Allmen und Herr Weynfeldt
Buch von Martin Suter

Titel: Allmen und Herr Weynfeldt
Martin Suter (Autor)
Band 7 der Johann Friedrich Allmen-Reihe
Verlag: Diogenes
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 224
ISBN: 9783257072792
Termin: Neuerscheinung März 2024
Aktion
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Kurzmeinung
Maesli Ein neuer Fall für Allmen, eher unaufregende Kunstfahndung aber literarisch anregend geschrieben -
Kurzmeinung
Marie Bd 7 macht wieder mehr Spaß als 6, was eher an Weynfeldt liegt als am nervigen Allmen
Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Allmen und Herr Weynfeldt
In einer Bar begegnet Allmen einem kultivierten Herrn seines Alters – Adrian Weynfeldt. Der Name ist dem Kunstdetektiv selbstverständlich ein Begriff. Es ist der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft. Als Weynfeldt kurz darauf bemerkt, dass ein Bild in seiner Sammlung fehlt, schaltet er Allmen ein. Weynfeldts bunter Freundeskreis gibt sich zugeknöpft. Nur die Kunstbuchhändlerin will reden. Doch bald schon kann sie das nicht mehr. Allmen steht vor seinem ersten Mordfall.
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Serieninfos zu Allmen und Herr Weynfeldt
Allmen und Herr Weynfeldt ist der 7. Band der Johann Friedrich Allmen Reihe. Diese umfasst 7 Teile und startete im Jahr 2010. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.
Über Martin Suter
Martin Suters Bücher wie "Lila, lila", "Small World" oder "Die dunkle Seite des Mondes" machten den Schweizer Schriftsteller zu einem Bestsellerautor. 1984 in Zürich geboren wuchs Suter ebendort und in Fribourg auf. Mehr zu Martin Suter
Bewertungen
Allmen und Herr Weynfeldt wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.
Meinungen
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Ein neuer Fall für Allmen, eher unaufregende Kunstfahndung aber literarisch anregend geschrieben
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Bd 7 macht wieder mehr Spaß als 6, was eher an Weynfeldt liegt als am nervigen Allmen
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Entspannende Feierabend-Lektüre
Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Allmen und Herr Weynfeldt
- Maesli
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16. Dezember 2024 um 13:07
Johann Friedrich von Allmen und Herr Weynfeldt lernen sich eher beiläufig im La Riviére kennen. Auf Anhieb erkennt der eine die Klasse des anderen und als Allmen mal wieder in finanziellen Schwierigkeiten seine Margaritas und spendierten Nightcups nicht bezahlen kann, springt der neue Bekannte mit Nonchalance ein.Weiterlesen
Adrian Weynfeldt liebt Kunst, und an einem Bild hängt er besonders: Baigneuses au ballon 4, gemalt vermutlich von Picasso. Als das Bild verschwindet, kann er die Polizei nicht einschalten, denn sollte es nur eine einfache Kopie sein, ist es polizeilich uninteressant. Allmen, in seiner Berufung als Kunstfahnder, bietet Weynfeldt seine Dienste an.
„Da sollte Baigneuses au ballon 4 hängen.“
Das Kunstwerk zu finden sollte eigentlich kein Problem sein, wäre da nicht die etwas unerfreuliche technische Situation mit der Überwachungshardware, die, wie es scheint, von einem Blackout betroffen ist.
„Das sieht nach mehr aus als nach einer kleinen Störung“.
Doch alles wendet sich, als ein Mitglied des eklektischen Freundeskreises zu Tode kommt, und es nicht mehr nur einen Diebstahl sondern einen Mord zu klären gibt.
Meine persönlichen Leseeindrücke
Der neue Kriminalfall ist sehr gelungen. Martin Suter verführt mit einem eleganten, leicht lässigen Erzählton in die Hautevolee der Zürcher Gesellschaft. Mit Adrian Weynfeldt schafft er eine liebenswerte Romanfigur, die das etwas dekadente Leben eines Mannes in festgeschriebenen Familien- und Gesellschaftsrollen zeichnet und das in seiner Art von Allmen nicht unähnlich ist. Kein Wunder also, dass sich beide anfreunden.
Der Kriminalfall, ein einfacher Diebstahl eines Picasso Gemäldes, über dessen Herkunft und Echtheit man sich ausschweigt, ist eigentlich recht unspektakulär. Selbst als der Todesfall in die Geschichte einfließt, finde ich mich eher in einem gediegenen Kriminalroman wieder als auf einem überspannenden Thriller.
Herr von Allmen ist Spezialist im Auffinden verschwundener Kunst. Ich habe ihn beauftragt, uns zu helfen. Vertraulich zu helfen.“
Dennoch, die feine Art des Understandment amüsiert mich sehr und die anderen Romanfiguren finde ich in ihrer Überzeichnung einer übersättigten, degenerierten aber immer noch sehr menschlichen Gruppe durchaus ansprechend.
So professionell Allmen auch in seinem Metier ist, für die Auftragsabwicklung inklusive finanziellem Aspekt ist Marias Verhandlungsgeschick für die Allmen International Inquieries unerlässlich. Ihre Businessqualitäten verschaffen nicht nur Allmen die äußerst notwendige Liquidität, sondern sichern ihr und Carlos ein finanzielles Polster, zumindest bis sich von Allmens Geld wieder dem Ende neigt.
Zum Schluss wird es vielleicht ein wenig hektisch: Suter hätte dem Leser durchaus ein paar Seiten mehr Zeit gönnen können, dennoch hat dies der äußerst angenehmen Lektüre keine Abbruch getan.
Fazit
Allmen und Herr Weynfeldt ist eine gelungene Fortsetzung der Buchreihe um den Zürcher Kunstfahnder der Allmen Internation Inquieries. Wer die feine Art des Understandment eines unspektakulären Kriminalroman, der von einer liebeswerten schrulligen Romanfigur und ihrem eklektischen Freundeskreis um ein vermeintliches Picassogemälde in der Zürcher Hautevolee handelt, mag, ist hier bestens bedient. -
Rezension zu Allmen und Herr Weynfeldt
- Buchbesprechung
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20. März 2024 um 09:53
REZENSION – Mit „Allmen und Herr Weynfeldt“ erschien im März beim Diogenes Verlag bereits der siebte Band der beliebten Krimireihe des Schweizer Schriftstellers Martin Suter (76), die 2011 mit „Allmen und die Libellen“ begann und deren erste drei Bände mit Heino Ferch für das Fernsehen verfilmt wurden.Weiterlesen
Schon der Name Johann Friedrich von Allmen, mit dem sich der über 40-jährige Hans Fritz von Allmen gern vorstellt, um dann in gespielter Bescheidenheit anzufügen „Allmen reicht“, zeigt das Motiv „Mehr Schein als Sein“ des kunstverständigen und belesenen Hochstaplers, der seiner Umwelt den längst verlorenen Reichtum weiterhin erfolgreich vorgaukelt. Trotz Zwangsverkaufs seiner Villa lässt er sich in deren Gartenhaus mit umgebautem Treibhaus unverändert von dem ihm ergebenen Diener Carlos und dessen Ehefrau Maria als Haushälterin umsorgen. „Reichtum misst man nicht daran, wie viel Geld man hat, sondern daran, wie viel Geld man ausgibt“, ist Allmens Motto. Zur notwendigen Auffrischung der Haushaltskasse übernimmt Allmen – „Ich bin kein Detektiv. Ich bin eher ein Künstler.“ – mit seiner Firma Allmen International Inquiries hin und wieder lukrative Aufträge zur Auffindung gestohlener Kunstobjekte. Gleichberechtigter Partner ist Carlos, der seinem auf zu großem Fuß lebenden Patron immer mal ein paar Geldscheine „zur Festigung seiner Kreditwürdigkeit“ zustecken muss. Doch letztlich ist Maria als Finanzchefin des Unternehmens diejenige Person dieses ungewöhnlichen Trios, die sämtliche Fäden in der Hand hält und als einzige zur rechten Zeit die richtige Idee hat.
Eines Abends trifft Allmen in einer Bar einen kultivierten Herrn ähnlichen Alters – den Kunstsachverständigen und Sammler Adrian Weynfeldt. Als dieser Tage später bemerkt, dass in seiner Wohnung ein Bild fehlt, beauftragt er Allmen mit der Suche. Anfangs schließt Weynfeldt seinen engeren Bekanntenkreis, mit dem er sich statt wie üblich im Restaurant nur wenige Tage zuvor erstmals in seiner Wohnung im Obergeschoss eines Bankhauses getroffen hat, als Tatverdächtige grundsätzlich aus. Bevor die Kunstbuchhändlerin Karin Winter, die diesem Kreis angehört, Allmen etwas Wichtiges mitteilen kann, kommt sie bei einem Treppensturz zu Tode. Jetzt sind alle verdächtig. Allmen hat seinen ersten Mordfall.
Im neuen Krimi lässt Suter die Figur des Adrian Weynfeldt wieder aufleben, Hauptfigur aus dessen bereits 2008, also noch vor dem Allmen-Krimis veröffentlichten und 2010 verfilmten Roman „Der letzte Weynfeldt“. Amüsant zu lesen ist nun das Zusammenspiel dieser beiden Protagonisten – Weynfeldt tatsächlich reich, Allmen nur scheinbar. Um dieses „Spiel“, das Allmen einiges abverlangt, geht es eigentlich im Roman, während die Suche nach dem Gemälde zur Rahmenhandlung verblasst.
Dennoch kann der neue Band nicht so recht überzeugen: Wieder und wieder erfahren wir von den Eigenarten des scheinreichen Lebemannes, die doch inzwischen bestens bekannt sind. Es fehlt das Neue, das Überraschende. Mag auch das Auftreten der früheren Romanfigur Adrian Weynfeldt im Allmen-Krimi vielleicht überraschen, ist aber auch über diese Figur in „Der letzte Weynfeldt“ schon alles gesagt, so dass es im neuen Allmen-Band, in dem Suter sogar Weynfeldts Freundin Lorena und den mittellosen Kunstsammler Rolf Strasser erneut auftreten lässt, bei bereits Bekanntem bleibt.
Bei Suter nichts Neues? „Allmen und Herr Weynfeldt“ ist wie die früheren Bände mit leichter Hand locker geschrieben, doch intellektuell nicht gerade überfordernd. Der Roman genügt als entspannende Feierabend-Lektüre. Man muss also schon ein bedingungsloser Fan des Autors und seiner Krimis sein, um dem siebten Band etwas Besonderes abgewinnen zu können.
Ausgaben von Allmen und Herr Weynfeldt
Besitzer des Buches 12
Update: 16. Dezember 2024 um 13:07