Rauch und Schall

Buch von Charles Lewinsky

  • Kurzmeinung

    drawe
    Witzig-heiterer Roman um Goethe
  • Kurzmeinung

    Abroxas
    Eloquenter und gewitzter Roman Über Goethe und über das Schreiben

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Rauch und Schall

Goethe kommt zurück aus der Schweiz und hat zu Hause in Weimar plötzlich eine Schreibblockade. Da kann sein kleiner Sohn August noch so still sein und seine Frau Christiane noch so liebevoll um sein Wohl besorgt. Ausgerechnet sein Schwager Christian August Vulpius, ebenfalls Schriftsteller und von Goethe verachteter Viel- und Lohnschreiber, kommt ihm in dieser Situation zu Hilfe. Zu einer Hilfe, die Goethe nicht will und doch dringend braucht.
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Bewertungen

Rauch und Schall wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

  • Witzig-heiterer Roman um Goethe

    drawe

  • Eloquenter und gewitzter Roman Über Goethe und über das Schreiben

    Abroxas

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Rauch und Schall

    Klappentext:
    Goethe kommt zurück aus der Schweiz und hat zu Hause in Weimar plötzlich eine Schreibblockade. Da kann sein kleiner Sohn August noch so still sein und seine Frau Christiane noch so liebevoll um sein Wohl besorgt. Ausgerechnet sein Schwager Christian August Vulpius, ebenfalls Schriftsteller und von Goethe verachteter Viel- und Lohnschreiber, kommt ihm in dieser Situation zu Hilfe. Zu einer Hilfe, die Goethe nicht will und doch dringend braucht.
    Mein Lese-Eindruck:
    „Rauch und Schall“ – mit diesem Titel übernimmt Lewinsky die Wendung „Name ist Schall und Rauch“ aus Goethes FAUST und macht mit der Verdrehung sogleich deutlich, um was es ihm geht: nämlich um amüsante Verdrehungen. Der 1. Satz setzt gleich nochmal eins drauf: „Goethe hatte Hämorrhoiden.“ Der Leser ist geschockt und muss zugleich lachen, und jetzt weiß er: es geht in diesem Buch nicht nur um Verdrehungen, sondern auch um die Demontage eines Denkmals.
    Die Demontage eines Denkmals bringt immer die Lacher auf die Seite des Demontierenden. Hier ist es der arrivierte Dichterfürst Goethe, der Mittelpunkt des Weimarer Musenhofs, Vertrauter des Weimarer Herzogs Carl August, Soldat während der Koalitionskriege gegen Napoleon, Theaterdirektor, Naturforscher, Minister für das Bauwesen und vielerlei öffentliche Aufgaben und seit „Die Leiden des jungen Werther“ eine internationale Berühmtheit. Die Demontage eines solchen Denkmals verspricht neue Perspektiven.
    Goethe kehrt von einer seiner Schweizer Reisen zurück, offenbar der dritten im Jahre 1797 und leidet an einer Schreibblockade. Seine Lebensgefährtin Christiane erkennt seine Not und empfiehlt ihn ihrem schriftstellernden Bruder Christian August Vulpius. Vulpius ist zwar einer der erfolgreichsten Schriftsteller seiner Zeit, aber trotzdem: Goethe verachtet seinen Schwager und seine gefälligen Werke, er hält ihn für einen Dilettanten und will mit einem Schriftsteller der Unterhaltungsliteratur nicht auf eine Stufe gestellt werden.
    Hier trägt der Autor vielleicht ein bisschen dick auf, aber Vulpius' selbstloser Unterricht im Kreativen Schreiben für den Dichterfürsten ist eine wirklich witzige Idee. Vulpius‘ Rat „Den Leser beeindruckt immer am meisten, was er nicht versteht“ (S. 228) führt zu einem zwar anspruchsvoll formulierten, aber inhaltlich unsinnigem Geschwafel mit esoterischem Anstrich. Der Leser amüsiert sich. Und dass Goethe nicht immer "edel, hilfreich und gut" war, lesen wir auch, und ich habe es gerne gelesen und mich daran erinnert, dass Schiller ihn einmal als "gefühlskalt" bezeichnet hatte.
    Der Leser hat seinen Spaß. Hier wird ein Dichterfürst von seinem Dichterthron heruntergeholt und aufs Menschliche reduziert. Das macht der Autor mit einem heiter-ironischen Augenzwinkern, ohne jede Grobheit oder Peinlichkeit. Gleichzeitig aber erweist er diesem ehemaligen Denkmal wieder seinen Respekt, wenn er den Erzählton der Goethe-Zeit nachahmt und seinen Text mit intertextuellen Bezügen und Zitaten spickt. Damit rückt er Goethe allerdings wieder in dessen Zeit zurück, während er ihn mit seinen menschlichen und beruflichen Problemen, also mit - äh - und dieser Schreibblockade, in unsere Zeit hineinversetzt.
    Der ironische und leichte Erzählton macht das Lesen leicht. Aber braucht Lewinsky wirklich diese entschieden zu vielen Wiederholungen von modischen Firlefanz-Wörtern wie "Nicht wirklich"? Teilweise 2 x pro Seite? Da muss ich mich bei Schiller bedienen und wende mich „mit Grausen“.
    Um mich dann aber wieder versöhnt (halbwegs) mit dieser vergnüglichen und witzigen Lektüre zu amüsieren.
    Manche Details, z. B. die Episode um Karoline Jagemann herum, zeigen, dass Lewinsky sich sorgfältig belesen hat, aber trotzdem der Versuchung nicht nachgibt, sein Wissen auszubreiten. Man kann bei dieser Episode den sich anbahnenden Streit zwischen der Schauspielerin und Goethe zwar schon erahnen, aber Lewinsky hält sich streng an die Perspektive Goethes und verzichtet auf jeden Vorgriff.
    Am Ende hat Goethe seine Schreibblockade überwunden, er hat Ideen für „Auerbachs Keller“ gesammelt, seine körperlichen Beschwerden sind vorbei – und der Leser klappt den Deckel zu und ...
    Fazit:... wünscht sich mehr Bücher dieser heiteren, klugen und leichten, aber niemals seichten Art.
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Ausgaben von Rauch und Schall

Hardcover

Seitenzahl: 304

E-Book

Seitenzahl: 291

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