Wie man unsere Namen schreibt: Essays

Buch von Chinua Achebe, Uda Strätling

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Wie man unsere Namen schreibt: Essays

    Verlagstext
    Chinua Achebe - seine Essays zum ersten Mal auf Deutsch
    ›Mein Vater und ich‹, ›Meine Töchter‹ - in 17 persönlichen, polemischen und politischen Essays betrachtet Chinua Achebe den Bogen seines Lebens. Kein Autor hat die Signatur, mit der ihn Afrika prägte, so deutlich beschrieben, analysiert und um seine Anerkennung gekämpft wie Achebe. In dem zum ersten Mal auf Deutsch vorliegenden Band erzählt er von seiner Kindheit, seiner Herkunft und seinem Erbe: von dem Kind in Nigeria bis zu dem Verkehrsunfall, der ihn über zwanzig Jahre an den Rollstuhl fesselte.
    „Ohne das Werk von Chinua Achebe wäre die afrikanische Literatur überhaupt nicht vorstellbar. Seine Leidenschaft, sein scharfer Geist, seine glasklare Prosa sind unübertrefflich.“ Toni Morrison
    Der Autor
    Chinua Achebe wurde 1930 in Ogidi im Osten Nigerias als Sohn eines Katechisten aus dem Stamm der Igbo geboren. Er studierte am University College von Ibadan und lehrte seitdem als Professor an nigerianischen, englischen und amerikanischen Universitäten. 1958 erschien sein erster Roman „Things Fall Apart“, heute das meistgelesene Buch eines afrikanischen Autors. 2002 wurde Achebe für sein politisches Engagement mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt, 2007 erhielt er den Man Booker International Prize. Chinua Achebe starb 2013 in Boston.
    Inhalt
    Anders als im englischsprachigen Raum, wo z. B. Chinua Achebes „Alles zerfällt“ zur Pflichtlektüre gehört, führen afrikanische Autoren auf dem deutschen Buchmarkt eher ein Nischendasein. Der 2003 verstorbene Autor aus dem Volk der Igbo in Nigeria zeigt sich in dieser Essaysammlung als selbstkritischer, schlagfertiger Redner und Analytiker. Achebe ermöglicht den Lesern seiner Werke einen Blick auf die Privatperson Achebe. Der Mann, den seine Klassenkameraden humorvoll „Lexikon“ riefen, wuchs unter britischer Kolonialherrschaft auf, unter der begabte Schwarze zwar studieren durften, die Posten in Wissenschaft und Politik, für die sich damit qualifizierten, jedoch Weißen vorbehalten waren. Als entscheidend für Achebes späteres Leben wirkte sich aus, dass seine Mutter zu den ersten Igbo-Mädchen gehörte, die zur Schule gingen, und Achebe als Schüler (wie auch Ken Saro-Wiwa und weitere Mitschüler) in der Schule gezielt zum Lesen von Romanen angehalten wurde. Als europäischer Leser sollte man es sich auf der Zunge zergehen lassen, dass der spätere preisgekrönte Autor als Kind mit Figuren der Kolonialromane von Greene, Conrad oder Kipling aufwuchs und deren klischeehafter Afrika-Wahrnehmung in Form kindlicher Schwarzer im Baströckchen. Geprägt wurde Achebe auch von den Zweifeln am Sinn des Missionswesens in Afrika, die sein Vater als Heranwachsender von seinem Onkel aufnahm, der den Jungen erzog.
    In den zwischen 1988 und 2008 entstandenen kurzen Texten reagiert Achebe u. a. auf die Identifizierung mit seinen Figuren durch Leser auf der ganzen Welt, die ihn selbst überrascht hat. Achebe setzt sich mit Eigenheiten der Igbo und seiner multiethnischen und mehrsprachigen Identität auseinander. Dazu gehört ein klares Bekenntnis zur englischen Sprache als Staats- und Unterrichtssprache, die nach Achebes Ansicht keine Willkürmaßnahme der Kolonialherren, sondern eine Notwendigkeit für einen vielsprachigen Kontinent und im ureigenen Interesse seiner Völker und Stämme sei.
    Fazit
    Ein sehr lesenswerter Rückblick auf das Schaffen eines Autors, der auch dessen uns heute weniger bewusste Seiten anreißt.
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Ausgaben von Wie man unsere Namen schreibt: Essays

Hardcover

Seitenzahl: 176

E-Book

Seitenzahl: 176

Besitzer des Buches 2

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