Rivale, zwanzig Jahre zuvor daran gescheitert ist.
    Konstantinopel, Metropole des Osmanischen Reichs und fünfzig Jahre zuvor noch Zentrum der Christenheit, ist 1506 eine kosmopolitische Handelsstadt, Refugium der gerade erst von den katholischen Königen aus Spanien vertriebenen Juden, fremd und voller Verführungen für den asketisch lebenden, seinem Werk verpflichteten Michelangelo. Aber nach der Begegnung mit einer hermaphroditischen Schönheit aus Andalusien hat er die Vision einer Brücke, einer Brücke zwischen Orient und Okzident.
    Autor:
    Mathias Enard, geboren 1972 in Niort (Westfrankreich), lebt, nach längeren Aufenthalten im Nahen Osten, in Barcelona, wo er Arabisch lehrt. Für seinen Roman "Zone" wurde ihm der deutsch-französische Candide-Preis 2008 verliehen; Enards neuer Roman war für die Shortlist des Prix Goncourt 2010 nominiert und erhielt den Prix Goncourt des Lycéens 2010.
    Meine Meinung und Bewertung:
    Mathias Enard schafft mit diesem Roman ein gelungenes Zusammenspiel von Fiktion und historischer Wahrscheinlichkeit.
    Die Entlohnung ist reich bemessen und die Aussicht den älteren Rivalen zu schlagen sehr verführerisch. Michelangelo flieht vor dem Papst.
    In Konstantinopel angekommen wird ihm als Begleiter der Dichter Mesihi zur Seite gestellt. Jener führt ihn durch die quirlige Stadt, erklärt, vermittelt, bewundert den erfolgreichen Maler und verliebt sich schließlich, doch das wird er Michelangelo nie offenbaren.
    Michelangelo staunt über das Völkergemisch verschiedenen Glaubens, ist fasziniert, empfindet aber auch Furcht. Alles ist ungewohnt und fremd. Der nur auf seine Arbeit konzentrierte Mann erlebt den Überfluß, der ihn verwirrt. Er lernt einen Tänzer oder Tänzerin kennen, weiß das Geschlecht nicht genau einzuordnen und verliebt sich dennoch. Ob der ungewohnte Alkohol oder rein der Sinnesrausch ihn so betäubt kann er nicht mit Gewissheit sagen, aber endlich hat er eine Vision von der Brücke, die er schaffen soll. Die Brüder drängen zur Rückkehr, doch der Lohn fällt nicht so aus wie vereinbart, und auch Mesihi spielt nicht mit offenen Karten, läßt seiner Eifersucht freien Lauf. Und erneut ist Michelangelo auf der Flucht.
    Zum Teil ist der Roman wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Man sieht, hört und fühlt schier das bunte, geheimnisvolle Konstantinopel von damals und kann somit die Angst vor dem Unbekannten von Michelangelo begreifen. Der Roman hat kurze, prägnante Kapitel, erzählt von der Architektur und vom Brückenbau, der Malerei, von Toleranz, Sehnsucht, Liebe und Träume, Kargheit und Überfluß, Verführung und Seelennot. Die Brücke als Gleichnis, als Verbindung unterschiedlicher Welten und Denkweisen. Ja so könnte es gewesen sein, wenn.............
    Im Anhang noch die Anmerkungen des Autoren und die Erläuterungen des Übersetzers.
    Ich habe mich gerne mit Michelangelo ins Ungewisse gestürzt. Meine Bewertung
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind
    Kristin Marja Baldursdottir, Die Farben der Insel
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  • Rezension zu Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten

    Auch dieses Buch erscheint demnächst unter dem Titel:
    Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten ¨
    Übersetzer: Holger Fock, Sabine Müller
    Kurzbeschreibung bei Amazon:
    Als Michelangelo in Konstantinopel landet, weiß er, dass er damit den Zorn des Papstes Julius II. provoziert hat und befürchtet seine Exkommunizierung. Verärgert über die schlechte Zahlungsmoral des Papstes, hat er die Arbeit an dessen Grabmal in Rom als Baustelle zurückgelassen und ist nach Florenz geflüchtet. Aber wie hätte er die Einladung des Sultans Bajezid II., eine Brücke über das Goldene Horn, von Konstantinopel zum nördlichen Vorort Pera, zu bauen, ablehnen können? Es ist ein mit 50 000 Dukaten gut bezahltes Projekt, und umso reizvoller, als Leonardo da Vinci, sein ewiger Rivale, zwanzig Jahre zuvor daran gescheitert ist. Konstantinopel ist 1506 ein kosmopolitisches und tolerantes Handelszentrum, in dem sich Christen und Juden frei bewegen dürfen, Refugium der gerade erst von den katholischen Königen aus Spanien vertriebenen Juden, fremd und voller Verführungen für den asketisch lebenden, seinem Werk verpflichteten Michelangelo. Aber nach der Begegnung mit einer hermaphroditischen Schönheit aus Andalusien hat er die Vision einer Brücke, einer Brücke zwischen Orient und Okzident. Das Erdbeben von 1509 wird die Fundamente dieser Brücke zerstören, es bleiben nur die Spuren von Michelangelos osmanischer Episode in seinem späteren Werk. Énard zeichnet das Künstlerporträt Michelangelos, und er füllt, in einer unaufhebbaren Grauzone zwischen Fiktion und historischer Wahrscheinlichkeit, die wenigen Wochen aus, die in den zeitgenössischen Lebensbeschreibungen des Renaissancegenies weiße Flecken geblieben waren.
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Ausgaben von Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten

Hardcover

Seitenzahl: 176

E-Book

Seitenzahl: 178

Taschenbuch

Seitenzahl: 176

Hörbuch

Laufzeit: 00:03:29h

Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten in anderen Sprachen

  • Deutsch: Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten (Details)
  • Französisch: Parle-leur de batailles, de rois et d'éléphants (Details)

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