Die Regeln des Spiels

Buch von Colson Whitehead, Nikolaus Stingl

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Regeln des Spiels

Lässig, böse, humorvoll – der neue Roman von Colson Whitehead über die wilden Siebziger im schwarzen New York Ray Carney will von krummen Geschäften nichts mehr wissen. Er hält sich raus aus dem täglichen Chaos New Yorks, wo Gangster sich Schießereien liefern und die Black Liberation Army zum bewaffneten Kampf aufruft. Wäre da nicht seine Tochter May mit dem schier unerfüllbaren Wunsch nach einem Ticket für das Konzert der Jackson Five. Ray muss sein altes Netzwerk aktivieren – auf die Gefahr hin, sich selbst wieder zu verstricken. Als in Harlem ganze Wohnblocks in Flammen aufgehen, beauftragt er Pepper, der wie kein zweiter die Regeln des Spiels kennt, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Whiteheads grandios unterhaltsamer Roman über das schwarze New York der wilden Siebziger ist ein großes Sittengemälde Amerikas.
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Serieninfos zu Die Regeln des Spiels

Die Regeln des Spiels ist der 2. Band der Ray Carney Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2021. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

Bewertungen

Die Regeln des Spiels wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Meinungen

  • Kraftvoll, aber für mich schwerverdaulich

    wampy

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Regeln des Spiels

    Kraftvoll, aber auch schwer verdaulich
    Buchmeinung zu Colson Whitehead – Die Regeln des Spiels
    Die Regeln des Spiels ist ein Roman von Colson Whitehead, der 2023 im Carl Hanser Verlag in der Übersetzung von Nikolaus Stingel erschienen ist. Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet Crook Manifesto und ist 2023 erschienen.
    Zum Autor:
    Colson Whitehead, 1969 in New York geboren, studierte an der Harvard University und arbeitete für die New York Times, Harper's und Granta. Whitehead erhielt den Whiting Writers Award (2000) und den Young Lion's Fiction Award (2002) und war Stipendiat des MacArthur "Genius" Fellowship. Für seinen Roman Underground Railraod wurde er mit dem National Book Award 2016 und dem Pulitzer-Preis 2017 ausgezeichnet. Für seinen Roman Die Nickel Boys erhielt er 2020 erneut den Pulitzer-Preis.
    Zum Inhalt:
    Der Roman erzählt drei Geschichten aus dem schwarzen New York in den 70-er Jahren. Beteiligt ist jeweils der Möbelhändler und (Ex-)Hehler Ray Carney. 1971 versucht er alles, um seiner Tochter Karten für ein Konzert der Jackson Five zu besorgen. 1973 wird unter anderem in seinem Geschäft ein Film gedreht und die Hauptdarstellerin ist verschwunden. 1976 versucht Ray etwas gegen Feuerteufel und die dafür Verantwortlichen zu unternehmen.
    Meine Meinung:
    Dieses Buch erfährt durch die Dreiteilung ziemliche Risse und es ist aufwändig, den Geschichten zu folgen. Sie bieten nur den roten Faden für die vielen Episoden. Die Erzählung ist humorvoll und auch voller Gewalt. Es gibt viele Querverweise auf politische Geschehnisse, denen ich nur bedingt folgen konnte. Ray Carney ist eine sympathische Figur mit einer kriminellen Vergangenheit als Hehler, der sich als Familienvater eigentlich zurückgezogen hat. Im ersten Teil wird der Konflikt zwischen weißen Polizisten und schwarzen Bewohnern beleuchtet, der im Zeichen eines labilen Gleichgewichts steht. Fast alle Figuren haben die Auswirkungen massiver Gewalt erfahren oder gar ausgeübt. Und doch haben sie einen Weg in dieser gefährlichen Umgebung gefunden. Der Autor schildert aber, dass man ungewollt in eine Gewaltspirale geraten kann.
    Korruption ist allgegenwärtig und Politiker und Polizisten nutzen es zu ihrem Vorteil. Die Geschichten machen den Leser betroffen und schaffen Verständnis für die Aktionen der Figuren. So erscheint zum Beispiel der Gewaltkriminelle Pepper als unverzichtbarer Helfer sympathisch, weil er einen Kodex für seine gewalttätigen Aktionen befolgt. Es wird das Bild einer Stadt im Wandel und auch am Rande des Chaos gezeichnet. Obwohl die Erzählung lebendig und kraftvoll ist, habe ich mich mit dem Lesen schwer getan, weil es keine fortlaufende Handlung gab und sich bei mir kein Lesefluss einstellen wollte. Immer wieder habe ich meine Lektüre unterbrochen und konnte das Buch kaum genießen. Für mich reicht es bei weitem nicht an die Nickel Boys heran, die ich begeistert verschlungen habe.
    Fazit:
    Dieses Buch erwies sich leider als schwerverdaulich trotz einer spürbaren erzählerischen Kraft. Deshalb bewerte ich es nur mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).
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  • Rezension zu Die Regeln des Spiels

    Klappentext/Verlagstext
    Lässig, böse, humorvoll – der neue Roman von Colson Whitehead über die wilden Siebziger im schwarzen New York
    Ray Carney will von krummen Geschäften nichts mehr wissen. Er hält sich raus aus dem täglichen Chaos New Yorks, wo Gangster sich Schießereien liefern und die Black Liberation Army zum bewaffneten Kampf aufruft. Wäre da nicht seine Tochter May mit dem schier unerfüllbaren Wunsch nach einem Ticket für das Konzert der Jackson Five. Ray muss sein altes Netzwerk aktivieren – auf die Gefahr hin, sich selbst wieder zu verstricken. Als in Harlem ganze Wohnblocks in Flammen aufgehen, beauftragt er Pepper, der wie kein zweiter die Regeln des Spiels kennt, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Whiteheads grandios unterhaltsamer Roman über das schwarze New York der wilden Siebziger ist ein großes Sittengemälde Amerikas.
    Der Autor
    Colson Whitehead, 1969 in New York geboren, studierte an der Harvard University und arbeitete für die New York Times, Harper's und Granta. … Für seinen Roman „Underground Railraod“ wurde er mit dem National Book Award 2016 und dem Pulitzer-Preis 2017 ausgezeichnet. Für „Die Nickel Boys“ erhielt er 2020 erneut den Pulitzer-Preis. … Der Autor lebt in Brooklyn. (… gekürzt)
    Inhalt
    Während der Kennedy-Ära der 60er Jahre lebte Ray Carney in seinem Harlemer Kiez im klar abgegrenzten Kosmos seines Möbelladens – bis ihm jemand den Floh ins Ohr setzte, dass er besser verdienen wird, wenn er heiße Ware auf eigene Rechnung verkauft und nicht nur den Mittelsmann zum Hehler gibt. 10 Jahre später realisiert Ray, dass er seine kriminelle Vergangenheit nicht einfach abschütteln kann, indem er keine Hehlergeschäfte mehr vermittelt. Inzwischen hat er die Nachbarhäuser gekauft und vermietet einige Wohnungen. Die Person des Pepper, der mit Rays Vater „Big Mike“ ein stadtbekanntes Gauner-Duo bildete, erinnert Ray in den 70ern stets, dass man ihm im Viertel nur zu gut kennt. Ray und seine Generation haben beim Spielen der Räuber-und-Gendarm-Variante „Ringolevio“ die Regeln der Straße von der Pike auf eingebläut bekommen. Doch in diesem glutheißen Sommer befindet Harlem sich längst im Niedergang – Streiks, Vandalimus und zugenagelte Geschäfte prägen eine Stadt mit der Wirkung einer Kraterlandschaft. Die Black Panther Bewegung war bespitzelt und unterwandert worden, ihre Mitglieder wurden jedoch vor Gericht freigesprochen. Mit „warmem Abbauen“ ganzer Straßenzüge füllen Spekulanten, Politiker und korrupte Polizisten sich die Taschen.
    Auch Carney zahlt dem Harlemer Polizisten Chink Montagne Schutzgeld. Chink drängt Ray wieder in alte Hehlerkreise und Ray realisiert, dass längst nicht mehr alle Menschen nach den Regeln für kleine Ganoven aus seiner Kindheit spielen. Doch bevor er erkennt, dass er jederzeit das nächste Brandopfer sein kann, muss es erst zu einem Unglück in seiner unmittelbaren Umgebung kommen.
    Als 1974 John Beame als New Yorker Bürgermeister kandidiert, (der 1977 Donald Trump von der Steuer befreien würde), engagiert sich Rays Frau Elizabeth auf Bezirksebene in der Wählerinnen-Gruppe „Frauen für Oakes“, während Ray sich nüchtern fragt, was Oakes – außer seinem Ehrgeiz – als Bezirksbürgermeister befähigen soll, den Stadtteil aus dem Sumpf zu ziehen. Warum Elizabeth Carney, die jahrzehntelang berufstätig war, in die Rolle der blassen, naiven Bewunderin abgeschoben wird, erschließt sich mir nicht.
    Fazit
    Wie im ersten Band erzählen drei Handlungsstränge jeweils die Vorgeschichte einer Person in den Jahren 1971, 73 und 76, Rückblenden reichen zurück zur Jahrhundertwende. So entsteht ein Sittenbild Harlems, in dem die untergehende Welt der kleinen Gauner und Brandstifter abgelöst wird von einer regierenden Elite, deren Wohlstand sich auf den Brandruinen der kleinen Ganoven gründen konnte.
    Mit vertrauter, komplexer Handlungsstruktur, die rückblickend die Beziehungen seiner Figuren entwirrt, erzählt Whitehead auch hier mit zynischem Humor Harlemer Stadtgeschichte, die ich etwas arm an Frauenrollen fand.
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Ausgaben von Die Regeln des Spiels

Hardcover

Seitenzahl: 384

Besitzer des Buches 5

Update: