Geister küsst man nicht

Buch von Sally Anne Morris

Bewertungen

Geister küsst man nicht wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Geister küsst man nicht

    Klappentext:
    Hokuspokus - Liebesglück!
    Lucy Diamond ist weder besonders hübsch noch besonders begabt - so glaubt sie jedenfalls. Doch als sie den attraktiven Jonathan trifft, merkt sie, dass sie außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt. Denn Jonathan ist ein Geist. Und nur Lucy kann mit ihm kommunzieren. Aber kann sie ihm auch helfen? Jonathan leidet nämlich unter Liebeskummer. Er ist bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen und hat noch eine dringende Nachricht für seine trauernde Verlobte. Aber wie soll Lucy einen Geist glücklich machen, wenn sie nicht mal ihr eigenes Liebesleben in den Griff bekommt?
    Über die Autorin:
    Sally Anne Morris lehrte über zehn Jahre Psychologie, bevor sie mit dem Schreiben begann. Ihr Studium finanzierte sie mit Hilfsarbeiten als Kurierfahrerin, Erntehelferin und Kellnerin. Früher mochte sie laute Musik, Motorräder und Mode aus den 50ern. Heute lebt sie mit einem ehemaligen Rockmusiker und ihren zwei Kindern in London. Die Vorliebe für Kleider aus den 50ern ist geblieben.
    Allgemeines zum Buch und dessen Aufbau:
    "Geister küsst man nicht" umfasst 350 Seiten und gliedert sich in 23 Kapitel. Während in den ersten 22 Kapitel die Handlung ihren Lauf nimmt, stellt das letzte Kapitel eine Art Epilog dar. Die Autorin beschreibt in diesen letzten Abschnitten die Zukunft ihrer Protagonisten und zieht eine Art Fazit aus der Geschichte.
    Handlungsort des Buches ist London. Sowohl in der Londoner U-Bahn als auch in Lucys Wohnung in Walthamstow Village spielt die Handlung des Buches. Aber auch Wales wird ein Besuch abgestattet, denn dort wohnt Lucys Mutter.
    Geschrieben ist das Buch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform.
    Die Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel "Trick or Treat" bei Little Black Dress / Headline Publishing Group, London.
    Meine Meinung zum Buch:
    Vielleicht sollte ich es endlich einfach einsehen: Frauenromane sind nichts für mich! Meist kann ich mich mit den Charakteren nicht identifizieren und der Humor kommt oft gar nicht bei mir an. Leider ging es mir so auch mit "Geister küsst man nicht".
    Dabei fand ich den Einstieg in das Buch gut, denn im ersten Kapitel wird Lucy beschrieben, die so herrlich normal ist. Sie ist keine Powerfrau, aber auch kein Mauerblümchen. "Lucy ist ganz schön durchschnittlich und durchschnittlich schön." Das fand ich klasse und ich freute mich nach dem ersten Kapitel schon sehr darauf, meine Zeit fortan mit Lucy verbringen zu können. Denn Lucy war nun endlich mal ein Charakter, mit dem ich mich identifizieren konnte.
    Doch leider lernte ich dann Lucys Freunde kennen. Und die sind alles andere als "normal", sondern im Gegenteil leider sehr klischeebeladen: Nigel ist homosexuell und deshalb natürlich modebewusst und immer um sein Äußerstes besorgt. Jojo ist eine Powerfrau, die mit ihrem Aussehen alle Blicke auf sich zieht und jeden Mann mit Leichtigkeit um den Finger wickelt. In der Nähe zwei solcher Extreme würde ich mich wohl nicht wohlfühlen und fortan viel es mir deshalb sehr schwer, mich weiterhin mit Lucy zu identifizieren. Dies wurde auch dadurch unterstützt, dass Lucy zu spontanen und gewaltigen Gefühlsausbrüchen neigt, die ich kaum nachvollziehen konnte.
    Die Handlung des Buches kann man in zwei Stränge aufteilen. Zum Einen gibt es den Handlungsstrang, der sich mit dem Geist Jonathan und seiner Geschichte beschäftigt. Und es gibt einen zweiten Handlungsstrang, dessen Schwerpunkt auf Lucy und ihrer Suche nach der großen Liebe liegt. Die Szenen, die sich mit Jonathan beschäftigen, fand ich toll. Ich mochte diesen vorwitzigen Geist vom ersten Moment an. Seine Geschichte hat mich sehr berührt und ich habe während des Lesens die ganze Zeit gehofft, dass Lucy es schafft, zu Jonathans großer Liebe Kontakt aufzunehmen und alles ins rechte Licht zu rücken. Leider sind diese Szenen aber sehr spärlich gesät, obwohl ich mir anhand des Klappentextes mehr davon erwartet hätte.
    Stattdessen überwiegen jedoch die Szenen, in denen es um Lucys Liebesleben geht. Und diese Stellen sind leider auch sehr klischeebehaftet. Wer kennt nicht diese berühmte Szene, in der die Frau dem Mann Rotwein über die Hose kippt und sich dann bemüht, dies mit ihrer Serviette wegzutupfen? Und wem kommt nicht bekannt vor, dass der besagte Mann allein deshalb mit der Frau ausgeht, um eine Wette, die er mit seinen Bürokumpels abgeschlossen hat, zu gewinnen? Genau diese beiden Szenen und ähnliche finden sich in diesem Buch und kamen für mich wenig überraschend.
    Vielleicht könnte man das Buch sogar in einen weiteren, dritten Handlungsstrang einteilen. Das wäre dann der des Übersinnlichen und Magischen. Denn Lucy stellt fest, dass sie ein Medium ist, das zu Geistern Verbindung aufnehmen kann. Leider rutscht das Buch aufgrund dieser Tatsache sehr ins Absurde. Damit meine ich nicht, dass Lucy Kontakt zu Jonathan aufnimmt. Das hat mich keinesfalls gestört, sondern ist ja schließlich Inhalt des Buches, wenn auch nur zu einem geringen Teil. Und ich bin durchaus in der Lage, mir vorzustellen, dass es Geister und andere fantastische Sachen tatsächlich geben könnte. Was mich aber sehr gestört hat, war, dass Lucy eine Esoterik-Messe besucht, Gläserrücken spielt, bei einer Show auftritt, in der Menschen Kontakt zu ihren verstorbenen Verwandten aufnehmen wollen und einem Dorfzirkel beitritt, der sich der Gothic-Szene verschrieben hat. All diese Szenen waren meiner Meinung nach sehr überflüssig und haben die Handlung kein Stück voran getrieben. Stattdessen nahm die Handlung nun sehr bizarre und absurde Züge an, die nicht nötig gewesen wären.
    Der Stil der Autorin ist sehr oberflächlich und nicht sonderlich anspruchsvoll. So lies sich das Buch innerhalb sehr kurzer Zeit schnell und leicht weglesen. Man merkt der Autorin an, dass sie versucht, ihrem Stil einen unterschwelligen Humor hinzuzufügen, aber der kommt bei mir einfach nicht an. Dazu geht dieser Humor stellenweise sehr unter die Gürtellinie und der Stil der Autorin nimmt sehr vulgäre und grobe Züge an, die mir überhaupt nicht gefallen haben. Außerdem verwendet die Autorin sehr oft das Stilmittel, die Handlung vorwegzunehmen. Sie deutet also in einem Satz auf zukünftige Geschehnisse hin. So schreibt sie zum Beispiel "Es ist immer besser, in anderen nur das Gute zu sehen. Im Zweifel für den Angeklagten. Vertrauen ist wichtig. Nur dumm, dass nicht jeder es verdient, Lucy Diamond. Hast du das immer noch nicht begriffen?" Dieses Stilmittel fällt mir immer wieder auf und eigentlich finde ich seinen Einsatz auch oft sehr passend. Aber in diesem Buch bzw. auf die Art und Weise, wie es die Autorin einsetzt, passt es nicht, denn sie nimmt sich damit selbst die Spannung. Ich als Leser wusste jeweils sofort, worauf die Autorin anspielen will und konnte mir dann schon selbst denken, wie die Handlung weiter gehen wird.
    Gut gefallen hat mir das letzte Kapitel, dass, wie bereits erwähnt, eine Art Prolog darstellt und einen Ausblick auf das zukünftige Leben der Protagonisten gibt. Die Autorin fasst noch einmal die Geschehnisse zusammen und zieht eine Art Fazit unter das Gelesene. Das fand ich sehr passend und besonders die letzten Zeilen des Buches lesen sich sehr schön.
    Mein Fazit:
    Ich bewerte das Buch mit zwei von fünf Sternen: Einen Stern für die wunderbar normale Lucy und einen Stern für Jonathan und seine Geschichte. Alles andere an diesem Buch konnte mich leider nicht überzeugen, da die Charaktere und die Handlung zu klischeebehaftet sind und letztere sehr oft ins Absurde und Überflüssige abrutscht.
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Ausgaben von Geister küsst man nicht

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

Besitzer des Buches 8

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