Der Sommer in dem Linda schwimmen lernte

Buch von Roy Jacobsen, Gabriele Haefs

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Sommer in dem Linda schwimmen lernte

Alles ändert sich im Leben des zehnjährigen Finn, als plötzlich seine kleine Halbschwester Linda mutterseelenallein vor der Tür steht – mit einem himmelblauen Koffer und jeder Menge emotionalem Sprengstoff … Es ist das Jahr 1961 – das Jahr, in dem John F. Kennedy Präsident wird, Gagarin in den Weltraum fliegt und der Bau der Berliner Mauer beginnt. Finn wächst in einer schmucklosen Vorstadt von Oslo auf, das Leben ist einfach und sozialdemokratisch. Er ist ein schmächtiger Junge, aber vielleicht der Klügste seiner Klasse. Wacker schlägt er sich mit seiner Mutter durch den Alltag, seit der Vater gestorben ist. Bis eines Tages die kleine Linda Einzug hält: Die Sechsjährige wirkt merkwürdig, pummelig ist sie, abwesend und schweigsam. Auch die Mutter, der einstige Fels in der Brandung, ist anders als sonst. Für Finn beginnt ein Sommer, den er nie vergessen wird … »Der Sommer, in dem Linda schwimmen lernte« ist ein Familienroman voller Wärme und Magie und eine ergreifende Geschichte über die große Macht des Kleinen.
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Bewertungen

Der Sommer in dem Linda schwimmen lernte wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Sommer in dem Linda schwimmen lernte

    Klappentext: Norwegen 1961 - Finn ist zehn Jahre alt und wächst in einer schmucklosen Vorstadt von Oslo auf. Er ist schmächtig, aber vielleicht der klügste Junge seiner Klasse. Von seinem Vater weiß er nur, dass er bei einem Unfall ums Leben kam. Seine Mutter aber führt ihn sicher durchs Leben. Bis die beiden eines Tages einen rätselhaften Untermieter aufnehmen und bald darauf auch Finns Halbschwester Linda. Die Sechsjährige ist die Tochter des toten Vaters und einer dorgensüchtigen Mutter. Ihr Gepäck: ein himmelblauer Koffer und jede Menge emotionaler Sprengstoff. Das dicke, unscheinbare Mädchen wird Finns Leben bald für immer verändern.
    Autor: Roy Jacobsen, geboren 1954 in Oslo, ist einer der meistgelesenen Schriftsteller Norwegens, der sich auch über die Grenzen seiner Heimat hinaus einen Namen gemacht hat. Nachdem sein Werk bereits mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet worden war, schaffte es "Das Dorf der Wunder" - erschoenen im Frühjar 2010 bei Osburg - 2009 unter die besten acht des renommierten International IMPAC Dublin Literary Award.
    Inhalt: Der junge Finn lebt in einer kleinen Wohnung bei Oslo. Der Vater ist gestorben, die Mutter verdient als Verkäuferin in einem Schuhgeschäft gerade genug für sich und ihren Sohn. Doch für die neuen Tapeten bleibt nichts übrig, also müssen die beiden ihre Prinzipien über Bord werfen und einen Untermieter aufnehmen. Kristian heißt der junge Mann und hat sogar einen Fernseher. Und dann zieht noch eine vierte Person ein: Finns Halbschwester Linda, ein kleines schüchternes Mädchen, dass einige Zeit braucht, sich ihrer neuen Familie zu öffnen, um das Leben der beiden gründloich auf den Kopf zu stellen.
    Meine Meinung: Mit 30 Kapiteln und circa 270 Seiten, sowie die Beziehung zweier Kinder zueinander als Hauptaspekt, scheint das Buch anfangs leichter und weniger anspruchsvoll zu sein, als es tatsächlich ist.
    Protagonist und Ich-Erzähler Finn ist gerade einmal 10 Jahre alt, schwankt in seiner Verhaltensweise allerdings zwischen einem kleinen Kind und einem Erwachsenen. Nicht nur seine rationale Denkweise, sondern auch seine Art zu sprechen und zu handeln sind um einiges vernünftiger, als es für sein Altern angebracht wäre. Allerdings kommt es dann auch zu Situationen, in denen er seiner Mutter in den Arm beißt, weil er wütend auf sie ist. Von ihr wird er ansonsten meistens so behandelt, als wären sie gleichgestellt.
    Linda ist zu Beginn ein schüchternes Kind, sechs Jahre alt, etwas dick. Ihre Mutter ist drogenabhängig und das Mädchen hat bereits einiges erlebt, als sie bei Finn und seiner Mutter im Herbst einzieht. Ihr Halbbruder ist anfangs etwas skeptisch; findet manchmal, dass seine Mutter Linda mehr Aufmerksamkeit schenkt als ihm. Doch mit der Zeit lebt sich Finn in der Rolle als großer Bruder ein, verteidigt sie, hilft ihr. Denn schließlich ist er immer noch ein Kind und merkt manchmal Dinge, die seiner Mutter verborgen bleiben.
    Die Entwicklung zwischen den beiden Kindern ist ein langwieriger Prozess, der sich durch das ganze Buch zieht und von kleinen Momenten lebt, in denen deutlich wird, was Finn seine neue Schwester eigentlich bedeutet und wie er sich für sie einsetzt.
    Besonders gefallen haben mir auch die kleinen Nebenhandlungen, wie zum Beispiel Weihnachten mit der Familie der Mutter, die sich in die Haare kriegt, und schließlich zu einem unfreiwillig komischen Desaster wird. Schließlich ist da noch der Sommer, in dem Finn, Linda und die Mutter auf eine kleine Insel fahren und das Mädchen überraschenderweise schwimmen lernt.
    Probleme hatte ich mit dem Stil des Autors. Aufgrund des Klappentextes hätte ich das Buch jüngeren Lesern empfohlen. Allerdings hielt ich schließlich doch eine sehr anspruchsvolle Lektüre in meinen Händen. Die Sätze in diesem Buch sind sehr lang, gehen über ganze Absätze, sind verschachtelt mit vielen Nebensätzen, dass es manchmal schwer war, die Kernaussage zu begreifen.
    Desweiteren sind auch die Charaktere nicht erwartungsgemäß. Zwar erfüllt die Mutter ihre Rolle meistens, wie es sich für eine Mutter gehört; Finn, Linda und der Untermieter haben im Gegensatz zu vergleichbaren Figuren ihre Eigenarten, was durchaus zu positiven Überraschungen und Wendungen führt, manchmal aber auch zu Verwirrung. Besonders Kristian und seine Rolle habe ich bis zum Ende hin nicht ganz verstanden.
    Dafür ist allerdins die Darstellung vieler Nebencharaktere gelungen. Oft beschreibt die erwachsene Seite von Finn ihre markanten Eigenschaften und Verhaltensweisen mit ihren kleineren und größeren Fehlern, die die Personen sehr real werden lassen, nur nicht unbedingt sympatisch.
    Fazit: Insgesamt ein Buch, dass mir ganz gut gefallen hat, auch wenn ich bis zum Ende mich mit dem Stil nicht anfreunden konnte. Es lebt eben von kurzen Momenten und Situationen, die manchmal dadurch sogar kaputt gemacht werden. Ansonsten empfehle ich das Buch eher für anspruchsvollere Leser und nicht als "zwischendurch"-Lektüre.
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Ausgaben von Der Sommer in dem Linda schwimmen lernte

Taschenbuch

Seitenzahl: 293

Hardcover

Seitenzahl: 270

E-Book

Seitenzahl: 272

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