Die englische Freundin

Buch von Tracy Chevalier, Anne Rademacher

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die englische Freundin

Als die Sklavenfrage Amerika entzweite - ein großer Frauenroman von Bestsellerautorin Tracy Chevalier Die junge Quäkerin Honor verlässt 1850 aus Liebeskummer ihre Heimat, um in Amerika ein neues Leben zu beginnen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft wird sie von einer harten Realität eingeholt, die Frage der Sklaverei spaltet die Nation. Zu ihrer einzigen Vertrauten wird die temperamentvolle Hutmacherin Belle. Dass sich ausgerechnet der Sklavenjäger Donovan für Honor interessiert, bringt sie in eine schwierige Lage, und sie muss sich zwischen schönen Worten und mutigem Handeln entscheiden.
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Bewertungen

Die englische Freundin wurde insgesamt 10 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die englische Freundin

    Allgemeine Informationen:
    Originaltitel: The Last Runaway
    Erstmals erschienen 2013 bei HarperCollins Publishers, London
    Aus dem Englischen übersetzt von Anne Rademacher
    Erzählt aus der personalen Perspektive der Protagonistin Honor
    Die Kapitel sind mit Ein-Wort-Überschriften übertitelt (z.B. „Horizont“, „Löwenzahn“, “Stroh“, usw.) In den Erzähltext sind Briefe eingearbeitet, die Honor an ihre Familie und ihre Freundin in England schreibt.
    359 Seiten, Dank der Autorin, Notiz der Übersetzerin, Anmerkungen zu Besonderheiten der Quäker und der amerikanischen Lebensweise vor Abschaffung der Sklaverei – diese Anmerkungen sind in der Originalausgabe nicht enthalten.
    Eigene Meinung / Bewertung:
    Es verschlägt Honor in den Bundesstaat Ohio, dessen gemeinsame Grenze zu Kanada ihn zu einem Durchzugsgebiet für geflohene schwarze Sklaven machte. So dauert es nicht lange, bis Honor in Gewissensnöte kommt: Zum einen gilt das Quäkergebot für sie, nach dem alle Menschen gleich sind, zum anderen will sie sich mit den Leuten aus ihrer Region verstehen, will angenommen werden und ein neues Zuhause finden. Doch das Gros der Leute steht hinter der Rassentrennung und der Sklaverei. Mit ihren bescheidenen Möglichkeiten unterstützt Honor die Flüchtlinge, indem sie für Essen, Wasser und warme Kleidung sorgt. Aber diese Hilfe ist nur eine punktuelle Linderung, sie ändert nichts an den Strukturen. Für Honor kommt bald der Tag, an dem sie sich zwischen ihrem neuen Zuhause und ihrem Gewissen entscheiden muss, und dies ausgerechnet zu einer Zeit, in der sie langsam ein wenig Glück empfindet.
    Tracy Chevalier ist mit diesem Buch wieder ein unterhaltsamer, kurzweiliger Roman gelungen, der sich flüssig lesen lässt, und der eine einfache Geschichte ohne Nebenstränge oder Perspektivenwechsel erzählt. Chevalier schreibt im Duktus eines Abenteuerromans für Frauen. Man bleibt als Leser dicht bei der Protagonistin, möchte ihr mitunter einen Stoß für mehr Selbstbewusstsein geben und bangt mit ihr, wenn eine Entdeckung zu befürchten ist. Die Unterschiede zwischen Engländern und Amerikanern, die den neuen Nachbarn an Honor auffallen, überraschen, nicht nur die alltäglichen Gebräuche oder das Quiltnähen, auch die Begrifflichkeit einzelner Worte
    Wie schon in früheren Romanen der Autorin sind die Nebenfiguren leicht in die Kategorien Gut und Böse aufzuteilen, die Schattierung fehlt.
    Das Wort „Freundin“ im deutschen Titel bezieht sich auf die Quäker, die Glaubensgenossen als Freunde oder Freundinnen bezeichnen, ähnlich dem „Brüder und Schwestern“ bei den Katholiken und Protestanten.
    Vor allem gelingt der Autorin wieder eines: Das auf Haus, Hof und Familie beschränkte Leben von Frauen in einem speziellen historischen Kontext darzustellen und ihre Durchsetzungsfähigkeiten allen Anfeindungen zum Trotz.
    Das Buch wird auch Jugendlichen gefallen, die sich für die Geschichte Amerikas interessieren.
    Fazit:
    Ein Roman, der auf unterhaltsame Weise ein dunkles Kapitel aus der amerikanischen Geschichte mit einem persönlichen Schicksal verbindet.
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  • Rezension zu Die englische Freundin

    1850 begleitet die junge Quäkerin Honor ihre Schwester Grace von England nach Amerika, um dort ein neues Leben zu beginnen und ihrem Liebeskummer zu entfliehen, hat doch ihr Verlobter sie wegen einer anderen Frau verlassen. Leider stirbt Grace während der Überfahrt an Gelbfieber, und Honor ist von nun an ganz allein in einem fremden Land, welches zu jener Zeit durch die Frage Sklavereiabschaffung gespalten ist. So macht sich Honor auf, die Familie des Verlobten ihrer Schwester aufzusuchen. Dabei erfährt sie viel Unterstützung durch fremde Menschen und landet schließlich bei der Hutmacherin Belle, die entflohene Sklaven vor ihrem Bruder versteckt, denn Donovan ist ein Sklavenjäger und darf von Belles Machenschaften nicht mitkriegen. Honor fühlt sich sehr schnell zu Donovan hingezogen, doch sie spürt auch die Gefahr, die von ihm ausgeht. Als Honor endlich das Haus ihres ehemaligen Schwagers erreicht, ist sie dort nicht wirklich willkommen. Sie lernt Jack kennen, einen Milchbauern, und die beiden sind alsbald verheiratet. Jacks Familie bringt Honor von Beginn an Ablehnung entgegen, doch erfährt sie plötzlich deren Unterstützung, als die Familie merkt, dass Honor den Sklaven hilft. Doch Honor bringt die Familie durch ihr Handeln auch in Gefahr. Und da ist auch noch Donovan, der große Gefühle für Honor hegt. Wird Honor ihren Platz in der Gesellschaft finden und sich entscheiden?
    Tracy Chevaliers Roman „Die englische Freundin“ ist ein leiser, aber wunderschöner Roman. Der Schreibstil ist herrlich flüssig zu lesen und wird durch zum einen aus Honors Sicht sowie aus Briefen von Honor an Freunde und Familie erzählt. Die Autorin kommt sprachlich ohne große Schnörkel aus und bleibt eher sachlich. Hauptprotagonistin Honor kann man sich wunderbar vorstellen, eine schüchterne und wenig selbstbewusste Frau, die man allein schon für ihren Mut bewundern muss, sich allein im Amerika der damaligen Zeit durchzuschlagen. Die Gefühlswelt Honors wird dem Leser immer nur in den Briefen offenbart, ansonsten wirkt sie eher nüchtern und kühl. Auch der geschichtliche Hintergrund der damaligen Zeit kommt in diesem Buch nicht zu kurz. So erfährt der Leser einiges über die Sklavenverfolgung und auch über die Quäker sowie über das Quilten, das auch heute noch eine typische Handarbeitsform in Amerika darstellt.
    Tracy Chevaliers Roman ist ein kleines Schmuckstück, das sowohl Liebhabern historischer Romane als auch Anhängern von Liebesgeschichten gefallen wird. Hier kann es nur eine besondere Leseempfehlung geben!!
    Volle wert!!!
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  • Rezension zu Die englische Freundin

    Kurzbeschreibung (amazon)
    New York Times bestselling author of Girl With a Pearl Earring Tracy Chevalier makes her first fictional foray into the American past in The Last Runaway, bringing to life the Underground Railroad and illuminating the principles, passions and realities that fueled this extraordinary freedom movement.
    In New York Times bestselling author Tracy Chevalier’s newest historical saga, she introduces Honor Bright, a modest English Quaker who moves to Ohio in 1850, only to find herself alienated and alone in a strange land. Sick from the moment she leaves England, and fleeing personal disappointment, she is forced by family tragedy to rely on strangers in a harsh, unfamiliar landscape.
    Nineteenth-century America is practical, precarious, and unsentimental, and scarred by the continuing injustice of slavery. In her new home Honor discovers that principles count for little, even within a religious community meant to be committed to human equality.
    However, drawn into the clandestine activities of the Underground Railroad, a network helping runaway slaves escape to freedom, Honor befriends two surprising women who embody the remarkable power of defiance. Eventually she must decide if she too can act on what she believes in, whatever the personal costs.
    A powerful journey brimming with color and drama, The Last Runaway is Tracy Chevalier’s vivid engagement with an iconic part of American history.
    Autoreninfo (amazon)
    Tracy Chevalier is the New York Times bestselling author of six previous novels, including Girl with a Pearl Earring, which has been translated into thirty-nine languages and made into an Oscar-nominated film. Born and raised in Washington, D.C., she lives in London with her husband and son.
    Allgemeines
    Großformatiges Taschenbuch mit 301 Seiten
    Erschienen am 8.Januar 2013 beim Dutton Adult Verlag
    Erzählung in der dritten Person, Briefe als Ich-Erzählung
    Zum Inhalt
    Die englische Quäkerin Honor Bright begleitet, nachdem sie von ihrem Verlobten Samuel verlassen wurde, im Jahr 1850 ihre Schwester Grace nach Ohio, Amerika. Grace will dort Adam Cox heiraten, einen Mann, der schon vor Jahren aus ihrem Heimatort Bridport nach Amerika ausgewandert war. Kurz nach der Ankunft in Amerika stirbt Grace an Gelbfieber, Honor muss allein zu ihrem Beinahe-Schwager weiterreisen, der gemeinsam mit Abigail, der Witwe seines Bruders , in einem Haus lebt. Honor hilft in Adams Laden aus, zuhause wird ihr das Leben von Abigail, die sie als Störenfried empfindet und Absichten auf Adam hat, ziemlich unangenehm gemacht. Eine Freundin findet sie in der Hutmacherin Belle Mills. Deren Bruder Donovan ist jedoch ein unsympathischer Mann, denn er verdient sein Geld als Sklavenfänger. Der kleine Ort Faithwell liegt an der sogenannten Underground Railroad, einem Weg, den flüchtige Sklaven aus den Südstaaten auf ihrer Flucht in die nördlichen Staaten, bzw. nach Kanada nehmen. Donovan interessiert sich für Honor und sie fühlt sich auf eine "animalische" Weise ebenfalls von ihm angezogen, doch eine Beziehung zu ihm verbietet sich für sie durch die Prinzipien ihres Glaubens: für die Quäker sind alle Menschen vor Gott gleich, deshalb darf es keine Sklaverei geben. Als Honor den Farmer Jack Haymaker heiratet und beginnt, entlaufenen Sklaven Hilfe zu gewähren, gerät sie nicht nur mit Donovan, sondern auch mit ihrer neuen Familie aneinander. Ihre Schwiegerfamilie gehört zwar auch der "Gesellschaft der Freunde" an, sie wollen sich jedoch nicht mehr für die Schwarzen engagieren, nachdem sie zuvor bereits für derartige Hilfe teuer bezahlen mussten. Honor gelingt es dagegen nicht, ihr Gewissen zu beruhigen und sich den Nöten der gejagten Schwarzen zu verschließen, durch ihre unbeugsame Haltung gefährdet sie ihre neu aufgebaute Existenz.
    Persönliche Beurteilung
    Dieser Roman behandelt eine schändliche Epoche der amerikanischen Geschichte. Ein Jahrzehnt vor dem Sezessionskrieg, der die Abschaffung der Sklaverei brachte, versuchten bereits viele Sklaven von den Plantagen ihrer weißen Herren zu fliehen und sich nach Norden abzusetzen. Bei diesem Unterfangen erhielten sie Unterstützung von weißen Amerikanern, die aus religiösen/weltanschaulichen Gründen gegen die Sklavenhaltung eingestellt waren. Für viele Schwarze war die Underground Railroad , eine Route, auf der den Flüchtigen systematisch geholfen wurde, der Weg in die Freiheit.
    "The last runaway" ist ein Roman der leisen Töne. Obwohl keine spektakulären Ereignisse geschildert werden, wird deutlich, wie sehr sich Menschen schon durch kleine Hilfsaktionen (Essen oder vorübergehender Unterschlupf für Flüchtige) mit den Gesetzen in Konflikt und damit in Gefahr bringen konnten.
    Die Hauptfigur Honor Bright steht stellvertretend für die Mitglieder der Quäker-Bewegung. Sie tritt in Briefen an ihre in England zurückgebliebenen Eltern und ihre Freundin Biddy als Ich-Erzählerin auf. Dies gewährt einen Einblick in ihre Psyche, wie sie die Erzählung in der dritten Person allein nicht bieten kann.
    Der Erzählstil ist größtenteils ruhig und eindringlich, stellenweise kommt auch Spannung auf, wenn der Sklavenjäger bereits das ganze Haus auf den Kopf stellt und der Leser mit Honor hofft, dass den in Scheunen und Kellern versteckten Schwarzen die Flucht gelingt. Sehr gut hat mir Honors Entwicklung gefallen: Will sie zuerst den Schwarzen um theoretischer, religiöser Werte willen helfen, so kommt sie diesen schließlich menschlich nahe, entwickelt Respekt vor ihnen und erkennt, dass sie Menschen wie sie sind, die die gleichen Sehnsüchte und Wünsche an das Leben haben.
    Fazit
    Eine glaubhafte Darstellung einer traurigen Epoche der amerikanischen Geschichte mit einem bisher wenig beachteten Schwerpunkt: nicht der Sezessionskrieg /die Politik, sondern die kleinen und doch so wirkungsvollen Hilfsaktionen der kleinen Leute stehen im Mittelpunkt.
    Sehr lesenswert!
    Das Buch scheint noch nicht übersetzt worden zu sein.
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Ausgaben von Die englische Freundin

Taschenbuch

Seitenzahl: 368

Hardcover

Seitenzahl: 368

E-Book

Seitenzahl: 369

Hörbuch

Laufzeit: 00:11:11h

Die englische Freundin in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die englische Freundin (Details)
  • Englisch: The Last Runaway (Details)

Besitzer des Buches 17

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