Angsthauch

Buch von Julia Crouch, Sybille Uplegger

Bewertungen

Angsthauch wurde insgesamt 17 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Angsthauch

    Angsthauch - Julia Crouch
    Rose lebt mit ihrem Mann Gareth und den beiden Töchtern Anna und Flossie in einem frisch renovierten Cottage. Nach der stressigen Umbauphase des kleinen Häuschens und der Geburt der kleinen Flossie, soll nun endlich Ruhe in das Familienleben einkehren. Bevor es dazu kommen kann, erhält Rose eine entsetzliche Nachricht: Christos, der Mann ihrer besten Freundin Polly, ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. Rose zögert nicht lange, sondern lädt die Freundin und ihre beiden Söhne zu sich ein. Obwohl Gareth starke Bedenken hat, zieht Polly schließlich bei ihnen ein. Gareths Befürchtungen scheinen sich schon bald zu bewahrheiten, denn mit Polly weht ein anderer Wind im Haus. Zuerst sind es nur kleine Missverständnisse, die das Zusammenleben trüben. Doch als es zu einem lebensbedrohlichen Unfall kommt, sieht Rose ihre Freundin mit anderen Augen. Leider muss sie feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, Polly wieder loszuwerden....
    Meine Meinung
    Das Buch beginnt mit einem sehr kurzen Prolog, der mit der Überschrift "Danach" versehen ist. Diesen knappen Einblick kann man am Anfang der Lektüre natürlich noch nicht einordnen, doch dadurch wird das Interesse an der Erzählung spontan geweckt. Der Einstieg in die eigentliche Handlung gelingt mühelos. Man bekommt Hintergrundinformationen zu Rose und ihrem näheren Umfeld. Dabei erfährt man, dass die Familie gerade dabei ist, die Schwierigkeiten der letzten Zeit, die durch den stressigen Umbau des Hauses und die ungeplante Schwangerschaft von Rose ausgelöst wurden, hinter sich zu lassen. Alles wirkt harmonisch und es scheint so, als ob Rose endlich ihr Familienleben, die Vorteile des renovierten Hauses und die idyllische Umgebung genießen könnte. Doch schon bei der Ankunft von Polly schleicht sich beim Lesen ein ungutes Gefühl ein.
    Es gelingt der Autorin hervorragend die Charaktere so facettenreich zu beschreiben, dass man gebannt deren Handlungen folgt und regelrecht mit ihnen mitfiebert. Rose und Polly scheinen so unterschiedlich zu sein, dass man sich kaum vorstellen kann, dass die beiden bereits von Kindesbeinen an beste Freundinnen sind. Da ist auf der einen Seite Rose, die perfekte Mutter und Hüterin des heimischen Herdes, die sich nur dann wohlfühlen kann, wenn alle zufrieden sind und auf der anderen ist Polly, eine glamouröse Person, deren Welt sich hauptsächlich um sich selbst und ihre Musikkarriere dreht. Ein harmonisches Familienleben gehört sicher nicht zu den Dingen, die Polly wichtig sind und deshalb ist es für sie selbstverständlich, dass Rose sich um ihre Kinder kümmert. Rose wirkt zunächst sehr sympathisch. Doch schon bald hat man das Gefühl, dass sie im Hinblick auf Polly viel zu naiv reagiert. Die Autorin gewährt allerdings Rückblicke in die Vergangenheit der beiden Frauen, sodass man nachvollziehen kann, warum Rose sich so für Polly einsetzt und ihr Familienleben damit in Gefahr bringt. Nicht nachvollziehbar ist allerdings, dass Rose, die nicht nur für ihre eigenen Kinder, sondern auch für die von Polly immer ein offenes Ohr hat, zunehmend dem Alkohol verfällt und dabei keine Rücksicht darauf nimmt, dass Baby Flossie noch gestillt wird. Dieses Verhalten kostet Rose einige Sympathiepunkte und schon bald stellt man sich die Frage, ob Polly tatsächlich versucht, den Familienfrieden zu gefährden oder ob Rose sich das nur einbildet.
    Die Spannung baut sich in diesem Buch nur langsam auf. Zunächst hat man deshalb auch nicht das Gefühl, dass man einen Psychothriller lesen würde. Doch das ändert sich bald. Denn erst spürt man nur den Hauch eines mulmigen Gefühls, doch im weiteren Verlauf steigert sich diese Ahnung und so gerät man unbemerkt in den Sog der Erzählung und verfolgt gebannt das böse Spiel. Beim großen Finale überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, überraschende Wendungen sorgen auch hier dafür, dass man das Ende kaum vorhersehen kann. Allerdings bleiben einige Fragen ungeklärt, sodass der Abschluss zunächst nicht ganz rund wirkt. Der zwei Jahre später handelnde Epilog gibt allerdings Anlass zu weiteren Spekulationen.
    Insgesamt gesehen hat mir das Buch recht gut gefallen, denn ich habe beim Lesen ein mulmiges Gefühl gehabt und deshalb interessiert die Handlung verfolgt. Doch echter Nervenkitzel oder ein beklemmendes Angstgefühl um die Hauptprotagonistin wollten sich bei mir einfach nicht einstellen. Der finale Showdown konnte mich leider auch nicht restlos überzeugen, sodass das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala nur drei von fünf Bewertungssternen bekommt.
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  • Rezension zu Angsthauch

    Hier ist meine Meinung zum Buch:
    Klappentext:
    Wenn deine beste Freundin zu deiner größten Feindin wird, bist du verloren...
    Ein gemütliches Cottage auf dem Land, ein Ehemann und zwei Kinder – eigentlich könnte das Leben von Rose nicht idyllischer sein. Doch dann zieht ihre Jugendfreundin Polly mit ihren zwei Söhnen bei ihr ein, und plötzlich ist alles anders. Erst sind es kleine Missverständnisse, dann ein paar Missgeschicke, schließlich ein Unfall. Roses Misstrauen wächst, doch niemand glaubt ihr. Und mit dem Feind im eigenen Haus kämpft Rose bald um alles: ihren Mann, ihre Kinder, ihr Leben und ihren Verstand.
    Über die Autorin:
    Nach ihrem Studium der Theaterwissenschaften arbeitete Julia Crouch zehn Jahre lang als Bühnenschriftstellerin und Regisseurin. Sie hat bereits drei Kinderbücher und mehrere Bände mit Kurzgeschichten publiziert. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Brighton. „Angsthauch“ ist ihr erster Roman.
    Allgemeines zum Buch:
    „Angsthauch“ umfasst 491 Seiten und gliedert sich in einen Prolog, 46 Kapitel sowie einen Epilog. Abgerundet wird das Buch durch eine Danksagung der Autorin. Die Kapitel haben mit durchschnittlich zehn Seiten eine angenehme Länge. Teilweise sind sie zusätzlich in Abschnitte unterteilt. Überschrieben sind die Kapitel allein mit ihrer jeweiligen Kapitelnummer, lediglich der Prolog trägt einen Titel und der Epilog eine Jahres- bzw. Zeitangabe.
    Geschrieben ist der Roman aus Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform.
    „Angsthauch“ ist im Januar 2012 als Taschenbuch im Ullstein Verlag erschienen. Die englische Originalausgabe erschien unter dem Titel „Cuckoo“ bei Headline Publishing Group, London. Übersetzt ins Deutsche wurde das Buch von Sybille Uplegger.
    Das Cover, dessen Titel mit Spotlack-Technik geprägt wurde, passt zum Genre, aber nicht unbedingt zum Inhalt des Buches.
    Meine Meinung zum Buch:
    „Angsthauch“ beginnt sehr direkt und unvermittelt. Bereits im ersten Kapitel werden so gut wie alle Hauptcharaktere des Romans eingeführt. Polly und ihre Kinder finden nach dem Tod ihres Mann Unterkunft bei ihrer besten Freundin Rose und deren Familie. Die beiden kennen sich schon seit ihrer Kindheit, haben sich aber seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Für Rose ist es trotzdem überhaupt keine Frage, ihre Freundin bei sich aufzunehmen, auch wenn ihr Mann davon alles andere als begeistert ist.
    Anhand des Klappentextes erwartet der Leser nun einen spannenden Thriller. Als Buch dieses Genres mangelt es der Handlung aber eindeutig an Spannung. Es gibt einige wenige Szenen, die durchaus als spannend zu bezeichnen sind. Aber im Großteil des Buches plätschert die Handlung einfach dahin. Die Autorin konzentriert sich zu sehr auf Nebensächlichkeiten wie zum Beispiel die Körperhygiene der Protagonisten, die umfangreich beschrieben wird, aber wenig zum Handlungsverlauf beiträgt. Viele Beschreibungen wiederholen sich zudem und es fällt schwer, für das Alltagsgeschehen der Charaktere Interesse aufzubringen.
    Die im Klappentext erwähnten Missverständnisse und Missgeschicke finden sich nur schwer in der Handlung wieder. Es gibt eine oder zwei Szenen, auf welche diese Beschreibung passt. Aber im Großen und Ganzen schildert die Autorin lediglich den Alltag der Figuren. Klar, dabei wird deutlich, dass Polly ein Spiel spielt und Intrigen spinnt, die Charaktere gegeneinander ausspielt und für Streitereien sorgt, aber auch dies wird nicht spannend beschrieben.
    Die Handlung wird immer absurder und immer mehr auf die Spitze getrieben. Im Verlauf des Buches wird klar, dass zwischen Rose und Polly ein Geheimnis besteht, das auf keinen Fall an die Oberfläche geraten soll. Gerade dieses Geheimnis benutzt Polly natürlich als Druckmittel und irgendwann gerät es tatsächlich an die Oberfläche. Was sich dahinter verbirgt, hat sich im Verlauf des Romans schon durch einige Rückblicke in die Vergangenheit, die immer wieder eingebaut wurden, angedeutet und überrascht den Leser nicht sonderlich. Vielmehr stellt sich die Frage, wieso die Autorin diesen Handlungsstrang in das Buch eingebaut hat. Dadurch wirkt der Roman überladen und übertrieben. Statt sich Mühe mit diesem zusätzlichen Handlungsverlauf zu geben, hätte die Autorin sich lieber auf ihren Haupthandlungsstrang konzentrieren und diesen ausfeilen sollen.
    Die Charaktere sind wenig anschaulich beschrieben und wirken zudem durch ihr oft übertriebenes und nicht nachvollziehbares Verhalten und ihre derbe Ausdrucksweise wenig sympathisch. Alkohol und Drogen werden in diesem Roman ganz selbstverständlich konsumiert, ohne dass sich zum Beispiel eine stillende Mutter Gedanken darüber macht, welche Konsequenzen das für ihr Baby haben könnte.
    Für Gänsehaut sorgt lediglich der Prolog mit der Überschrift „Danach“, der zu Beginn des Buches noch nicht viel verrät, den man nach Beenden des Buches daher erneut lesen sollte. Erst jetzt entfaltet er seine volle Wirkung.
    Mein Fazit:
    Für einen Thriller ist dieses Buch eindeutig zu ruhig, die Handlung plätschert vor sich hin und es gibt kaum spannende Szenen. Lediglich der Prolog schafft es, für Gänsehaut zu sorgen.
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  • Rezension zu Angsthauch

    Rose Cunningham könnte sich kein besseres Leben vorstellen: gemeinsam mit ihrem Ehemann Gareth und den zwei gemeinsamen Töchtern Anna und Flossie in dem gemütlichen Haus, das sie monatelang ein Eigenregie nach ihren Vorstellungen renoviert haben. Die zweite Schwangerschaft stürzte ihre Ehe in eine Krise, da sich Gareth in seiner Arbeit als Künstler eingeschränkt fühlte, doch mit Flossies Geburt änderte sich dies schlagartig und schweißte die beiden Elternteile noch mehr zusammen. Eines Tages erhält Rose einen Anruf von ihrer besten Freundin Polly, in dem diese ihr mitteilt, dass Christos, ihr Mann und Freund der Familie Cunningham, bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Ohne zu zögern lädt Rose sie und ihre zwei Söhne ein, auf unbestimmte Zeit bei ihnen im Gästehaus wohnen zu können, obwohl Gareth damit ganz und gar nicht einverstanden ist, da er Polly nie wirklich mochte. Der Besuch stellt Roses Leben gehörig auf den Kopf. Statt im Haushalt zu helfen oder sich um ihre Jungs zu kümmern, komponiert und schreibt Polly lieber neue Songs und überlässt die Kindererziehung und alle Arbeiten Rose. Mit Gareth hingegen versteht sie sich immer besser. Rose, die aufgrund ihrer Vergangenheit kein allzu großes Selbstwertgefühl besitzt, fühlt sich immer mehr fehl am Platz und muss befürchten, dass Polly Geheimnisse über ihr früheres Leben preisgibt, von denen niemand - und vor allem ihr Mann Gareth nicht - je erfahren soll. Zwischen den beiden Freundinnen bahnt sich ein Konflikt an und es geschehen merkwürdige Unfälle...
    Der sehr kurze Prolog mit der Überschrift "Danach" beschreibt das Ausmaß als die Situation in der Familie endgültig eskaliert ist, was dem Leser allerdings erst später klar wird. Der Haupttext beginnt mit der Beschreibung der harmonischen Familienidylle, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr ins Gegenteil verkehrt. Zwischendurch erhält man Rückblenden auf Roses Kindheit und ihre Jugendzeit mit Polly, in denen schrittweise immer schockierendere Details enthüllt werden. Parallel dazu spitzt sich auch die Lage im Hause Cunningham mehr und mehr weiter zu.
    Obwohl ich zugeben muss, dass ich den Schreibstil der Autorin teilweise ziemlich banal fand, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Man konnte nie vorhersagen wie die Protagonisten als nächstes handeln oder reagieren werden. Vor allem Polly einzuschätzen, war für mich schwierig, die geschickt durch psychologische Tricks nach und nach Roses heile Welt zum Einsturz bringt. Eher nachvollziehbar sind Roses verzweifelte Versuche ihr Leben - das neue, bessere Leben, das sie sich gerade erst aufgebaut hat - aufrechtzuerhalten. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und es ihr daher auch nicht verübeln, wenn sie über merkwürdige Zwischenfälle und Warnungen ihrer Freunde hinweg sieht. Was sich die Autorin allerdings über Roses hohen Wein- und Champagnerkonsum gedacht hat, während sie noch ihre jüngste Tochter stillt, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
    Das Ende des Romans hat mich enttäuscht, da einige Fragen offen blieben und sich zusätzlich neue ergaben, was die Ereignisse zwischen dem Schluss und dem zwei Jahre später handelnden Epilog betreffen. Abgesehen davon fand ich Julia Crouchs Debütroman "Angsthauch" sehr spannend, vor allem was die psychologischen Details betrifft - ein Psychothriller zum Weiterempfehlen!
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  • Rezension zu Angsthauch

    Englischer Originaltitel: Cuckoo
    Kurzbeschreibung bei amazon
    Ein gemütliches Cottage auf dem Land, ein Ehemann und zwei Kinder –
    eigentlich könnte das Leben von Rose nicht idyllischer sein. Doch dann zieht ihre Jugendfreundin Polly mit ihren zwei Söhnen bei ihr ein, und plötzlich ist alles anders. Gefährliche Unfälle häufen sich, und niemand glaubt Rose, dass die exzentrische Polly etwas zu verbergen hat. Viel schlimmer noch, jeder hält sie für verrückt. Mit dem Feind im eigenen
    Haus kämpft Rose bald um alles: ihren Mann, ihre Kinder, ihr Leben und ihren Verstand.
    Inhalt
    Rose Cunningham ist mit ihrem Mann, dem egozentrischen Künstler Gareth, aus einer beengten Stadtwohnung auf das Land gezogen, wo sie sich ein altes Haus in monatelanger Heimarbeit umgebaut und nach ihren Wunschvorstellungen hergerichtet haben. Rose hat bereits bei der Geburt ihrer Tochter Anna vor sieben Jahren ihre Arbeit als Lehrerin aufgegeben und ist jetzt eine sehr engagierte Hausfrau und Mutter. Die ungeplante zweite Schwangerschaft hat Gareth in eine Depression und die Ehe in eine Krise gestürzt, die Geburt der zweiten Tochter Flossie hat dann aber doch beide Elternteile erfreut, sodass das Ehepaar harmonisch in seinem neuen Haus zusammenlebt.
    Eines Tages kommt ein Anruf von Roses Jugendfreundin Polly, die mit einem Künstlerfreund von Gareth verheiratet ist und mit ihrem Mann und den zwei Söhnen auf einer griechischen Insel lebt. Christos ist mit dem Auto tödlich verunglückt und Polly, die sich mit ihrer Schwiegerfamilie nicht versteht, will nach England zurückkehren. Rose bietet Polly an, mit ihren Kindern auf unbestimmte Zeit bei ihnen im Gästehaus zu wohnen, obwohl Gareth Polly noch nie mochte. Dieser Besuch bringt Roses geordnetes Leben immer mehr durcheinander. Sie hat ihre eigene unerfreuliche Kindheit als unerwünschtes Kind hinter sich gelassen und setzt alles daran, ihren Kindern ein schönes Heim und eine liebevolle Erziehung zu bieten. Polly fügt sich nicht gut in die Familie ein: sie hilft nicht im Haushalt, überlässt Rose die Aufsicht über ihre beiden unerzogenen Söhne und widmet sich ausschließlich dem Komponieren und Schreiben neuer Songtexte, da sie an ihre frühere Gesangskarriere anknüpfen möchte. Mit Gareth versteht sie sich immer besser, Rose gewinnt allmählich den Eindruck, dass sie selbst zum Gast im eigenen Haus wird. Ihr Selbstwertgefühl ist ohnehin nicht groß, dazu kommt noch, dass Polly Dinge aus Roses Jugend weiß, von denen niemand - auch und vor allem Gareth nicht- erfahren soll. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der schwelende Konflikt zwischen den beiden Frauen zum Ausbruch kommen wird...
    Aufbau
    Der sehr kurze Prolog ist mit der Überschrift "Danach" versehen und chronologisch dort angesiedelt, wo die Situation in der Familie Cunningham zum ersten Mal eskaliert. Der Haupttext beginnt mit der Beschreibung der harmonischen Familiensituation mit eingeschobenen Rückblenden auf die gerade überstandene Ehekrise. Nach der Ankunft von Polly und ihren Söhnen sind in den geradlinigen Handlungsverlauf zunehmend Hinweise auf die gemeinsam verbrachten Jugendjahre der beiden Frauen eingestreut, sodass der Leser nach und nach eine Vorstellung von den geheim gehaltenen Geschehnissen gewinnt und Roses Charakter, bzw. ihr Verhalten Polly gegenüber nachvollziehen kann. Im Verlauf des Romans spitzt sich nicht nur die Lage im Haushalt Cunningham dramatisch zu, sondern auch die Rückblenden auf die Kindheit von Rose enthüllen stückweise immer schockierendere Dinge.
    Beurteilung
    "Angsthauch", dessen englischer Titel "Cuckoo" wesentlich zutreffender ist als der deutsche Titel, hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Der Psychothriller ist durchgehend spannend, ohne dabei auf Blut und Gewalt angewiesen zu sein, vielmehr wird die Spannung durch die psychologische Raffinesse von Pollys Schachzügen und durch die Ungewissheit des Lesers über Roses "psychische Baustellen" genährt.
    Die Charakterzeichnung der Protagonisten hat mir gefallen, besonders die verzweifelten Bemühungen von Rose, ihre heile Welt aufrecht zu erhalten, schienen mir sehr nachvollziehbar.
    Etwas unglaubwürdig kam mir der regelmäßige hohe Alkoholkonsum einer stillenden Mutter vor und zwischen dem Ende des Hauptteils und dem zwei Jahre später spielenden Epilog blieben für mich ein paar Fragen unbeantwortet.
    Dessen ungeachtet konnte ich "Angsthauch" kaum aus der Hand legen und möchte es Freunden von Psychothrillern unbedingt weiterempfehlen.
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Ausgaben von Angsthauch

Taschenbuch

Seitenzahl: 496

E-Book

Seitenzahl: 496

Besitzer des Buches 47

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