Krieg: Stell dir vor, er wäre hier

Buch von Janne Teller, Helle Vibeke Jensen, Sigrid C. Engeler

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Krieg: Stell dir vor, er wäre hier

Ein interessantes Gedankenexperiment Stell dir vor, es ist Krieg – nicht irgendwo weit weg, sondern hier in Europa. Faschistische Diktaturen sind an der Macht. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der 14-jährige Junge aus Deutschland. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versucht er mit seiner Familie ein neues Leben zu beginnen. Weil seine Familie keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Er fühlt sich als Mensch dritter Klasse, erfährt Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit. Jeden Tag sehnt er sich zurück nach seinem Zuhause. Doch wo ist das?
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Bewertungen

Krieg: Stell dir vor, er wäre hier wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Krieg: Stell dir vor, er wäre hier

    Trotz des kurzen Textes, kommen meiner Meinung nach, relativ viele Themen zur Sprache.
    Inhalt (gemäß der Buchinnenseite):
    Janne Teller beschreibt eine verkehrte Welt. Es ist Krieg, aber nicht anderswo, sondern bei uns, mitten in Europa. Die westlichen Demokratien sind gescheitert, und faschistische Diktaturen haben die Macht übernommen. „Wohin würdest du gehen?“, fragt die Autorin ihre Leser und spricht von Hunger und Kälte, der Angst vor Bomben und der Gleichschaltung durch die Geheimpolizei. Der Familie des 14-jährigen Protagonisten bleibt nur die Flucht nach Ägypten, wo das Leben noch geregelt ist und Frieden herrscht. Doch plötzlich sind er und seine Geschwister und Eltern nur noch Fremde, werden angefeindet, bekommen zunächst keine Aufenthaltserlaubnis und dürfen nicht arbeiten gehen. Wie fühlt es sich an, Migrant in einem Land zu sein, dessen Kultur einem so fremd ist und dessen Sprache man nicht spricht? Janne Teller hat ein bewegendes Porträt einer Familie geschrieben, die im Krieg alles verloren hat und fern der Heimat ein neues Leben beginnt.
    Meine Meinung:
    Etwas gewöhnungsbedürftig beim Lesen ist, dass die Autorin ihren Leser mit „du“ anspricht und somit den Leser in die Rolle des Protagonisten hineinversetzt.
    Die Autorin zeigt auf, dass den Flüchtlingen / Hilfesuchenden Vorurteile entgegengebracht werden und sie somit in ihrer neuen Welt erst einmal einen schweren Stand haben und sich gegen die Vorurteile erst einmal beweisen müssen.
    Und dass die Flüchtlinge auf den guten Willen der Bearbeiter ihrer Aufenthaltsgenehmigung angewiesen sind; denn in ihrem Fall ist der Bruder der jugendlichen Hauptfigur ein politischer Abweichler und nun kommt es darauf an, ob der Asylantrag für die Familie angenommen wird.
    Fazit: Gutes, nachdenkenswertes Gedankenexperiment.
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  • Rezension zu Krieg: Stell dir vor, er wäre hier

    Warum dieser Rezensionsthread in der Kategorie "Sonstiges" erstellt wurde, erschließt sich mir nicht. Dies ist ganz klar ein Buch für Kinder und noch nicht-langgewesene Jugendliche.
    Rezension:
    Manchmal reichen ein paar Seiten, um eine grandiose Geschichte zu schreiben. Nicht jedes Buch muss der Kategorie "Wälzer" angehören und kann trotzdem zu den ganz großen Werken der Literatur getrost in das Regal gestellt werden. Janne Tellers "Krieg - Stell dir vor, er wäre hier" ist ein solches Werk, welches in einfacher angemessener Sprache junge Leser auf ein anspruchsvolles Gedankenexperiment einlädt. Sicher bekommt auch schon die Zielgruppe mit, dass viele Menschen versuchen nach Europa zu kommen. Sei es wegen Hunger, Bürgerkrieg oder Verfolgung.
    Doch wie ist das, vor etwas zu flüchten, seine Heimat zu verlassen? Wie ist es, alles bekannte zurückzulassen, was ohnehin zerstört wurde? Wie ist die Situation der Menschen, die händeringend in Flüchtlingcamps auf ihre Aufenthaltsgenehmigung, geschweige denn auf die Gewährung von Asyl in einem friedlichen Land warten? Wie ist es, "Bürger zweiter Klasse" zu sein, wenn Schulabschlüsse plötzlich nichts mehr gelten, wenn man die Sprache des Landes nicht gut oder gar nicht spricht? Wie ist es, nicht mehr zurück zu können und doch nur immer an die alte Heimat denken zu müssen? Wie lebt es sich in dieser Situation? Ist das überhaupt ein Leben? Viele Fragen, die man sicherlich endlos fortsetzen kann, aber die dänische Autorin stellt sie anhand einer durchschnittlichen Familie und eines vierzehnjährigen Hauptprotagonisten dar.
    Und sie vertauscht kurzerhand die Schauplätze. In Janne Tellers Szenario ist die Europäische Union zerfallen und auf dem Kontinent bekriegen sich die Nationen. Die nächsten Orte, wo ein friedliches Leben möglich ist, liegen in der arabischen Welt. Gleichwohl politisches Essay darf man daraus keine politische Aussage ziehen, so die Autorin selbst. "Krieg - Stell dir vor, er wäre hier" soll einfach die Situation von tausenden von Menschen nachvollziehbarer und insgesamt nachdenklicher machen. Die Flüchtlinge kommen nicht ohne Grund zu uns. Wer verlässt schon gerne seine Heimat? Auch, wenn wir uns manchmal von vielen Dingen ärgern lassen, geht es uns doch insgesamt gut. Sorgen wir dafür, dass es so bleibt.
    findo
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  • Rezension zu Krieg: Stell dir vor, er wäre hier

    Man sollte, wenn man dieses kleine, wie ein Pass aufgemachte Büchlein in die Hand nimmt, zunächst einmal das Nachwort seiner Autorin lesen, gerade dann, wenn man ihre Parabel "Nichts was im Leben wichtig ist" nicht kennt.
    Janne Teller, selbst als Kind von Flüchtlingen nach Dänemark gekommen, setzt sich 2001 unter dem Eindruck einer großen Zahl von Flüchtlingen die nach Dänemark gekommen und dort das innenpolitische Thema Nummer eins sind, an ihren Schreibtisch und schreibt einen Essay, "als eine Einladung, sich in das Leben als Flüchtling hineinzudenken. Nicht aus dem Blickwinkel der Flüchtlinge, die von weit her nach Dänemark kommen, sondern mit dem Blick der Dänen, deren eigenen sicheres Leben durch einen hoffentlich undenkbaren Krieg zwischen skandinavischen Ländern zerstört wird."
    Sie versteht ihr kleines Buch als "Einladung an die Vorstellungskraft" und hat es deshalb für die deutsche Übersetzung leicht verändert und ein Szenario gewählt, in dem die EU aus sozialen und nationalistischen Gründen auseinanderbricht. Viele Menschen fliehen in den Nahen Osten. So auch oder 14 - jährige Protagonist der Geschichte, der aus Deutschland stammt und in Ägypten in einem Flüchtlingslager mit seinen Eltern um sein Überleben kämpft. Angesichts der vielen Flüchtlinge, die aus Nordafrika in den letzten Wochen nach Europa kommen, und dort eine bessere Zukunft sich erhoffen, ein fast prophetisches Szenario
    Sie will ihre jugendlichen Leser einladen, sich in die Migranten hineinzufühlen, "eine Einladung, das Leben der anderen nachzuvollziehen, ein Schicksal, das hoffentlich nie unser eigenes sein wird."
    Das ist ihr mit diesem Essay wie ich finde, hervorragend gelungen. Jugendliche werden verstehen, worum es geht, denn sie befassen sich, mehr als wir Erwachsenen denken, mit solchen Fragen. Es ist ein Text, der nicht politisch gelesen werden will, etwa gar als Schilderung einer möglichen Entwicklung, sondern es ist wie Janne Tellers erstes Buch auch eine Art Parabel, die zu eigenem Denken und zum Mitgefühl, zu politischem Bewusstsein und zur Menschlichkeit helfen soll.
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  • Rezension zu Krieg: Stell dir vor, er wäre hier

    Illustrator : Helle Vibeke Jensen
    Original : Hvis der var krig i Norden (Dänisch, 2004)
    Übersetzerin : Sigrid C. Engeler
    Mit einem Nachwort der Autorin
    ZUM INHALT :
    Janne Teller wagt erneut ein eindringliches Gedankenexperiment : Sie macht uns klar, was es bedeutet, Kriegsflüchtling zu sein – durch einen schlichten Wechsel der Perspektive. (Quelle : Klappentext)
    Stell dir vor, es ist Krieg - nicht irgendwo weit weg, sondern hier in Europa. Die demokratische Politik ist gescheitert und faschistische Diktaturen haben die Macht übernommen. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der 14-jährige Protagonist aus Deutschland. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versucht er mit seiner Familie ein neues Leben zu beginnen. Weil er keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Er fühlt sich als Außenseiter und sehnt sich nach Hause. Doch wo ist das?
    (Quelle : Amazon, gekürzt ; letzter Satz ist nämlich daneben)
    BEMERKUNGEN :
    Das Buch, oder « Büchlein » würde ich schon eher sagen, präsentiert sich im Reisepaßformat und seinem typischen Bordeauxrot. Bei schnellem Hinschauen sieht man sogar die Sterne der EU... Viele Illustrationen und das kleine Format machen daraus einen sehr handlichen Text, den man eigentlich in zwanzig bis dreißig Minuten lesen kann.
    Er präsentiert sich als Gedankenexperiment, in dem sich jemand in der Selbstanrede mit Du anredet oder angeredet wird : Was wäre, wenn bei uns Krieg wäre. Wohin würdest du gehen ? Und wir gehen mit ihm (und seiner Familie) den Leidens- und Fluchtweg, der sie hin zu einem friedlichen Ägypten führen wird, wo sie nun Flüchtlinge sind...
    Wenn jemand bei amazon abschließend von der Horrorvision spricht, frage ich mich, welchen Blick er oder sie auf die Welt hat, denn genau das Beschriebene spielt sich für Millionen Menschen HIER und JETZ ab, nur in umgekehrter Richtung. Das Gedankenexperiment Tellers besteht einfach darin, die Perspektive umzudrehen : Und was wäre, wenn wir woanders in der Fremde als Flüchtlinge leben müssten ? Und unwillkommen wären ? Ihr Erzählen mag es dem- und derjenigen, der mit diesen Identifikationsgedanken noch nicht vertraut ist, neu und sehr belebend sein. Ja, dann ermöglicht solch eine Lektüre vielleicht einen inneren Umbruch !
    Im Nachwort benennt die Autorin diese "Geschichte" als Essay. Ich stelle ihn einfach mal unter Sonstiges hinein.
    Für das empfohlene Lesealter, das bei Amazon mit 12-15 angegeben ist, sicherlich ein exzellentes Buch. Eventuell für ältere Leser schon ein vertrauterer Gedanke ? Allein deshalb gab ich dem Buch « nur » dreieinhalb » Sterne, doch bei anderen knn es zweifelsohne eine volle Fünf werden !
    ZUM AUTOR :
    Janne Teller (* 8. April 1964 in Kopenhagen) ist eine in New York lebende dänische Schriftstellerin.
    Sie stammt aus einer österreichisch-deutschen Familie. Als Makroökonomin arbeitete sie von 1988 bis 1995 als Beraterin für die EU und für die UNO in Dar-es-Salaam, Brüssel, New York und in Mosambik. Seit 1995 widmet sie sich ganz ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin und lebt abwechselnd in New York, Mailand, Paris und Kopenhagen. Werke von Janne Teller wurden in 20 Sprachen übersetzt, darunter ins Englische, Deutsche, Französische, Italienische und Spanische.
    Besonderes Aufsehen erregt hat ihr Jugendroman Intet (deutsch Nichts). Er wird seit dem Erscheinen der dänischen Ausgabe im Jahr 2000 in Skandinavien kontrovers diskutiert.[1] Ein Junge namens Pierre Anthon verkündet seinen Klassenkameraden von einem Pflaumenbaum aus die Sinnlosigkeit des Lebens. Diese fühlen sich dadurch provoziert, ihm zu beweisen, dass es doch Dinge von Bedeutung gebe, was letztlich zu gewalttätigen Handlungen unter den Kindern führt.[1][2] Die deutsche Ausgabe von Nichts ist 2010 erschienen und verkaufte sich bis heute mehr als 200.000 mal in Deutschland. (Quelle : wikipedia.de)
    Gebundene Ausgabe: 64 Seiten
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Ausgaben von Krieg: Stell dir vor, er wäre hier

Hardcover

Seitenzahl: 64

Taschenbuch

Seitenzahl: 64

E-Book

Seitenzahl: 64

Besitzer des Buches 25

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