Mr T: der Spatz und die Sorgen der Welt: Das Leben meines Vaters

Buch von Miriam Toews, Martina Tichy, Christiane Buchner

Bewertungen

Mr T: der Spatz und die Sorgen der Welt: Das Leben meines Vaters wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Mr T: der Spatz und die Sorgen der Welt: Das Leben meines Vaters

    Klappentext:
    »Nichts auf die Beine gestellt.«
    Ein kleiner, verzweifelter Satz, geflüstert von einem Mann, der glaubt, auf der ganzen Linie versagt zu haben. Der sich zwei Tage später das Leben nimmt. Dies ist das Buch seiner Tochter, Miriam Toews, mit dem sie beweisen möchte, dass er sich getäuscht hat.
    Siebzehn Jahre alt war Melvin Toews, als bei ihm manische Depression diagnostiziert wurde. Sein Arzt riet ihm davon ab zu heiraten, eine Familie zu gründen. Doch genau das tat er. Er heiratete Elvira, zog die Töchter Marjorie und Miriam groß und arbeitete vierzig Jahre als Grundschullehrer. Und er schwieg. Während er in der Schule für seine witzige, schwungvolle Art, für seine kräftige Stimme bekannt war, sprach er zuhause nicht.
    Kurz nach seiner Pensionierung, am 13. Mai 1998, ging er hinaus, lief zu einem Café nahe den Gleisen und nahm sich das Leben. Mr T., der Spatz und die Sorgen der Welt ist der Versuch seiner Tochter, das Leben des Vaters, diese letzte Entscheidung zu verstehen; den Schmerz zu lindern und die Teile seines Lebenspuzzles zusammenzusetzen. Es ist ein anrührendes, aufrüttelndes Buch, eine oft verblüffend witzige Spurensuche und, ganz unerwartet, ein Plädoyer für den Mut zu einem unkonventionellen Leben.
    Über die Autorin:
    Miriam Toews wurde in Steinbach geboren, einer Mennonitengemeinde in der kanadischen Provinz Manitoba. Sie studierte Filmwissenschaften und Journalismus, lebte in Winnipeg, Montreal, London, Halifax und seit ein paar Jahren in Toronto. Sie ist eine der bedeutendsten kanadischen Autorinnen der Gegenwart.
    Allgemeines zum Buch:
    „Mr T., der Spatz und die Sorgen der Welt“ umfasst 261 Seiten und gliedert sich in einen Prolog, 29 Kapitel sowie einen Epilog. Abgerundet wird das Buch durch eine kurze Danksagung der Autorin.
    Geschrieben ist das Buch aus der Sicht eines personalen Erzählers. Miriam Toews ist es gelungen, ihren Vater zu Wort kommen zu lassen. Aus seiner Perspektive erzählt sie seine Lebensgeschichte.
    „Mr T., der Spatz und die Sorgen der Welt“ ist im April 2013 als Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen im Berlin Verlag erschienen. Die Originalausgabe erschien 2005 unter dem Titel „Swing Low. A Life“ bei Vintage Canada, Random House, Toronto. Übersetzt aus dem Englischen wurde das Buch von Christiane Buchner und Martina Tichy.
    Meine Meinung zum Buch:
    Mit ihrem Buch „Mr T., der Spatz und die Sorgen der Welt“ hat Miriam Toews etwas in meinen Augen ganz Wunderbares geschaffen und geschafft: Sie lässt ihren bereits verstorbenen Vater, der zu Hause jahrelang geschwiegen hat, noch einmal zu Wort kommen, lässt ihn ganz in Ruhe über sein Leben reflektieren und gibt ihm somit die Chance zu erkennen, wie lebenswert sein Leben tatsächlich war.
    Er erzählt von seinen Krankenhausaufenthalten mit seinen Schwestern und Ärzten und den anderen Patienten ebenso wie von seinem Lehrer- und Familienalltag. Seine ganz eigene Biographie vertraut er dem Leser an. Dabei springt er oft zwischen den verschiedensten Themen und Zeiten hin und her. Die Krankheit, an der er schon seit seiner Jugend leidet, erlaubt es ihm nicht, konzentriert chronologisch vorzugehen. So sind es kleine Episoden, die am Ende ein großes Ganzes ergeben.
    Mr T. - wie Melvin Toews von seinen Schülern genannt wurde - ist für den Leser ein völlig Fremder. Man liest in diesem Buch über das Schicksal eines Menschen, den man nicht gekannt hat. Und doch schafft es die Autorin bereits mit ihrem Vorwort, das Interesse des Lesers am Schicksal dieses Menschen zu wecken.
    Die folgenden 260 Seiten sind dann recht schnell gelesen, aber das Gelesene hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Als Leser stellt man sich die Frage, was ein Leben wirklich lebenswert macht, wann man von sich selbst behaupten kann, etwas in seinem Leben erreicht zu haben. Es geht nicht darum, erfolgreich zu sein. Sondern viel wichtiger sind die kleinen Dinge im Leben: die Familie, die Liebe, die Freundschaft. Wenn man dies erfahren und mit anderen teilen durfte, hat man in seinem Leben etwas erreicht.
    Mr T. wurde von einem seiner Psychiater davor gewarnt, dass er wahrscheinlich nie ein normales Leben würde führen können. Mit diesem Buch zeigen er selbst und seine Tochter, dass er es doch geschafft hat.
    Mein Fazit:
    Dieses Buch ist eine Ode an das Leben.
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Ausgaben von Mr T: der Spatz und die Sorgen der Welt: Das Leben meines Vaters

Hardcover

Seitenzahl: 258

Besitzer des Buches 2

Update: