• Kurzmeinung

    Abroxas
    Packende Geschichte mit kaputten, aber nicht unsympathischen Charakteren, anfangs aber zu sehr ausgedeutet

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Wald

Idealistische Umweltaktivisten treffen auf charismatischen Milliardär ohne Moral – Eleanor Catton lässt in ihrem neuen Roman Welten aufeinanderprallen und greift gekonnt die Themen unserer Zeit auf. Mit Witz, filmreifem Plot und einem furiosen Finale legt die Booker-Preisträgerin einen Roman vor, der die Wucht der großen Shakespeare-Dramen und das feine gesellschaftliche Gespür von George Eliot in sich vereint. Mira Bunting ist die Gründerin einer Guerilla-Gardening-Gruppe namens Birnam Wood. Als nicht gemeldeter und sich an der Grenze des Legalen bewegender, philanthropischer Zusammenschluss von Freunden pflanzt und erntet das Kollektiv, wo es niemand bemerkt: an Straßenrändern, in vergessenen Parks und vernachlässigten Hinterhöfen. Seit Jahren kämpft die Gruppe darum, ihre Ausgaben zu decken. Dann stößt Mira auf eine Möglichkeit, das Projekt endlich langfristig rentabel zu machen: Ein Erdrutsch hat den Korowai-Pass geschlossen und die Stadt Thorndike abgeschnitten. Die Naturkatastrophe hat auch eine große Farm eingeschlossen, die scheinbar verlassen ist. Aber Mira ist nicht die Einzige, die sich für das Gebiet interessiert. Robert Lemoine, der mysteriöse amerikanische Milliardär, hat sich die Farm gesichert, um einen Endzeitbunker zu bauen – zumindest erzählt er das Mira, als er sie auf dem Grundstück erwischt. Er ist fasziniert von Mira und schlägt ihr vor, das Land zu bewirtschaften. Ein Handel, der Folgen haben wird. Wer ist Lemoine wirklich? Kann sie ihm vertrauen, während die Ideale von Birnam Wood auf die Probe gestellt werden?
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Bewertungen

Der Wald wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Meinungen

  • Packende Geschichte mit kaputten, aber nicht unsympathischen Charakteren, anfangs aber zu sehr ausgedeutet

    Abroxas

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Wald

    Klappentext/Verlagstext
    Mira Bunting ist die Gründerin einer Guerilla-Gardening-Gruppe namens Birnam Wood. Das Kollektiv pflanzt und erntet, wo es niemand bemerkt: an Straßenrändern, in vergessenen Parks, vernachlässigten Hinterhöfen. Seit Jahren kämpft die Gruppe darum, Birnam Wood langfristig rentabel zu machen. Dann eröffnet sich eine Möglichkeit: Ein Erdrutsch hat den Pass zu einem Naturschutzgebiet abgeschnitten, die Umweltkatastrophe hat auch eine große, scheinbar verlassene Farm eingeschlossen. Als Mira sich das Grundstück auf eigene Faust ansehen will, wird sie dort von Robert Lemoine überrascht. Der mysteriöse amerikanische Milliardär ist fasziniert von Mira und schlägt ihr vor, das Land zu bewirtschaften. Ein Handel, der Folgen haben wird. Wer ist Lemoine wirklich? Kann die Gruppe ihm vertrauen, während die Ideale von Birnam Wood auf die Probe gestellt werden? Können sie sich selbst trauen?
    Eleanor Catton lässt in ihrem neuen Roman Welten aufeinanderprallen und greift gekonnt die Themen unserer Zeit auf. Mit Witz, filmreifem Plot und einem furiosen Finale legt die Booker-Preisträgerin einen Roman vor, der die Wucht der großen Shakespeare- Dramen mit einem feinen Gespür für die gesellschaftlichen Verwerfungen der Gegenwart vereint.
    Die Autorin
    Eleanor Catton erhielt 2013 für ihren Roman "Die Gestirne" den renommierten Booker-Preis. Zuvor erschien ihr Roman "Anatomie des Erwachens". Geboren in Kanada und aufgewachsen in Neuseeland, lebt sie nun in Cambridge, England. "Der Wald" ist ihr dritter Roman.
    Inhalt
    Als der US-amerikanische Milliardär Robert Lemoine der jungen Guerilla-Gärtnerin Mira Bunting ein interessantes Angebot macht, betreten zwei gleichwertige Ausnahmetalente den Ring. Wenn eine Person Lemoine durchschauen und ihm gefährlich werden kann, wird das Mira sein, erkennt er in dem Moment. Die knapp 30-Jährige, Mitglied des Nonprofit-Kollektivs Birnam Wood, interessiert sich für 150ha Farmgelände, das an einen Nationalpark grenzt und durch einen Erdrutsch aktuell nur schwer zu erreichen ist. Birnam Wood zählt sich zu den Guten - nonprofit, nachhaltig, klimaneutral, basisdemokratisch und antikapitalistisch.
    Lemoine befindet sich bereits in Verkaufsverhandlungen mit dem Besitzer-Ehepaar, legt jedoch weder den Darvishs noch Mira gegenüber seine Karten auf den Tisch. Er will mit der Farm am Korowai-Pass offenbar für ein hochgeheimes Projekt eine harmlos wirkende Fassade etablieren. Jill Darvish ist Einheimische und Erbin der elterlichen Farm, ihr Mann Owen hat sich bereits in jungen Jahren in der abgelegenen Region einen Ruf als selbstständiger Schädlingsbekämpfer erarbeitet. Wer Weidetiere vor Unfällen durch Kaninchenbauten schützt, ist bei Landwirten wie Naturschützern angesehen. Lemoine dagegen verkörpert alles, was Miras Generation für hassenswert erklärt: Seine Generation hat den Planeten ausgebeutet, hält Neuseeland offenbar für einen Reservekontinent nur für Milliardäre und glaubt, alles mit Geld kaufen zu können. Mira und ihre Freundin Shelley sind aktuell verstrickt in einen Konflikt, ob sie wegen Birnam Wood miteinander befreundet sind – oder trotz des Projekts. Dritter in der Generation-Y-Clique ist Tony, der gerade mehrere Jahre in Lateinamerika verbracht hat und desillusioniert feststellen muss, dass er damit seine undankbare Rolle als akademisch gebildeter weißer Mann nicht abschütteln konnte.
    In dieser Ausgangssituation fragt man sich beim Lesen: Was hat Lemoine auf der abgelegenen Farm vor, bildet er sich ein, im gesetzesfreien Raum handeln zu können – und werden die Darvishs und das Gärtner-Kollektiv seiner Raffinesse gewachsen sein? Generation Boomer und Generation Y müssen beide zeigen, dass sie mehr können als Schafe züchten und Gemüse anbauen. Nachdem die Figuren eingeführt sind, nimmt die Handlung flott Fahrt auf, um in einem dramatischen Showdown zu enden. Am Ende erklärt sich sogar, warum für Lemoine die Bäume am Korowai-Pass einen goldenen Schatten zu werfen scheinen wie auf dem Buchcover …
    Fazit
    In ihrem intelligenten, hochaktuellen und extrem dicht erzählten Roman verbindet Eleanor Catton Generations-, Umwelt- und Wirtschaftskonflikt mit Survival-Einlagen und der Frage, welche Zukunft der Generation Y bevorsteht. Neben der abgelegenen Farm als Schauplatz haben mich besonders die Abstufungen in der Karriereplanung der Guerillagärtner unterhalten: von Onlineauftritt für Bewerbungen Hamstern (Tony) bis zu Befriedigung im Flow Finden (Shelley) wird alles geboten.
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Ausgaben von Der Wald

Hardcover

Seitenzahl: 512

Besitzer des Buches 2

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