Ich trug den gelben Stern, und was kam danach?

Buch von Inge Deutschkron

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ich trug den gelben Stern, und was kam danach?

Gesamtbiografie einer streitbaren Mahnerin. In Berlin untergetaucht überlebte sie den Holocaust, als Journalistin kommentierte sie die Entwicklung der jungen Bundesrepublik, 1972 wanderte sie nach Israel aus. 1988 kam Inge Deutschkron für das Theaterstück ›Ab heute heißt du Sara‹, eine Bühnenadaption ihrer Erinnerungen, erstmals wieder nach Berlin zurück. In zahlreichen Veröffentlichungen hat sie die Erfahrung von Verfolgung und Widerstand eindringlich vermittelt. Auf ihre Initiative hin entstand in Berlin die Gedenkstätte »Stille Helden«. Inge Deutschkron wurde für ihr Werk mit vielen Preisen ausgezeichnet. »Ihr Lebenswerk steht im Zeichen des fortdauernden Engagements für Demokratie und Menschenrechte und gegen alle Formen des Rassismus«, begründete die Jury die Verleihung des Carl-von-Ossietzky-Preises. Für die vorliegende Neuausgabe hat Inge Deutschkron ihre beiden Erinnerungsbücher ›Ich trug den gelben Stern‹ und ›Mein Leben nach dem Überleben‹ zu einer Gesamtbiografie umgestaltet.
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Bewertungen

Ich trug den gelben Stern, und was kam danach? wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ich trug den gelben Stern, und was kam danach?

    Zum Buch: Eigentlich handelt es sich bei dieser Autobiographie um zwei verschiedene Bücher, die erst 2009 nach einer erneuten Überarbeitung durch Frau Deutschkron zusammengefügt wurden. Zum ersten Teil „Ich trug den gelben Stern“ gibt es im BT bereits eine Rezi.
    Klappentext: In Berlin untergetaucht überlebt sie den Holocaust, als Journalist kommentierte sie die Entwicklung der jungen Bundesrepublik, 1972 wanderte sie nach Israel aus. 1988 kam Inge Deutschkron für das Theaterstück „Ab heute heißt du Sara“, eine Bühnenadaption ihrer Erinnerungen, erstmals wieder nach Berlin zurück. In zahlreichen Veröffentlichungen hat sie die Erfahrung von Verfolgung und Widerstand eindringlich vermittelt. Auf ihre Initiative hin entstand in Berlin die Gedenkstätte „Stille Helden“.
    Inhalt: Als Mädchen und junge Frau versteckt sich Inge Deutschkron dank der Hilfe deutscher Nichtjuden in Berlin und überlebt die Verfolgungen, Diskriminierung und den Krieg. Sie erlebt sowohl den Terror als auch die Hilfe durch die Deutschen. Auch nach dem Ende des Nationalsozialismus bleibt sie in Deutschland und engagiert sich politisch. Doch schnell wird sie durch die kommunistischen Ideale enttäuscht. Als Journalistin berichtet sie für israelische Zeitungen aus Westdeutschland bis die mangelhafte Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Terror sie nach Israel treibt. In den jüdischen Staat setzt sie große Hoffnung, aber Frieden findet sie nirgends.
    Meine Meinung: Im ersten Teil verfolgt man als Leser die Jugend der Autorin, die viel zu schnell endet. Durch die politischen Aktivitäten ihrer Eltern erfährt Inge Deutschkron früh von der Erbarmungslosigkeit der Nationalsozialisten. Sie erzählt von den deutschen Juden, die vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges teils noch optimistisch in die Zukunft schauen, teils verzweifelt versuchen, auszuwandern. Sie berichtet von den Zuständen, die sich für die jüdischen Berliner immer weiter verschlechtern. Sie springt immer wieder zwischen den eigenen persönlichen Erfahrungen und den allgemeinen Auswirkungen der Unterdrückung. Die ein oder anderen Beobachtung und Information könnte für den Leser tatsächlich neu und interessant sein.
    Mit dem Ende des 2. Weltkrieges und dem Nationalsozialismus, wobei Deutschkron noch die Schrecken der Roten Armee zu spüren bekommt; beginnt sie ihr politisches Engagement. Doch ihr anfänglicher Stolz über den politischen Neuanfang weicht schnell der Abneigung gegen den aufstrebenden Kommunismus. Die Enttäuschung ist spürbar, doch nach einigen Jahren in England kehrt sie nach Deutschland zurück. Trotz allem spürt sie sich noch dem Land verbunden, bis die fehlende Aufarbeitung der NS-Zeit sie nach Israel bringt. Aber auch hier ist nicht alles perfekt.
    Anfangs hat man das Gefühl, es passiert nur wenig Reflektion im Bezug auf die israelische Außenpolitik. Über die Bürokratie wird sich dafür genug ausgelassen. Immer wieder gibt es Exkursionen in das politische Geschehen und das persönliche Leben der Autorin wird mit der Zeit immer mehr zurückgestellt. Einiges wird im Anhang erklärt, doch nach der Lektüre habe ich das dringende Bedürfnis, mich richtig über die Geschichte des Nahen Ostens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu informieren.
    Allgemein merkt man, dass die Autorin ihre Autobiographie erst Jahre nach den Ereignissen geschrieben hat, besonders im ersten Teil. Sie schreibt mehr wie eine Schriftstellerin, als wie jemand, der seine Vergangenheit verarbeiten will. Dazu kommt ein Anhang mit vielen Quellen und Zusatzinformationen und der Übergang zwischen den Teilen wirkt sehr einheitlich. Auch ohne die ursprünglichen Ausgaben zu kennen, merkt man eine Überarbeitung.
    Fazit: Das Buch lädt zur fortführenden Lektüre ein, denn es werden historische Aspekte angesprochen, die verschiedene Länder in einem halben Jahrhundert prägten. Allerdings gibt es besonders zum ersten Teil emotional eindrucksvollere Romane, wobei ich mir hier keine Abstufung erlauben will. Es ist nur spürbar, dass hier mit anderer Intention und zeitlichem Abstand geschrieben wurde, als bei anderen Zeugnissen jüdischer Unterdrückten.
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Ausgaben von Ich trug den gelben Stern, und was kam danach?

Hardcover

Seitenzahl: 512

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