Eine Woche MafiaN@t
Buch von Christian Kleinau
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Buchdetails
Titel: Eine Woche MafiaN@t
Christian Kleinau (Autor)
Verlag: Fischer, R. G.
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 280
ISBN: 9783830111245
Termin: Januar 2008
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Rezension zu Eine Woche MafiaN@t
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Autor: Christian KleinauWeiterlesen
Seiten: 277
Verlag: R.G. Fischer Verlag
ISBN-10: 383011124X
ISBN-13: 978-3830111245
Autor:
Leider habe ich keine biographischen Informationen über den Autoren gefunden, zumal dies der erste und bisher einzige Kinder- und Jugendroman/-krimi zu sein scheint. Er scheint jedoch ein sehr freiheitsliebender Mensch zu sein, der sich viele Gedanken, auch über die gesellschaftliche Situation in Deutschland, macht. Ein paar davon, hat er hier aufgeschrieben.
Vetrieb:
Für dieses Buch ein Satz dazu. Bei diesen Verlag handelt es sich nicht um den großen Fischer-Taschenbuch-Verlag, sondern nur um einen kleineren, mit ähnlichen Namen. Bücher dieses Verlages sind zumeist inprinted-Werke, also solche, die erst gedruckt werden, wenn auf den Bestellknopf gedrückt wurde. Mit einer Lieferzeit von 5-7 Tagen ist also zu rechnen. Diese Möglichkeit nutzen immer mehr Neu-Autoren, die nicht das Geld für einen Literatur-Agenten und sonst keine Chancehaben, auf den Büchermarkt verlegt zu werden. Ein Bereich im Buchhandel, der seit einigen Jahren stark wächst.
Handlung:
Michel ist ein elfjähriger Junge. Klein, schüchtern, lieb, blond und blauäugig. Und er kennt sich mit Computern, Informatik und dem Internet aus, nimmt eine Einladung eines Chatfreundes an. Wider besseren Wissens, trifft er sich mit ihm und findet sich plötzlich in den Fängen einer internaltional agierenden Verbrecherorganisation wieder, die mit allen handelt, was illegal ist. Waffen, Drogen, Menschen... Auch Michel soll "vermittelt" werden, doch schafft er es aufgrund seiner Intelligenz immer wieder, das Drohende von sich fernzuhalten. Und auch zwei der Entführer geraten immer mehr in Zweifel über ihr Tun. Doch, aus der Organisation, die Michel MafiaN@t nennt, gibt es kein Entrinnen.
Rezension:
Den Satz "Steig nie zu Fremden ins Auto." oder "Geh mit niemanden mit, den du nicht kennst." bekommt wohl jedes Kind zu hören und das zu Recht. Immer wieder hört man von entsprechenden Fällen in der eigenen Umgebung und auch aus Erfahrungen in der eigenen Familie (kleine Schwester) kann ich wohl sagen, dass diese Ermahnungen ihre volle Berechtigung haben. Michel wirft diese bekannte Regel kurzerhand über Bord, um sich mit einem Chat-Partner zu treffen, von dem er weiß, dass er viel älter ist und damit beginnt für ihn die Hölle auf Erden. Michel sieht sich in den Fängen einer kriminellen, international agierenden Organisation gefangen, aus der es kein Entrinnnen gibt und bald wird ihm klar, was mit ihm passieren soll. Verkauft soll er werden, über eine Art Internet für illegale Aktivitäten und Michel, ständig neuen Ungeheuerlichkeiten ausgesetzt, beginnt um sein Überleben zu kämpfen. Mit seiner Intelligenz, seinen Computerkenntnissen und später einen anderen Jungen, der ebenfalls in die Fänge der Verbrecherbande geraten ist, verschafft er sich Zeit, doch ihm ist bewusst, auch diese ist nur begrenzt. Und so steigert sich von Tag zu Tag die Spannung ins unangenehm Unermessliche, auch seine Entführer lässt die Situation nicht lange kalt. Nicht nur die intensiv blauen Augen dringen in ihr Bewusstsein ein, dass das, was sie da machen, mehr als falsch ist und das Michel nicht dort hinein gehört. Doch, einen Weg heraus gibt es nicht...
Ein Jugendroman muss schnell einen gewissen Spannungsbogen aufnehmen, kompakt und übersichtlich sein, nicht zu viele Handlungsstränge aufweisen und diese klar, deutlich formulieren, ohne allzu große Logikfehler aufzuweisen. Christian Kleinau erfüllt all diese Kriterien in "Eine Woche MafiaN@t" und hat mit dieser Geschichte einen sehr intensiv wirkenden und lesenswerten Krimi, nicht für die Zielgruppe geschaffen. Interessant ist dabei, dass es dem Autoren gelingt, auf so wenigen Seiten eine glaubwürdige Charakterentwicklung, sowohl Michels als auch der Täter darzustellen. Michel baut, im Laufe der Woche innerhalb dieses "Systems" eine Art Beziehungsebene Vater-Sohn zu den Tätern auf, die ihrerseits eine Art Beschützerrolle entwickeln. Psychologen und Polizisten kennen dieses Phänomen, welches Opfer und Täter aufbauen, wenn sie längere Zeit zusammen sind. Dies so frei und glaubwürdig darzustellen, ist eine Großleistung des Autors und ein Kniff, zu den man Christian Kleinau nur beglückwünschen kann, auch wenn sein Protagonist Michel mindestens zwei Fehler begeht, vom gesunden Menschenverstand aus gesehen, die ich auch von einen Elfjährigen erwarte, dass er die eventuellen Folgen vorher erkennt. Na gut, über den letzten "Fehler" könnte man sich streiten, da der Roman ein halboffenes Ende lässt. Widerum ein Kunstgriff, den ich bei Krimis sehr schätze.
So bleibt ein Buch, dass sich lohnt, gelesen zu werden und darüber nachzudenken. Einen kleinen Kritikpunkt gibt es vielleicht. Mit den letzten, in "Eine Woche MafiaN@t" aufgeführten Zitat, bin ich nicht ganz einverstanden. Das schmälert dieses Buch aber in keinster Weise.
Euer findo.
Ausgaben von Eine Woche MafiaN@t
Besitzer des Buches 1
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