Die Farbe des Flieders

Buch von Elizabeth Noble, Karin Diemerling

Bewertungen

Die Farbe des Flieders wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Farbe des Flieders

    Ich bin auf den irreführenden Klappentext hereingefallen, in dem von einem Lesekreis und leidenschaftlichen Bücherdiskussionen die Rede ist. In Wirklichkeit handelt es sich bei dem Roman um eine Art „Desperate Housewives“, nur in Stocklangweilig. Der Lesekreis bildet lediglich den Rahmen für die Schilderung der privaten Querelen von fünf Frauen, von denen jede mit einem bestimmten Problem zu kämpfen hat. Natürlich geht es dabei meist um Männer.
    Nicole kann sich noch so sehr bemühen, die perfekte Ehefrau, Hausfrau und Mutter zu sein, ihr Mann Gavin betrügt sie trotzdem pausenlos. Harriet hat zwar den perfekten Ehemann, empfindet aber nichts mehr für ihn und trauert ihrer alten Jugendliebe nach. Die geschiedene Polly scheint endlich den perfekten Mann gefunden zu haben, der aber erweist sich familiären Belastungen nicht gewachsen. Clares einst perfekte Ehe droht an ihrem vergeblichen Kinderwunsch zu zerbrechen. Nur Susan macht nicht ihr perfekter Mann zu schaffen, sondern die zunehmende Demenz ihrer geliebten Mutter.
    Um die Bücher, von denen sieben hier im Forum schon besprochen wurden, u. a. „Abbitte“ von Ian McEwan, „Verlorenes Paradies“ von Anita Shreve und „Rebecca“ von Daphne Du Maurier, geht es nur am Rande. Hellhörig wurde ich erst beim November-Buch „Der Alchimist“ von meinem Freund Paulo Coelho, denn da fielen zunächst einige spöttische Worte. Aber dann kamen die Damen doch zu der Erkenntnis, dass Coelho mit seiner Forderung, man solle nur seinem Herzen folgen, Recht habe. Das ist natürlich genauso abgeschmackt wie falsch. Ob man auf sein Herz, sein Hirn oder auf seinen Bauch hört (ganz zu schweigen von dem, worauf Männer gern hören), es kann trotzdem gewaltig schief gehen. Davon erzählen nicht zuletzt etliche der zwölf Bücher. Der Lesekreis war also für die Katz. Die fünf Frauen folgen lieber Coelhos Herz ist Trumpf – Prinzip und landen natürlich da, wo so etwas unweigerlich hinführt: direkt im Schmalztopf. Und so endet die Geschichte bei Susan konstruiert-schmalzig, bei Polly rührselig-schmalzig, bei Harriet oberpeinlich-schmalzig und bei Clare verlogen-schmalzig. Nur Nicole entrinnt einem kitschigen Geschick.
    Die Autorin hat leider auch überhaupt kein Händchen für Stimmungen, Farben und Details, die Figurenzeichnung ist miserabel. Bis auf den fiesen Seitenspringer Gavin sind alle Männer austauschbar, und selbst die Frauen kann man eigentlich nur an ihren diversen Problemen unterscheiden. Fast bis zum Schluss muss man immer scharf nachdenken, mit wem man es gerade zu tun hat. Auch Witz, Warmherzigkeit und Selbstironie, also das, was gute Frauenromane auszeichnet, fehlen hier völlig. Deshalb würde ich das Buch auch Lesern dieses Genres nicht unbedingt empfehlen.
    Gruß mofre
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Ausgaben von Die Farbe des Flieders

Taschenbuch

Seitenzahl: 605

Besitzer des Buches 5

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