Solar

Buch von Ian McEwan, Werner Schmitz

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Solar

Michael Beard ist Physiker – und Frauenheld. Er hat den Nobelpreis erhalten, doch ist er alles andere als nobel: Im Beruf ruht er sich auf seinen Lorbeeren aus, privat hält es ihn auf Dauer bei keiner Frau. Bis die geniale Idee eines Rivalen für Zündstoff in seinem Leben sorgt. In ›Solar‹ geht es nicht nur um Sonnen-, sondern auch um kriminelle Energie.
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Über Ian McEwan

Der britische Schriftsteller Ian McEwan wurde 1948 in Aldershot in England geboren und wuchs durch die Umzüge seiner Familie unter anderem in Libyen und Singapur auf. Mehr zu Ian McEwan

Bewertungen

Solar wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Solar

    McEwan hat ein beeindruckendes Auge fürs alltägliche Detail und die Fähigkeit, dieses auch schriftlich punktgenau darzustellen. Deshalb bin ich bei diesem Buch ziemlich zwiegespalten. Die Lektüre hat mich nämlich einiges an Überwindung gekostet, obwohl mich der Schreibstil absolut anspricht.
    Die Hauptfigur ist ein älterer, dickerer Physiker, der - warum auch immer die Frauen da mitmachen - fröhlich in der Gegend rumvögelt und mittlerweile insgesamt fünf Ehen mehr oder weniger hinter sich hat. Total unsympatisch konzipiert, freut man sich als Leser immer, wenn Beard eins ausgewischt wird. Er ist nur auf sich selbst fixiert,opportuistisch und ignorant. Also insgesamt einfach furchtbar. Aber so scheint es nur in seinem Inneren - in das der Leser gnadenlose offene Einsicht hat - auszusehen, denn nach Außen für die anderen Charaktere des Buches wirkt er charmant, eloquent und wohl irgendwie erhaben. Allerdings bereitet es ihm auch enorme Anstrengung, diese Fassade aufrecht zu erhalten. Wo er doch viel lieber ein Steak essen würde.
    Abgesehen von dieser Nicht-Identifikationsfigur gab es noch ein großes Problem für mich mit der Geschichte. Beard ist Physiker. Und deshalb gibt es (für mich) deutlich zu viel physikalisches Wissen in dem Buch. Diese ganzen theoretischen, und bestimmt gut recherchierten, Passagen habe ich auch einfach nur quergelesen, um mir die Frustration bei Unverständnis zu ersparen.
    Also. Genialer, wirklich wirklich genialer Schreibstil versus langatmiger Story. Was tun?
    Sich fragen, ob das Buch überhaupt dazu konzipiert ist, im klassischen Sinne gemocht zu werden. Ich denke, eher nicht. Es soll provozieren, schonungslos darstellen und eben abrechnen. Das tut es auch.
    Trotzdem kann ich vom Unterhaltungswert gesehen nicht mehr als banausige vergeben. Aber: es ist trotzdem ein lesenswertes Buch. Vor allem, wenn man wenigstens ein bisschen Interesse an Physik mitbringt.
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  • Rezension zu Solar

    Originaltitel: Solar aus dem Englischen übersetzt von Werner Schmitz
    405 Seiten in 3 Kapiteln (2000, 2005, 2009), "Nobelpreisrede" und Dank
    Michael Beard ist ein Anti-Held. Er hat mit einer großen wissenschaftlichen Entdeckung den Nobelpreis bekommen, der für den Rest seines Lebens die Couch ist, auf der er ruht, und von dessen Lorbeeren er zehrt. Er hat diverse Posten und Funktionen inne, die keine Anstrengungen erfordern, sondern seinen Ruhm vermehren. Inzwischen ist er zum fünften Mal verheiratet; die ersten vier Ehen gingen vor allem wegen seiner ständigen Affären in die Brüche. Dabei ist er ein äußerst unattraktiver Mann, fett, feist, glatzköpfig, unordentlich.
    Bücher mit einem abstoßenden Protagonisten haben einen besonderen Reiz und erfordern von einem Schriftsteller eine besondere Leistung: Er muss seinem Leser deutlich machen, dass es sich für ihn lohnt, einen unsympathischen Menschen einige hundert Seiten lang auf seinem Weg zu begleiten. McEwan gehört zu den Autoren, denen man das Kunststück zutraut.
    Dass er es mit diesem Buch bei mir nicht geschafft hat, liegt nicht an seinem Können, nicht am Plot oder an Michael, sondern an meiner Unfähigkeit, Gedankengänge oder Theorien aus dem Bereich der Physik zu verstehen. Denn Michaels Forschungsgebiet, die Vorträge, die er hält, die Projekte, mit denen er zu tun hat, nehmen einen großen Teil des Textes ein. Und wenn man seitenweise gar nichts versteht, geht der Lesespaß verloren.
    Was bleibt, ist das Vergnügen an McEwans ironisch-süffisanter Betrachtungsweise der Strömungen des Zeitgeistes, der Eitelkeiten der Menschen und der Gruben, in die derjenige fällt, der sie gräbt. Und die Erkenntnis: Es gibt zumindest eine poetische Gerechtigkeit.
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  • Rezension zu Solar

    Klappentext:
    Michael Beard ist ein mit dem Nobelpreis ausgezeichneter Physiker, dessen beste Zeit hinter ihm liegt. Auf der Grundlage seiner Reputation hält er für viel Geld Reden, verleiht seinen Namen für die Briefköpfe angesehener wissenschaftlicher Institute und leitet halbherzig eine Regierungsinitiative gegen die globale Erwärmung. Als ein getriebener Weiberheld empfindet er seine fünfte Ehe als auslaufend. Aber diesmal ist es anders: sie hat die Affäre und er liebt sie immer noch.
    Als Beards professionelle und private Welt durch einen unglücklichen Unfall miteinander kollidieren, bietet sich ihm die Möglichkeit, sich aus seinem Ehechaos zu befreien, seine Karriere wieder anzukurbeln und die Welt vor einer Umweltkatastrophe zu retten.
    Mit einer Spannweite von der Arktis bis zu den Wüsten von New Mexico ist "Solar" ein ernste und düster-satirische Roman, der zeigt, wie die menschlichen Schwächen gegen das ernsteste und komplexeste Problem unserer Zeit angehen. Die Geschichte dr Gie rund der Selbsttäuschung eines Mannes ist ein profundes und stilvolles neues Werk von einem der größen Schriftsteller der Welt.
    Eigene Beurteilung:
    Ian McEwans Hauptdarsteller sind selten sympathische Figuren und das kann man für Michael Beard sicherlich ganz besonders feststellen. Die Zahl seiner Laster und Fehler ist relativ groß und sein Hang zur Eigenliebe stößt einem beim Lesen mehr als einmal unangenehm auf. Gerade das macht aber den Roman über weite Strecken interessant zu lesen, denn so kann sich eigentlich jeder mit seinen eigenen größeren oder kleineren Fehlern in dieser Figur wieder finden.Allerdings gibt es auch im letzten Drittel des Romans einige Länge, bevor es dann gegen Ende zu den Konfrontationen von Beards größtem Erfolg mit allen seinen alten Sünden kommen kann. Alles in allem ein etwas durchwachsenes Lesevergnügen.
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Ausgaben von Solar

Hardcover

Seitenzahl: 416

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 407

Hörbuch

Laufzeit: 00:11:13h

Solar in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 41

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