Die Kunst stillzusitzen
Buch von Tim Parks, Ulrike Becker
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Buchdetails
Titel: Die Kunst stillzusitzen
Tim Parks (Autor) , Ulrike Becker (Übersetzer)
Verlag: Verlag Antje Kunstmann GmbH
Format: E-Book
Seitenzahl: 356
ISBN: 9783888976346
Termin: November 2012
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Die Kunst stillzusitzen
»Als die Schulmedizin und ich uns schon gegenseitig aufgegeben hatten und ich mich zu lebenslangen chronischen Schmerzen verurteilt sah, wurde mir ein wundersamer Ausweg gezeigt: Stillsitzen lautete die Empfehlung, und atmen. Ich saß still. Ich atmete. Am Anfang war das ermüdend, ziemlich schmerzhaft und ohne unmittelbare Wirkung. Aber mit der Zeit wurde es so aufregend und bescherte mir so enorme körperliche und geistige Veränderungen, dass ich anfing, meine Krankheit als Glücksfall zu betrachten.«
»Die Kunst stillzusitzen« ist Tim Parks' persönlichstes Buch: eine Krankheitsgeschichte mit »happy end«, klug und unglaublich unterhaltsam.
Geplagt von undefinierbaren chronischen Schmerzen, konfrontiert er die Leser mit der buch stäblich nackten Wahrheit über das Ver hältnis von Geist und Körper. Nach einer langen und letztlich fruchtlosen Kon sul ta tion von Schulmedizinern findet er die Lösung für seine Schmerzen in einem Schweige-Retreat, in einer Atemtechnik, der Vorbereitung zur Meditation. Davon hatte Tim Parks am allerwenigsten eine Lösung seiner gesundheitlichen Probleme erwartet; als Skeptiker waren ihm die ganzen alternativen Heilmethoden und New-Age-Versprechen reichlich suspekt.
Die meisten von uns werden irgendwann krank; aber nur wenige können darüber mit soviel Schwung, mit solch einer brillanten Intelligenz erzählen wie Tim Parks.
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Bewertungen
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Die Kunst stillzusitzen
- Winfried Stanzick
Dieses Buch des englischen Schriftstellers Tim Parks ist kein Roman,sondern eine sich über 370 Seiten hinziehende Selbstinspektion. Es ist die lange Geschichte einer jahrelangen ungeklärten Krankheit, die ihn mit wahnsinnigen Schmerzen am Leben hinderte und die Geschichte einer Heilung, oder jedenfalls sein Versuch, Gesundheit und Heilung zu finden.Weiterlesen
Neben vielen medizinischen Details über seine Prostataerkrankung, mittlerweile einer der häufigsten Diagnosen, die Männern gestellt werden, und neben den Herz-Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache, erfährt der Leser, der schon etwas braucht , sich auf diesen persönlichen Erfahrungsbericht einzulassen, viel über eine lange Reise eines Skeptikers hin zu einem total veränderten Leben.
Tim Parks treibt das Bedürfnis moderner Schriftsteller, über sich selbst, über ihre intimsten Dinge und Bedürfnisse zu reden, noch auf die Spitze, etwa indem er haargenau eine Blasenspiegelung beschreibt. Für ihn hat das Schreiben über das, was ihm geschieht, einen therapeutischen Effekt, denn, so sagt er, das Schweigen, nicht über die Krankheit zu reden, sei schon fast ein Teil von ihr gewesen: „Es ist leichter über Folter im Irak zu sprechen als darüber. Und es ist sicher leichter für die Leute, Bücher über Serienkiller zu lesen die Frauenkörper aufschlitzen, als über einen Männerkörper, dem ein Objekt in den Penis geschoben wird.“
Die literarische Qualität seines Berichtes macht das Buch gut lesbar. Es bricht ein Tabu, und hilft vielleicht anderen Männern, über ihre Prostataleiden sprechen zu können. Ein Gespräch mit meinem Urologen, dem ich von diesem Buch erzählte, bestätigte mir zweierlei. Erstens, dass es immer mehr Männer sind, die an einer bösartigen Prostatavergrößerung erkranken, und zweitens, dass durch bessere und regelmäßige Vorsorge viele gerettet werden könnten, dass aber die Scheu und die Angst vor dem befürchteten Verlust ihrer Sexualität vielen Männern den Weg in die urologischen Praxen verbaue. Viele Mythen gäbe es um diese Krankheit, die aber meistens meilenweit von der Wahrheit entfernt seien.
Die Veränderungen, die Tim Parks erfahren hat, indem er sich endlich, nach vielen Jahren, in einem auch inneren Veränderungsprozess der Krankheit stellte, werde man, so sagt er in einem Interview, sicher in seinen nächsten Romanen erkennen.
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