Die bezaubernde Florentinerin

Buch von Salman Rushdie, Bernhard Robben

Bewertungen

Die bezaubernde Florentinerin wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die bezaubernde Florentinerin

    Salman Rushdie - Die bezaubernde Florentinerin
    (egl. Originaltitel: The Enchantress of Florence)
    Der Autor: (Verlagsinfo)
    Salman Rushdie,1947 in Bombay geboren, studierte in Cambridge Geschichte. Mit seinem Roman Mitternachtskinder (1983) wurde er weltberühmt. Seine Bücher erhielten renommierte internationale Auszeichnungen und sind in über zwei Dutzend Sprachen übersetzt. Zuletzt wurde ihm 1996 der Aristeion-Literaturpreis der EU für sein Gesamtwerk zuerkannt.
    2008 schlug ihn die Queen zum Ritter.
    Inhalt: (Klappentext der gebunden Ausgabe)
    1572: In den Palast Akbars im indischen Fatehpur Sikri kommt ein junger blonder Mann, der behauptet, er sei den ganzen Weg um Afrika herum aus der Stadt Florenz im fernen Europa angereist. Übrigens heiße er Vespucci und sei Akbars Onkel.
    Der ob der überraschenden Verwandtschaftsbeziehung verblüffte, aber von der Neugier gepackte Moguln-Herrscher gewährt im Gastfreundschat – ist er doch einem gutgesponnenen Garn nicht abgeneigt. Ja, er hat sich sogar eine fiktive Lieblingsfrau erkoren, was für einen stets sicherheitsgefährdeten Weltenherrscher unbestreitbare Vorteile hat.
    Zwei Jahre lang behält Akbar Vespucci am Hof und lässt sich in dämmrigen Abendstunden fasziniert erzählen. So erfährt er von Machiavelli, Botticelli, dem Admiral Andrea Doria, Dracula, den Medicis und tausend anderen. Die Schauplätze von Vespuccis weitschweifigem Bericht reichen vom indischen Subkontinent über das Italien der Renaissance, die Küsten Afrikas und den nahen Osten bis nach Amerika. Aber in ihrem Zentrum steht stets „Schwarzauge“, die zauberhafte Florentinerin, schönste Frau der damals bekannten Welt. Und siehe da, sie ähnelt verdächtig einer Figur auf den Bildern von Akbars Hofmaler – jener, die er sich zur Lieblingsfrau erkoren hat …
    Rushdies Roman ist randvoll mit Geschichten: über die Liebe, über Macht und Verrat, über Städtebau, die christliche Seefahrt, italienische Städtepolitik, orientalische Küche, Folter, Gärten, Kleidung , Kunst – ein wahres Füllhorn schüttet der wohl phantasiebegabteste Autor beider Welten über uns aus.
    Mein persönlicher Eindruck:
    Obwohl ich kein besonderer Freund des „Magischen Realismus“ bin, der durch Salman Rushdie als wohl prominentester Autor vertreten wird, wollte ich einen seiner Romane lesen. Da dieses Buch laut Klappentext durch Akbar den Großen sowohl zentralasiatische wie europäische Geschichte aus der Zeit der Renaissance vereint, habe ich mich an das gut 400 Seiten starke Werk gewagt.
    Der Roman ist eingeteilt in drei große Abschnitte, die ihrerseits wiederum in insgesamt19 kürzere Kapitel unterteilt sind. Hinten befindet sich eine ausführliche Biografie, die mir aber nicht viel geholfen hat, weil ich nicht über Zugang zu einer geisteswissenschaftlichen Bibliothek verfüge.
    Im ersten Teil wird noch relativ zusammenhängend erzählt, wie Niccoló Vespucci an den Hof Akbars des Großen gelangt. Daneben wird Akbar, die Geschichte Zentralasiens bis zu seiner Regentschaft und sowie das Leben an seinem Hof und in der Stadt Sikri vorgestellt.
    Der zweite und dritte Teil besteht vorwiegend aus den Erzählungen und Geschichten, die Niccoló Verspucci zu Akbars Unterhaltung zum Besten gibt.
    Vespucci behauptet Akbars Onkel zu sein und versucht durch die nicht nachvollziehbare Historie seiner Mutter „Angelica“ diese Behauptung zu belegen. Kurzerhand erfindet man am Hofe Akbars eine bislang verschwiegene Prinzessin, malt und schreibt die Geschichtsbücher um, so dass sich die Erzählungen Vespuccis in die Geschichte von Akbars Großreich einfügen.
    Da Rushdie immer wieder abschweift in Seemannsgarn und Legenden, weiß man als Leser nie sicher, was nun wirklich geschehen ist, und was ins Reich der Mythologie gehört. Die Erzählperspektive wechselt immer wieder, allerdings ändert sich die sprachliche Ausdrucksweise in den verschiedenen Sichtweisen in keiner Weise, so dass die Wechsel oft erst mit Verzögerung nachvollziehbar sind.
    Auf mich hat dieses Buch sehr verwirrend gewirkt. Ich habe versucht mit Hilfe von historisch verbürgten Personen und erwähnten Jahreszahlen den daher schwadronierten Geschichten einen historischen Rahmen zu geben, bin aber kläglich gescheitert, da ich auf biografische Unmöglichkeiten gestoßen bin. Das Durcheinander von Fantasie und Wirklichkeit war für mich nicht verständlich, sodass ich mich ziemlich durch dieses Buch hindurchkämpfen musste. Dabei beinhalteten für mich die ersten 150 und die letzten 50 – 100 Seiten am ehesten einen stringenten Inhalt, während ich bei den mittleren 200 Seiten allergrößte Mühe hatte, dem Roman wenigstens die wichtigsten Informationen zu entnehmen.
    Ich habe jetzt nicht das Gefühl, dass ich viel Neues zur Geschichte Zentralasiens oder der Renaissance mit ihren Eroberungen gelernt habe. Es sind vielleicht neue Bilder, neue Eindrücke, neue Farben hinzugekommen. Aber dennoch war dieses Buch für mich nicht wirklich ein Gewinn.
    Die deutsche Übersetzung des Titels ist irreführend. Es handelt sich bei der verschwiegenen Prinzessin nicht um eine Florentinerin sondern um eine Nachfahrin des legendären Dschinghis Khan, die während ihres Aufenthalts in Florenz die florentinische Bevölkerung, vor allem die Männerwelt, verzaubert. Daher der englische Titel „The Enchantress of Florence“.
    Wer gerne weit ausschweifende Schilderungen liest, wo sich Realität und Mythologie die Hand geben, und das vor einem opulenten exotischen Hintergrund, der wird dieses Buch sicher lieben. Ich nicht so wirklich.
    Ich vergebe
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  • Rezension zu Die bezaubernde Florentinerin

    Inhalt:
    Buecher.de
    1572: In den Palast Akbars im indischen Fatehpur Sikri kommt ein junger, blonder Mann, der behauptet, er sei den ganzen Weg um Afrika herum aus der Stadt Florenz im fernen Europa angereist. Übrigens heiße er Vespucci und sei Akbars Onkel. Der ob der überraschenden Verwandtschaftsbeziehung verblüffte, aber von der Neugier gepackte Moguln-Herrscher gewährt ihm Gastfreundschaft - ist er doch einem gut gesponnenen Garn nie abgeneigt. Ja er hat sich sogar eine fiktive Lieblingsfrau erkoren, was für einen stets sicherheitsgefährdeten Weltenherrscher unbestreitbare Vorteile hat.
    Meine Meinung:
    Im Jahr 1572 gelangt ein junger blonder Fremdling mit dem Namen Niccoló Vespucci an den Palast Akbars im indischen Fatehpur Sikir.
    Er berichtet, dass er den langen Weg von Florenz nach Indien auf sich nahm um den Moguln – König Akbar eine Geschichte zu erzählen. Die Geschichte seiner Herkunft.
    Mogor dell’Amore – wie sich Vespucci zwischendurch auch mal nennt – schildert sehr ausführlich, über einige Jahre hinweg, die Geschichte von Agbar dem Türken und die damit verbundene Geschichte von <<Schwarzauge>>, der bezaubernden Florentinerin und schönsten Frau der damals bekannten Welt.
    Insgesamt zwei Jahre lässt Akbar sich Abend für Abend die Geschichte von Niccoló Vespucci erzählen. Er berichtet dabei auch von Botticelli, dem Admiral Andrea Doria, Dracula, den Medicis und zahlreichen anderen. Die Schauplätze in seinem weitschweifigem Bericht reichen vom indischen Subkontinent über das Italien in der Zeit der Renaissance, die Küsten Afrikas und den Nahen Osten bis nach Amerika. Doch jede der einzelnen Berichte steht in irgendeiner Verbindung mit der Moguln – Prinzessin <<Schwarzauge>>, ein Geist, der durch die Schilderungen in der Gegenwart wieder zum Leben erweckt wird.
    Salman Rushdie erzählt sehr ausführlich und farbenprächtig eine Geschichte über Verrat, Missgunst, Zauberei und Liebe. Sein Schreibstil ist sehr prachtvoll und ausgeschmückt. Es bereitet dem Leser richtige Freude sein Buch „Die bezaubernde Florentinerin“ zu lesen und während des Lesens in diese fabelhafte orientalische Welt von „Tausendundeine Nacht“ einzutauchen und sich von Vespuccis Geschichte tragen zu lassen.
    Dennoch erzählt Rushdie sehr ausschweifend und detailliert, was den Lesefluss des Öfteren zunehmend schwerer macht und dann einfach nur störend ist. Das führt dazu, dass man mit seinen Gedanken nicht mehr bei der eigentlichen Geschichte ist. Auch dauert es dadurch einige Zeit sich in der eigentlichen Handlung zu Recht zu finden und alles wirkt zunehmend schleppend und zäh, was für diese sehr schöne zauberhafte Geschichte schade war.
    Letztendlich hat Salman Rushdie mit „Die bezaubernde Florentinerin“ ein prunkvolles und farbenprächtiges Werk geschaffen, welches durchaus lesenswert und zu empfehlen ist.
    von
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Ausgaben von Die bezaubernde Florentinerin

Hardcover

Seitenzahl: 448

Taschenbuch

Seitenzahl: 448

Hörbuch

Laufzeit: 00:13:30h

Die bezaubernde Florentinerin in anderen Sprachen

  • Deutsch: Die bezaubernde Florentinerin (Details)
  • Englisch: Enchantress of Florence (Details)

Besitzer des Buches 14

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