Bewertungen

Iphigenie auf Tauris wurde insgesamt 44 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Iphigenie auf Tauris

    Kurz zur Abgrenzung:
    „Iphigenie in Aulis“ von Euripides erzählt die Geschichte von Iphigenie bis zu ihrer geplanten Opferung für die Göttin Artemis durch ihren Vater Agamemnon. In Goethes Drama geht es um die Zeit, die Iphigenie nach der Verschonung durch die Göttin als deren Priesterin im Exil auf Tauris unter König Thaos verbringt, wo eines Tages ihr Bruder Orest auftaucht.
    Wenn man nun die Blaupause aus dem Deutschunterricht zur Klassik auf diese Werk legt, könnte man die Schlüsselworte kombinieren und das war‘s: Iphigenie = Streben nach Wahrheit (eröffnet Tauros, dass Orest plant, mit ihr zu fliehen), guter Mensch (ist Thaos dankbar, dass er ihr Gastfreundschaft gewährte), richtet ihr Verhalten an Sittlichkeit und Humanität aus (es gelingt ihr, dass der Göttin keine Menschenopfer mehr dargebracht werden).
    Iphigenie, so heißt es, sei zur Zeit der Weimarer Klassik ein neues Idealbild der Frau gewesen, die es schafft, ihre Vorstellungen von Menschlichkeit gegenüber einem Mann durchzusetzen.
    Aber zu welchem Preis? Nach heutigen Wertvorstellungen würde ich Iphigenie als unglaublich devot bezeichnen.
    Beispiel: Sie empfindet Thaos als zweiten Vater, er möchte, dass sie ihn heiratet. Als sie ablehnt, wird er aggressiv und fordert die Rückkehr zum Opferbrauch.
    Viel zu häufig streicht Iphigenie den Männern um den Bart, entschuldigt sich, katzbuckelt, wenn sie das Gefühl hat, zu weit gegangen zu sein, während Thaos sie beschimpft, ihr droht und sie maßregelt.
    Das Versmaß hat mir gefallen, es las sich für mich entsprechend den griechischen Tragödien, die ich letztes Jahr in der Klassikchallenge gelesen hatte.
    Allerdings fand ich dort im Vergleich Sophokles „Antigone“ fortschrittlicher als Goethes „Iphigenie“.
    Drei Sterne gibt es von mir.
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  • Rezension zu Iphigenie auf Tauris

    "Hochartifiziell und handlungsarm" Diese Beurteilung des Stückes stammt aus der Feder eines angesehen Theaterkritikers, dessen Urteil auch im Anhang dieser Ausgabe zitiert wird. Goethe selbst bezeichnete es als ein Stück, das eher der inneren Handlung Rechnung trägt als der Äußeren und dem kann man unumwunden zustimmen. Dies erklärt wohl auch, warum es eines der Stücke ist, dass bei Zuschauern und Kritikern immer auf die gemischtesten Urteile trifft. Wie der humanistische Gutmensch Iphigenie versucht das Richtige zu tun im Rahmen der eigenen Vorstellungen davon, was dieses "Richtige" denn genau darstellt, ist stellenweise erschreckend und dann wieder vergleichsweise banal - aus heutiger Sicht. Die Begleitfiguren - ihr Bruder und sein Freund - und der "Gegner" - König Thaos - sind dabei relativ "weich" gezeichnet, so dass es für eine griechisch inspirierte Dramenfassung erstaunlich versöhnlich ausgeht. Spannung kommt dabei aber wirklich nicht auf - es lässt sich aber hervorragend darüber diskutieren.
    Sexismus (auch historisch gesehen), Gut und Böse, Abwägen verschiedener moralischer Güter, persönliche Integrität, Verantwortung usw. lassen sich alle wunderbar an diesem Buch bearbeiten und der Anhang mit seinen historischen, biographischen, philosophischen, produktionsbeschreibenden und rezeptionsästhetischen Beiträgen ist dabei sicherlich eine Hilfe. Obwohl die Fussnoten - besonders die inhaltlich gedoppelten oder verdreifachten - ein wenig ausufern und die Auflistung der rhetorischen Mittel, sowie die Analysehinweise am Ende des Buches eigentlich überflüssig sein sollten. Hier wird den Schülerinnen und Schülern in meinen Augen ein wenig zuviel Arbeit abgenommen.
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Ausgaben von Iphigenie auf Tauris

Taschenbuch

Seitenzahl: 216

Hardcover

Seitenzahl: 80

E-Book

Seitenzahl: 73

Hörbuch

Laufzeit: 00:00:25h

Iphigenie auf Tauris in anderen Sprachen

  • Deutsch: Iphigenie auf Tauris (Details)
  • Englisch: Iphigenie auf Tauris (Details)

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