Anton oder die Zeit des unwerten Lebens

Buch von Elisabeth Zöller, Ernst Klee

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Anton oder die Zeit des unwerten Lebens

Lehrer Heimann hat Anton immer mehr auf dem Kieker. Er gibt Strafarbeiten, wenn Anton zuckt. Er schlägt, wenn Anton schweigt. Er lacht ihn aus, wenn Anton stottert. Er spottet, wenn Anton rechnet. Einer wie Anton hat in der Schule nichts zu suchen. Einer wie Anton hat eigentlich überhaupt kein Recht zu leben. Denn Anton ist behindert, und es ist das Jahr 1941.
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Bewertungen

Anton oder die Zeit des unwerten Lebens wurde insgesamt 12 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Kinder- bzw. Jugendbuch, mir heftigem Inhalt

    terry

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Anton oder die Zeit des unwerten Lebens

    Das Buch erzählt die Geschichte von Anton. Anton ist ein sehr liebenswerter Junge, der mir sofort ans Herz gewachsen ist. Anton ist unglaublich gut in Mathematik, aber leider hilft ihm das in der Zeit, in der er aufgewachsen ist nicht viel – die Zeit des Nationalsozialismus. Anton ist durch einen Unfall behindert. Er stottert, kann seinen rechten Arm nicht richtig bewegen und spricht von sich selbst in der dritten Person. Trotz seiner Einschränkungen ist Anton ein sehr aufgewecktes Kind mit vielen Fragen und Gedanken.
    Das Buch ist ein Jugendbuch und in einer sehr flüssigen Sprache geschrieben, so dass es sich gut lesen lässt. Ich bin sofort in die Geschichte eingetaucht und habe im Kopf neben Anton auf dem Schulhof gestanden und die Gemeinheiten der anderen Kinder ertragen. Das fand ich auch eigentlich das Schlimmste. Sicherlich hat der mit einer normalen Allgemeinbildung versehene Mensch von heute eine Vorstellung davon, wie schlimm die im Dritten Reich verübten Gräueltaten waren. Aber so hautnah aus der Sicht eines Kindes zu lesen, wie sehr auch die ganz kleinen Kinder schon von der Ideologie geprägt waren und wie grausam sich erwachsene Menschen gegenüber Kindern verhalten haben hat mich doch wieder sehr mitgenommen. Etwas schade fand ich, dass man so wenig darüber erfährt, wie die anderen Kinder der Familie damit umgegangen sind einen behinderten Bruder zu haben. Ich denke mal, dass auch sie wahrscheinlich Anfeindungen deswegen ausgesetzt waren. Darüber hätte ich, vor allem in Anbetracht, dass die Schwester Marie noch lebt und direkt hätte erzählen können, doch gerne mehr erfahren. Beim Lesen dieses Buches macht man sich wieder deutlich, dass es niemals wieder so weit kommen darf und wir alle dafür einstehen müssen.
    Sehr berührt hat mich folgender Dialog von Seite 27:
    “Marie seufzt. Kleine Brüder konnten einem fast die Seele aus dem Leib fragen. Und Anton erst recht.
    Da erklärte Mama: “Wer fragt, lebt.”
    “Und wenn er mal nicht mehr fragt?”, fragte Marie.
    “Dann ist er tot”, sagte Mama.
    Nach einer Weile sagte Anton: “Jetzt weiß Anton, warum Gott nicht alle Fragen beantwortet.”
    “Und warum?”, fragten Marie und Mama.
    “Weil er will, dass die Menschen leben.”
    Mein Fazit: Lesenswert! Aufrüttelnd!
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  • Rezension zu Anton oder die Zeit des unwerten Lebens

    Elisabeth Zöller - Anton,oder Die Zeit des unwerten Lebens
    ISBN 9783596805167
    (Buchrücken)
    Eine wahre Geschichte
    Lehrer Heimann hat Anton immer mehr auf dem Kieker.Er gibt Strafarbeiten,wenn Anton zuckt.
    Er schlägt,wenn Anton schweigt.Er lacht ihn aus,wenn Anton stottert.Er spottet,wenn Anton rechnet.
    Einer wie Anton hat in der Schule nichts zu suchen.Einer wie Anton hat eigentlich kein Recht zu leben.
    Denn Anton ist behindert ,und es ist das Jahr 1941.
    Erzählt wird uns die Geschichte von Anton.Er wird geboren im Jahr 1932 und lebt mit seiner Familie in Münster.
    Ein Jahr später ergreifen die Nazis mit ihrem "Führer" die Macht. Ein Ereignis, das auf Antons Leben erschreckende Auswirkungen hat.
    Anton wird bei einem Unfall,mit einer Straßenbahn,schwer am Kopf verletzt.Von da an ist alles anders. Er gilt als behindert im weit-
    läufigem Sinn.
    Mit dem Eintritt in die Schule beginnt für Anton ein Kampf ums überleben,im wahrsten Sinne des Wortes. Anton,der stottert,wird geprügelt,gehänselt und hört Worte deren Sinn er nicht versteht.Worte wie Krüppel,minderwertig und untermensch.Trotz seiner stärken im Kopfrechnen und sein Talent fürs Mahlen,wird die Schule zusehens ein Ort den Anton am liebsten meiden würde.
    Lehrer Heimann, ein überzeugter Nazi,schikaniert Anton wo er nur kann. Er liebt den Führer,hast die Juden und jeden der nicht der arischen Rasse angehört sind sogenannte Untermenschen,minderwertig,so auch Anton.Die Nazis "säubern" ihr Reich von Juden und unterwertigen
    Erbgut.Auch Anton steht auf der Liste der Menschen, die "behandelt" werden sollen.Was nichts anderes heißt,das er getötet werden soll.
    Für seine Eltern besteht nur die möglichkeit der Flucht......
    Die Autorin schreibt über ihren Onkel Anton (Name geändert).Und sie schreibt, das man sich beim Lesen in eine Zeit versetzt fühlt, die schrecklicher nicht sein kann.Das Buch ,liest sich schnell und flüssig,trotzdem hat man beim Lesen das Gefühl ,man steht neben Anton und erlebt die schreckliche Zeit des unwerten Lebens mit.Mir ging es jedenfalls so.
    Für mich ein Buch,das einem deutlich macht,wie unmenschlich Menschen sein können,wenn Sie von sich als Mensch erster Klasse überzeugt sind.
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Ausgaben von Anton oder die Zeit des unwerten Lebens

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

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