Gras

Buch von Bernhard Kegel

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Gras

Die Katastrophe beginnt auf dem Bundesplatz in Wilmersdorf. Die angehende Biologin Nathalie entdeckt auf ihrem Weg zur U-Bahn-Station zwischen den Pflastersteinritzen zarte Halme in einem hellen, intensiven Grün, die zu leuchten scheinen. Fasziniert beobachtet sie nun täglich den immer ungewöhnlicher werdenden Wuchs der Gräser. Und bald gleicht der Platz einer Almwiese, auf der die Anwohner es sich mit Picknickkörben gemütlich machen. Die Idylle währt nicht lange, das Gras drückt den Asphalt der Straßen, die Steine auf den Gehwegen hoch, erobert angrenzende Stadtteile, zerstört Autobahnen und Bürgersteige. Doch das Schlimmste: Gegen sämtliche bekannten Herbizide erweist sich das Gras als resistent. Für Nathalie, die Behörden und die Wissenschaft beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Unfall oder Verbrechen, Manipulation oder Mutation? Bernhard Kegel erzählt in diesem Berlin-Roman eine Geschichte von Katastrophe und Hoffnung.
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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Gras

    Klappentext/Verlagstext
    Die Katastrophe beginnt auf dem Bundesplatz in Berlin-Wilmersdorf. Die angehende Biologin Natalie entdeckt auf ihrem Weg zur U-Bahn zwischen den Pflastersteinritzen zarte Halme in einem hellen, intensiven Grün.
    Das Gras vermehrt sich rasant, bald drückt es den Asphalt der Straßen, die Steine auf den Gehwegen hoch, erobert angrenzende Stadtteile, zerstört Fahrbahnen, Bürgersteige und Hausfundamente. Das Schlimmste: Gegen bekannte Herbizide erweist sich das Gras als resistent. Für Natalie, die Behörden und die Wissenschaft beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
    Unfall oder Verbrechen, Manipulation oder Mutation? Bernhard Kegel erzählt in diesem Berlin-Roman eine Geschichte von Katastrophe und Hoffnung.
    Der Autor
    Bernhard Kegel, geboren 1953 in Berlin, studierte Chemie und Biologie an der Freien Universität Berlin und wurde 1991 promoviert. Heute ist er begeisterter Jazzgitarrist und hauptberuflich Schriftsteller. Seit seinem 1993 erschienenen Debütroman Wenzels Pilz, hat er eine Vielzahl von Romanen und Sachbüchern verfasst, in denen er seine fachliche Expertise literarisch verarbeitet und dabei sowohl Sachkenner als auch Leser ohne naturwissenschaftlichen Hintergrund gleichermaßen begeistert. Er lebt mit seiner Familie in Brandenburg und Berlin.
    Inhalt
    Berlin ist von einem in rasantem Tempo wachsenden Gras okkupiert worden. Was auf dem Bundesplatz zunächst wie winziges Unkraut in den Pflasterritzen wirkte, hat das Leben in der Stadt unmöglich gemacht. Wer schon einmal im eigenen Garten ein einziges Ziergras entfern wollte, kann sich die Situation vermutlich vorstellen. Unscheinbare Gräser können in kurzer Zeit verholzen, Steine komplett umschließen und sich wie Tunnelbohrer in Querrichtung ausbreiten. Die Biologin Natalie nennt ihre Entdeckung einer invasiven Art Invicta/unbesiegt. Das Gras wird an die 2 Meter hoch, so dass das Anlegen von Trampelpfaden in Schwerarbeit ausartet. Im betroffenen Berlin hebt Invicta jeglichen Straßenbelag an und bringt damit den Straßenverkehr zum Erliegen. Auf die Idee, die rasant wuchernde Landplage zu ernten und sie zum Heizen und für Bauarbeiten zu nutzen, sind die Hauptstädter offenbar nicht gekommen. Die Stadt wird schließlich in weiten Teilen evakuiert; Natalie bleibt als Chronistin und eine der wenigen Bewohner:innen zurück. In Rückblicken entsteht ein beunruhigendes Bild des Eindringlings und der Menschen, die ihm durch ihre Lebensweise den Weg bereitet haben. Noch können kleine, effektive Nachbarschaften durch gegenseitige Hilfe überleben.
    Bernard Kegels Icherzählerin lebt in der Gegenwart auf dem ehemaligen Gelände eines Supermarkts in einem winzigen Kabuff und betreut die kleine Marie. In der nahezu menschenleeren Stadt müssen sie verwilderte Hunde meiden, sich aus gutem Grund vor versprengten männlichen Bürgerwehren hüten und im brütend heißen Sommer mit dem Versiegen von Regenwasser rechnen. Natalie kann sich der Faszination durch die Pflanze schwer entziehen und will ihre Fachkenntnisse sinnvoll einsetzen. Ihr sachlicher Blick als Wissenschaftlerin kombiniert mit profanen Fragen des Überlebens hat mich sofort in die Handlung hineingezogen. Natalies und Maries Berlin ähnelt in beängstigender Weise der aktuellen Situation westlicher Staaten kurz nach der Corona-Pandemie. Den Ton geben nicht etwa Experten und Aktive der Nachbarschaftshilfe an, sondern Verschwörungstheoretiker und Krisen-Profiteure wie Natalies Wohnungsnachbar, die schon immer das Recht des Stärkeren für sich beanspruchten. Am Schauplatz Berlin wecken Unbewohnbarkeit, gigantische Evakuierungs-Maßnahmen und zunehmende Rücksichtslosigkeit höchst unangenehme Erinnerungen an Ereignisse vor 80 Jahren.
    Fazit
    Mit ironischen Seitenhieben auf eine Gesellschaft, die dabei ist sich selbst auszurotten, wirft Bernard Kegel mit seinem dystopischen Szenario die Frage auf, ob ein erzwungenes Ende unserer Anspruchskultur denkbar ist. Die Kombination aus Natalies Sichtweise als Botanikerin, großstädtischem Schauplatz und dystopischem Setting wird Fans dieser Gattung gefallen.
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Ausgaben von Gras

Hardcover

Seitenzahl: 384

Besitzer des Buches 1

Update: