Die Gehilfin

Buch von Martin Kluger

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Gehilfin

Berlin im Taumel der Gründerzeit: In der Frauenabteilung der Charité kommt ein Kind zur Welt, die Mutter stirbt bei der Geburt. Henrietta Mahlow wächst bei ihrem trunksüchtigen Vater auf, der sich in der Klinik als Krankenwärter durchschlägt. An seiner Seite verbringt das neugierige Mädchen ihre Kindertage zwischen Präparaten und Reagenzgläsern. Hier in der Charité, dem Zentrum der medizinischen Welt, versammeln sich in diesen Jahren die großen Forscher: Rudolf Virchow, Robert Koch, Paul Ehrlich, Emil Behring – und wie selbstverständlich bewegt sich die aufgeweckte Henrietta zwischen ihnen. In den Sezierstuben und Labors wird sie zur Zeugin, wie die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers die Vorstellungen von Krankheit revolutioniert. Je deutlicher jedoch Henriettas eigene Begabung wird, desto unüberwindlicher stellen sich die Schranken von Herkunft und Geschlecht in ihren Weg. Sie nimmt in Männerkleidern ein Medizinstudium auf – es kommt zum Skandal. So nimmt Henrietta als Frau den Kampf auf, sich in der Männerdomäne der Wissenschaft zu behaupten. Spannend und anrührend erzählt ›Die Gehilfin‹ die fiktive Lebens- und Liebesgeschichte einer außergewöhnlichen Frau, einer »Olivia Twist«, die das Unmögliche versucht. Dabei entwirft Martin Klugers lebensvoller Roman ein Panorama vom goldenen Zeitalter der Medizin zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik – und zeigt auch die Schattenseiten des menschlichen Forscherdrangs.
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Bewertungen

Die Gehilfin wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Gehilfin

    Kurzbeschreibung (amazon)
    Das Leben einer außergewöhnlichen Frau - die Geschichte der berühmtesten Klinik Deutschlands - das Panorama einer Epoche
    Berlin im Taumel der Gründerzeit: In der Frauenabteilung der Charite kommt ein
    Kind zur Welt, die Mutter stirbt bei der Geburt. Henrietta Mahlow wächst bei ihrem trunksüchtigen Vater auf, der sich in der Klinik als
    Krankenwärter durchschlägt. An seiner Seite verbringt das neugierige
    Mädchen ihre Kindertage zwischen Präparaten und Reagenzgläsern. Hier in der Charite, dem Zentrum der medizinischen Welt, versammeln sich in diesen Jahren die großen Forscher: Rudolf Virchow, Robert Koch, Paul
    Ehrlich, Emil Behring - und wie selbstverständlich bewegt sich die aufgeweckte Henrietta zwischen ihnen. In den Sezierstuben und Labors wird sie zur Zeugin, wie die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers die
    Vorstellungen von Krankheit revolutioniert. Je deutlicher jedoch
    Henriettas eigene Begabung wird, desto unüberwindlicher stellen sich die
    Schranken von Herkunft und Geschlecht in ihren Weg. Sie nimmt in
    Männerkleidern ein Medizinstudium auf - es kommt zum Skandal. So nimmt
    Henrietta als Frau den Kampf auf, sich in der Männerdomäne der
    Wissenschaft zu behaupten. Spannend und anrührend erzählt Die Gehilfin die fiktive Lebens- und Liebesgeschichte einer außergewöhnlichen Frau, einer"Olivia Twist", die das Unmögliche versucht. Dabei entwirft Martin
    Klugers lebensvoller Roman ein Panorama vom goldenen Zeitalter der
    Medizin zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik - und zeigt auch die
    Schattenseiten des menschlichen Forscherdrangs.
    Autoreninfo (im Buch)
    Martin Kluger wurde 1948 in Berlin geboren und lebt auch heute wieder dort. Er studierte Anglistik und Linguistik in Ohio und arbeitete als literarischer Übersetzer und Werbetexter. Neben seiner Arbeit als Drehbuchautor für Film und Fernsehen gelanh ihm mit seinen Romanen "Abwesende Tiere" und "Die Gehilfin" der Durchbruch.
    Meine Meinung
    Ein "Die ...in"- Titel und eine als Mann verkleidete Frau, da denkt man gleich an einen seichten Historienroman voller Klischees. Weit gefehlt!
    Es handelt sich bei "Die Gehilfin" um einen ausgesprochen anspruchsvollen Roman, der sowohl ein besonders faszinierendes Kapitel Medizingeschichte (die bahnbrechenden Entdeckungen und Errungenschaften im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts bis nach dem Ende des Ersten Weltkrieges) beleuchtet als auch das Bild einer "verknöcherten" Gesellschaft zeichnet, in der besonders helle Köpfe aufgrund des falschen Geschlechts und der falschen Herkunft scheitern müssen. Die Hauptfigur Henriette Mahlow ist fiktiv, ihre Erlebnisse an der Charité sind jedoch faktengetreu: sie begegnet Rudolf Virchow, dem Begründer der Zellularpathologie, Robert Koch, dem Begründer der Bakteriologie sowie Paul Ehrlich, den man mit der Entwicklung der Serumtherapie und Chemotherapie assoziiert und Emil (von) Behring, dem die Welt das Diphterie- und Tetanus-Antitoxin verdankt. Bis auf Rudolf Virchow erhielten alle diese Herren den Nobelpreis.
    Das Schicksal der begabten und an medizinischer Forschung höchst interessierten Henriette, der immer nur der Status einer "Gehilfin" zugestanden wird, ist sehr bedrückend. Erst im beginnenden 20 Jahrhundert, als es für Henriette zu spät ist, zeichnet sich für die Frauen ein gesellschaftlicher Wandel zum Besseren ab, Henriettes Tochter Anna kann Medizin studieren und das erreichen, was ihrer Mutter verwehrt blieb.
    Die Thematik dieses sowohl medizinhistorischen als auch feministischen Romans ist äußerst fesselnd, leider pflegt der Autor jedoch einen höchst eigenwilligen Erzählstil, der die Lektüre extrem mühsam macht. Er macht Gedankensprünge, denen man kaum folgen kann, verliert sich in Abschweifungen, wo man den chronologischen Fortgang erhofft und veranstaltet Zeitsprünge, die nur eine ungefähre Orientierung erlauben, wenn man die glücklicherweise vorhandene Chronik im Anhang nutzt. Anhand der dort aufgeführten Entdeckungen kann der Leser ungefähr den Verlauf der Zeit zwischen den Kapiteln abschätzen.
    Ich habe nicht die oben verlinkte Ausgabe gelesen, sondern eine Ausgabe, die im Rahmen einer zwölfbändigen Reihe "Erzählte Wissenschaft" von der ZEIT herausgegeben wurde. Diese Ausgabe (ISBN 978-3-938899-53-3), die im Anhang neben der Chronik auch noch ein ausführliches Nachwort "Roman und Realität" der ZEIT-Autorin Claudia Wüstenhagen enthält, lässt sich leider nicht zu amazon verlinken.
    Fazit
    Mit der Bewertung tue ich mich sehr schwer: Vom Inhaltlichen und der vermittelten Atmosphäre würde ich dem Buch 4,5 Sterne geben (es hätten für mich noch mehr medizinische Details sein dürfen), vom Sprachstil kann ich nur 1 Stern geben.
    Man sollte schon ein ausgeprägtes medizinhistorisches Interesse mitbringen, um sich durch den sprachlichen Dschungel dieses Romans zu kämpfen.
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Ausgaben von Die Gehilfin

Taschenbuch

Seitenzahl: 318

Hardcover

Seitenzahl: 318

Besitzer des Buches 17

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